Der Anfänger und seine Fragen...

  • Hallo zusammen.
    Auch ich habe beschlossen einen dieser "Ich bin ein Anfänger und brauch Beratung, was ich kaufen soll"-Treats zu erstellen.


    Mein Name ist Sascha, ich bin 26 und Student in Karlsruhe (300k Einwohner und etwas Land im näheren Umkreis).


    Meine Freundin und ich haben beschlossen, uns einen gemeinsamen Kindheitswunsch zu erfüllen und uns ein Teleskop zuzulegen. Ich bin nun schon eine ganze Weile damit beschäftigt sämtliche Informationen zu dem Thema aufzusaugen.
    Beobachten wollen wir, sowohl die Planeten, den Mond als auch diverse DS-Objekte. Das alles rein visuell, Astrofotografie ist momentan nicht geplant. Ein Allrounder für 200-300€ soll also her.


    Nun sind wir in unserer Mobilität etwas eingeschränkt, da wir auf unsere Fahrräder bzw die S-Bahn angewiesen sind.


    Meine Frage an die Community hier ist nun, ob jemand Erfahrung damit hat, ob man sone EQ3-Montierung auch auf dem Fahrrad transportieren kann, oder ob die tatsächlich viel zu unpraktisch dafür wäre. Ich habe mit das so vorgestellt, dass ich die Montierung ja bei mir am Trekkingrad festschnallen kann, das Teleskop in nen großen Seesack aufn Rücken schnalle und dann damit n Stück aus der Stadt rausfahre um auf dem doch etwas dunkleren Feld Stellung zu beziehen.


    Die meiste Zeit über werden wir wohl von einem der Felder hier um die Stadt herum beobachten. Die DS-Objekte werden sich hier wohl sowieso nicht sonderlich hell abzeichnen, was aber anders sein wird, wenn wir am We bei meinen Eltern sind, welche in einer schön dunklen, ländlichen Gegend wohnen.
    Darum haben wir uns auch schon etwas auf einen Newton festgeschossen und wollen uns keinen Refraktor kaufen, um hier in Stadtnähe dann doch nur die Planeten zu sehen.


    Meine erste Überlegung war es, mir ein handliches Dobson zuzulegen. Sowas wie das
    <b>Skywatcher Heritage N130</b> http://www.astroshop.de/skywat…tage-flextube-dob/p,14966, welches zusammengeschoben wohl problemlos in einen großen Rucksack passen sollte.
    Nun ist aber die Flextube-Bauweise natürlich ziemlich besch...eiden, wenn ich mal einfach ausm Fenster rausschauen will. Die Gegenlichtblende wird in diversen Foren und Blogs ziemlich runtergemacht.
    Da wird mich wohl jede Laterne ums Haus herum ziemlich stark nerven. Das dürfte mit einem geschlossenen Tubus ja weniger gravieren sein. Hinzu kommt, dass die Dobson-Montierung des kleinen natürlich verlangt, dass man einen kleinen Tisch o.ä. mit sich herumträgt, um nicht auf den Knien die Nacht verbringen zu müssen.


    Eine höhere Montierung währe daher schon wesentlich komfortabler. Daher habe ich mir nach weiteren Überlegungen gedacht, dass es wohl machbar sein sollte, so eine Montierung auf dem Fahrrad zu transportieren. Und schon habe ich ein
    <b>Skywatcher 130/650</b> http://www.astroshop.de/skywat…2/p,5017#tab_bar_2_select Explorer ins Auge gefasst.
    Die Montierung ans Rad geschnallt und das Teleskop schön gepolstert in einen Seesack gesteckt, und schon kann die Fahrt losgehen... Soweit meine Theorie.
    Und da ein
    <b>Skywatcher 150/750 Explorer</b> http://www.teleskop-express.de…products_id=2686#ebericht dann auch nicht mehr sooo viel größer ist, und dann sicherlich auch noch mit dem Rad transportierbar sein sollte (oder nicht?) bin ich im Moment bei diesem als absolute Obergrenze angelangt. Dieses Gerät wird ja immer wieder als DAS Einsteigergerät angepriesen und nun zu meiner nächsten Frage:
    Lohnen sich die 130€ mehr in Stadtnähe wirklich? Dass der 2"-Okularauszug ein großer Vorteil ist, weiß ich. Aber sind die 20mm mehr Öffnung dann auch bei mittelmäßigem Himmel wirklich sooo gravierend, dass man wirklich gleich mit dem großen einsteigen sollte?


    Natürlich bin ich mir darüber im klaren, dass ich hier ein 400€-Gerät mit einem 200€-Dobson vergleiche. Dass also die letzte Optik besser ist, als das Heritage ist mir schon klar. Sollte nun aber der Transport einer NEQ-3 auf einem Fahrrad wirklich total abwegig sein, währe wohl der Einstieg mit dem günstigeren Dobson sinnvoller und später dann, wenn ein Auto vorhanden ist immernoch die Möglichkeit da, sich ein größes Gerät zu kaufen.


    Ich würde nun also gerne Eure Meinung dazu hören, ob ich lieber mit einem schlechteren Gerät, welches meiner Mobilen Situation mehr entgegen kommt anfangen soll, oder ob der Mehraufwand bei den beiden unhandlicheren Teleskopen in Anbetracht der Beobachtungsqualität in Kauf genommen werden sollte.


    So. Viel BlaBla um euch meine momentanen Überlegungen darzulegen. Nun bin ich gespannt, ob ich meiner Einschätzung bzgl. der Montierungen auf dem Fahrrad eines besseren belehrt werde.


    Gruß Sascha

  • Hallo Aaron und danke für die schnelle Antwort.
    Dass ich mit einem Dobson an sich das meiste Teleskop fürs Geld bekomme, ist mir klar. der 150/1200er ist aber fast doppelt so lang, wie der 150/750er. Natürlich ist die Länge wesentlich angenehmer in Kombination mit der Rockerbox. aber die kann ich ja nicht einfach zusammenklappen und an die Seite meines Fahrrads schnallen und ein 1,2m langer Tubus ist auch wieder unhandlicher als ein 70cm langer. Also da ich das Teil wie gesagt mit dem Fahrrad von A nach B bringe, stelle ich mir das bei alle Dobsons, die größer sind als das Heritage doch etwas unhandlich vor.
    Sollte einer von euch damit aber positive Erfahrungen haben, lasse ich mich gerne eines besseren belehren.
    Gruß Sascha

  • Hi Sascha (und Freundin),


    willkommen hier auf Astrotreff.


    Mir Fahrrad gäbe es eine Möglichkeit- ein kleiner Anhänger an eines der Räder und damit seit ihr bereits deutlich besser mobil.


    Der gelinke SW 130/650 auf der "EQ-2" ist deutlich zu schwach montiert, auch der andere auf der EQ-3-2 ist noch ein bisserl knapp montiert, ginge aber für visuell wohl noch.


    Allerdings schleppst du da schon ganz gut, Stativ, Montierung, Gegengewichte, Tubus und Zubehör bringen so einiges an Gewicht zusammen und so ganz handlich verpacken tut man sich da auch schon schwer.


    Also über einen Anhänger nachdenken und dann einen 200/1200 Dobson anschaffen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Sascha,


    dein erster Gedanke mit dem Heritage 130p Flextube ist schon ein guter Kompromiss, was Öffnung und Transportfähigkeit angeht. Ich nutze für Fahrten mit dem Rad ins Dunkle so ein Gerät auf einer Skywatcher-AZ4-Montierung mit einem Alugestell. Das alles passt in einen großen Rucksack (ich nutze diesen hier http://www.asmc.de/de/Transpor…anger-schwarz-75-L-p.html ). Das Teleskop kommt mit Schaumstoff gepolstert ins große Fach, die Montierung ins untere Fach und das Stativ mit zwei Spanngurten gesichert außen an den Rucksack. Okulare, Sternkarten und Wegzehrung finden auch noch Platz. Das ganze wiegt dann so um die 14kg. Einen Seesack kann ich nicht empfehlen, da diese weder Rückenpolsterung noch Tragesystem haben, was bei höherem Gewicht auf dem Rücken notwendig ist. Das tut sonst schnell weh.


    Die Sache mit der bescheiden Blende kann ich bestätigen, allerdings kann man diese einfach vergrößern, z.B. mit einer Mossgummiplatte. Noch besser ist es, aus dem Heritage einen Volltubus zu machen, den man immer noch zusammenschieben kann (so zum Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=K4B4Eao2P-E ). So beschlägt der Fangspiegel nicht ganz so leicht und man kann auch nicht versehentlich draufatmen.


    Diese Kombination ist natürlich nicht die einzig mögliche und auf meine persönlichen Anforderungen zugeschnitten, da ich gerne meine gesamte mobile Ausrüstung am Körper bzw. auf dem Rücken trage. So kann ich das ganze Gerümpel auch zu Fuß an etwas schlechter zugängliche und abgelegene Plätze transportieren, an denen nicht einmal der abenteuerlustigste Hundehalter gassi geht ;) .

  • An Stephan;
    200-300 Euro reichen nicht für einen 8 Dobson.
    Aber ein 6 Dobson ist in dem Budget.


    Das mit dem Anhänger fürs Fahrrad ist eine gute Idee.

  • Ja die Idee an sich ist super. Aber son Anhänger muss untergebracht werden. Ich wohne in ner 2-Mann-WG ohne Garage. Fahrradkeller haben wir zwar, aber Platz für nen Hänger leider nirgendwo. Daher fällt diese Aufwertung meiner Mobilität leider weg.


    Wie ich bisher rauslese ist also meine Idee, das größere Equippment einfach mitm Rad zu transportieren eher keine gute Idee. An die Möglichkeit das Heritage auf ein Stativ zu stellen habe ich ehrlich gesagt noch garnicht gedacht. Das wäre vom Mobilitäts-Standpunkt betrachtet wohl noch die geschickteste Lösung.

  • Hallo Sascha,


    meinst Du, Du kannst nicht irgendwo hinradeln wo Tische schon da sind, oder Baumstümpfe oder so, dann wäre der Heritage 130 ausreichend. Andererseits wenn Deine Freundin auch was mitnimmt und Du am Fahrad noch Satteltaschen oder so unterbringst, geht auch Einiges zu transportieren (Okulare, Atlas, Decke, Essen/Trinken.


    Wenn nicht, musst Du auch aufpassen, ob die Kombi AZ4/Heritage nicht zu niedrig ist. Gebückt im Stehen zu beobachten ist echt mühsam. Selbst aufrecht ist es schwieriger, wenn frei stehend. Man baumelt so vor dem Okular hin und her. Da wäre eine Sitzstellung am Boden eigentlich stabiler und entspannter (Schneidersitz oder kniend).
    Miss das Ganze (Deine Haltung das Teleskop/Stativ) doch aus, bzw. bau mal Papp-Attrappen.


    Wenn, dann würde auch eine Azimut Montierung empfehlen, weil dadurch das Gegengewicht wegfällt. Das müsste ja ca. so schwer sein wie das Teleskop. Am Besten wäre es, es meldet sich jemand aus Karlsruhe, der Dir so ein Heritage zeigen könnte.


    Und wenn nicht, kannst Du das Teil bestellen und erst später, wenn es wirklich nicht geht - ein Stativ nachbestellen. Im Baumarkt kannst Du Dir ja Klapp-Schemel und Klapptisch passend zur Körpergröße zurechtzimmern. Ihr seid ja zu zweit beim Radeln.


    Und wie fährst Du eigentlich zu den Eltern mit dem Geraffel? Mit Bus/Bahn nehme ich an...


    Zum Licht der Großstadt. Öffnung bringt auch hier was, 150 ist gewinnbringend gegenüber 130mm.
    Aber ein 2" Okular ist überflüssig, weil es bei der Helligkeit ein zu helles Hintergrundbild bringt.
    Suchen kannst Du ja mit dem Sucher. Bei dunkelm Himmel ist ein 2" Weitfeld Okular dagegen schööön!


    D.h. ein Heritage (oder ein anderes 130mm Teleskop) wäre wohl am besten. Übrigens gibt es 130/900 Teleskope. Vielleicht noch besser als Dobson? Die Rockerbox müsstest Du selber basteln...


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Sascha,
    willkommen im Forum :)


    Das Heritage ist was Preis und portabilitàt anbelangt unschlagbar, zeigt auch schon eine Menge.


    Ich habe einen Kinder-Radanhänger, 50€ neu bei eBay, Der làsst sich sehr platzsparend zusammenfalten (ähnlich https://www.boc24.de/info/croozer-kid-kid-plus ), und gefedert sind die auch.
    Dann gehen auch 8 Zoll, und das zeigt natürlich mehr als ein 5". In 5" ist die Galaxie M51 erkennbar, zwei Kerne, unter relativ dunklem Himmel ein Hauch von Struktur dazwischen (und das am Kieler Stadtrand, es geht also immer etwas).
    Mit 8" sieht man ggf. die Spiralarme schwach bis deutlich, Je nachdem wie dunkel der Himmel wirklich ist.
    Kommt eben darauf an ob die Erwartungen realistisch sind und ob man sich auch an den ansonsten tollen Ansichten durch den kleinen fünf Zöller erfreuen kann.
    Ohne zwei Zoll Okulare zeigt das Heritage trotzdem mehr Feld als die langerbrennweitigen Großen, und die Planeten sind je nach Spiegelqualität auch brauchbar. Zwar nicht so toll wie am 5" Mak, aber bei weitem besser als in kleineren Optiken wie den 76/700 oder 76/300.


    Der Streulichtschutz kann aus Karton gefertigt werden, trotz Tau erstaunlich langlebig und Ca. 25 Cent, wenns den doch zerlegt kann man den alten als Schablone verwenden.
    http://ringohr.de/tmp6/DSC_0737.jpg
    http://ringohr.de/tmp6/DSC_0738.jpg
    http://ringohr.de/tmp6/DSC_0739.jpg
    Fährt einfach mit ein. Beobachten vom Balkon mit Blick auf zwei Straßenlaternen ist damit gut möglich, Planeten sehr gut (wenn sie gerade gut zu Beobachten wären), Deepsky-Objekte sehr sehr schwach wegen dem vielen Licht, aber ein wenig geht schon.


    (ich habe versäumt die Bilder zu drehen, Kopf neigen auf eigene Gefahr ;-))

    BEKVÄM von IKEA steht sowieso bei uns herum, damit kann ich über die Balkon-Rehling Beobachten.
    Die Mittelachse passt genau in den Griff.
    Auch Wasserkisten oder eine selbstgebaute Kraxe funktionieren gut.


    Den Heritage 130p Tubus kann ich mit Zubehör in einen kleinen Werbegeschenkrucksack stecken, die Basis in der Hand oder eben auf dem Gepäckträger gezurrt.


    Eine SLT Montierung trägt den Heritage auch, zwar höher und in dem Fall auch mit Goto, aber unterwegs ist der Heritage einfach praktisch, so wie er ist.
    Ein Mini Camping Dreibeinhocker, ein Sitzpad, oder vor Ort eine Erhöhung (Mauer, Parkbank/Tisch, Baumstumpf...)


    Zu zweit wurde ich entweder zwei der Dinger kaufen (Okey, über dem Budget) oder noch ein kleines Fernglas dass sich gut in der Hand halten làsst. Eine super Ergänzung, und hilft auch Beim aufsuchen.


    Dazu noch
    -der Sternatlas für Kleinteleskope von P. Vizi (Karten, Theorie, Bilder, ... Sehr empfehlenswert),
    -ein 20mm Weitwinkelokular oder 32mm Plössl zur besseren Übersicht (17-50€...),
    -ein 12-15mm Okular,
    - eine 6mm Goldkante (ggf. mit Filmdosen-Mod zum 3-4mm verlängern) oder 3-5mm HR Planetary (ggf. Verzoomt von Astronom)
    da das 10mm nicht so gut ist und für Planeten etwas mehr Vergrößerung fehlt.


    Zur Not auch erstmal mit Inklusivokularen und 2x achromatische Barlow (14€),
    gute Lektüre ist aber Gold wert, darauf würde ich nicht verzichten, schon wegen den Aufsuchkarten.


    Dann noch die genannten Hocker/Sitzpads, ggf. Ein Alukoffer der Okulare, Rotlichtlampe (modifizierte Radrückleuchte 1€), Literatur und Co trägt und evtl. Das Heritage noch ein Stück aufbockt.


    Dann kanns losgehen. (Für Brillenträger ggf. eine andere Zusammenstellung)


    Denkt auch mal darüber nach eine Sternwarte, einen Verein, einen Treff und/oder einen Fachladen aufzusuchen. Da kann man sich meist ein besseres Bild machen und ggf. schonmal durch verschiedene Geräte durchschauen.


    Statt eq2 oder Az4 kann man bei eBay Kleinanzeigen und Co immer mal für 10-30 Euro ein Lidl-Skylux abstauben, dessen Astro3 Montierung trägt das Heritage vor Allem im "AltAz Modus" (Statt parallaktisch einfach ganz geneigt) noch recht passabel, zumindest angesichts des Preises.


    Ansonsten deckt sich vieles mit den anderen Aussagen, insbesondere Walter. Die 114/900 gibts selbst neu für 50-75€, eine Rockerbox kann man aus Latten, Laminat und Möbelgleiter zusammen schrauben, keine Spezialwerkzeuge nötig (habe ich sogar mit Fünftklässler gemacht). Den günstigen Tubus dann in einen entsprechenden Rucksack oder via Tragegurt aus Rolladenband... Möglichkeiten gibt es viele ;)
    Ein 90mm oder 102mm Mak sitzt auch passabel auf einem Fotostativ, damit beobachte ich auch gerne, aber zumindest was Widefield anbelangt und vom Preis her ist das Heritage besser geeignet.



    Viel Erfolg bei Der Teleskopwahl und viel Spaß bei diesem faszinierendem Hobby!

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn nicht, musst Du auch aufpassen, ob die Kombi AZ4/Heritage nicht zu niedrig ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist sie nicht. Ich bin 1,82m groß und habe das Alustativ nie ganz ausgefahren, da ich sonst nicht mehr bequem an den Okularauszug komme. Ich könnte die Stativbeine noch ca. 22cm ausfahren. Da ist also noch Luft nach oben, falls man groß gewachsen ist.


    Edit: Bei der von Marcus vorgeschlagenen günstigen Astro3 des Skylux befindet sich bei älteren Modellen eine Kontermutter direkt auf der Prismenklemme. Das bedeutet, dass man die Prismenschiene, mit der man das Teleskop auf die Montierung setzt, nicht auf die Klemme setzen/schieben kann, da die Mutter im Weg ist. Man sollte den Verkäufer also danach fragen, welche Version er da anbietet. Sonst muss man etwas basteln, damit es passt.

  • Hallo Heiko,
    danke für den Hinweis, das hatte ich ganz vergessen! :(
    Das kann man natürlich mit viel Basteltrieb auch lösen, aber in der Tat ärgerlich wenn es nicht passt.

  • :) Vielen Dank für eure zahlreichen Anregungen.
    Ich habe mir mal ein paar Gedanken gemacht und mir auch ne Pappattrappe gebastelt um zu schauen, wie die Sitzposition am Heritage denn so ca wäre.
    Habe ich mir niedriger vorgestellt... Daher werden wir uns wohl demnächst als unser Einstiegsteleskop ein Heritage zulegen.


    Die 200-300€ die ich Anfangs erwähnt habe, waren tatsächlich auf das Teleskop+Montierung bezogen. Also dass es mit Zubehör dann etwas über diesen Rahmen geht ist soweit ok.


    Vermutlich wird es dann darauf rauslaufen, dass unsere Einstiegsausrüstung folgendermaßen aussehen wird:


    - Skywatcher Heritage 130P
    - 20mm Goldkante
    - 3,2mm TS HRPlanetary (ich denke, dass die 2,5mm für die maximale Vergrößerung wohl selten wirklich sinnvoll sind, da das Seeing bei 260x ja schon sehr gut sein muss oder?)
    - 12,5mm Plössel


    Zusätzlich werden noch eine Sternkarte, ein einfacher Mondfilter, evt noch eine 2x Barlow, auf jeden fall ein Alukoffer für Okulare und Kram (der dann das Teleskop auch nochmal um ca 23cm erhöht) und ein preisgünstiges 7x50 Fernglas hinzukommen. Eine Filmdose habe ich sogar noch hier rumliegen. und ein Fahrradrücklicht sicher auch. Picknickdecke und Sitzkissen sowieso.
    Den Sternatlas für Kleinteleskope werde ich mir denke ich auch dazu holen :) das klingt nach genau der Lektüre, die ich dann brauchen werde.


    Alles in Allem wird das so auf die 400€ rauslaufen, was ich für einen vertretbaren Preis für ein (soweit ich das sehen kann) komplettes Einsteigersetz halte.


    Gruß Sascha

  • Hallo Sascha,
    Ich habe ein 20mm Erfle (22€) und ein 30mm Plössl (16€, gutes 32mm Plössl 20-30€), das 20mm ist bei Lichtverschmutzung in der Stadt besser, das 30/32mm zeigt noch eine ecke mehr Feld.
    Das 25mm ist auch keine Kathastrophe, das Plössl war für mich aber eine gute investition.


    Die Zusammenstellung ist so schon in Ordnung, statt des Plössl könntet ihr ebenfalls ein 12mm Erfle nehmen. Oder eben erstmal mit dem 10mm Leben. Das finde ich aber im Gegensatz zum 25mm Kit-Okular schon grenzwertig.


    Da die Spiegelqualität schwankt muss man es ausprobieren; 3,2mm ist auch nur an helleren Objekten nutzbar, aber ich habe damit auch schon die Galaxie M51 und den Ringnebel beobachtet. Ist dann selbst unter dunklem Himmel aber sehr seher dunkel. Bei den Planeten finde ich trotz der warscheinlich leichten Übervergrößerung das 3,2mm toll, habe aber wohl auch einen recht brauchbaren Spiegel im Heritage.
    2.5 habe ich auch weil ich es günstig erwerben könnte. Das geht wirklich nur am hellen Mond bei gutem Seeing, oder mal an Planeten wenn diese hoch stehen. Das ist aber "leere Vergrößerung", mehr Details sieht man nicht, nur dunkler, aber eben größer.


    Am meisten benutze ich tatsächlich das 8mm HR Planetary für Deepsky, da das Bild dann noch nicht so dunkel ist, aber generell wäre das 12mm sicher vielseitiger, ich habe mir letztens auch noch eins dazu gekauft.


    Wenn Du das 3.2mm kaufst, lass die Barlow weg.
    Kauf lieber noch z.B. die 6mm Goldkante (24-40€) oder Planetary.
    Ganz vergessen:
    Mit einer Filmdose kann man nur das 6mm Planetary auf 3-4mm modifizieren, indem man den Abstand zum unteren Linsenelement ändert (geht also nicht Beim Erfle oder Plössl). Das geht kinderleicht, und ihr könntet ersteinmal testen ob der Spiegel was taugt, und später das 3.2mm Planetary kaufen.
    Lediglich der Backfokus wird je nach Modifizierung knapp, dass heisst dass man den Heritage Tubus einen Tick weiter reinschieben muss.


    Mondfilter finde ich persönlich am Heritage nicht so kritisch, da ich diesen meist mit der 6mm Goldkante oder darunter beobachte, da blendet es schon nicht mehr so. Trotzdem passt der Mond gerade so ins Gesichtsfeld der 6mm Goldkante.


    Eine weitere Filmdose solltest Du als Justierhilfe verwenden, Anleitungen finden sich im Forum oder via Websuche.


    Selbst wenn es wärmer ist konnen Nächte kühl und feucht werden, unbedingt berücksichtigen (Picknickdecke mit Alu-Seite, ggf. Plasticktüte wenn was nass wurde).


    Ja, den Atlas fand ich sehr gut, auch wenn ich selbst mit dem Atlas für Himmelsbeobachter von Erich Karkoschka angefangen habe. Da sind mehr Objekte verzeichnet aber der andere Atlas wirkt aufgeräumter und bietet am Anfang eben einige Vorzüge.
    Wenn euch die Objekte ausgehen sollten gibt es ja noch genug Karten zum Online ausdrucken oder den Deepsky-Reiseatlas :)


    Für mein Heritage baue ich gerade eine Kiste, aber Bilder gibts Leider noch keine. Aber man kann sich wirklich mit der Höhe arangieren.


    Für meine Mutter habe ich eine Radrückleuchte mit Papier ausgestopft, hat jetzt eine gute Helligkeit für ihr Büchlein, eine dimmbare Lampe oder Stirnlampe ist natürlich nochmals eleganter, ich wollte nur günstige Lösungen vorschlagen da ich euer Budget ja nicht kannte ;)


    Ansonsten gilt der Grundsatz: Erstmal nach Möglichkeit anschauen. Nicht Alles auf einmal kaufen; Aber so wäre der Einstieg sicher ein Erfolg.
    Klare Nächte und viel Spaß :)

  • ... und spar Dir erst einmal das 3,2-mm-Okular. Das wirst Du so gut wie nie einsetzen können. Borg Dir lieber bei Sternfreunden um Karlsruhe herum eins aus. Mit 5 oder 6 mm bekommt man schön öfter etwas vernünfig zu sehen.


    Gruß, Günther.

  • Guten Tag zusammen. Hier mal eine Rückmeldung, damit Ihr im Bilde seid, was sich bei uns getan hat.


    Wir sind nun stolze besitzer eines Skywatcher Heritage 130p [:D]


    Das Zubehör sieht nun wie folgt aus:
    Okulare:
    - 20mm Goldkante
    - 15mm Plössl
    - 9mm Goldkante
    - 5mm HR Planetary


    Sonstiges:
    - einfacher Okularkoffer
    - Rotlichtlampe (Fahrradrücklicht mit roten LEDs)
    - Sternatlas
    - Bresser Hunter 7x50 Fernglas



    Die Fangspiegelkante des Heritage ist bereits geschwärzt, eine Streulichtblende aus Karton, welche es zum "Volltubus" macht, ist auch angebracht. Und der Händler war so freundlich uns zusätzlich 2 Wochen schlechtes Wetter obendrauf zu legen...


    Nunja... wir haben auch mal eine Nacht erwischt, in der es klar war und haben uns mit dem neuen Spielzeug in den Hinterhof verzogen.


    Obwohl wir mitten in der Stadt wohnen, konnten wir da schon einen Ausflug zur Andromeda (Matschig und dunkel, aber selbst im Fernglas noch sichtbar), zum Ringnebel (eindeutig erkennbar, aber halt unter Stadthimmel nur sehr schwach) und vor seinem Untergang am frühen Abend zum Saturn machen.
    Dieser war zwar, durch seine sehr tiefe Position nicht soooo toll beobachtbar, da er immer etwas unscharf wirkte und bald hinter den Häusern verschwand, aber im 5mm Planetary war das doch schon eine Wucht. Unsere Gesichter bei diesem Anblick waren ca so: [:0][:0]


    Das beobachten auf der, doch etwas niedrigen, Rockerbox ist allerdings doch nicht sooooo mein Ding. Vielleicht Gewohnheitssache, vll. bin ich einfach zu groß... Jedenfalls überlege ich nun doch noch eine Montierung zu besorgen.


    Hat jemand von euch Erfahrungen bzgl. der <b>Skywatcher AZ3</b>
    http://www.teleskop-express.de…einverstellung---5kg.html?
    Ist diese schon überlastet mit dem 3,7kg des Heritages?
    Die AZ4 kostet halt gleich wieder 100€ mehr und ich dachte mir, wenn die Skylux Montierung das Teil ja visuell noch "recht passabel" trägt, könnte die AZ3 ja auch reichen, um es für visuelle Beobachtung stabil zu tragen. Also es schwingt ja auch auf der Rockerbox etwas. Aber wäre es dann mit der AZ3 viel schlimmer, gleich oder sogar besser?


    Und dann noch ne frage zu den Okularen. Marcus schrieb:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- eine 6mm Goldkante (ggf. mit Filmdosen-Mod zum 3-4mm verlängern) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    und beim nächsten Beitrag:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ganz vergessen:
    Mit einer Filmdose kann man nur das 6mm Planetary auf 3-4mm modifizieren, indem man den Abstand zum unteren Linsenelement ändert (geht also nicht Beim Erfle oder Plössl). <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe hier im Forum schonmal Bilder gesehen, wo jemand die Goldkante per Filmdose verlängert hat. Ich denke, dass der zweite Beitrag dann ein Vertipper war? Oder geht das auch mit dem Planetary?
    Also kann ich mein 5mm Planetary auch zu größeren Vergrößerungen "zwingen" oder würde das nur mit der Goldkante gehen, und wenn ja, bekomme ich die 9mm Goldkante sicher nicht unter die 5mm vom Planetary runter, um die Qualität des Spiegels zu testen?


    Theoretisch müsste man sowas ja auch "mathematisch" aufschlüsseln können, ab welcher verlängerung welche brennweite erreicht wird... Nur so viel Ahnung von den Okularen und deren optischen Aufbau hab ich nicht. Also das Grundprinzip, das untere Linsenelement weiter von den oberen zu entfernen ist mir klar. Nur eben nicht, ob ich dann auch eine 9mm GK noch zu ner 3mm machen könnte.
    Vielleicht kann mir da jemand mehr zu sagen.


    In diesem Sinne, viele Grüße aus Karlsruhe.

  • Hallo Sascha,


    Ein Planetary kann man mit 30mm Verlängerung auf ca. die halbe Ausgangsbrennweite bringen.
    Bei den Goldkanten geht das meines Wissens auch.
    Aber nicht in dem Maße wie bei den Planetarys!
    D.h. das du bei ´ner 9er Goldkante mit (30mm) Verlängerung so auf max. 6mm Brennweite kommst.
    Also max. 30% Brennweitenverkürzung.
    Wenn man mehr als 30mm verlängert wird´s mit der Abbildung u. Feldschärfe schon gruselig.
    Aber...Versuch macht kluch...[;)]


    Gruß,
    Alfons

  • Hallo Alfons,


    vielen Dank für die Erläuterung. :) endlich auch mal mit ner angabe zu der Länge.
    Dann werd ich das mal ausprobieren und mit meinem 5mm Planetary schauen, ob der Spiegel was taugt :)
    Also... sobald das Wetter mal was ist... :D
    Gruß,
    Sascha

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