Zeiss C-Objektive

  • Hallo allerseits.
    Da ich mich viel,auch aus historischen Gründen,mit den Zeissobjektiven beschäftige,würde mich mal interessieren,welche Erfahrungen ihr mit den C 80/500 und C 110/750 gemacht habt.Auch im Vergleich mit den AS-Objektiven hinsichtlich Farbfehler etc.
    Paul Ahnert beschrieb mal einen Selbstbau eines 80/500 mit "allem Luxus"[:)],wie Zenitspiegel usw.
    Das war mal mein Traum,auch wegen der kurzen Baulänge und der mit dem O-4mm Okular zu erreichenden 125-fachen Vergrößerung.


    Viele Grüße
    Armin

  • Grüß Dich Armin,
    ich hab nur diese Seite
    http://www.astro-foren.de/show…chrumpft-Zeiss-C-Objektiv
    gefunden. So wie es ausschaut ist die C Serie ein normaler Achromat der noch dazu sehr kurzbauend ist. Man muss diese Seite nicht überbewerten, aber ich denke, dass die Tabelle und er Test grob als Vergleich dienen kann. So wie es ausschaut hätte z.B. ein 102/1100 Achromat merklich weniger Farbfehler wie der C80/500 und wie der C 110/750. Es sind halt eher die kurzen Komentensucher aber wenigstens aus deutscher Produktion und wahrscheinlich sind die Geräte wertig gefertigt. Sie sind nicht für Hochvergrößerung entworfen sondern für großes Feld. So interpretier ich die Testseite.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Roland,
    danke für die Info.Ich hatte 1988 nen 80/500 Objektiv(kein Zeiss) bei meinem Bruder im Ladengeschäft gefunden und war stolz wie Bolle.Leider war die Qualität grottenschlecht und ich habs irgendwohin verschenkt oder entsorgt.Im Nachhinein ärgerlich,vielleicht wars nur dejustiert.
    Aber dann,beim Durchsehen der Zeissprospekte,stand ich vor der Wahl,entweder nen kurzbauendes C 110/750 oder ein schärfer abbildendes AS100/1000 zu kaufen.Da ich hohe Vergrößerungen wollte,wurde es dann der AS.
    Aber trotzdem interessiert mich mal der Unterschied zwischen den beiden.


    Viele Grüße
    Armin

  • Die C-Objektive wurden für "Übersichtsfernrohre" wie Kometensucher oder Aussichtsfernohre entwickelt und gebaut. Später gab es die verkitteten Achromate vom C-Typ, von denen das 63/840 wohl das bekannteste ist. Hier ein Ausschnitt aus dem Astro 30 Katalog:



    Gruß, Michael

  • Hallo,
    den AS 80/1200 und den C 80/500 kann man nicht miteinander vergleichen. Ich hatte beide und jetzt nur noch den 80/1200. Da liegen Welten dazwischen! Bei Mond und Planeten stört am C ein doch erheblicher Blausaum, der auch die Planetenbeobachtung mit dem 4-O Okular (habe ich auch) behindert. Der AS 80/1200 zeigt am Mond und Planeten bei 120x überhaupt keine Farbe!
    Meiner Auffassung nach sind der C 80/500 und 110/750 (der zeigt ein noch etwas ungünstigeres Farbverhalten als der 80/500, selbst beobachtet) reine Deep Sky Geräte mit nadelfeiner Sternabbildung und für diese Zwecke über jeden Zweifel erhaben. Ich erinnere mich an Beobachtungen des Trapez im Orionnebel mit beiden kurzen, eine solche schöne Sternabbildung bringt ein 150er Newton nicht. Mit dem 80/500 habe ich sogar mal ein Minimum der Trapez-Komponente A (V1016 Ori) verfolgt!
    Also auch wenn da Zeiss draufsteht, die Physik gilt für alle und Wunder gibt es nicht!
    Grüße
    Andreas

  • Hallo


    ich habe beide Objektive in Eigenbaukonstuktionen verbaut. Es stimmt was Andreas meint. Die sind nur
    für Deep-Sky oder bei niedriger Vergrößerung zu gebrauchen. Es sind herrliche "Farbwerfer" aber im
    Vergleich nicht so schlimm wie manche "China FH produkte".


    Grüße
    Dieter


    Achso: Der letzte Satz von Andreas sagts "... die physik gilt für alle..."

  • Hallo,


    das kann ich so bestätigen. Den 80/1200 nehme ich sehr gern, um mal auf die Schnelle Planeten, Sonne oder Mond zu beobachten. Für den 80/500 habe ich den Prismenumkehrsatz von Zeiss und nutze ihn gelegentlich terrestrisch. Relativ häufig fotografiere ich auch mit ihm, z.B. wenn ich auf's Feld fahre:


    <center></center>


    Da macht der 500er eine, für mich persönlich, ganz gute Figur. Ich besitze auch noch einen 80/840, den nehme ich aber eher selten, den der 80/1200 scheit einen Tick besser zu sein.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo,
    danke für eure Beiträge.So wie ich weiß,ist das noch heute gebaute Doppelfernrohr 40x80 von Docter Optic mit zwei C 80/500 Objektiven bestückt und hat recht gute Kritiken.Trotz der relativ hohen Vergrößerung.Hab aber selber noch keins gesehen.
    Auf das 110ner bin ich schon mal früher gestoßen,durch einen Artikel in einer Ausgabe von "Astronomie und Raumfahrt" von 1980 oder 81.Da hatten mehrere Sternfreunde ein "Trabigerechtes" Fernrohr mit selbstgebauter Frequenzsteuerung für die 1B-Montierung gebaut.Fand ich so spannend,weil sie aus zwei integrierten Schaltkreisen A210 in Brückenschaltung,die Montierung unterwegs mit 12V betreiben konnten.Für alle die es nicht wissen,die 1B war eigentlich nur für 220V geeignet.12 Voltmontierungen gab es meines Wissens in der DDR nicht.
    Diese Brückenschaltung war mir sehr vertraut,weil ich mir ebenfalls damit einen 2x 10 Watt Stereoverstärker gebaut hatte.


    Viele Grüße
    Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    So wie ich weiß,ist das noch heute gebaute Doppelfernrohr 40x80 von Docter Optic mit zwei C 80/500 Objektiven bestückt und hat recht gute Kritiken.Trotz der relativ hohen Vergrößerung.Hab aber selber noch keins gesehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Armin,


    Carl Zeiss Jena hatte das Asembi und später das Aspectem mit zwei C 80/500 Objektiven gebaut. Docter baut das Aspectem bis heute, aber seit einiger Zeit nur noch mit einem hervorragenden 80/500 ED-Objektiv. Gab es vorher bei höheren Vergrößerungen erkennbare Farbsäume, sind diese nun praktisch eliminiert. Ich habe mir vor wenigen Monaten einen Traum erfüllt und ein solches Docter Aspectem mit den wunderbaren 84°-Okularen (40-fache Vergrößerung) zugelegt. Für mich ist es eine neue Dimension des binokularen Beobachtens.


    Die Zeiss C-Objektive kenne ich auch. Natürlich sind es Achromaten, für die auch die physikalischen Gesetze gelten. Aber sie waren immer von bester Fertigungsqualität und zeigten einen lehrbuchartigen Sterntest. Ich kenne niemanden, der sich über die Abbildungsqualität eines C 50/540 oder C 63/840 beschwert. Und die schnellen Kometensucher-Objektive C 80/500 und C 110/750 sind natürlich nicht für Höchstvergrößerungen gedacht.

  • Hallo zusammen,


    es ist schon in mehreren vorherigen Postings völlig richtig gesagt worden: Es ist ein Kometensucher! Ein 4-O ist ein denkbar unpassendes Okular für dieses Gerät. Das C80/500 ist eine System mit f/6,25. Die Orthos (so auch das 4-O) sind für Syteme mit f/15 gerechnet. Das gilt natürlich analog für das C110/750.
    Wenn man die schnelle C-Objektive jedoch Ihrem eigentlichen Verwendungszweck zuführt und damit bei niedrigen bis mittleren Vergrößerungen ausgedehnte Sternfelder, etc. beobachtet, wird man erkennen, wie gut diese Objektive sind. Die Korrektur des chromatischen Längsfehlers stand bei der Entwicklung nicht im Fordergrund. Man hat sogar bewusst die Steigerung dieses Fehlers (im Vergleich zu den E-, B-, und AS-Objektiven) in Kauf genommen, um ein sehr lichtstarkes Öffnungsverhältnis zu ermöglichen. Sofern man mit der Vergrößerung innerhalb des "Sollbereichs" bleibt, ist kein störender Farbfehler erkennbar. Die lichtstarken C-Objektive mit einem China-FH auf eine Stufe zu stellen ist freundlich formuliert "unsachlich". Da liegen Welten dazwischen!! Der "Restfarbfehler" ist bedeutend schwächer ausgeprägt. Die Politur erreicht ein sehr hohes Niveau. Bei einer interferrometrischen Wellenfrontanalyse wird deutlich, wie sauber man in der Optikfertigung gearbeitet hat und wie gering die Fertigungstoleranzen waren.
    Ein weiteres wichtiges Charakteristikum dieser Objektive, welches von vielen Beobachtern zu Unrecht unbeachtet bleib, ist die Fassung. Eine so hochwertige Fassung (spannungsfrei geglühter Eisenguss, geringste Passungstoleranzen, Federring zum Kompensation der termischen Längsausdehnung, präzise gefertigter Schraubring) gewährleistet eine spannungsfrei Lagerung der Linsen. So eine hochwertige Fassung sucht man heute sogar bei vielen teueren APOs vergebens.


    Man sollte diese kleinen Schätzchen zu schätzen wissen, auch wenn sie keine apochromatischen Abbildungen liefern!


    Schöne Grüße


    Felix

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