Vorteil von langem Tubus?

  • Hallo Leute,


    was ich mir schon immer gefragt habe, was bringt es eigentlich, einen längeren Tubus zu haben? Wird dann die Schärfe des Bildes besser?
    Oder hat es sonst welche Vorteile?


    Lg


    <font color="limegreen">Betreff "Anfängerfragen" präzisiert. Stathis</font id="limegreen">

  • Der grösste Vorteil einen längeren Tubus zu haben ist es auf Teleskoptreffen bei Vergleichen mit Kollegen den längeren zu haben [:D]


    Sorry, aber eine bessere Antwort sehe ich auf diese Frage nicht....


    EDIT: Smily hinzugefügt...

  • Hallo,


    je länger der Tubus zb eines Newtonteleskopes ist, desto mehr Brennweite besitzt das Teleskop. Das wäre schonmal die hauptsächliche Eigenschaft. Weitere Eigenschaften je länger die Brennweite desto kleiner das mögliche Gesichtsfeld das Du mit dem jeweiligen Teleskop am Himmel überblicken kannst! Beispiel: ein 8" Newton mit 1200 mm Brennweite besitzt einen längeren Tubus als ein 8" Newton mit 1000 mm Brennweite. Vorteil des 8" Newton mit 1000 mm Brennweite er zeigt Dir ein größeres Gesichtsfeld am Himmel. Nachteil des Newton mit 1000 mm Brennweite er benötigt etwas bessere Okulare wenn die Sterne bis hin zum Rand scharf abgebildet werden sollen. Aber das ist anderes Thema. Weiterer Vorteil ein Spiegels mit längerer Brennweite er ist einfacher zu fertigen und benötigt eine nicht ganz so genau Justage.

  • Entscheidend ist das Verhältnis aus Öffnung und Brennweite. 8 Zoll sind rund 200 mm. Bei 1000 mm Brennweite ist das Verhältnis 1/5 bei 1200 mm Brennweite ist es 1/6. Refraktoren haben häufig Öffnungsverhältnisse von 1/5 bis 1/9, Schmidt-Cassegrains um 1/10 und Maksutows um 1/13. Dies schränkt das Gesichtsfeld ein, sorgt aber für weniger Abbildungsfehler durch schräg einfallende Lichtstrahlen. Um diese zu korrigieren, benötigt man teure Okulare. Um punktförmige Sterne bei einem Teleskop mit 1/5 oder größer bis zum Rand zu erhalten, benötigt man Okulare, die pro Stück leicht mehr kosten können, als der komplette Newton.


    Manchen stören die kometenartigen Abbildungen am Rand des Sichtbereiches weniger, manche mehr. Am besten, vor dem Kauf bei Sternfreunden aus der Umgebung ausprobieren.

  • Hallo,


    man kann die eingangs gestellte Frage, aber auch anders beantworten.
    Wenn jetzt nämlich jemand z.B. einen 8" 1000mm Newton hat und dem ne Taukappe verpasst, wird ja tatsächlich der Tubus auch länger gegenüber dem selben Gerät ohne Taukappe und das Bild ggf. besser weil beispielsweise die Körperwärme des Beobachters nicht (oder zumindest weniger) vor der Öffnung rumflimmert.


    Mit freundlichen Grüßen,
    Christoph

  • Hallo nochmal [:)]


    bezieht sich deine Frage vielleicht auf dein Teleskop, das Bresser Pollux Katadiopter mit der hohen Brennweite bei kurzem Tubus?


    Gruß, Gerry

  • Servus,
    tut mir leid, dass ich erst so spät zurückschreibe. Bin momentan sehr beschäftigt und hatte nie wirklich Zeit.
    Also wenn ich das richtig verstanden habe, hat ein Teleskop mit einem längeren Tubus (zugleich längere Brennweite) ein nicht so großes Gesichtsfeld am Himmel zu bieten, wie ein kürzer. Aber der Nachteil, einen kürzeren Tubus zu haben, ist der, dass die Sterne nicht so scharf abgebildet werden und daher bessere Okulare benötigt werden, ergo: Längerer Tubus zeigt Objekte schärfer. Habe ich das so richtig bisher verstanden?


    (==&gt;)Gerry: Die Frage war jetzt nicht direkt auf mein Teleskop bezogen. 'Wollte mal nachfragen, was die Länge eines Tubus eigentlich aussagt, und warum man nicht gleich einen ganz kurzen (mit vielleicht 20cm xD) baut, da er weniger Platz einnehme :D


    Lg Daniel

  • Hi Daniel,


    auf den Punkt gebracht:


    kurzer Newton-Tubus: weniger Windanfällig, weniger Gewicht, gut für Deepsky-Fotografie, aber visuell sehr teure Okulare notwendig
    Langer Newton-Tubus: windanfälliger, mehr Gewicht, schlecht für Deepsky-Fotografie, besser für Planetenfotografie, aber visuell mit günstigen Okularen zufriedenstellende Sterne am Rand


    CS
    Silvia

  • Vielleicht ganz einfach zusammengefaßt: Die Länge des Tubus richtet sich danach, wie lang das größte Stück vom Strahlengang ist, das darin untergebracht werden muß.
    Einfaches Beispiel: Ein Linsenobjektiv mit 3m Brennweite kann man an einen 3m langen Tubus bauen. Man kann die 3m Brennweite aber auch mit 1 oder 2 Planspiegeln "falten", dann hat man ca. 1,5m bzw. ca. 1m Tubuslänge (Faltrefraktor, Fagottrefraktor).
    Ein anderes Beispiel sind die SC-Teleskope, die meist eine viel größere Brennweite haben als Tubuslänge. Hier "verschwindet" ein Teil der Brennweite in der Geometrie des Fangspiegels.
    Ein kürzerer Tubus ist einfacher zu montieren, zu transportieren..., verkürzende Elemente wie Plan- oder Fangspiegel bringen aber zusätzliche Fehler ins optische System.
    Ein anderer Grund, relativ kurze Brennweiten im Verhältnis zur Öffnung zu bauen, wurde schon genannt: man kann damit einen größeren Himmelsausschnitt abbilden. Allerdings wird auch hierbei die fehlerfreie Abbildung um so schwieriger, je kürzer die Brennweite im Verhältnis zur Öffnung ist.
    Soweit ein paar Gedanken zur Tubuslänge.
    Wichtig: Tubuslänge nicht mit Brennweite verwechseln, das ist ein ganz anderes Thema...


    Gruß, Michael

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