Loch in Teleskoptubus schneiden

  • Guten Morgen,


    Ich habe hier einen 150/750mm Newton-Tubus und einen 2"-Okularauszug, der aber leider nicht angebaut werden kann: Da ist alles für einen kleineren Auszug angelegt und daher ist die runde Öffnung im Tubus zu klein und die Schraubenlöcher sind zu wenig auseinander...
    Vor allem bei dem größeren runden Loch bin ich komplett ratlos, das ist nicht meine Welt und wir haben hier kein passendes Werkzeug.
    Ich hoffe aber, dass hier erfahrene Handwerker zugegen sind, für die das kein großer Aufwand ist und die mir die Arbeiten machen würden.
    Genaueres würde man besser über Email klären und ich bin natürlich bereit, das Gerät dafür zu verschicken.


    Danke schonmal!


    Michael

  • Hi Michael,


    Wenn net soweit weg wohnen würdest, könntest bei mir vorbeikommen.
    Könntest es aber auch anzeichnen, und mir zuschicken.


    Habe das selbe auch schon am meinem 150/750 Celestron gemacht.




    Gruß Jogi

  • Hallo Michael,


    die Lochvergroesserung ist eigentlich nicht zu schwierig.


    Du entfernst Haupt- und Fangspiegel.


    Du legst den neuen Okularauszug an den Tubus, sodass das Auszugsrohr den Tubus beruehrt. Dann zeichnest Du mit einem permanenten Marker die Dimensionen an und auch die Bohrungen fuer den neuen Okularauszug.


    Du legst den Okularauszug ab und zeichnest die Markerspuren nach, wobei Du auch fuer die Zahnstange bzw. Crayfordabrollflaeche die Aussparung einzeichnest. Das alles kann etwas groesser ausfallen, solange Du nicht zu nahe an die Befestigungsbohrungen (in der Regel vier) kommst, die spaeter den Okularauszug halten.


    Dann bohrst Du die Befestigungsbohrungen mit einem ueblichen Handbohrer. Das Mittenloch kannst Du mit einer Blechschere aufschneiden. Der Stahltubus ist etwas widerspenstig, und das Endergebnis mag rustikal aussehen - bedenke, dass es spaeter unter dem neuen Okularauszug verschwindet. Mit einer Halbrundfeile kannst Du spitze Grate entfernen und die blanken Stellen mit mattschwarzem Lack nachpinseln.


    Nach Trocknung kann der neue Okularauszug und auch die Optik wieder einziehen - justieren, fertig !

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Mittenloch kannst Du mit einer Blechschere aufschneiden. Der Stahltubus ist etwas widerspenstig, und das Endergebnis mag rustikal aussehen - bedenke, dass es spaeter unter dem neuen Okularauszug verschwindet. Mit einer Halbrundfeile kannst Du spitze Grate entfernen und die blanken Stellen mit mattschwarzem Lack nachpinseln.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das wäre mir persönlich zu barbarisch... ein Dremel mit Metal-Trennscheibe müßte doch ganz gut gehen - langsam und mit Geduld. Ich habe damit ganz gut Aluminium und Stahl (1mm) geschnitten.


    Eine Blechschere verbiegt das Metal, später sitzt der Auszug nicht gerade :/

  • Servus Michael,


    ich würde das Loch wie folgt erstellen: Anzeichnen und Löcher für den neuen Focuser vorbohren, wie Jürgen beschrieben hat. Soviele Löcher wie möglich entlang der Innenseite des angezeichneten Loches bohren und diese dann mit einer passenden (Halbrund)Feile verbinden. Die Löcher dabei groß genug machen, daß die Feile etwa ein Drittel weit reingeht. Für solche Arbeiten ist ein Satz kleiner Feilen ideal und auch nicht teuer. Das dauert zwar länger, man bekommt dann aber eine Öffnung mit sauberem, glattem Rand.
    Dann kann man noch mit einer Stichsäge aussägen, falls zur Hand:
    Dafür ein feines Metallsägeblatt besorgen. Den Tubus auf einem Tisch o.ä. mit einem oder besser zwei Spanngurten fixieren, was unterlegen, damit er nicht wegrutschen und zerkratzen kann, das empfiehlt sich auch beim Bohren und der Ausfeilerei. Vor dem Sägen oder Bohren die Region um das markierte neue Loch mit Krepp abkleben, weil die Stichsäge sonst den Lack zerkratzt. Dann Loch vorsichtig aussägen und Form für Zahnstange und Rand mit Feile nachbearbeiten, bis die Öffnung glatt ist. Die Methode birgt gewisse Risiken, weil sich das Sägeblatt verhaken kann, zumal der Kurvenradius recht eng ist. Dabei kann sich der Rand des Loches verbiegen. Geht dafür etwas schneller, als das Vorbohren und Ausfeilen, wenn man den Umgang mit der Stichsäge ein bisserl beherrscht.


    Gruß Haley

  • Noch angemerkt - ist der Tubus neu, kann je nach Material auch eine Rundsaege zum Einsatz kommen, wo ein Bohrer die Mitte vorgibt und die topffoermige Rundsaege dann den Ausschnitt macht. Gerade bei Hartpapiertuben funktioniert das sehr gut. Allerdings bin ich mir bei Metalltuben nicht sicher, da die Rundsaegen meistens fuer Holz ausgelegt sind. Ein Freund in Deutschland hat jedoch in seinem Baumarkt eine Rundsaege fuer Aluminium gefunden und damit seinen wandstarken Alutubus erfolgreich perforiert.


    Das Problem der Rundsaege ist, dass sie nicht zum Aufbohren geeignet ist, da der Zentralbohrer der Zentierung dient. Es sei denn, man montiert etwas Material unverrueckbar im Tubus, sodass der Zentralbohrer etwas zum Festhalten hat.

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