Scheinern

  • Hallo,
    Nachdem ich mehrere Anleitungen zum Scheinern aus dem Internet durchgearbeitet habe, und mit keiner wirklichnauf Anhieb gut zurecht gekommen bin, habe ich einfach eine eigene verfasst. Ich habe versucht nur das hinein zu schreiben, was mir am Anfang wichtig gewesen wäre .
    Mich würde interessieren, ob diese Anleitung noch sachliche Fehler enthält und ob ihr sie als anfängertauglich einschätzt.
    Viele Grüße
    Andreas



    1. Vorbemerkung


    Wer als Neueinsteiger in die Astrofotografie eine präzisere Nachführung benötigt, wird sich bald auch für das Einscheinern seiner Montierung interessieren. Das scheint zunächst kompliziert, schwer verständlich und nur mühsam durchführbar zu sein. Zwar gibt es einige Anleitungen im Internet - aber genau das ist das nächste Problem. Es gibt so viele, dass eine Auswahl schwer fällt und meist doch nach den ersten Versuchen praktische Fragen ungeklärt bleiben.
    Ziel dieser Anleitung ist es, möglichst leicht verständlich die wesentlichen notwendigen Handgriffe zu beschreiben und dabei die wichtigsten räumlichen Zusammenhänge zu verdeutlichen. Dabei wird von einem Teleskop ausgegangen, bei dessen Blick durch das Okular oben und unten sowie rechts und links gegenüber dem Himmelsanblick vertauscht erscheinen. Dies wird am häufigsten der Fall sein. Die Übertragung auf andere Abbildungsverhältnisse sollte kein grundsätzliches Problem darstellen.
    Ausgegangen wird von einem Einsteiger in die Astrofotografie, der aber grundsätzliche Kenntnisse im Umgang mit seinem Teleskop bereits erworben hat. Davor wird sich die Notwendigkeit des Einscheinerns kaum stellen. Was ein Polsucher ist und wie mit diesem die Montierung auszurichten ist, sollte also bekannt sein. Die hierbei erzielbare Genauigkeit wird für das visuelle Beobachten ausreichend und ein Erlernen des Scheinerns - ohne sich zuvor im Umgang mit einem Polsucher vertraut gemacht zu haben - kaum sinnvoll sein.




    2. Vorbereitende Maßnahmen


    Die notwendigen Vorbereitungen werden dementsprechend lediglich stichpunktartig angeführt:


    - Waagerechte Ausrichtung des Stativ (Dies ist zwar nicht zwingend notwendig, liefert aber in der nächsten Beobachtungsnacht eine wesentliche bessere Ausgangsposition bei wiederum waagerechter Ausrichtung und spart somit viel Zeit.).


    - Montierung über Polsucher auf den Himmelspol ausrichten (dabei die Abweichung von Polaris einbeziehen)


    - Das Rohr so befestigen, dass es beim Schwenken nach Süden auf der Westseite des Stativs hängt und das Okular leicht einsehbar ist.


    - Das Rohr gut ausbalancieren (mit leichtem Zug in östliche Richtung, also entgegen des Nachführmotors an der Rektaszensionsachse, damit dieser immer gegen minimalen Widerstand gleichmäßiger läuft).


    - Im Okularauszug ein beleuchtetes Fadenkreuzokular einsetzen




    3. Ausrichten der Polrichtung


    Zunächst sucht man sich einen Stern möglichst genau im Süden und möglichst nahe des Himmelsäquators, also mit Deklination nahe 0º. Diesen Stern bringt man in die Mitte des Fadenkreuzes.




    Anschließend dreht man das Fadenkreuz so lange, bis der Stern bei ausgeschalteter Nachführung genau auf dem waagerechten Strich von rechts nach links wandert. Nun schaltet man die Nachführung wieder ein und bringt den Stern wieder genau in die Mitte des Fadenkreuzes.


    Trotz aller möglichen und richtigen Erklärungsmöglichkeiten, halte ich den folgenden Zusammenhang für am schnellsten einsichtig:


    Das Fadenkreuz markiert jetzt (mit dem Stern mitlaufend) über den senkrechten Strich den Längengrad und über den waagerechten Strich den Breitengrad des Himmels, auf dem der Stern sich gerade befindet. Der waagerechte Strich ist quasi der Himmels-Äquator (je nach Deklination des Stern etwas darüber oder darunter), auf dem der Stern bei abgeschalteter Nachführung wegen der spiegelbildlichen Darstellung im Okular gegenüber dem Himmelsanblich anders herum, also von rechts nach links wandert. Dies ist der direkteste Zusammenhang, um sich die räumlichen Relationen klar zu machen. Da ein Stern in Meridiannähe am Himmel fast keine Bewegung nach oben oder unten (Nordenen oder Süden) macht, wirkt sich hier die mit einer falschen Polrichtung verbundene Abwanderung des Sterns nach oben oder unten am deutlichsten aus. Grob gesagt führt eine azimutale, also auf die Erdkoordinaten bezogene Verdrehung der Montierung hinsichtlich der Ausrichtung der Drehachsen der Montierung auf den Himmelspol zu einer schräg nach oben oder unten gerichteten Abweichung. An dem nach oben oder nach unten gerichteten Anteil lässt sich ablesen, ob eine Verschiebung nach Osten oder Westen vorliegt, die dementsprechend korrigiert werden muss.


    Auffallend ist, dass die Abwanderung schräg erfolgt, obwohl viele Anleitungen immer eine Abweichung nur nach oben oder unten veranschaulichen. Es kann schon verwirrend sein, wenn man beim ersten Scheinern-Versuch im Fadenkreuzokular etwas anderes als die genau nach oben oder unten erfolgende Abwanderung des Sterns aus den entsprechenden Anleitungsbildern beobachtet. Das erfolgt so nur, wenn man die seitliche Abweichung über die Rektaszensionstaste ständig wegkorrigiert. Das kann man durchaus, man muss es aber nicht. Das scheinbar vielen Anleitungen widersprechende schräge Abwandern des Sterns ohne Korrektur der Rektaszension muss einen also keinesfalls beunruhigen - etwa in der Hinsicht, dass auch die Polhöhe völlig falsch eingestellt wäre oder die Nachführung extrem ungenau oder der Schneckenfehler gigantisch wäre. Es ist ganz normal und es spielen viele Faktoren gleichzeitig eine Rolle, die eine eindeutige Schlussfolgerung nicht ermöglichen. Oft wird die seitliche Abweichung sogar aufgrund des Schneckenfehlers pendeln.


    Man lässt nun die Nachführung 10-20 min laufen (je nachdem, wie schnell er seine Position noch verändert, jedenfalls aber bevor er aus dem Fadenkreuz-Okular heraus zu wandern droht) und beobachtet seine Abweichung. In dieser Zeit kann man die Rektaszensionsabweichung korrigieren, aber keinesfalls die in Deklinationsrichtung, da man diese ja gerade für einen längeren Zeitraum feststellen und und durch eine Justierung der Polrichtung ausgleichen möchte. Diese Korrektur erfolgt an den Azimut-Schrauben der Montierung, rechts und links des Stativstifts, auf dem die Montierung aufgesetzt wird.


    Bei diesen Korrekturen kann es sehr hilfreich sein, gleichzeitig durch den Polsucher zu schauen. Manchmal verschiebt ein Drehen an den Schrauben gar nicht wirklich die Montierung, dann aber wieder ganz feinfühlig sowie massiv. Schaut man durch den Polsucher, so sieht man unmittelbar, ob und wieviel Effekt das Drehen an den Schrauben hat. Zudem lässt sich beurteilen, ob die Richtung stimmt.


    Das praktisch entscheidende lässt sich (wen es genauer interessiert aus den unten aufgeführten Fotos) ableiten:




    Wandert der Stern nach unten, so muss das Nordende der Montierung nach Osten verschoben werden.


    An den meisten Teleskopen wird dies hinter dem Teleskop stehend mit Blick nach Norden die rechte Schraube sein, die reingedreht werden muss (nach einem leichten Lockern der linken). Diese zieht quasi die Montierung nach rechts, in dieser Blickrichtung also nach Osten.




    Wandert der Stern dagegen nach oben, so muss durch Reindrehen der (in nördlicher Blickrichtung) linken Schraube das Nordende der Montierung nach Westen verschoben werden.


    Anfangs kann es sehr irritierend sein kann, das die Korrektur an der richtigen Schraube den Stern keineswegs zurück in die Fadenkreuzmitte bringt! Auch davon darf man sich nicht beunruhigen lassen. Bevor erneut beobachtet wird, ob der Stern immer noch nach oben oder unten abweicht, muss er also wieder in die Fadenkreuzmitte gebracht werden.


    Diese Korrektur wird nun so lange wiederholt, bis der Stern nicht mehr nach oben oder unten abweicht, sondern 10-20 min (je nach gewünschter Präzision für lange oder kurze Belichtungszeiten) auf der waagerechten Linie bleibt. Auch die für einen Verbleib in der Fadenkreuzmitte noch notwendigen Korrekturen in Rektaszensionsrichtung sollten deutlich geringer geworden sein.




    4. Ausrichtung der Polhöhe


    Hat man zuvor das Rohr so montiert, dass es auf der Westseite des Teleskop liegend nach Süden gerichtet war, so kann man es jetzt mit einer Bewegung an der Rekaszensionsachse nach Osten kippen. An der Deklinationsachse wird man nur noch etwas mehr Höhe benötigen. Das Fadenkreuz muss unbedingt so belassen werden.




    Nun stellt man einen Stern möglichst nahe im Osten etwa in einer Höhe von 20º in die Mitte des Fadenkreuzes ein. Dieses liegt jetzt schräg wie ein Kreuz und darf keinesfalls verstellt werden. Es verdeutlicht auch hier die Längen- und Breitengrade des eingestellten Sterns am Himmel. Bei abgeschalteter Nachführung sollte der Stern genau auf der jetzt schräg stehenden Linie von rechts oben nach links unten laufen (am Himmel wandert er ja - der spiegelbildlichen Darstellung im Okular entsprechend - genau anders herum von links unten nach rechts oben).


    Nun wird wiederum beobachtet, ob der Stern in der anderen Richtung, also nach links oben oder nach rechts unten abweicht.




    a) Wandert er nach links oben, so ist die Polhöhe zu erhöhen. An den meisten Montierungen werden die entsprechenden Schrauben hinter dem Teleskop mit Blick nach Norden stehend im Uhrzeigersinn zu verdrehen sein. Oft ist es günstig, beide Schrauben gleichzeitig zu bewegen und die abschließende Feinjustierung sowie das Festziehen mit der hinteren Schraube vorzunehmen.




    b) Wandert der Stern dagegen nach rechts unten, so muss die Polhöhe verringert werden.
    Also müssen beide Schrauben entgegen des Uhrzeigersinn verdreht werden.


    Danach bringt man den Stern wieder in die Mitte des Fadenkreuzokulars und wiederholt diese Korrekturen so lange, bis der Stern 10-20 min in der Mitte des Kreuzes verbleibt.


    Möglicherweise und je nach gewünschter Präzision muss noch einmal die Polrichtung sowie anschließend nochmals die Polhöhe nachkorrigiert werden, bis der Stern in der gewünschten Länge in der Fadenkreuzmitte verbleibt.





    5. Nachtrag zur Verdeutlichung der Folgen einer azimutalen Verschiebung


    Wen es genauer interessiert, welche räumlichen Folgen eine azimutale Verdrehung der Montierung bezüglich der Abweichung des Südsterns im Fadenkreuzokular nach oben oder unten hat, der kann sich dies an dem folgenden Experiment mit dem eigenen Teleskop sowie der unten eingefügten Fotos verdeutlichen.


    Angenommen man könnte mit dem Teleskop genau in Richtung der Rektaszensionsachse nach unten durch die Erde hindurch auf den Südpol schauen: Auch hier würde das Teleskop trotz mitlaufender Nachführung immer genau den Südpol fixieren.




    Was würde aber passieren, wenn man jetzt - die Polrichtung extrem verfälschend - das ganze Stativ am Nordende um 90 Grad nach Westen und damit zugleich das Südende nach Osten (im Foto oben markiert durch die beiden roten Pfeile)



    Verdrehen..........




    und jetzt das Rohr wieder nach Süden ausrichten würde?




    Dies wäre die Situation einer extremen azimutalen Verdrehung der Montierung bei gleichbleibender Ausrichtung des Rohres auf den Südpol.





    Da die Drehscheibe der Rektaszensionsachse jetzt nach Westen hinunter geneigt ist, würde deren Nachführung das Rohr nun vom Südpol schräg nach unten ablenken. Würden wir von hinten das scheinbar auf den Südpol ausgerichtete Rohr fixieren, so würde ein sich tatsächlich am Südpol befindender Stern scheinbar schräg nach oben wandern. Aufgrund der spiegelbildlichen Darstellung würde er also im Fadenkreuzokular schräg nach unten aus dem Kreuz herauslaufen. Da das Teleskop mit seinem Nordende nach Westen gedreht stünde, müsste also dieses Nordende in östliche Richtung zurück gedreht werden.


    <font color="limegreen">Vom Einsteigerforum verschoben. Stathis</font id="limegreen">

  • Hallo Andreas,


    Das Einscheinern einer Montierung mit einer entsprechenden Anleitung kenne ich, aber dieser Weg ist recht Zeitaufwendig. Wie ich gesehen habe, auf diesen Bildern, müsste sich eine Gelegenheit bieten, die Montierung mit einem Polsucher nachzurüsten. [?]
    Über einen Polsucher ist die Montierung sehr schnell eingenordet, Voraussetzung ist dass der Polsucher vorher justiert worden ist.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Hallo Manfred,
    so genau Deine Einordnung auch ist, wenn Du mit Langzeitbelichtung fotografieren möchtest kommst Du um das Einscheinern nicht herum.

  • (==&gt;)Carsten,


    Wenn ich Langzeitbelichtungen machen möchte, wobei ich die Montierung mit dem Polsucher eingenordet habe, ist diese Justierung mit dem Polsucher ungenau ?


    Da bin ich mir mit dieser Justierung mit dem Polsucher nicht sicher. Normalerweise müsste das Ganze soweit dann stimmen, wenn man den Himmelspol über den Polsucher einstellt. Auch ist beim Anwenden des Polsuchers, auf ein paar Sachen zu Achten: Man muss wissen wann Polaris genau im Süden im Polsucher steht und dann diese Stellung auf die entsprechende Uhrzeit einstellt. Wenn man dies weiß, das man aus dem Programm Polsuche ermitteln kann, kann man somit dann die Montierung sehr genau ausrichten.


    Also ich glaube nicht, dass man nach der Ausrichtung mit dem Polsucher noch die Scheinermethode anwenden muss.


    Wenn man dies noch auf diesem Weg macht, und damit dann Astroaufnahmen machen möchte, verstreicht sehr viel Zeit. Unter einer Stunde rechne ich somit für diese Methode nicht, um dann mit der Astrofotografie zu beginnen.

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    Gruß Manfred

  • (==&gt;)Steffan,


    Diese Anleitung kenne ich. Diese Anleitung dürfte die bessere sein. Da ich auch ein beleuchtetes Fadenkreuzokular habe, werde ich demnächst diesen Weg mal versuchen.


    Wenn man aber den Himmelspol über den Polsucher einordnet, müsste dies auf diesem Weg nicht so arg viel Zeit in Anspruch nehmen. Auch muss man wissen, wie sich das Bild durch den Blick durch das Okular (Fadenkreuzokular) darstellt. Soweit wie ich mich erinnern kann, wird das Bild um 180 ° gedreht. Wenn man z.B.: bei einen Newton durchschaut, ist Süden oben, Norden unten und Westen auf der linken Seite.


    Beim ersten Schritt (Nord-Süd-Ausrichtung) sollte die Nachführung ausgeschaltet sein, wobei sich dann der Stern auf der waagrechten Richtung sich bewegen muss. Bei Abweichungen muss die eine Achse dementsprechend verändert werden.


    Auch für die Einstellung der Polhöhe wird dort beschrieben, dass dies mit abgeschalteter Nachführung geschieht. Ob es möglicherweise besser ist hier die Nachführung ein zuschalten ?

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    Gruß Manfred

  • Hallo Manfred,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...ist diese Justierung mit dem Polsucher ungenau ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    nicht zwangsläufig, aber doch sehr häufig.

  • Moin,


    Man kann die Einnordung mit dem Polsucher entscheidend verbessern indem man:


    1. Mit dem Polsucher einnordet, nachdem man ihn richtig eingestellt hat,
    2. Danach wie bekannt einscheinert um eventuelle Restfehler zu beseitigen,
    3. Den Polsucher nochmal einstellt uns nachschaut, wo Polaris darin denn <i>genau</i> stehen muss,
    4. Sich die Position von Polaris im Polsucher merkt (Skizze machen!),
    5. Zukünftig Polaris immer an diese Stelle in den Polsucher bringt.


    So hab ich das vor ein paar Jahren gemacht und sehr gute Ergebnisse erzielt. Leider ist meine Skizze weg...


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Namensvetter,


    kleiner Änderungsvorschlag. Vielleicht sollte in den Skizzen die Himmelsrichtung eingetragen sein. Wer mit Zenitspiegel oder Amiciprisma beobachtet, könnte da eine Überraschung erleben, dann vertauschen sich "oben" und "unten", sowie "rechts" und "links".
    Auf mich wirkt die Beschreibung für einen Anfänger eher verwirrend, wenn er die Himmelsmechanik noch nicht verinnerlicht hat.


    Gruß, Andreas

  • Hallo,
    Zuerst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
    Es tut mir leid, aber durch die Übertragung des Word-Dokuments sowie der Bilder und nachträgliche Korrekturen haben sich einige Rechtschreibfehler und Verschiebungen der Himmelsrichtungsbezeichnungen eingeschlichen.
    Dann möchte ich nochmal sagen, dass es nicht mein Anliegen war, eine "bessere" Anleitung zu schreiben sondern eine, die für denjenigen, der das Scheinern zum ersten mal versucht, möglichst gut nachvollziehbar ist. Unter astronomischen Gesichtspunkten betrachtet gibt es ganz sicher wesentlich bessere Anleitungen, keine Frage.
    Absolut spannend finde ich die Diskussion, ob sich das Scheinern überhaupt noch empfiehlt. Ich kann das als Einsteiger ins Scheinern nicht wirklich beurteilen.
    Aber ich war auch positiv überrascht, wie viel Genauigkeit mit dem Polsucher erreichbar ist. Deswegen habe ich auch bei der Scheiner-Anleitung extra nochmal auf die Nützlichkeit des Polsuchers - auch beim Scheinern selbst - hingewiesen.
    Bisweilen hatte ich den Eindruck, dass man mit dem Scheinern an Feinheiten arbeitet, die sehr viel weniger ausmachen, als die Ungenauigkeiten der Nachführmotoren oder des Schneckenfehler.
    Aber die Schwachstellen summieren sich eben und was spricht dagegen, einfach so viele wie möglich so effektiv wie möglich zu beseitigen.
    Vielleicht ist von daher der Einsatz eines justierten Polsuchers oder des Scheinerns auch gar keine Alternative, sondern schlicht und einfach beides sinnvoll. Je genauer man mit dem Polsucher einnordet, um so mehr Scheiner-Zeit spart man. Und wer wirklich für lange Belichtungszeiten noch mehr Genauigkeit benötigt, wird auf das Scheinern nicht gänzlich verzichten wollen.
    Andreas


    (==&gt;)Andreas
    Hallo Namensvetter:-)
    Ja, das leuchtet mir sofort ein. Bei den Fadenkreuzbildern sollte ich jedenfalls die Himmelsrichtungen noch eintragen.
    Und nach deiner Einschätzung dass manches bezüglich der Himmelsmechanik verwirrend sein könnte, überlege ich, ob ich die Verdeutlichung der azimutalen Verdrehung am Teleskop und seiner Auswirkung aus dem Text herausnehmen und unten nur für denjenigen, den es genauer interessiert, anfüge. Dann ist die restliche Anleitung kompakter, leichter nachvollziehbar.
    Vielen Dank auch für deine Hinweise!

  • Hallo Namensvetter,


    wenn ich gefragt werde, dann erkläre ich das mittlerweile immer so:
    Steht der Stern im Süden: Driftet der Stern nach Norden (im Refraktor oben, im Newton unten) ab, muß man die Montierung nach Osten verstellen; driftet er nach Süden ab, verstellt man Richtung Westen. Steht der Stern im Osten: Driftet Der Stern nach Norden ab, muß die Polhöhe niedriger eingestellt werden; driftet er nach Süden ab, verstellt man die Polhöhe höher. Steht der Stern im Westen: Driftet Der Stern nach Norden ab, muß die Polhöhe höher eingestellt werden; driftet er nach Süden ab, verstellt man die Polhöhe niedriger.
    Bisher habe ich dazu durchweg positive Rückmeldungen erhalten, manchmal hier und da ein paar Nachfragen wegen der Himmelsmechanik.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andrease :),


    Ich besitz leider kein Fadenkreuzokular, habe aber gute Erfahrungen gemacht mit dem Scheinern mit der DSLR und AstrojanTools oder APT. Dazu LiveView einschalten und das Fadenkreuz auf Measure wechseln, sodass eine Skala angezeigt wird. Danach einen Stern im Süden anfahren, sodass er im Liveview zentriert ist. Dann die Kamera so lange im OAZ drehen bis sich der Stern auf der horizontalen Achse bewegt bei abgeschalteter Nachführung. Und dann wie gewohnt den Drift beobachten und die Montierung justieren. Beim Wechsel auf den Stern im Osten ist zu beachten, dass man das Fadenkreuz in der Software um 45° drehen muss. (Nicht die Kamera selbst drehen, die muss so bleiben wie sie ist).


    Damit hab ich Belichtungszeiten von 180s ungeguided ohne Eier erreichen können auf einer HEQ5 mit 8" F4 Newton. Mit etwas mehr Geduld beim Scheinern ist da sicher noch mehr drin.


    Beste Grüße,
    Florian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas60</i>
    <br />
    Dann möchte ich nochmal sagen, dass es nicht mein Anliegen war, eine "bessere" Anleitung zu schreiben sondern eine, die für denjenigen, der das Scheinern zum ersten mal versucht, möglichst gut nachvollziehbar ist. Unter astronomischen Gesichtspunkten betrachtet gibt es ganz sicher wesentlich bessere Anleitungen, keine Frage.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich glaube da liegt der Hase im Pfeffer. Viel Anfänger nehmen sich zwar (noch) die Zeit, Ihre Ausrüstung in den Griff zu bekommen, aber was da oben so passiert und wann und wo und warum, das wird oft etwas vernachlässigt. Wenn man die Himmelsmechanik versteht, kann man meiner Meinung nach mit jeder der im Netz verfügbaren Anleitungen Scheinern. Und zwangsläufig fallen einem dann auch die kleinen aber feinen Unterschiede in den Beschreibungen auf, die neue Fragen aufwerfen. Und wenn man sich die beantworten kann, dann hat man es auch raus ;) (So war´s zumindest bei mir)

  • So heute Abend habe ich meine Montierung mit dieser Scheinermethode noch ein wenig genauer justiert. Am Anfang wo ich meine ersten Astroaufnahmen gemacht habe, hatte ich bei der Einordnung der Montierung mit dem Polsucher was falsch gemacht.


    Dabei hatte ich mir mit dem Programm "Polsuche 2" die Uhrzeit ausgewählt, indem dann Polaris genau an einer bestimmten Uhrzeit im Süden steht: am 20.03. stand dann um 15:20 Uhr MEZ genau Polaris im Süden. Dabei hatte ich bei diesem Programm eine falsche Einstellung angewählt, indem mir dann die Position von Polaris in dem Kreis in dem Polsucher um 20:00 Uhr dann auf der linken Seite sich befand. (ca. 45°). Hier hatte ich bei der Einstellung am Stundenkreis die eine Einteilung hat, in zwei Zeitzonen. Dabei wählte ich den oberen Kreis aus, der hier zu einer falschen Einstellung führte.


    Also ging ich davon aus, dass diese Einstellung und die Justierung auf Polaris am Polsucher soweit dann korrekt ist. Aber das hat sich bei Aufnahmen mit mehr als 30 Sekunden bei der Aufnahme zu Stichspuren geführt. (Also die Sterne wiesen Eierförmige Sterne auf)


    Nun heute Abend habe ich mal das Ganze überprüft, was ich hier falsch gemacht habe: wie ich soweit erfahren habe muss dann der Kreis bei dieser entsprechenden Uhrzeit auf der rechten Seite sich befinden. Auch mit der Überprüfung der Stellung des Großen Wagen um diese Uhrzeit passte.


    Nun habe ich dann mit dieser Einstellung dann die Montierung zuerst mal genau auf den Himmelspol ausgerichtet und dann noch eine Feineinstellung mit dieser Scheinermethode umgesetzt.


    Aber viel ändern musste ich soweit nicht viel, nur in der N-S und in der Polhöhe musste ich nur eine sehr geringe Änderung durchführen. Für diesen Aufwand brauchte ich fast eine Stunde.


    Nun habe ich dann wissen wollen, ob dann wenn ich Astroaufnahmen mache, dann die Sterne punktförmig bleiben. Dabei nahm ich zwei Objekte auf, M81/82 und h+x;


    Bei der Belichtungszeit um die 60 Sekunden, also rund 1,5 Minuten blieben die Sterne punktförmig, ohne dass ich eine Korrektur vornehmen musste.


    Fazit: Zu der Ausrichtung der Montierung per Polsucher und anschließend mit dieser Scheinermethode, kann man sehr gut Langzeitbelichtungen durchführen. Zwar hätte ich deutlich länger belichten können, aber für den Anfang ist das ein sehr großer Schritt.[:)]


    Das Ergebnis dieser zwei Aufnahmen kommen morgen.

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    Gruß Manfred

  • Ich halte die Kochabmethode für sehr geeignet, um Fehler der Polsuchereinstellung zu vermeiden, wie man sie mit den Skalen der Montierung und mit Programmen wie Polsuche durch fehlerhafte Einstellungen und Eingaben sehr leicht verursachen kann. Sie ist übrigens in diesem jahr maximal genau, weil Kochab,Pol und Polaris aktuell genau auf einer Line liegen.


    Hartwig

  • Hallo Manfred,


    60 Sekunden = 1,5 Minuten? :) Haben meine Eltern mir was falsches beigebracht?
    Also mit Scheinern geht noch deutlich mehr. Wie gesagt 120-180s sollte da schon drin sein.


    Gruß Florian

  • Hallo,
    Ich habe jetzt die Himmelsrichtungen eingetragen und die Veranschaulichung der azimuatlen Verdrehung aus dem eigentlichen Text der Anleitung herausgenommen und sie erst am Schluss angefügt.
    Man kann so die eigentliche Anleitung hoffentlich kompakter und besser verständlich nachvollziehen.
    Ich stimme Carsten absolut zu. Um die Mühe, sich in die Himmelsmechanik genauer einzuarbeiten, dazu einiges zu lesen und viel am Teleskop auszuprobieren, kommt man letztendlich auch mit der verständlichsten Anleitung nicht drum herum. Sie kann dazu anregen, aber dieses eigene Durcharbeiten nicht ersetzen. Das war auch für mich genau der entscheidende Lerneffekt.
    Auch was Manfred beschreibt, finde ich sehr spannend. Ich habe einen Polsucher am Teleskop und werde mich mit seinen Möglichkeiten noch genauer auseinandersetzen.
    Auch die Kochabmethode interessiert mich sehr.
    Nochmals vielen Dank für alle Hinweise!
    Viele Grüße,
    Andreas

  • Klar kann man mit dieser Methode deutlich länger belichten, aber gestern war mir das für den Zeitaufwand zu lang. Dieses Verfahren, ist nicht in ein paar Minuten erledigt.
    Um mehr als 2 Minuten zu belichten, muss ich somit mehr Zeit einplanen. Man muss genau überlegen, welchen Schritt man ändert, wenn man eine Abweichung am Fadenkreuzokular hat.
    Der kleinste Fehler in der falschen Richtung, bedeutet dass man länger braucht um dann mit dem Fotografieren zu beginnen.

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    Gruß Manfred

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astro_Ehingen</i>
    <br />
    Der kleinste Fehler in der falschen Richtung, bedeutet dass man länger braucht um dann mit dem Fotografieren zu beginnen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Manfred,
    ich habe für alle meine Teleskope eine Liste, an welcher Schraube ich drehen muss, wenn der Stern nach oben oder unten wandert. Das ganze dann noch mit und ohne Zenitspiegel, da wo sinnvoll.
    Also wandert mein Stern auf meiner Achse z. Bsp. nach oben schaue ich in meine Tabelle und weiß sofort an welcher Schraube ich drehen muss. Derzeit bin ich noch dabei das ganze mit Zeitwerten zu ergänzen. Also nach 5 Minuten soviel gewandert macht x Umdrehungen an der Schraube.

  • Hallo Carsten,


    zwar habe ich meine Montierung nicht Stationsfest, also transportabel. Zwar habe ich das Ganze gestern Abend nicht so genau gemacht, da mir bei diesem ersten Versuch mir zu lange gedauert hätte. Aber beim nächsten Mal werde ich das Ganze noch genauer machen, dass ich dann mehr als 4 Minuten oder länger belichten kann. Nun beim ersten Mal gelingt soweit nicht immer alles, wie man es sich vorstellt.

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    Gruß Manfred

  • Hi Manfred,
    da Du in Deiner Sig den Dual-Achsenantrieb als Nachführung nennst gehe ich davon das Du derzeit nicht guidest.
    Da halte ich 4 Minuten Belichtung von einem 6" f5 auf NEQ2 auch mit einem gut eingescheinertem System für sehr sportlich.


    Nochmal zum zeitlichen Aufwand. Ich spechtel meist von meinem Balkon, wo die Montierung immer an der gleichen Stelle steht. Trotzdem nehme ich mir die Zeit, wenn ich fotografisch unterwegs bin und scheinere, bzw. überprüfe meine Einordnung.

  • Hallo Carsten,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">da Du in Deiner Sig den Dual-Achsenantrieb als Nachführung nennst gehe ich davon das Du derzeit nicht guidest.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Habe zwar von dem Besitzer der Sternwarte, einen Off-Axix-Guider und ein Fadenkreuzokular ausgeliehen. Aber das Fadenkreuzokular hat einen Macken: der eine Fadenkreuzstreifen lässt sich nicht mehr bewegen, wo ich ihn hin haben möchte. Auch bei der Beleuchtung musste ich improvisieren. Aber derzeit ist es mit meinem Geldbuget nicht möglich mir ein neues Fadenkreuzokular anzuschaffen.

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    Gruß Manfred

  • Hallo,
    Mir ist noch ein Beispiel dafür aufgefallen, was man am Scheinern hinsichtlich der Orientierung am Himmel lernen kann.
    Man liest häufig, dass am Sternenhimmel Osten und Westen gegenüber unserer auf der Erde gewohnten Orientierung vertauscht seien. Am Sternenhimmel sei Osten links und Westen rechts.
    Ich meine, dass das so nicht stimmt. Es gilt für den - allerdings in Beobachtungsnächten sehr häufigen - Fall des Blicks nach Süden. Die Sterne gehen dann links im Osten auf und rechts im Westen unter.
    Genau das sieht man auch anfangs beim Scheinern im Fadenkreuz-Okular. Aber schon, wenn der Blick durchs Okular, wie beispielsweise bei einem Newton, den Himmelsanblick seitenverkehrt darstellt, ist im Okular Osten wieder rechts und Westen links. Oder liege ich da falsch?
    Dementsprechend wandert der eingestellte Stern ja auch bei abgestellter Nachführung von rechts nach links.
    Was passiert nun, wenn man nach Osten schwenkt und den Stern zum Einscheinern der Polhöhe ins Fadenkreuz bringt?
    Das Fadenkreuz liegt jetzt wie ein Kreuz! Der eingestellte Stern wandert nun ohne Nachführung nicht mehr waagerecht, sondern von rechts oben nach links unten. Im Okular ist jetzt Osten rechts oben. Dementsprechend geht es auch am Himmel westlich nach rechts oben und östlich nach links unten.
    Und wie wäre es beim - gerade jetzt im Frühjahr zum Beobachten doch recht häufigen - Blick nach Norden?
    Da geht es auf den Kreisen um Polaris gegen den Uhrzeigersinn nach Westen und im Uhrzeigersinn nach Osten, sowie jeweils senkrecht dazu: hin zu Polaris nach Norden und von Polaris weg nach Süden.


    Das alles ist für den Einsteiger kompliziert und verwirrend. Aber ich finde, dass man beim Scheinern und der ständigen Orientierung durchs Fadenkreuzokular eine sehr gute Orientierung erwerben kann, wo am Himmel und wo im Okular bei den jeweiligen Positionen des Teleskops Westen und Osten sind.


    Jetzt kommt aber die für mich gerade entscheidende Frage. Halten sich die Aufsuchbeschreibungen für Deepsky-Objekte genau an diese Zusammenhänge oder folgen sie einfach der Konvention Osten rechts und Westen links?
    Oder liege ich mit alledem überhaupt falsch?


    Gespannt auf die Antworten,
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    ich versteh nicht so ganz wo Du hinwillst. Osten ist immer im Osten, und Westen immer im Westen.
    Blickrichtungen, Spiegel, etc. stellen evtl. seitenverkehrt dar, das ändert aber nichts an den Himmelsrichtungen.

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