Hallo Optikfreunde,
Ich hätte da mal eine Frage an die in optischer Theorie besser bewanderten Hobbyastronomen. Und zwar geht es um achromatische Dublett-Objektive. Beispielsweise nach Fraunhofer oder Steinheil.
Bekanntlich korrigieren diese den Farbfehler nur in zwei Bereichen des Spektrums, rot und blau. Die Korrektur im restlichen Bereich ist um so besser, je langsamer das Öffnungsverhältnis ist. So korrigiert ein klassischer Fraunhofer mit f/15 so gut, dass er auch an Planeten nur einen kleinen Farbfehler zeigt. Bei einem f/5 dagegen ist der Blausaum um Jupiter so breit wie der Planet selbst. Gerade gesehen bei meinem neu erstandenen Skywatcher 120/600, der aber ohnehin nur als Richfielder eingeplant ist.
Nun haben die Linsen des Fraunhofer-Objektivs meines Wissens ja sphärische Oberflächen. Da kam mir heute die Frage, ob man mit einem zweilinsigen Objektiv und der Glaskombination des Fraunhofers oder Steinheils eine bessere Farbkorrektur bei schnellen Öffnungsverhältnissen erreichen könnte. Und zwar indem man keine Sphären als Oberflächen einsetzt, sondern Asphären. Zum Beispiel hyperbolische oder parabolische Oberflächen oder Flächen höherer Ordnung.
Wäre das theoretisch möglich?
Könnte man z.B. einen Zweilinser aus Kron und Flint bauen, der bei f/5 ähnlich gut korrigiert wie ein Fraunhofer oder Steinheil bei f/15, indem man die Linsen mit asphärischen Oberflächen herstellt?
Es geht mir jetzt nicht um die konkrete Berechnung eines entsprechenden Designs oder um die Frage ob das ganze fertigungstechnisch möglich und sinnvoll ist. Vom finanziellen Aspekt ganz zu schweigen. Mich interessiert wirklich nur die Frage ob das theoretisch machbar wäre (oder vielleicht sogar schon gemacht wurde).
Weiß da jemand etwas drüber? Die Frage geht mir schon den ganzen Tag im Kopf herum. [:)]
Neugierig:
Marcus