Orion ODK16

  • Hallo Sternfreunde,


    im deutschsprachigen Raum habe ich wenig Informationen zu dem von Orion gefertigten 16 Zoll DK System gefunden. Laut Werbung soll die Optik sowohl für visuelle Beobachtung als auch für die Astrofotografie geeignet sein. Im Gegensatz zu den Meade ACF Optiken, die sich etwa im gleichen Preisniveau bewegen, wird das Gerät in einem Carbon Tubus geliefert.


    Über die Orion Spiegel findet man unterschiedliche Beurteilungen, von ausgezeichnet bis zu qualitativen Ausreißern. Zu den Unterschieden im optischen Design im Vergleich zu den RC's gibt es widersprüchliche Angaben was beispielsweise Justieraufwand, Justierstabilität, Farbreinheit usw. angeht. Dies möchte ich hier nicht weiter thematisieren, da alle theoretischen Betrachtungen nicht so aussagekräftig sind, wie persönliche Erfahrungen eines Sternfreunds.


    Kann jemand über solche persönlichen Erfahrungen berichten, insbesondere was die Leistungsfähigkeit der Optik und die Justierstabilität sowohl bei Temperaturschwankungen als auch beim Schwenken des Teleskops angeht.


    Viele Grüße
    Heinz

  • Hallo Stefan,


    danke für den Link. Diese Textstelle bei Alluna hatte ich mir bereits angesehen. Die Unterschiede im optischen Design werden je nach Hersteller anders bewertet. Deshalb wäre mir die persönliche Erfahrung mit der Orion Optik so wichtig. Alluna produziert hervorragende RC Systeme, die jedoch leider bei etwa dem dreifachen Preis der Orion Optik angesiedelt sind.


    Viele Grüße
    Heinz

  • Hallo Heinz,


    ich habe seit 2 Jahren ein 12" ODK und bin sehr zufrieden damit.


    Die Optik ist wirklich ohne Makel und fotografisch ein Genuss! Direkt beim First Light hatte ich feine runde Sterne bis in die Ecken meines KAI 11002 Chip (KB-Chip). Mit meinem 10" GSO RC, den ich vorher hatte, war dies beim First Light nicht so. Als Kamera habe ich eine Atik 11000 M mit Starlight Filterrad, also eine "leichtere" CCD Kamera.


    Zu Deinen Fragen: Der Fokus ist sehr stabil und ändert sich auch beim Umschwenken nicht.


    Ursprünglich hatte ich das Gerät mit dem Baader Steeltrack erworben und bin aktuell auf den 2" Starlight FT umgestiegen. Nach der Montage des neuen OAZ war allerdings eine Kollimation erforderlich. Klappte aber mit etwas Übung, die ich u.a. am GSO RC sammeln konnte, recht gut.


    Visuell ist die Fokuslage etwas problematisch. Mit meinem bis vor kurzem montierten 2,5 Zoll Moonlite kam ich mit 2" Zubehör nicht in den Fokus. Fotografisch kein Problem.


    Insgesamt ein schönes Gerät und auch bei Temperaturschwankungen sehr justierstabil.


    Ich hatte mit dem ODK bereits ein "Astrofoto der Woche" von IC 1805(2. KW 2013):
    http://www.astronomie.de/aktue…ae050c994631819bb0ac6e5bd


    Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig.

  • Hallo Michael,


    dein Erfahrungsbericht war äußerst hilfreich. Besonders deine Ausführungen in Bezug auf den OAZ. Da ich zur Zeit noch ausschließlich visuell beobachte, werde ich nun bereits bei einer Bestellung darauf achten, einen OAZ anbauen zu lassen, der sowohl visuell als auch fotografisch uneingeschränkt nutzbar ist.


    Zu deinem tollen Foto kann ich dir nur gratulieren, ein schöner Beweis für die Leistungsfähigkeit deiner Optik. Ein Sternfreund hat mir vor kurzem eine Kamera verkauft, womit ich demnächst erste Erfahrungen sammeln kann. Bis zu der von dir erreichten Qualität wird es aber sicher noch einige Jährchen dauern!


    Vielen Dank und CS
    Heinz

  • Hallo Heinz,


    gern geschehen.


    Das ODK ist natürlich in erster Linie fotografisch ausgelegt, d.h. es hat - neben dem Korrektor - einen entsprechend großen Fangspiegel mit 96mm und auch eine dementsprechende Obstruktion. Damit ist es kein Hochkontrastgerät und die Obstruktion liegt mit 32% in etwa bei dem eines Meade 300mm f/10 ACF, das bei 33,4% liegt. Allerdings ist das ODK wesentlich lichtstärker mit einem Öffnungsverhältnis von f/6.8. Das neue Meade 12 ACF f/8 hat bei 41 % (125mm Fangspiegeldurchmesser) schlechtere Werte.


    Ich denke, das ODK ist eine gute Wahl, insbesondere wenn es später auch Richtung Astrofotografie gehen soll und das hast Du ja vor. Daneben ist es sehr kompakt und auch relativ lichtstark, ein Newton in der Größe ist da schon von den Abmessungen und dem Hebel eine ganz andere Klasse.

  • Hallo Michael,


    auch ich finde, daß das ODK einen guten Kompromiß darstellt, wenn man sowohl visuell als auch fotografisch beobachten will. Zunächst hatte ich auch die neuen RC's von GSO im Auge, vor allem wegen des günstigeren Anschaffungspreises. Doch diese Optiken sind noch wesentlich stärker obstruiert, was sie wohl für die visuelle Beobachtung weniger empfehlenswert macht.


    Wie du auch schon angesprochen hast, ist ein Newton wesentlich größer dimensioniert. Meine Gartensternwarte ist aus nachbarrechtlichen Gründen etwas beengt, so daß ich einen Newton nicht untergebracht hätte. Zudem wäre der seitliche Einblick sehr störend gewesen. Von der Kompaktheit her habe ich kein besseres Gerät gefunden als den ODK.


    Von dem geschlossenen Carbontubus verspreche ich mir die gleiche Justierstabilität, wie dein ODK sie vorweist. Um spätere Aufrüstungen zu vermeiden, wollte ich gleich die beste von Orion angebotene Spiegelqualität einbauen lassen. Schließlich soll die fertige Optik bei einem der beiden bekannten Optikprüfer getestet werden. Damit denke ich, daß die doch recht hohe Investition auch einen ordentlichen Gegenwert erbringt.


    Viele Grüße
    Heinz

  • Hallo


    ist schon gut bei Anwendern nachzufragen, aus optischer Sicht ist es im Gegensatz zu dem was Aluna schreibt bei keinem Cassegrainsystem möglich über die Änderung des Abstandes HS zu FS zu fokusieren ohne das man sich vom Idealspotdurchmesser entfernt. Aber es wird wohl jeder sein Eigenes Konzept hervorheben.


    Was mir bei den DK Kopfzerbrechen macht ist das man den Korrektor nicht gegen einen Reducerkorrektor tauschen kann, ein nachgeschalteter Reducer ist dann noch mehr Glas im Strahlengang


    Gruß Frank

  • Hallo Sternfreunde,


    mit den astrofotografischen Aspekten habe ich mich noch nicht ausreichend beschäftigt. Daher kann ich nicht sagen, ob für den ODK überhaupt ein passender Reducer angeboten wird, der eine farbneutrale Abbildung gewährleistet. Ein Teleskophersteller hat mir einmal erklärt, daß zusätzliches Glas im Strahlengang in Bezug auf den Lichtverlust vernachlässigbar sei, da sich dieser im Promillebereich bewegen würde.


    Bei meiner Suche nach Anwendermeinungen bin ich auch auf der russischen Seite gelandet. Leider kann ich nicht beurteilen, ob das dort angewandte Prüfverfahren korrekt ist. Das ODK ist ein Seriengerät, welches stets Abweichungen vom Ideal aufweisen kann. Dieses Risiko gehe ich bei jedem Hersteller ein. An anderer Stelle konnte ich lesen, daß Orion – Spiegel nicht nur in deren eigenen Teleskopen eingebaut werden, sondern auch in solchen anderer Hersteller. Von daher sollten Ausreißer eher die Ausnahme darstellen.


    Viele Grüße
    Heinz

  • Hallo zusammen,


    von der Fa. Orion UK wird für das ODK meines Wissens kein Reducer angeboten. Das Gerät ist jedoch, im Vergleich zu den üblichen f/8 RC-Systemen, mit f/6.8 schon um 1/2 Blende "schneller". Insofern ist zu überlegen, ob überhaupt ein Reducer erforderlich ist.


    Ein Reducer verkürzt den Fokusweg. Ich habe es aber trotzdem mal mit dem Astro Physics Reducer CCDT67 versucht, konnte aber leider den Fokus nicht erreichen.

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