Monddetails am Taghimmel mit 16“ und IR-Filter
...wollte ich schon immer mal ausprobiert haben. Gestern, am späten Nachmittag sah man die Mondsichel recht hoch am klaren Himmel. Gegen 19 Uhr lag mein Beobachtungsplatz dank hoher Bäume völlig im Schatten. Nach kurzer vis. Inspektion des Mondes mit relativ hoher Vergr. schien mir die Gelegenheit zur Fotografie günstig, obwohl mittlerweile einige dünne Zirren aufgezogen waren. Die Fotoversuche endeten ca. 1h vor Sonnenuntergang.
Vis. Beobachtung bei 470x, ebenfalls noch vor Sonnenuntergang war sinnvoll und zeigte sehr viele Details aber nicht so viele und kontrastreich wie das hier folgende Foto.
Folgende Daten sind wohl noch interessant. Theophilus hat lt. Wikipedia 105 km Durchmesser. Im obigen Bild entspricht das 277 Pixel und damit 0,38 km/Pixel. Bei 404000 km Entfernung während der Aufnahme ergibt sich daraus ein spez. Sehwinkel von 0,19“/Pixel. Das Grenzauflösungsvermögen GA des Teleskops bei 742 nm beträgt:
GA = 3600 x arcsin (0,000742/404)“ = 0,39“.
Auflösung für Doppelsterne nach Lord Rayleigh = 0,46"
Damit dürfte die gewählte Brennweite von 5,4 m zur Erzielung bestmöglicher Auflösung ausreichend sein.
Das war der erste erfolgreiche fotografische Einsatz meines 16“ f/4 auf EQ- Plattform. Speziell würde mich interessieren welchen Durchmesser die im Kraterboden erkennbaren kleinsten Minikrater haben. Nach meiner Pixelanalyse liegen diese bei 3 bis 4 Pixel, entsprechend <2 km wahrem oder <1“ scheinbarem Durchmesser. Aber zur Nachprüfung hab ich bisher keine geeigneten hoch aufgelösten Fotos gefunden.
Leider zog mit fortschreitender Dämmerung verstärkt Bewölkung auf, die mich von Fotoversuchen an Jupiter und Mars abhielt.
Korrekturen, Kritik und sonstige Anmerkungen sind natürlich willkommen.
Gruß Kurt