Frage zur Vergütung von Objektiven

  • Hi Juergen,
    das Trägermaterial (in dem Fall Glas) wird als Substrat bezeichnet. Bei einer Multibeschichtung werden die einzelnen Schichten als "Aufdampfmaterialien" bezeichnet. Umgangssprachlich wurden die einzelnen Schichten ebenfalls als (Folge-) Substrat bezeichnet, was so eigentlich nicht richtig ist.
    Es kommt in meiner Ausführung anscheinend undeutlich oder gar nicht klar rüber, tschuldige [xx(]

  • Hallo Hanswerner, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im übrigen bin ich bei deinem Wissen davon ausgegangen, dass es dir sehr wohl klar ist das beide Seiten einer Linse eine Vergütung aufweisen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mir ist der Unterschied zwischen coated, fully-, muli- und fully multi coated schon klar. Aber wenn du in dem Bereich gearbeitet hast dann solltest du eben auch die Begriffe bzw. deine Aussagen korrekt hier reinschreiben- es lesen auch Leute mit denen die Unterschiede nicht bekannt sind.


    Und die Vergütung <font color="orange">einer Glasfläche</font id="orange"> bedeutet eben nicht automatisch, das beide Oberflächen eine Linse beschichtet sind. Im Billigsegment Ferngläser oder anderen "preisgünstigen" optischen Produkten kommt diese einfache, billige Beschichtung durchaus vor- und das nennt sich dann eben Coated. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und hier für alle der Link zu wirklich guten Website:
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, den hatte ich dir ja gesetzt und genau da steht das falsch drin. Wie Stathis anmerkte gibt es Gläser mit unterschiedlichem Brechungsindex.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Hans-Werner,


    kein Problem. Die Bezeichnung "Substrat" fuer eine Schicht macht Sinn, wenn diese Schicht wieder beschichtet wird wie das bei der Mehrschichtverguetung ja passiert. So ist zum Beispiel NBK7 das Substrat fuer Schicht X, X das Substrat fuer Schicht Y, und Y das Substrat fuer Schicht Z. Was die neue Schicht "sieht", ist ja die Brechzahl der Grenzflaeche, auf die sie aufgebracht wird.


    Ein Beispiel fuer eine "Sparverguetung" ist mein Tasco 9T, Japaner von Towa, fruehe 1980er Jahre. "Verguetete Optik", und der Blick in das Objektiv zeigt einen Blauschimmer. Nimmt man das Objektiv dann auseinander, sieht man, dass nur die erste Glasluftflaeche (die man am besten sieht) wirklich verguetet ist.


    Ganz lustig ist es, wenn der Begriff "Verguetete Optik" auch auf Newtons angewendet wird. Vergueten heisst ja eigentlich Antireflexbeschichtung, und das kommt beim Spiegel ja nicht so gut.

  • Hallo Leute,


    Erst mal ein Danke für eure Beiträge! [:)]


    Ich hatte eigentlich nur nach´m Glas Milch gefragt, u. jetzt hab´ ich eine ganze Kuh bekommen....[:o)][8D]


    Hätte nicht gedacht das meine Frage so ausführlich u. mit so viel Hintergrundwissen beantwortet wird. [:)]



    Gruß,
    Alfons

  • Hallo Alfons,
    ja das passiert halt manchmal das aus einer Mücke ein Elefant wird. Es sind ja alles gut gemeinte Tipps und Infos, aber leider kommt es halt auch einmal vor das wir aneinander vorbeireden.
    Diese Seite (zum 3.Mal)[:D] ist wirklich informativ. Anhand der beiden Formeln unter Punkt zwei "Beispiel einer Einfachvergütung"
    kannst selbst den Reflexionsgrad an einer unvergüteten und einfachvergüteten Linsenfläche nachrechnen.



    http://de.wikipedia.org/wiki/Antireflexbeschichtung


    und wenn wir schon dabei sind, hier noch der Schott Glas-Katalog, da kannst du nach Herzenslust den Reflexionsgrad aller aufgelisteten Glassorten durchrechnen...[:D][:D][:D]


    http://www.schott.com/advanced…-datasheet-all-german.pdf

  • Hallo,
    habe mir soeben die div. Beiträge durchgelesen.
    Eigenes Glas ein Vario Bino von Tasco 10-30x50 "Rotvergütung". Ich "verurteile das Schlechtmachen solcher Gläser" (wg. der Vergütung.)
    Habe das Bino auf ein Stativ montiert "Wacklizität" war angesagt....
    In allen Vergrößerungsbereichen sah ich keine Doppelbilder, selbst bei Nieten, die mit einer Schornsteinverkleidung in Zusammenhang stehen.
    Das Glas hat zwar keine "Randschärfe wie bei Zeiss", es gibt aber für meine Begriffe saubere Bilder.
    Gestern abend nun, 13.10. das Glas am Sternenhimmel eingesetzt. Der Himmel war nicht so, als das es sich für den 25x100 gelohnt hätte.Die Exkursion war auch nur kurz: Bereiche um M 11 (Gegend vom RV-Tau-Stern R Scuti) waren sauber abgebildet, durchgezoomt von 10-30fach. Des weiteren Bereich Andromeda-Nebel: deutlich erkannt (natürlich mit dem 25x100 größer zu sehen).Bin von der Andromedakette "nach oben gefahren" und hatte ihn schnell im Gesichtsfeld.


    Ich kann nur sagen, so ein Glas gehört "nicht in die Tonne"...


    Habe es auch immer mit im PKW-Kofferraum liegen.


    Außerdem habe ich "von der kleinen Sorte" = 8x30 WW. War mal ein Geschenk an meine Söhne (jeder eins...).
    Konnte es noch nicht übers Herz bringen, auch diese beiden zu entsorgen.


    Gruß
    Guenther

  • Hast Recht Guenhter,
    erst einmal soll der Spass und die Freude beim Beobachten im Vordergrund stehen. Aber es gibt halt zwei Fraktionen - die Perfektionisten (wo es da meiner Meinung nach mehr um die Technik der Ausrüstung geht) und die Sternderlgucker denen das wieder relativ egal ist.

  • Hallo!


    Ich kann mich an einen Tag in einem Vogelschutzgebiet erinnern. Dort gab es Beobachtungshütten, aus denen man durch schmale Schlitze die Vögel mit dem Fernglas oder Spektiv beobachten konnte.


    Immer wenn ein bestimmter Beobachter mit seinem Glas zur Beobachtung ansetzte, flogen alle Vögel davon.


    Er machte keinen Lärm und fuchtelte auch nicht mit der Hand aus dem Beobachtungsschlitz heraus.


    Wie konnte das kommen?


    Immer wenn er sein Fernglas zum Beobachten ansetzte, sahen die Vögel zwei leuchtend rote Augen!



    Grüße


    Dietrich

  • Hallo Dietrich,
    diesen Spaßsatz habe ich so noch nicht gelesen. Ich nehme mal an, daß dein Bino ein "Montagsgerät" war....
    Meines werde ich jedenfalls nicht entsorgen. Ich habe doch mit eigenen Augen gesehen, daß es keine Doppelbilder usw. gibt.
    Wiederhole es hier noch einmal: sah bei einem Optiker direkt,(ist schon viele Jahre her) daß z.B. ein Eschenbach 8x56 und ein Zeiss ebenbürtig waren ! Das Preisgefüge war damals DM 350,-- zu DM 1.700,--. Und jetzt kommst du.....
    Welche Fragen dir hierzu durch den Kopf gehen, würde mich an dieser Stelle echt interessieren.


    Gruß
    Guenther

  • Hi,
    es gibt auch Berichte über Zeiss Victory Ferngläser, deren Objektive in verschiedenen Farben schimmern. Also rechtes Objektiv grünlich und linkes rötlich zum Beispiel. Die Besitzer waren erst not amused, aber es war kein wirklicher Mangel im Sinne von funktionaler Einschränkung.
    Ich denke, dass abgesehen von Extremen wie der unsäglichen Ruby Vergütung oder der alten Magnesiumvergütung, aus der Farbe kaum etwas abgeleitet werden kann. Da ist schon die bekannte Methode der Reflexionen (zählen, anschauen) ergiebiger, da kann man immerhin feststellen, ob alle Glasflächen vergütet sind.


    Walter E.Schön hat einen Test beschrieben, in dem man die optische Fläche (Fernglas, Objektiv) gegen ein reinweißes Blatt Papier vergleicht, DAS ist wirklich aussagefähig im Hinblick auf die Transmission der Optik, ohne Messequipment. Es gibt dann noch dieses eindrucksvolle Bild wo 20 Astrophysics Objektive hintereinander gestellt worden sind, um den Transmissionsverlust zu zeigen, siehe http://www.baader-planetarium.de/astro_physics/teleskope.htm, bis in die Mitte der Seite scollen.

  • Hallo Günther,


    Ich sprach von der Wirkung eines rotvergüteten Fernglas bei der Beobachtung aus Vogelbeobachtungshütten, nicht von Doppelbildern und nicht von einem Vergleich zweier Fernglasmodelle.
    Diese Schreckwirkung ist auch kein "Spaßsatz", sie ist mehreren Beobachtern aufgefallen, an verschiedenen Beobachtungsplätzen des Vogelschutzgebiets. Immer wenn der Beobachter mit dem rotvergüteten Glas zur Beobachtung ansetzte, flogen schwarmbildende Vögel sofort auf und andere wurden unruhig.


    Glücklicherweise benutzen Vogelbeobachter keine rotvergüteten Gläser, da auch sie eine farbtreue Beobachtung wünschen und und eine hohe Transparenz ihrer Geräte schätzen.
    An einer leuchtend roten Vergütung wird ja sichtbar ein höher Prozentsatz des Lichtes zurückgeworfen. Kommt also gar nicht zum Okular heraus.


    Es ist einfach eine kosmetische Beschichtung, die eine gewisse Auffälligkeit erzeugen soll. Und das um den Preis einer Farbverfälschung, die vielen Benutzern vielleicht gar nicht auffällt und eines Lichtverlustes, der mangels Vergleichs, ebenfalls unbemerkt bleibt.


    Und wenn du schreibst, daß du damit Astro-Beobachtung gemacht hast, habe ich nicht behauptet, daß das nicht ginge.


    Als "immer dabei Glas", wenns schonmal da ist, warum in die Tonne damit?



    Grüße


    Dietrich

  • Hallo,
    danke für die netten Zeilen zu meinen Argumenten wg. "Rotvergütung" eines Binos.
    Jetzt bin ich neugierig geworden: Wenn die Möglichkeit besteht, "wieder Sterne zu gucken", werde ich mir die Mühe machen, noch genauer mit dem Vario die verschiedenen Sternfelder abzuschecken. Am späten Abend kommen ja die Plejaden im Osten hoch. Werde sie mal "gründlich unter die Lupe" nehmen. Gern werfe ich auch mit der anderen Optik einen Blick darauf. Die Plejadenkarte geht bis über 12mag hinaus, also bestens die Grundlage für die "Dobsonröhre" sowie 25x100 Bino.


    Werde dann darüber schreiben.


    Gruß
    Guenther

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