Einsteiger braucht allgemeinen Rat

  • Hallo zusammen,


    seit einiger Zeit bin ich wieder sehr interessiert an der Astronomie und habe jetzt natürlich einige Fragen! Ich hoffe hier Antworten zu finden und bedanke mich schonmal für eure Antworten =)


    Kurz zu mir: Ich wohne ca. 5 km von Regensburg entfernt, will hauptsächlich vom Garten aus beobachten, hab da nur mit wenig Streulicht zu kämpfen, bin allerdings mit meinem Kombi auch mobil. Beobachten möchte ich alles =) Mond, Planeten, Deepsky


    Vor ein paar Wochen habe ich mir einen Skywatcher Dobson 8 Zoll f/6 von nem Spezl ausgeliehen, und konnte auch schon ein paar mal bei wolkenfreiem Himmel spechteln! Jupiter mit seinen vier Monden war schon sehr beeindruckend und den Orionnebel konnte ich auch einfangen.


    Bei dem Dobson sind noch die zwei standard Okulare 10 und 25mm und ein Omegon Planetary 3mm dabei. In letzterem war es allerdings unmöglich Jupiter scharf zu stellen. Ist eine 400-fache Vergrößerung evtl. zu viel des Guten? Außerdem waren im 10 und 25mm die Fangspiegelstreben als helle Spikes zu sehen...ist das normal?


    Außerdem war noch ein Teil dabei, das mein Spezl nicht mehr zuordnen konnte. Es sieht aus als wäre es ein 2 auf 2 Zoll Adapter mit Filtergewinde... kann des sein?


    Das Set wurde mir jedenfalls für 250 € angeboten, falls ich Interesse habe. Bei einem Neupreis von ca. 430€ ein faires Angebot, oder?


    Welche Okularbrennweite wäre wohl die nächste sinnvolle Anschaffung und in welcher Preis/Leistungs/Qualitätsstufe sollte ich mich bewegen, damit die Okulare auch bei einem 12 Zöller f/5 eine gute Figur machen, was Randschärfe etc. betrifft? (Einen 12 Zöller leg ich mir mal zu wenn ich langfristig von der Astronomie begeistert bin, und die teuersten Okulare sind ja anscheinend die, die man zweimal kaufen muss...hab ich hier im Forum mal gelesen)


    Und ist es echt nötig für nen UHC Filter 1,25 Zoll 100€ bzw. für 2 Zoll 200€ auszugeben? Es wird ja oft von den günstigen, so um 40 bis 60 Euro abgeraten...


    MFG


    Andi<font size="2"></font id="size2"><font size="3"></font id="size3"><b></b><b></b><u></u>

  • Hi Andi, willkommen im Forum hier


    ich komm grad vom Jupiter Spechteln rein ;-). Mit einem 200/1000 Newton, also ähnlich Deinem.
    Ich hab ihn nun etwa 3 Monate. Selbst 250x konnte ich nicht nutzen. Heute z.B. war es viel zu wabbelig für den 4mm (das sind bei mir 250x). Am Besten ging heute noch das 7mm mit etwa 140x! So viel zu 400x. Das kannst Du vielleicht 2x im Jahr scharf stellen ;-)!


    Zu den anderen Fragen mal ganz kurz nur:
    Üblich sind bei gute Geräten Gebrauchtpreise von etwa 60-80% des Neuwertes, insofern scheint der Preis OK. Manchmal sinkt der Neupreis aber, z.B. gibt es ein 8" Dobson für 330€ bei einem hier im Forum immer wieder empfohlenem Händler.


    Sinvolle Anschaffung - immer wieder: Okulare sind eine individuelle Sache. Am Besten erst probieren (Spechtel Gruppe oder -Treffen), dann kaufen. In Deinem Fall müsste das was mit 6mm
    sein und was mit 30mm Weitwinkel. So als Anhaltswert.


    Langjährige Spechtler landen immer wieder bei Okularpreisen von 300-700€. Pro Okular!
    Insofern ist nix mit zweimal gekauft ist doppelt teuer! Ausserdem lassen sich die
    Anfängerokulare mit etwa 30-40% Verlust verkaufen.


    Filter genauso, wenn Du sicher gehen willst, dann die 200€ Nebelfilter. Es geht auch billiger, aber das ist ein Roulette, wegen der Fertigungsstreuung. Selbst wenn da einer mal einen positiven Bericht postet, kann die nächste Liefercharge Schrott sein, die übernächste wieder gut. Als Anfänger hast Du keine Chance das zu beurteilen. Die 200€ Filter sind
    zuverlässig "sehr gut".


    Soweit meine "Weissheiten".


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Andi,


    willkommen auf Astrotreff.


    Der Reihe nach- um Regensburg herum sind ja auch einige aktive User vom Treff, vielleicht meldet sich einer und du bekommst von ihm ein paar Tipps bzw. Unterstützung beim Kauf des Dobson.


    250€ sind so halbwegs in Ordnung, wobei dieses 3mm für den 200mm Spiegel eigentlich schon zu hoch vergrößert. Bei 9,5mm Austrittspupille wird das Bild schon sehr dunkel, zur Qualität des Okulars selber kann ich nichts sagen, aber so richtig umwerfend dürfte die aucch nicht sein.


    Zwecks sinnvollen Okularen für zukünftig auch 12" f/5- das beißt sich ein bisschen. Für den 8 f/6 wäre ein weitwinkliges Übersichtsokular so bis 35mm durchaus nützlich- das funktioniert aber an einem f/5 nicht mehr gut da dann die Austrittspupille zu groß wird. Außerdem sollte man bei f/5 mehr Wert auf Randschärfe legen, an f/6 ist das noch relativ unkritisch. Das 3mm wäre an einem 12" f/5 auch schon zuviel des Guten bzw. sehr selten nutzbar.


    UHC oder OIII Auf jeden Fall in 2" und Astronomic oder Lumikon. Die Labelfilter sind reine Lotterie und als Einsteiger kannst du nicht erkennen ob der Filter was taugt oder nicht. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Langjährige Spechtler landen immer wieder bei Okularpreisen von 300-700€. Pro Okular!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Etwas pauschal ausgedrückt bzw. leicht übertrieben. Natürlich macht ein 31mm Nagler unheimlich Freude, aber es geht auch noch etwas günstiger und auch die Ethos müssen es nicht unbedingt sein.


    Für einen Newton mit f/5 aber solltest du für das Übersichtsokular schon was Besseres nehmen, die kurzen Brennweiten sind weniger kritisch, da gehen auch noch günstigere Okulare ganz gut. Den Gebrauchtmarkt etwas im Auge behalten- es werden immer wieder gute bis sehr gute Okulare angeboten und da kann man durchaus einiges an Geld einsparen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    die Preise bitte etwas differenziert sehen, ja meist landet man nach einigen Jahren in diesem Segment (wenn auch nicht zwangsläufig bei den grünen Okularen..)


    Ich kann das nur unterstützen mit dem Gebrauchtmarkt. In Sachen Okularen bin ich in all den Jahren noch nie reingefallen und bei Weiterverkauf sinkt das Lehrgeld mit gebrauchten Okularen nahezu auf Null, bisher konnte ich alles wieder zum EK loseisen (bei einigen, bei denen die Neupreise im Laufe der Jahre stiegen bin ich sogar mit Gewinn rausgegangen!).


    Die teuren Filter sind unbenommen gut, aber es gibt auch Alternativen unter 200€, gut ist es Kontakt zu einer Beobachtergruppe zu knüpfen, so kann man gerade Filter immer gut mit anderen Marken, aber auch mit identischen Filtern vergleichen und beurteilen. Bei uns haben ausserdem einige Spektroskope, so dass man den Durchlass des eigenen Exemplars sogar recht genau vermessen kann.


    Viele Grüße Benny

  • Danke für eure Antworten.


    Folgende Okulare wären in der Anschaffung recht günstig, haben gute Bewertungen und sollten für den Anfang ausreichen... denke ich mal


    Was haltet ihr davon?


    Für Planeten und Mond:


    http://www.astroshop.de/omegon…e-okular-6mm-1-25-/p,5087


    Für Deepsky:


    http://www.astroshop.de/omegon…-okular-15mm-1-25-/p,5089


    Übersichtsokular:


    http://www.astroshop.de/omegon-swa-32mm-okular-2-/p,14646


    Ich bin weder auf den Shop noch auf Omegon fixiert, nur zur Veranschaulichung!



    Und kann mir bitte noch jemand was zu dem 2 auf 2 Zoll Filter Adapter sagen? Ist es das was ich denke?

  • Hallo,


    zur 6mm Goldkante kann ich sagen das der Kidney-Bean Effekt doch recht stark ist. Wenn dich das nicht stört auf jeden Fall ein P/L technisch gutes Okular. Bei der 15-er Goldkante ist der Effekt kaum zu beobachten.


    Die Baugleichen Goldkanten gibts von und bei Teleskop-service 3€ günstiger.
    http://www.teleskop-express.de…--bessere-Verguetung.html
    bzw. 15mm
    http://www.teleskop-express.de…--bessere-Verguetung.html


    Als Übersichtsokular evtl. von Teleskop-Service das TSWA 32mm
    http://www.teleskop-express.de…----70--Gesichtsfeld.html
    Ist etwas günstiger und sollte bei f/6 fast komplett randscharf abbilden.


    MFG
    Simon

  • Außerdem kann man bei Teleskop-Service mit ein paar Mails mit Nachfragen eine persönliche Beziehung aufbauen, die öfter in einem kleinen Rabatt (5%) mündet.

  • Danke für die Vorschläge!


    Mal Butter bei die Fische:


    Ich denke ich brauch 3 Okulare. Ein 5-6 mm für Planeten, ein 15-17 mm für Deepsky und ein 30-32 mm als Überblicksokular. Preislich sollten sie nicht über je 100 Euro liegen und halt das beste was es für diese Preisspanne gibt, aber wer will das nicht :)


    Abgesehen davon soll noch ein Telrad, mit 5 cm Basis her, der Deppsky Reiseatlas, evtl. Reinigungsstift und Velourfolie. Filter stehen erstmal hinten an.


    Könnt uhr mir noch mehr konkrete Vorschläge zu den Okularen machen? Ich drohe im Moment im Okularjungel unterzugehen...

  • Hallo Andi,


    genau die von Simon vorgeschlagenen 3 Modelle waren mein Einstieg mit einem 8" f/5. Zusätzlich habe ich noch das 25mm, das aber nur selten zum Einsatz kam. Dagegen stellte ich doch schnell fest, dass die Lücke zwischen 6 und 15mm doch sehr groß ist. Die habe ich aber erst jetzt adäquat mit einem ES 9mm/100° geschlossen.


    Gerade für einen Anfänger sind die Vorschläge meines Erachtens sehr gut. Die Okulare sind gut verarbeitet, bilden ordentlich ab und sind leicht. Das Einblickverhalten ist insbesondere für den Augenabstand ok, auch wenn es sicherlich - für mehr Geld - besseres gibt.


    Als Alternative hatte ich mir noch ein 8-24mm Zoom gekauft (Hyperion). Das habe ich oft genutzt, weil es einfach bequem ist, allerdings sind wir nie so wirkliche Freunde geworden, da die Verarbeitung nich so wirklich meinen Vorstellungen entspricht. Alles ein wenig klapprig und wackelig, die Abbildungsqualität ist allerdings gut und wie bereits gesagt, mit dazugehöriger Barlow von 3,5-24mm sehr flexibel.


    Die Filterfrage würde ich als Anfänger zunächst komplett zurückstellen. Damit verpasst du erstmal nichts und lernst erstmal deinen wirklichen Bedarf kennen.

  • Ich würde tendenziell eher 12-14mm statt 15-17mm sagen.
    Mein Ranking in Sachen, wie oft benutze ich welches Okular mit dem 8"Dob sieht so aus:
    1. 12mm (die meisten Galaxien, größere planetarische Nebel, Kugelsternhaufen aus der Stadt, Mond als Ganzes,ISS)
    2. 6mm (Planeten bei normalem Seeing, Monddetails, helle Kugelsternhaufen, kleine helle planetarische Nebel)
    3. 30mm (Übersicht/Aufsuchen, Galaxien in der lokalen Gruppe, große offene Sternhaufen)
    4. 20mm (Gasnebel, offene Sternhaufen).
    5. 8mm (Planeten bei miesem Seeing, Kugelsternhaufen, planetarische Nebel, Galaxien mit eher großer Flächenhelligkeit)
    6. 4mm (Planeten bei sehr gutem Seeing, Monddetails bei sehr gutem Seeing)


    Ist aber glaube ich auch ein wenig subjektiv, welche Vergrößerung wann am besten ist und welche am wichtigsten ist.

  • Danke nochmal!


    Mal abgesehen von den Okularen müssen ja noch ein paar andere Sachen her...


    Telrad mit 5 cm Basis
    Deepsky Reiseatlas
    Justierlaser
    Velourfolie für den OAZ Bereich
    Reinigungspinsel


    Kostet ca. 180 € bei TS. Vielleich kann mir noch wer was dazu raten bzw. Verbesserungsvorschläge geben.

  • Hallo Andi,


    Ein Tip, lass den Justierlaser sein. Das billige Zeug aus China was üblicherweise angeboten wird taugt nichts. Der Durchmesser der Steckhülse ist deutlich zu klein, das Ding verkippelt im Oaz oder exzentrisch fixiert. Mein Ausbilder damals in meiner Lehre zum CNC/Zerspanungstechniker hätte das Wurfpassung genannt (wurf=zum in die Tonne werfen [:D] ). Ausserdem sind die billigen Laser meist selber dejustiert und mitunter nur sehr mühsam zu justieren. Also rausgeschmissenes Geld da du so dein Teleskop nie genau justiert bekommst. Den Fangspiegel bekommst mit Laser auch grundsätzlich garnicht genau ausgerichtet. Mit einer einfachen Filmdose (Forumsuche) bekommt man das besser hin...


    Schau mal nach einem Concenter, das scheint wohl eines der besten und nicht all zu teuren Justierwerkzeuge zu sein.


    Zusätzlich kannst dir noch einen teuren Laser, z.b. Von drehen-und-mehr.de holen, der ist im Feldeinsatz zusätzlich recht praktisch, ist aber kein unbedingtes Muss.


    Gruß, Gerry

  • Hallo zusammen,


    endlich bin ich stolzer Besitzer des erwähnten 200/1200 Skywatcher Dobsons. Ich habe mein Equipment gleich noch etwas aufgestockt bzw. den Dobson etwas getunt.


    6mm Golkante
    15mm Goldkante
    Justierlaser
    Rotlichtstirnlampe


    Das obere Drittel habe ich innen mit Velourfolie ausgeklebt und aus einer Isomatte einen Streulicht und Taukappe gebastelt, allerdings mit 60cm ist die wohl etwas überdimensioniert. Über Ausgleichsgewichte mach ich mir erst später nen Kopp.


    Sobald wieder verfügbar soll noch ein Telrad und ein Deep Sky Reiseatlas her.


    Außerdem möchte ich den HS belüften, zur Abkühlung und wegen dem Tubusseeing.


    Folgenden Lüfter habe ich gefunden, der hat schon einen Regler dabei.


    http://www.alternate.de/Enerma…fter/html/product/837976?


    Nur habe ich keine Ahnung wie ich das Teil mittels Akku oder Batterien mit Strom versorge, vielleicht hat jemand Rat?!


    MFG


    Andi

  • Hallo Andi,


    ich kann dir zum Lüfter was sagen, als passionierter PC Bastler.


    Diese Lüfter haben einen sehr gutmütigen Spannungsbereich, da kannst du eigentlich einfach eine 9V Block Batterie nehmen.
    Damit erreichst du dann natürlich nicht die volle Drehzahl.


    Du musst dann nur den 3-Pin Stecker "abmachen" schon hast du den + und - Draht und kannst das an die Batterie klemmen. (den Draht für Tachofunktion kannst du ignorieren).


    Ich weiß allerdings nicht wieviel Luft der HS braucht um da einen guten Effekt zu erhalten. Eventuell braucht man einen mit mehr m³/h.
    Falls der Lüfter hauptsächlich zum auskühlen genutzt werden soll, kannst du dir auch einen stärkeren/Lauteren Lüfter überlegen.


    MFG
    Simon

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