ASI120MM - welcher Filtersatz?

  • Hallo an Alle!


    Ich habe ins Auge gefasst mir vom Osterhasen die ASI120MM bringen zu lassen [:D]. Beim Stöbern habe ich dann auch ein manuelles Filterrad von ZWO gefunden
    http://www.astroshop.de/zwo-ma…/p,44283#tab_bar_0_select
    und wie könnte es sein, auch gleich den passenden LRGB Filtersatz von ZWO beim Empfohlenen Zubehör:
    http://www.astroshop.de/zwo-lrgb-filterset-1-25-/p,44428


    Meine Frage nun: hat schon wer Erfahrungen mit dem ZWO Filtersatz? Preislich gesehen ist der ZWO LRGB Filtersatz mit 95€ deutlich billiger als z.B. der von Orion (149€) geschweige denn der von Baader (235€) oder der von Astronomik (269€).
    Oder soll ich gleich in "gute" Filter investieren, also die letzteren zwei? Welcher wäre da eher zu favorisieren?


    Danke für Eure Kommentare.


    mit Grüßen aus Tirol
    Georg

  • Hallo Georg,


    ich kann dir leider nicht mit direkten Vergleichen dienen. Aber ich habe ebenfalls die 120MM gekauft und Filter dazu. Nach vielem Lesen war das Ergebnis jeder Diskussion eigentlich, dass man bei Filtern nicht sparen sollte - egal für welchen Zweck. Ich habe deshalb die Baader gekauft und bin mit denen absolut zufrieden.


    Bezüglich des Filterrades gibt es ja nicht wirklich viele Alternativen wenn man ein manuelles will. Ich habe zum billigsten von TS gegriffen. Kein Leichtgewicht und auch nicht 100%ig lichtdicht, aber mechanisch sehr stabil und auch blind zu bedienen. Jetzt kommt so ganz langsam der Wunsch nach einem motorisierten auf.. [:D]

  • Hallo Georg,
    Ich habe ein gleich aussehendes Filterrad, allerdings von Atik. Ob das ZWO vom gleichen Band gefallen ist oder ein nachgemachter Klon ist kann ich nicht sagen, das Atik zumindest ist sehr gut.


    Zu den Filtern: ich hatte Glück und konnte sehr günstig einen gebrauchten Astronomik-LRGB-Satz erwerben. Damit bin ich sehr zufrieden. Mit billigen Filtern aus Chinaproduktion wäre ich generell vorsichtig. Wenn ich mir anschaue wie schlecht die China-Schmalbandfilter (UHC, OIII, etc.) sind bin ich sehr skeptisch bezüglich der Qualität von RGB-Filtern. Immerhin müssen die einzelnen Filter des Satzes aufeinander abgestimmt sein um eine optimale Farbbalance zu erreichen.
    Offen gesagt bezweifle ich, ob die Billiganbieter wie Seben oder ZWO so etwas hin bekommen, wenn einziges Produktionskriterium ein möglichst günstiger Preis ist.


    Ich würde zu Markenfiltern greifen. Gegebenenfalls gebraucht.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,


    wie mein Vorposter Daniel besitze ich die Kombination ASI120MM, TS Filterrad und den Baader Filtersatz. Bin zufrieden. Vergleicht man die Transmissionsspektren der Baader und der ZWO, so erscheint mir der Baadersatz besser aufeinander abgestimmt zu sein.


    Gruß Robert

  • Ich habe selber einen Astronomik-Filtersatz mit meinen DMK-Cams und bin sehr zufrieden. Würde auch eher dazu tendieren: Nicht sparen.


    Das Problem mit den Chinafiltern ist vor allem, dass die Lage der Maxima etwas schwankt. Bei engen Nebelfiltern ist es dann gerne mal so, dass sich dann eine der gewünschten Nebellinien außerhalb des Fensters befindet. Würde so einen Filter ohne die Möglichkeit, genau dieses Exemplar durchmessen zu lassen, niemals kaufen.


    Das ist natürlich bei RGB-Filtersätzen auch ein Problem, aber deren Fenster sind ja breiter, und da ist es entspannter. Da wir es bei Planeten aber nicht mit Linienspektren zu tun haben, ist die Frage "wo befinden sich meine Nebellinien relativ zum Fenster meines RGB-Filters?" nicht wichtig. Hier verfolgen Baader und Astronomik unterschiedliche Philosophien, und bei den Chinafiltern dürfte es schwanken. Aber da wir Kontinuumsspektren aufnehmen, dürfte es gehen. Ich habe in Workshops mitunter Jupitervideos gesehen, die mit Chinafiltern aufgenommen waren, und die waren ok. Wenn ich aber dann meine ASI (oder den Filtersatz später mal mit einer anderen Kamera) für Deepsky verwenden möchte, wäre ich nicht so sicher, ob das dann noch so entspannt funktioniert. Und dann gebe ich im Zweifel nochmal Geld aus.

    Hartwig

  • Hallo an Alle!


    Danke für Eure Antworten! Mittlerweile habe ich schon festgestellt, dass mir die Astrofotografie viel Spass macht und mich auch techn. langsam weiterentwickeln möchte. Und da Filter per se jetzt kein Ablaufdatum haben und wenn man sie sorgsam behandelt, hat man gleich von Anfang an gute Qualität und muss nicht, wie Hartwig sagt, zwei mal kaufen.


    Ad Hartwig:
    Wie sehen denn die unterschiedlichen Philosophien von Baader und Astronomik aus? Auf der Baader homepage steht, dass sie die Flanken steil und so gelegt haben, dass z.B. die O III Linie sowohl in in B als auch G mit hoher Ausbeute zu finden ist.
    Astronomik hat weniger steile Flanken und eher spitze Transmissionskurven.
    Und Astrodon wirbt überhaupt mit "echtem rot" für R (ok, diese Filter sind nicht meine Preisklasse)
    Kann man die Hersteller auch mischen, z.B. G, B von Baader und R von Astrodon?


    Wenn also Baader und Astronomik unterschiedliche Philisophien verfolgen, ist es für mich als absoluten Anfänger eigentlich egal welche ich nehme, oder? Ich hätte jetzt mal zu den Baader Filtern gegriffen, da diese optisch gesehen die steilen Flanken haben (bin ich da jetzt auf einen Werbeeffekt reingefallen [:I]?).



    Grüße Georg

  • Hallo Georg,


    ich verwende die ASI 120MM mit manuellem Atik Filterrad und Astrodon Filtern. Ein wichtiger Aspekt war mir bei der Filterwahl, dass die Filter alle auf präzise gleich dickem Glassubstrat aufgebracht sind, damit sie homofokal sind. Man muss also beim Umschalten auf eine andere Farbe nicht nachfokussieren. Das ist bei den Astrodon-Filtern perfekt erreicht. Wie das bei Baader- oder anderen Filtern ist kann ich nicht sagen. Dazu können aber sicher andere hier im Forum Stellung nehmen.


    viele Grüße


    Frank

  • Hallo, ich hänge mich hier einmal mit einem ähnlichen Thema an.
    Ich habe ebenfalls eine ASI120MM aber noch gar keine Filter.
    Filter kommen auf jeden Fall später noch.
    Meine Frage:
    Ich habe neulich am Mond gänzlich ohne Filter ein paar Videos gemacht und war doch recht von dem Ergebnis enttäuscht.
    Optik war mein 8-Zoll/f6 Newton mit 2-fach Barlow (TS).
    Ist es so, dass man auf jeden Fall mit z.B. einem Rotfilter oder IR740 Filter arbeiten muss, um gute Resultate zu erhalten, oder hatte ich einfach mit dem Seeing Pech?Ich hatte gehofft am Mond geht es auch ohne Filter [:(]
    Bei Planeten kommt man sicherlich nicht um (IR) R-G-B Filterung herum...
    Gruß

  • Hallo Rainer,


    "vom Ergebnis enttäuscht" solltest du am besten mit einem Bild belegen, da kann man sicher besser eine fundierte Aussage treffen. Fehlerquellen gibt es viele. Das fängt beim Teleskop (Justage, Fokus) an, geht über die nicht sonderlich hochwertige Barlow bin hin zu - und da liegt sicherlich das Hauptproblem - der filterlosen Aufnahme. Die ASI ist auch um UV und IR empfindlich und besitzt sinnvollerweise von Hause aus keine blockenden Filter wie Tageskameras. Diese Empfindlichkeit wirkt sich auf dem Bild aus, vor allem auch deshalb, weil die Fokuslage in den einzelnen Wellenbereichen unterschiedlich liegt. Das Mindeste wäre also für eine reine s/w-Aufnahme ein sog. Luminanz-Filter, nichts anderes als ein Klarglas mit UV- und IR-Block.

  • Hallo Daniel,
    ich habe das Mondbild noch einmal neu bearbeitet.
    Nun sieht es nicht so schlecht aus:

    Geht also wohl auch zur Not ohne Filter[;)]
    Ist aber von einem optimalen Bild weit entfernt...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!