oder
Die gute Seite der Obstruktion.
Hallo Spiegelfreunde.
Vor einige Zeit habe ich die Aufgabe bekommen, zwei Spiegel zu messen. Einer davon war ein 8" (eigentlich 198mm) f/6 aus der GSO Schmiede. Da ich das dazugehörige Teleskop schon am Stern testen konnte, hatte ich schon etwas Ahnung, dass etwas mit dem Spiegel nicht stimmt.
Die Interferogramme zeigen schon einen etwas abrupten Verlauf der Streifen in der Mitte:
Die Auswertung bringt die Wahrheit ans Licht: 30% Strehl, auf -1,4 überkorrigiert, ein Loch in der Mitte wie der Mariannengraben.
Auch die Oberflächenqualität ist unerwartet schlecht und eigentlich unter den für GSO üblichen Zustand:
Das ist auch im Rochi-Bild (Gitter mit 5 lpm) klar sichtbar:
Wenn man jetzt die Obstruktion mit berücksichtigt, kommt die Überraschung: ein sehr schlechter Spiegel wird zu einen mittelmäßigen Spiegel. Der Strehl wächst zu unerwartete 70%. Die Überkorrektur bleibt jedoch zu hoch.
Der Spiegel hat in alle erste Linie Probleme mit der Korrektur - richtig wäre für den Spiegel Spherical = -0,535. Aber auch die Koeffizienten für 2-Spherical und 3-Spherical sind zu hoch. Über den Asti lohnt sich gar nicht mehr zu reden:
Wenn man jetzt noch die Modulationstransferfunktion sich anschaut, kann man nur staunen, wie klein der Unterschied zwischen der Version ohne Obstruktion aber mit Loch und der Version mit Obstruktion ausfällt:
Ohne Obstruktion:
Mit Obstruktion:
Ist das jetzt ein guter Spiegel? Selbstverständlich nicht, der ist ganz schon schlecht.
Liefert er Bilder? Ja, klar. Und bis ca. 150x Vergrößerung wird man die Probleme ohne Vergleichsgerät und viel Erfahrung kaum merken können.
Viele Grüße,
Horia