Brennweitenvergleich bei Theophilus

  • Hallo Mondfreunde,
    über unterschiedliche Brennweiten bei Mond- und Planetenfotografie wurde ja schon oft und auch kontrovers diskutiert.
    Ich habe bei schlechten Bedingungen (unruhige Luft und Tau, teilweise durchziehende Nebelfetzen) die Probe aufs Exempel gemacht. Beim 6" Achro mit Grünfilter und der ASI130MM mit den relativ großen Pixeln war die kürzeste Brennweite am effektivsten.
    Die 2000mm Variante zeigt fast das, was das hier mit dem selben Equipment gepostete Bild von Theophilus von ca. vor einem Monat zeigt. Groß:
    http://www.astrobin.com/full/120788/0/
    Mit 2500mm werden die Möglichkeiten, einigermaßen rauschfrei zu schärfen, weniger. Groß:
    http://www.astrobin.com/full/120516/0/
    Das 3000mm-Version habe ich hier aus Vergleichsgründen angefügt, konkurrenzfähig ist sie hier nicht, deswegen habe ich bei Astrobin es auch nicht hereingestellt.
    An den Barlows kann es nicht gelegen haben, die sind alle ganz gut.
    Aufgenommen am 13.09. zwischen 5.09 und 5.42 MESZ.
    Bei besseren Bedingungen hoffe ich auch einmal die 3000mm gewinnbringend einzusetzen.
    2000mm:


    2500mm:


    3000mm:


    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Die Praxis bestätigt die Theorie. 2,2 m Brennweite sind bei der Öffnung und der Pixelgröße wohl die größtmöglich sinnvolle Brennweite. Die Weite von 2 Pixeln zur Unterscheidung entsprechen in 2,2 m der Abbildungsgröße der kleinsmöglichen Winkelauflösung von 0,92". Mit den 2m warst du dann wohl auch recht nahe am praktischen Optimum. Darüber hinaus kommt man immer mehr in die leere Vergrößerung und die geringere Information pro Zeit bedeudet Detailverlust durch Rauschen.


    Gruß,
    Jo

  • Hallo Martin,


    die Aufnahme mit der kürzeren Brennweite bei 2000mmm ist für mich ganz klar der Favorit. Ein interessanter Vergleich, den du gepostet hast. Der Grünfilter hat sich positiv bei der kurzen Brennweite ausgewirkt.
    Ich denke auch, dass das Seeing für´s Gelingen, mit höheren Brennweiten zu arbeiten, entscheidend ist, um einen Zugewinn an Details zu erzielen. Vielleicht hast du ja bei nächster Gelegenheit das Glück, bei besseren Bedingungen die 3000mm erfolgreich einsetzen zu können. Ansonsten, ganz großes Kino!
    Ich hatte mir am Wochenende ebenfalls vorgenommen, den Mond am sehr frühen Morgen mit verschiedenen Instrumenten abzulichten. Beim Blick aus dem Fenster musste ich jedoch feststellen, dass der Hochnebel zugeschlagen hatte. - Vielleicht das nächste mal.


    Viele Grüße, CS, Uwe

  • Hallo Jo,
    die ASI 130MM (nicht die 120MM!) hat 5,2µm Pixel, also fast so groß, wie die der Toucam. Ohne ganz genau zu rechnen dürfte somit das Optimum theoretisch irgenwo zwischen F 20 und 25 liegen und nicht bei ca. F 13, wie im Bild oben.
    Ich habe mir die 130MM wegen der großen Pixel extra ausgesucht, weil ich sonst mit einem F10 SC arbeite und eine gute 2,4x Barlow habe. Aber die Praxis sieht anders aus. Bei dem norddeutscchen Wetter fahre ich bei der großen Öffnung mit ca. F 18 am besten, bei dem Wetter, wie bei diesen Bildern hätte ich am SC auch nur F10 genutzt.
    Ich finde es aber erstaunlich, was die Cam mit großen Pixeln bei moderater Brennweite zeigt, hier noch zwei Beispiele:



    Clavius und Tycho, groß http://www.astrobin.com/full/120434/0/



    Apenninen, Caucasus, Alpen, groß http://www.astrobin.com/full/120512/B/


    Wer möchte, kann auf der großen Version die Rille im Alpental mit der Lupe suchen, hier zuhause am Monitor habe ich sie erahnen können.


    Viele Grüße und CS


    Martin


    PS: Danke, Uwe, da haben sich unsere Postings überschnitten!
    Am Wochenende ist ja das hier:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=171049
    Vielleicht sehen wir uns, ich würde mich sehr freuen!


    Viele Grüße


    Martin

  • Hi nochmal Martin,
    ich habe mir den Termin für das A.T.O. schon vorgemerkt und dick im Kalender angestrichen. Werde wohl am Freitagnachmittag kommen und bei hoffentlich CS bis Samstag bleiben. Es würde ich mich ebenfalls freuen, dich zu sehen!
    Hoffentlich haben wir auch die Gelegenheit, den abnehmenden, schon zur Sichel gewordenen Mond zu beobachten!
    Aber so oder so gibt es bestimmt viel auszutauschen.
    Viele Grüße, Uwe

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Spacecadet</i>
    <br />Hallo Jo,
    die ASI 130MM (nicht die 120MM!) hat 5,2µm Pixel, also fast so groß, wie die der Toucam. Ohne ganz genau zu rechnen dürfte somit das Optimum theoretisch irgenwo zwischen F 20 und 25 liegen und nicht bei ca. F 13, wie im Bild oben.
    Ich habe mir die 130MM wegen der großen Pixel extra ausgesucht, weil ich sonst mit einem F10 SC arbeite und eine gute 2,4x Barlow habe. Aber die Praxis sieht anders aus. Bei dem norddeutscchen Wetter fahre ich bei der großen Öffnung mit ca. F 18 am besten, bei dem Wetter, wie bei diesen Bildern hätte ich am SC auch nur F10 genutzt.
    Ich finde es aber erstaunlich, was die Cam mit großen Pixeln bei moderater Brennweite zeigt, hier noch zwei Beispiele:


    Viele Grüße


    Martin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wunderschöne Details in den Bildern.


    Ich hatte übrigens mit 5,2µm Pixelgröße gerechnet, die Daten der Kamera waren ja bekannt. Vor einiger Zeit habe ich mir mal die günstigen Videokameras angeschaut und meine Wahl würde auch eher auf die mit den großen Pixeln fallen, so hätte man wegen dem 1/2 Chip ein größeres Feld für DeepSky. Von QHYCCD wäre die QHY5 Mono MT9M001 die Entsprechung.


    Ich würde es so rechnen:


    Auflösungsvermögen: 13,8" * cm / 15 cm = 0,92"
    Damit diese Auflösung ohne Informationsverlust abgetastet werden kann sollte dieser Winkel auf wenigstens 2 Pixel, also 0,0104 mm abgebildet werden.
    Die nötige Brennweite hierzu ergibt sich über
    f = 0,0104 / tan 0,92" ~ 2,3 m


    Daher gehe ich davon aus, dass sich vermutlich über höhere Brennweiten keine nennenswerten Details mehr herzaubern lassen, da das Beugungsscheibchen ja mitvergrößert wird.


    Gruß,
    Jo

  • Hallo Martin,
    das erste Bild ist sehr gut geworden. Beim zweiten Bild sieht man ein Streifenmuster. Das hab ich mal bei Autostackert bekommen wenn ich mit Drizzle gearbeitet hab. Ansonsten hatte ich das bis jetzt noch nicht.
    Ich hab bisher Erfahrungen mit der ASI120 MC und mit meinen beiden Refraktoren Vixen 80/1200 und dem 102/1100 und ich hab eine 2x Barlow.


    Bei gutem Seeing hab ich, was es eigentlich gar nicht geben dürfte bei f/30 das beste Bild bekommen. Wenn das Seeing nicht so gut ist, dann ist f/15 am Besten. Zwischegrößen kann ich leider nicht nutzen.


    Beim f/11 ist es in der Regel so, dass ich oft f/22 nutzen konnte und dass es trotz kleiner Pixel unproblematisch war. Auch da kommt es auf das Seeing an.


    Oft nehm ich mit und ohne Barlow auf und schau was das beste Ergebnis erzielt. Bei mäßigen Seeing lass ich die Barlow weg.


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo miteinander!


    am Mond will ja man ja pro Videoaufnahme im Grunde möglichst viel Feld abdecken. Ich würde praktisch immer ohne Brennweitenverlängerung arbeiten, sobald die verwendete Optik ein ÖV &gt; 8 hat. Mit der kleinpixligen ASI120MM fährt man da immer sehr gut und bei größeren Pixeln hat man oft umso mehr Feld mit geringfügig weniger Auflösung. Jedenfalls ist der Mond aufgrund seiner Detailfülle ein dankbares Objekt, im Gegensatz zu den Planeten, die man einfach härter ran nehmen muss.




    noch mehr Brennweite bringt offenbar nur ein scheinbar schlechteres Bild, da ja bekanntlich ein kleineres Bild der selben Region schärfer wirkt. Das kann man in der Bildverarbeitung mal ausprobieren, indem man ein Bild mal verkleinert oder vergrößert. Dem Auge erscheint das verkleinerte Bild schärfer.




    Viele Grüße,
    Christian

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