Spannungen im Rohling mit Z.-Polfilter sichtbar?

  • Hallo zusammen,


    ich bekomme demnächst einen Rohling und habe deswegen die Threads über das messen der Spannungen im Glas mittels TFT-Bildschirm und Polfilter gelesen (z.B. hier http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=8440&whichpage=1).
    Habe ich es richtig verstanden, dass die Verspannungen nur mit einem linearen Polfilter sichtbar werden, aber NICHT in einem zirkularen?


    Viele Grüße


    Kai

  • Hallo!
    Eigentlich sollte es mit zwei zirkularen Polfiltern auch gehen.
    siehe:
    http://www1.physik.tu-muenchen…b/lectures/mw/mw_v04.html
    Du kannst es mit einem durchsichtigen Kunststoffdreieck
    als Testobjekt ausprobieren.
    <s>Da Du aber einen TFT-Bildschirm verwenden möchtest, welcher
    nach meinem Wissen linear polarisiertes Licht aussendet,
    benötigst Du auch ein lineares Polfilter als Analysator.</s>
    <font color="red">siehe Korrektur weiter unten</font id="red">
    M.f.G.,
    Robert

  • Hallo Robert,


    so hatte ich es auch nach Durchlesen des Threads verstanden. Ich hatte nur einen zirkularen Polfilter zur Hand und dann damit ein Geodreieck und Glastopfdeckel vor dem TFT angeschaut.
    Die Farben der Verspannungen im Geodreieck habe ich so wie auf den Bildern hier in Astrotreff sehen können. Nur die Glasdeckel haben keinerlei Verspannungen gezeigt, was mich stutzig gemacht hat.


    Ich werde mir also vor dem eigentlichen Test einen linearen Polfilter besorgen und vielleicht die quantitativen Auswertungen mit dieser selbstgemachten lambda/4-Folie durchführen.
    Genug Spannungen sollte ich finden, da ich mir einen Rohling von Adam aus Polen bestellt habe [;)].


    CS


    Kai

  • Hi Kai,


    diese Bilder sind mit einem "circular" Foto-Polfilter
    (also zwei gegeneinander verdrehbare Polfilter) vor einem
    handelsüblichen LCD-Bildschirm entstanden:

    Zumindest damit funktioniert es also.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner,


    jetzt habe ich noch mal meine bescheidene "Versuchsanordnung" aufgebaut, also mit meinem zirkularen Polfilter und Topfdeckel vor dem TFT.
    Wieder keine Spannungen sichtbar.
    Dann habe ich den "Trick" mit dem Erwärmen einer Stelle mittels Feuerzeug gemacht. Und siehe da: Ein wunderbares Kreuz als Zeichen der Verspannung [:)]. Auf ein Bild verzichte ich, weil es genau so aussieht wie zB bei Alois.

    Also kann man mit dem zirkularen Polfilter Verspannungen zumindest feststellen, was ja auch Deine Aufnahmen zeigen.


    Noch mal vielen Dank und viele klare Nächte in 2005


    Kai

  • Hallo Kai!
    <s>Ich nehme an, dass Du den TFT-Schirm nicht vollständig abdunkeln
    kannst, wenn Du Dein zirkulares Polfilter davor drehst. Mit dem
    linearen Polfilter sollte das aber möglich sein. Der daraus resultierende
    höhere Kontrast ermöglicht empfindlichere Spannungsmessungen.
    Wenn ich die Aufnahmen von Heiner sehe, würde ich aber stark annehmen,
    dass er mit einem linearen Polfilter gearbeitet hat.</s>
    <font color="red">siehe Korrektur weiter unten</font id="red">


    Man kann ein zirkulares Polfilter leicht erkennen. Legt man es auf ein
    glänzendes Metallstück (z.B. Münze), so sieht man dieses in einem Fall
    normal, dreht man das zirkulare Polfilter dann um, so erscheint das
    Metallstück dunkel. Lineare Polfilter zeigen dieses Verhalten nicht.


    M.f.G.,
    Robert

  • Hallo Robert,


    &gt; Wenn ich die Aufnahmen von Heiner sehe, würde ich aber stark annehmen,
    &gt; dass er mit einem linearen Polfilter gearbeitet hat.


    Wieso? Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass der Filter falsch bezeichnet ist ;)
    Das Ding liegt hier neben mir und dieses steht drauf: "hama PL circular M52 (XXII)"


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner!
    Im rechten Bild ist der TFT-Schirm neben Deinem Rohling
    völlig dunkel. <s>Das schafft man mit einem zirkularen
    Polfilter (also eines das zirkular polarisiertes Licht
    erzeugt) nicht.</s> Ich habe lineare und zirkulare Polfilter
    hier und habe es ausprobiert. Theoretisch wäre es denkbar,
    dass Dein TFT zirkular polarisiert, dann sollte man aber
    die Isoklinen (schwarzes Kreuz) nicht sehen.
    Hast Du den Münzentest schon gemacht?
    <font color="red">siehe Korrektur weiter unten</font id="red">


    M.f.G.,
    Robert

  • Hallo Robert,


    dir ist klar, dass es sich bei meinem Filter wie oben schon
    erwähnt um einen Foto-Polfilter (also zwei Filter) handelt?


    &gt; Hast Du den Münzentest schon gemacht?


    Nein, werde das demnächst mal nachholen.


    Ciao, Heiner


    BTW: Sorry, hatte in der vorhergehenden Nachricht falhcs
    flasch geschrieben, das ist natürlich schlaf!

  • Hallo Robert,


    zwei Versuchsergebnisse:


    * den TFT-Monitor kann ich mit meinem Filter völlig abdunkeln
    * ein glänzendes Metallstück kann ich überhaupt nicht abdunkeln (Licht einer Energiesparlampe)


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dir ist klar, dass es sich bei meinem Filter wie oben schon
    erwähnt um einen Foto-Polfilter (also zwei Filter) handelt?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Habe ich bereits weiter oben gelesen, werde aber nicht
    schlau daraus. Ich kenne mich mit Foto-Polfiltern nicht
    so richtig aus. Wie verhalten sie sich, wenn Du sie
    gegeneinander verdrehst? Neben den oben erwähnten Polfilterfolien
    habe ich auch 2 Foto-Polfilter, einzeln aber und die sind beide
    lineare Polfilter.
    BTW, mit einem Lambda/4 Plättchen kann man lineare Polfilter in
    zirkulare und umgekehrt umwandeln.


    M.f.G.,
    Robert

  • Sorry Heiner, habe Deinen letzten Beitrag übersehen.
    Nach Deinen Experimenten bin ich noch mehr davon überzeugt,
    dass Du zwei feine lineare Polfilter hast.
    Nur zur Sicherheit:
    Bei Münzentest musst Du das Filter darauflegen.
    Das Licht muß zweimal durch:
    Lampe - Filter - Metall - Filter - Auge
    Umdrehen heisst Oberseite nach unten.


    Robert

  • Hallo Robert,


    &gt; Das Licht muß zweimal durch:


    auch damit kann ich den Reflex nicht vollständig unterdrücken,
    aber je nach Stellung wird er grünlich bis rötlich.


    Könnte es sein, dass da ein linearer und ein cirkuarer Filter
    verbaut ist? Den TFT-Monitor kann ich offenbar nur durch Drehen
    des einen (vorderen) Filters abdunkeln, nicht jedoch durch
    Drehen des anderen (kameraseitigen) Filters.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Könnte es sein, dass da ein linearer und ein cirkuarer Filter
    verbaut ist? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wäre möglich, vielleicht besteht es auch aus einem
    linearen Polfilter und einem Lambda/4 Plättchen.
    Je nach Drehstellung der Filter zueinander, könnte
    man ein lineares und 45° entfernt ein zirkulares
    Polfilter erhalten. Vielleicht kann uns hier ein
    Fotoprofi zu Hilfe kommen. [:)]
    Kann man die beiden Filter auseinandernehmen?


    Robert

  • Hallo ihr zwei,


    ich habe mal den von Robert vorgeschlagenen Test gemacht und dabei herausgefunden, dass mein Filter wirklich zirkular ist.
    Allerdings handelt es sich nicht um zwei Filter, die gegeneinander verdrehbar sind, sondern nur um einen Filter. Natürlich kann der aus mehreren Lagen aufgebaut sein, ich kenne mich da leider auch nicht aus.


    Durch drehen dieses Filters vor dem TFT Display bekomme ich allerdings ähnliche Hell/Dunkel-Kontraste hin wie in den Bildern, die hier im Forum gepostet werden. Den Monitor bekomme ich schon ziemlich dunkel durch drehen des Polfilters.


    Mag sein, dass der zirkulare Polfilter von mir nicht ganz die Kontraste eines linearen Filters schafft, aber zum beurteilen, ob ein Rohling verspannt ist oder nicht sollte es schon reichen.


    Wie gesagt, ich bekomme Rohlinge von Adam aus Polen. Wenn ich die habe, kann ich ja mal von meinen Spannungsprüfungen berichten.


    Viele Grüße


    Kai

  • Hallo Frank,


    wenn die Spannungsfrei sind, dann sollte ich mir vielleicht daraus einen Spiegel schleifen ;o).


    Schmerz beiseite. Ich habe diese Deckel aus Glas genommen, die auf eine Schmorfpanne für den Backofen kommen. Vielleicht sind in diesen Deckeln nicht viele Spannungen, da sie bei Temperaturen im Backofen nicht springen dürfen. Dass mir keine Spannungen aufgefallen sind, hätte ich dennoch nicht erwartet. Das war der Grund, weswegen ich diesen Thread gestartet habe.


    Ich habe heute noch einmal unsere Glasplatte durchleuchtet, die über dem Badezimmerwaschbecken die geheimnisvollen Döschen meiner Freundin trägt. Da waren an den Rändern teilweise Spannungszonen zu erkennen. Aber auch in sehr geringem Masse. Diese Glasplatte habe ich dann punktuell mit einem Feuerzeug erhitzt und noch mal durchleuchtet. Da war dann das Spannungskreuz zu sehen, wie es auch Alois fotografiert hat über seinem schwarzen Gartentisch.


    Mein Fazit ist, dass die Spannungen auch mit einem zirkularen Polfilter festgestellt werden können. Zumindest mit dem Modell, das mir zur Verfügung steht (Cokin Polfilter Circular P 164).
    Da ich keinen Vergleich mit einem linearen Polfilter habe, kann es natürlich sehr gut sein, dass im Vergleich dazu ein zirkulares Filter unempfindlicher ist. Das würde erklären, warum ich in dem Bräterdeckel keine Spannungen gesehen habe, die dort zweifellos sein müssen.


    Vielleicht kann das jemand testen, der beide Filter zur Verfügung hat?


    CS


    Kai

  • Uuuups[:I], ich denke ich lag falsch mit dem oben gesagten, Leute!
    Zirkular Polfilter geht wirklich mit dem TFT-Schirm, sogar
    mit totaler Auslöschung (beim richtigen Drehwinkel). Ich
    musste dazu das Filter nur umdrehen. (Vorderseite und
    Rückseite vertauschen) Leider hab ich das erst jetzt gemerkt.
    Entschuldigt bitte die Verwirrung.
    Vielleicht kann das einer von Euch (Kai, Heiner) durch Umdrehen
    verifizieren.
    Beim linearen Polfilter gibt es diesen Einfluß von Vorderseite
    und Rückseite nicht.
    Muss wohl damit zusammenhängen, dass man ein zirkulares Polfilter
    als eine Kombination aus einem linearen Polfilter und einem
    Lambda/4 Plättchen betrachten kann. Ich glaube es funktioniert,
    wenn die lineare Polfilterseite des zirkularen Analysators zum
    Polarisator (bzw Prüfling) schaut.
    Ich denke, ich sollte mir das Ganze nochmals in Ruhe überlegen.[8D]


    Sorry,
    Robert

  • Hallo Robert,
    mit dem zirkular Polfilter hast Du recht. Er besteht aus einer Kombination aus linear Polfilter und lambda/4 Folie. Entsprechend ist die Reihenfolge in deinem Fall wichtig: Polfilter - Polfilter - lambda/4 Folie.
    Ein Aufbau zum Messen der Spannung (de Senarmont Aufbau) besteht aus der Reihenfolge: Polfilter Probe lambda/4 Polfilter. Allerdings muss der 2. Polfilter gegen das lambda/4 Plättchen drehbar sein. Diesen Prüfaufbau habe ich vor einiger Zeit hier auch mal beschrieben.
    Gruß Jedi

  • Vielen Dank, Jedi, für die Klarstellung. Du hilfst mir
    wieder mal aus der Patsche, so wie damals bei der Auswertung
    der Spannungsmessungen. [:)]


    M.f.G.,
    Robert

  • Ich hab meinen Polfilter vor dem TFT mit beiden Seiten getestet und kann die Aussage von Robert bestätigen. Mit einer Seite bekommt man die vollständige Verdunkelung, mit der anderen Seite tritt nahezu kein Verdunklungseffekt auf. Allerdings sind starke Verspannungen immer noch leicht sichtbar, was für uns jedoch uninteressant sein dürfte.


    An Jedi:
    Hab ich das richtig verstanden, dass man mit TFT und einem LINEAREN Polfilter zum Messen der Spannungen folgende Reihenfolge hat:
    TFT - Rohling - Lambda/4 - linearer Polfilter. Gedreht wird NUR der lineare Polfilter, um die Gradzahl zu ermitteln.


    Mit einem ZIRKULAREN Polfilter ist die Reihenfolge:
    TFT - Rohling - zirkularer Polfilter Lambda/4. Gedreht wird wieder NUR der zirkulare Polfilter.


    Ist das so richtig ?


    Kai

  • Hallo Kai,
    dein genannter zweiter Prüfaufbau mit Zirkularpolfilter und lambda/4 platte wird nicht funktionieren. Das Problem ist das der Zirkularpolfilter aus einem festverbundenen Polfilter und lambda/4 Folie besteht.
    Gruß
    Jedi

  • Hallo Jedi,


    habe ich denn mit dem zirkularen Polfilter eine Chance die Spannungen auszumessen?


    Wenn ich das bisher geschriebene richtig verstanden habe ist der zirkulare Polfilter ja ein linearer Polfilter, auf dem eine Lambda/4-Folie aufgebracht ist.


    Kann ich jetzt nicht mir einer weiteren Lambda/4-Folie wieder einen linearen Polfilter aus meinem zirkularen machen, noch eine Lambda/4-Folie herstellen und dann folgende Kombination nutzen:


    TFT-Rohling-Lambda/4 Nr1-zirkularer Polfilter-Lambda/4 Nr2.
    Gedreht wird dann die Kombination z. Polfilter-Lambda/4 Nr2.


    Das alles wird vermutlich die Messgenauigkeit nicht gerade erhöhen, aber zu einer ungefähren Größer sollte es doch reichen.


    Oder ist die Reihenfolge falsch?


    Grüße


    Kai

  • Hallo Kai,
    du brauchst keinen zweiten Zirkularfilter. Es müsste auch ganz normal mit dem Zirkularfilter funktionieren, wenn Du die Seite mit dem Polfilter direkt nach dem einzelnen lambda/4 Filter positionierst.
    Also: TFT - Probe - lambda/4 - Zirkular (Reihenfolge: Polfilter - lambda/4). Bei Zirkularfiltern sollte die Polfolie auf der dem Gewinde abgewandten Seite sein. Gedreht wird der Zirkularfilter gegen lambda/4
    Gruß
    Jedi

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