I-Gramme brauchbar?

  • Hallo Forum,
    nach einiger Zeit der Abstinenz, habe ich mich mal wieder am Bath-Interferometer versucht , dabei ist dieses herausgekommen. Die Spots habe ich auf eine glatte, helle Tür projiziert und dann abgelichtet. (ist wahrscheinlich nicht ganz korrekt)


    Objekt ist ein älterer 202mm Spiegel,1012 Brennweite, der mir vor längerer Zeit durch eine starke Windböe mit samt Dobson vom Tisch geblasen wurde. Auf der Rückseite ist dadurch ein großes Stück Glas ausgebrochen.
    Eine erste Auswertung mit OF ergab einen Strehl von 0,25.( Mein OF Setup muss ich allerdings nochmals überprüfen) Kann es sein, das dieser rückseitige Schaden den Strehl so runter zieht?
    Beim Stern-Test macht sich der Bruch an dieser Stelle eindeutig bemerkbar.

  • Wenn sich das Glas durch den Bruch verspannt hat, kann das durchaus sein. Freunde von mir haben auch einen 250mm f/4.2-Spiegel, der seit einer Runterfallaktion am Stern einen hellen Spike zeigt. Hinten aus dem Spiegel war auch ein signifikantes Stueck herausgebrochen.


    Da kann man dann auch nicht viel machen - in der Regel ist das ein Totalschaden (wie die verzogene Karosserie beim Auto halt), da laesst sich nur noch der Spiegel tauschen.

  • Hallo Gerhard,
    mir ist auch mal ein Spiegel runtergefallen. Nach der ersten Schrecksekunde war ich erstmal erleichtert, denn der Spiegel hatte "nur"
    einen Abplatzer auf der Rückseite. Die böse Überraschung kam dann aber bei der nächsten Beobachtungsnacht. Der Spiegel war total verformt und unbrauchbar.
    Einen dokumentierten Fall gibt es auch von Richard Labschütz. Dessen 25" bekam beim Transport einen Schlag ab und wurde auch anschließend interferometrisch vermessen
    http://www.digiric.com/ (dort auf Astronomie --> Projekt 2009/10


    Was mich bei deinen Igrammen wundert: Sollte der Spiegel sich tatsächlich verformt haben, müsste man das auch anhand der Streifen sehen. Bei deinen Igrammen sehe ich aber nichts Auffälliges. Hast du schonmal versucht mehr Streifen hinzubekommen?
    Grüße, Matze

  • Hallo Gerhard,


    die I-gramme sind grundsätzlich Ok. Um aber evtl. irreguläre Fehler sicher diagnostizieren zu können wäre eine Serie von ca. 5 bis 10 I-grammen mit relativ dichter Streifenlage sinnvoll. Diese könnte man dann mit "openFringe" im FFT- Modus auswerten.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    jetzt hat mein roter Laser sich verabschiedet. alle anderen die ich besitze sind nicht geeignet. Muss mir wohl einen Neuen anschaffen.
    Welche sind dafür geeignet? Die Bikonvex-Linse erzeugt bei den getesteten Lasern runde Interferenz-Ringe bei der Ausleuchtung des Spiegels, so wie auf den obigen Fotos,nur einzeln. Bei anderen I-Grammen hier im Forum sieht das anders aus.

  • Hallo Gerhard,


    ich habe die Interferogramme anfangs auch auf einen Schirm projeziert, so geht es aber nicht. Du musst den Spiegel direkt mit der Kamera aufnehmen, korrekt auf die Spiegeloberflaeche oder den Rand fokussiert, sonst wird der Rand nicht genau genug erfasst.


    Gruesse,
    Andreas

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