Explore Scientific 100° Ar Okular 20mm (2")

  • Hallo liebe Astrogemeinde,


    bin auf der suche nach einem guten Übersichtsokular. Dachte da an das Explore Scientific 100° Ar Okular 20mm (2"). Müsste für mein 12" Dobson doch ganz gut gehen. Oder doch besser das 31mm Nagler von Tele Vue? Könnt Ihr mir da ein wenig weiter helfen? Über eine Antwort, würde ich mich freuen. Netten Gruß Christian

  • Hallo Christian

    Ich hatte das ES 30mm 82° und konnte es damals auch mit einem 31er Nagler eines Bekannten vergleichen. Die Abbildungsleistung war nahezu identisch phantastisch an meinen 10" f4,7 . Desweiteren hatte ich auch bis vor kurzem ein ES 20mm 100° . Das ES 30mm 82° ist ein wirklich gutes Okular und zeigte in der Praxis wegen der niedrigeren Vergrösserung etwas mehr Himmel als das ES 20mm 100°. Aber Du solltest bei f4- f5 schon einen recht guten und dunklen Himmel haben . Andernfalls wird sonst die AP zu gross und der Himmelshintergrund ist im 31mm Okular dann zu hell .
    Deswegen hatte ich mich damals entschieden das ES 20mm 100° zu behalten. Auch weil 100° ein Traum sind ;) Es zeigt aber, durch das riesige Gesichtsfeld am Rand ohne Korrektor ein wenig Koma.


    Ausserdem solltest du dir im klaren sein egal ob Du Dich für das 31er Nagler oder das 20er ES entscheidest, Es sind beides keine Leichtgewichte (ca. 1kg) .


    Gruss
    André

  • Hallo Christian,


    das 20mm ES 100° ist für mich das ideale Übersichtsokular am 16" f4.5 Dobson aber auch am 8" f5 Newton. Das 31mm Nagler setzte ich auch gerne ein, aber deutlich seltener. Es kommt meist bei perfekten Bedingungen oder mit O3 oder UHC Filter zum Einsatz.


    Allerdings mag ich das ES am liebsten mit Komakorrektor, auch bei 1:5 stört mich bereits die Koma: https://sites.google.com/site/arnoldastro/zubehoer/okulare und . Aber das mag persönlicher Geschmack sein.


    CS
    Arnold

  • Hallo,
    Ich benutze dieses Okular nun seit ca. 1 Jahr und möchte kurz meine Eindrücke zusammenfassen. Schleißlich ist es immer noch ne Stange Geld, auch wenn schon deutlich günstiger als am Anfang.


    Ich benutze es als Übersichtsokular an 8" f6. Es zeigt mir zwar genausoviel wie mein 31mm62°, dennoch hatte ich am Anfang Bedenken, ob ich damit die Objekte sicher und schnell finde. Das hat sich schnell gelegt, gerade für kleinere Objekte ist das Plus an Vergrößerung sogar nützlich. PN's und kleine Galaxien lassen sich deutlich besser erkennen als mit 30+mm. Ganz ohne maximale AP will ich zwar noch nicht auf Dauer aufs Feld fahren, d.h. ich habe die 31mm immer noch dabei, aber zu 90% benutze ich das 20mm ES. Das 31er Nagler sehe ich irgendwann mal als Abschluss meiner Okularreihe nach Oben, hat aber nach dem 20mm100° keine Priorität mehr.


    Der erste Wechsel von 62° auf 100° ist der Wahnsinn, ein völlig neues Gefühl der Beobachtung. Das mag von 82° nicht ganz so spektakulär sein, aber sicher noch deutlich merklich. Man gewöhnt sich allerdings daran und merkt den Unterschied erst wieder wenn man zwischendurch mit weniger Gesichtsfeld beobachtet hat. Ich kann keine Vergleiche zu anderern Spitzenokulare ziehen, finde aber die Transmission und den Kontrast wirklich hervorragend. Die Sterne funkeln einen aus einem sehr dunklen Hintergrund an. Zusammen mit einem OIII liefert mir dieses Okular die besten Ansichten von großflächigen Nebeln die ich bisher gesehen habe. Die angesprochene Koma ist tatsächlich auch an f6 am Rand zu erkennen, stört mich aber nicht sonderlich. Den Augenabstand finde ich sehr angenehm, auch für lange Beobachtungen am selben Okular. Dass es kein Planetenokular ist sollte ja klar sein. Gerade mit der Helligkeit von Jupiter tut es sich etwas schwer was die Farbwiedergabe angeht, wie ich finde. Dennoch ist es ein schöner Anblick wenn man Jupiter+Monde in einem großen Sternefeld eingebettet sehen will. Bei Saturn ist der Anblick fast noch schöner wenn die Monde immer wieder rausblitzen.


    Das Gewicht kann natürlich für einige Teleskope kritisch sein, aber da nehmen sich das N31 und das ES20 nichts. Für horizonnahe Beobachtungen am Dobson daher kritisch, aber man kann sich ja was überlegen um das Teleskop zu stabilisieren.


    Alles in Allem ein wirklich tolles Okular, welches man zum Aufsuchen sehr gut benutzen kann. Gleichzeitig zeigt es an vielen Objekten schöne Details.



    Grüße Stefan

  • Hallo Christian,


    ohne Angabe der Brennweite Deines 12" Dobsons ist das ziemlich schlecht abzuschätzen.
    Außerdem solltest Du Dich nicht davon leiten lassen, dass das tatsächliche Gesichtsfeld bei beiden Okus ähnlich sein wird.
    Der Bildeindruck ist nämlich ein total anderer!


    Also schreib doch mal Deine Brennweite hier rein, dann bekommst Du noch besser Tips.


    VG
    Michael

  • Hallo Christian,


    es kommt darauf an, wozu du genau das Übersichtsokular nutzen willst. Das große Feld alleine macht es nicht- für meinen Geschmack bringt dir ein 20mm bei einem 12" f/5 eine zu kleine Austrittspupille. Mit 4mm fehlt da eine ganze Ecke, gerade wenn du auch mal mit UHC oder OIII auf großflächige Nebelstrukturen losgehen willst.


    Ich benutzte lange Zeit mein 26mm Nagler dazu, erwischte dann ein 31mm Nagler recht günstig und seitdem ziehe ich dieses mit den Filtern für Nebel vor.


    Gruß
    Stefan

  • Ob das Christian noch hilft?
    Er hat immerhin vor über einem Jahr gefragt ... [:D]


    Aber ich nutze die Gelegenheit, hier mal eine ähnliche Frage anzuschließen: Hat jemand Erfahrungen mit dem Ethos-Nachbau von TS?
    Der ist immerhin noch um einiges günstiger als der ES-Nachbau und kostet nur ein Drittel des originalen 21 mm Ethos. Außerdem mag ich diese verdrehbaren Augenauflagen. [:)]
    Kann er optisch und vom Einblick her mithalten?


    Viele Grüße
    Tobi

  • Hallo Tobi,


    ich habe das TS XWA20 seit ein paar Wochen im Einsatz, habe aber keinen Vergleich zum Ethos 21.


    Zur Transmission kann ich nicht viel sagen, da ich bisher keinen direkten Vergleich zu anderen Okularen der gleichen Brennweite hatte (und die Unterschiede vermutlich eher subtil sind). Die Bildkorrektur ist wirklich sehr gut. Mit Paracorr I habe ich eine fast gleichbleibend gute Sternabbildung bis zum Rand. Ohne Korrektor sieht es natürlich ganz anders aus ...


    Der Einblick an sich ist für mich völlig unproblematisch, allerdings finde ich gerade diese Auflage sehr gewöhnungsbedürftig. Sie ist sehr groß, so dass ich nicht gerade, sondern nur mit geneigtem Kopf einblicken kann (Nase!). Am Anfang fand ich das sehr störend, gewöhne mich jetzt aber langsam dran. Das Okular braucht sehr viel Fokusweg nach innen, so dass der Paracorr selbst auf der niedrigsten Position nicht ganz reicht (Korrektur ist trotzdem noch in Ordnung, s.o.).


    Die anderen Okulare der Serie sind in der 2" Version leider nicht parfokal und in 1.25" nur, wenn die Reduzierhülse zufällig passt, was bei den unterschiedlichen Brennweiten auch noch variiert. Hier besteht also noch Verbesserungspotential, wobei Televue in der Hinsicht keinen Deut besser ist.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hi Tobi,


    ich habe das 20mm schon seit einigen Monaten und u.a. auch einen Vergleich zum ES 20/100 gemacht.
    Inzwischen kenne ich die komplette TSXWA Serie live und am Himmel.
    Einen Vergleich zum Ethos 21 habe ich aber auch noch nicht realisieren können. Aber ich konnte die anderen mit den Ethos Pendants vergleichen


    Was ist sicher sagen kann ist, dass sie keine Ethos sind. Selbst Ethos SX 4,7 gg das 5er muß man umfokussieren.
    Zur Juppiopposition hat es bei manchen Einblicken leichte Geisterbilder gehabt, etwas das ich von keinem meiner 4 Ethos kenne. Hier haben wir innen also auch geringe Abstriche gg dem Ethos.


    Speziel das 20iger habe ich mit 2 Leuten probiert. Für uns war das TSXWA einheitlich leicht vorn, sowohl übers Feld an f/5 als auch i.S. Transmission. Ich persönlich habe das 20mm auch behalten (Ethos ist mir zu teuer in 21mm)


    Insgesamt muß an aber sagen, dass wir hier im Vergleich ES, TSXWA und Ethos über Nuancen reden, die sie unterscheiden.
    CS

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