Meteoritenschall

  • Hallo zusammen,
    am 5. oder 6. Mai 1989, war ich mit Bekannten zu einem Wochenendausflug in kleinen Ort Hohenkirchen, westlich von Wismar.
    In der Dämmerung fiel eine recht helle und schnelle Sternschnuppe von Südwest Richtung Nordwest. Dabei trat zeitgleich ein Zischen auf.
    Da ich nicht der einzige in der Runde war, der dieses Geräusch gehört hatte, schließe ich eine Einbildung aus.
    Meine Frage wäre, hat jemand solch ein Geräusch auch schon mal gehört?
    Ich meine damit nicht das zeitverzögerte Grollen, welches manchmal auftritt.
    Es war wirklich zeitgleich.
    Viele Grüße
    Armin

  • Ja, das gibts tatsächlich, heisst "electrophonic sounds", hab ich auch schon mal beobachtet:


    "Grüne Feuerkugel mit “electrophonic sounds” 11.07.2004"


    hier klicken


    etwas runterscrollen auf der Seite bis zur braunen Überschrift, dort auch ein Link zu einer Erklärung:


    http://science.orf.at/science/news/42705

  • Hallo Stephan,
    spannender Bericht, danke. Mein Bolide damals, muß ziemlich hell gewesen sein. Ich kanns aber schwer bewerten, die noch sehr helle Dämmerung machte ne Schätzung sehr schwierig. Ist ja ne Weile her.
    Ins Blaue geraten ca. -9te Größe
    Viele Grüße
    Armin

  • Ein Kollege aus unserem Verein hat genau dieses Phänomen auch schon beschrieben, dass er eine Sternschnuppe gehört hat. (Ich war etwas skeptisch, weil ichs mir nicht wirklich vorstellen konnte, dass Geräusche zeitgleich mit der Leuchterscheinung auftreten.)


    Ich werd ihm mal den Link hier zusenden, dann kann er vllt. selbst berichten.


    Gruß Steffen

  • So, er schreibt nicht selbst. Deshalb geb ich mit seiner Erlaubnis seine Erfahrungen wieder. Er beschreibt das Geräusch, das er beim Überflug des Meteors hörte, als so ähnlich wie einen Wassertropfen, der auf einer heissen Herdplatte zischt. Und es waren mehrere Personen anwesend, die dieses Geräusch hörten.


    Zur Erklärung, dass Radiowellen die Verursacher sein könnten, bemerkte er, dass verschiedene metallische Gegenstände "anwesend" waren, einige Stative und Campingstühle, die diesen Sound durchaus hätten wiedergeben können.
    Ausserdem passte dazu, dass er schon einmal an einer Dachrinne Radio hören konnte.
    Da zweifele ich nicht dran, da mein Vater mir dieses Phänomen als Kind ebenfalls schonmal vorführte. Womit ich sagen will, dass metallische Gegenstände in der Lage sind Radiowellen "hörbar" zu machen, quasi als Empfänger, Umwandler und Verstärker zu wirken.


    Nun StephanPsy: Diagnose? (kleiner Scherz [:D])


    Gruß
    Steffen

  • Hallo Steffen,
    der Vergleich mit dem zischenden Wassertropfen ist ziemlich gut.
    Das mit dem Radio an der Dachrinne, ist auch gut möglich. Selbst hab ichs nicht erlebt aber als Jugendlicher vom Freund gehört. Da soll in der Nähe eines starken Mittelwellensenders, nen loses Ofenblech den stärksten Radiosender hörbar gemacht haben. Eine einfachste Möglichkeit Radio zu hören, ist ja nen Stück Draht als Antenne, ne Diode, ein hochohmiger Kopfhörer und noch etwas Draht zur Erde. Ohne Strom!
    Viele Grüße
    Armin

  • Ja, mein Vater war Funker, der hatte mir einiges gezeigt. Leider war ich noch zu jung um vieles davon zu verstehen. Nun kann er es nicht mehr.


    Ein Zusammenhang zwischen Meteoren und Radiowellen lässt sich auch noch anders nachweisen. Es gibt in Frankreich einen Militäradar der bei ca. 145 Mhz dauerfunkt. Diese Radiowellen werden von den ionisierten Spuren der Meteoroiden reflektiert. Mit entsprechender Aufnahmetechnik kann man dann einen Meteor hörbar machen. Das klingt aber anders als oben beschrieben, etwa wie ein kurzer Pfiff, der am Ende zu tieferen Tönen übergeht. Hier haben wir das mal bei einer öffentlichen Veranstaltung durchgeführt:
    http://www.clearskyblog.de/201…gen-stolze/#comment-37051


    Und hier kann man mal nachlesen wie es geht:
    http://www.schremmer.de/Astron…eore/Methode/methode.html


    (Da ist natürlich noch kein Beweis erbracht, dass Meteore selbst Radiowellen erzeugen können)


    Nochmal Dank an Jürgen Stolze für den Bericht.


    Gruß
    Steffen

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