Jupiter im kleinen Newton

  • Hallo zusammen,


    etwas verspätet möchte ich noch meine Ergebnisse vom 25.11.2013 vorstellen. Da ich keine Lust hatte den Abend großartig mit voller Ausrüstung hinaus aufs Feld zu fahren, entschloss ich mich mal einen Versuch zu wagen. Ich hatte schon immer mal vor Jupiter im kleinen Instrument zu filmen. Ich war erstaunt wie gut das ging und bin selbst etwas überrascht, was 6" so alles zeigen können.



    LRGB

    der Grün-Kanal


    TS 6" Newton; RGB-Filter; DMK 21AU618; 2fach billig Barlow + 2,25fach Baader Barlow
    EBV: Summenbilder aus den jeweils ersten 200 Frames leicht angeschärft als Messbildvorlage; AVIs in Jupos derotiert; AS2! zum stacken, geschärft in Registax6, Abschluss in Fitswork.



    Was mich nervt sind die Farbsäume, sie treten nach der RGB Synthese der derotierten Bilder auf. Irgendwas scheine ich noch nicht richtig in Jupos zumachen. Vielleicht nicht genau genug die Messbilder erstellt? Ich weiß es nicht.


    Hoffe es gefällt trotzdem ein wenig, ichhab mich jedenfalls darüber gefreut, was so ein kleiner Newton alles zeigen kann.


    Viele Grüße,


    Thomas
    [:)]

  • Hallo Thomas


    Wow, ein beeindruckendes Ergebnis von der Schärfe und den Details!
    Allein der Grün-Kanal ist m.E. von den Strukturen her schon für ein Endbild ausgezeichnet. Wie sah denn der Rot und und Blau-Kanal aus? Vielleicht bist du hier im Vorfeld bei der EBV mit unterschiedlichen Schärfungsradien, bzw. Gradation herangegangen? Dadurch kann der Durchmesser des Jupiterscheibe leicht variieren. Das erklärt vielleicht die Farbsäume?
    An den Farblayern kann es jedenfalls nicht liegen!
    Nun kenne ich leider mit der RGB-Synthese in der Derotation von Win Jupos absolut nicht aus. Aber ich denke, hier werden dir die Profis weiterhelfen können.
    Mach weiter so, ich bin gespannt auf deine nächsten Bilder mit dem 6".


    Viele Grüße, CS, Uwe

  • Hallo Thomas,


    Da ist Dir aber eine tolle Aufnahme in das Netz gegangen....mein Glückwunsch....ich hoffe das ich mit meinem 6"er auch
    bald mal solch spitzen Seeing bekomme:-)


    Viele Grüße und klare Nächte

  • Hallo zusammen!
    Vielen Dank für die netten Kommentare, das freut mich sehr. Ja, das ist leider nicht das Optimum mit den zwei Barlow-Linsen, beim nächsten mal werde ich die 2,25 Barlow vor das Filterrad setzen, damit sollte ich den Abstand zum Chip deutlich erhöhen können. Vielleicht reicht dann ja die erzielte Effektiv-Brennweite für eine gute Abbildung.
    Hm, also beim Schärfen bin ich eigentlich ganz bewußt so vorgegangen, alle drei Farbkanäle identisch zu behandeln.#
    Meine Vermutung war, das es bei derDerotation zu Fehlern in den Randbereichen gekommen ist...vielleicht weil ich die Maske nicht richtig angepasst habe.
    Dabei weiß ich auch nicht, ob der Ring exakt auf der Kante liegen muss, oder ob er lieber etwas Überstand über das Planetenscheibchen haben sollte.
    Hat jemand vielleicht auch solche Erfahrungen mit WinJupos gemacht?


    Viele Grüße und CS,


    Thomas

  • Hallo Thomas,
    an der Ausrichtung bei WinJupos experimentiere ich auch noch. Das muss alles sehr genau angepasst werden. Ich vergrößere das Bild deshalb auf 200% richte aus und derotiere und rechne dann wie ggf. zurück. Der helle rechte Rand in dem RGB zeigt auch, dass etwas nicht 100%ig gestimmt hat.Ich mache beim Ausrichten die Kante mittelgrau und lege sie so, dass sie möglichst verschwindet.Die Verschiebung kann übrigens auch beim stacken passiert sein. Dein RGB ist einfach auch ein Stück größer als das G Bild.
    Du hast alle 3 Kanäle gleich bearbeitet, aber das ist m.m.n. nicht so sinnvoll.Der blaue ist ja i.d.R. unschärfer, hier könntest du weniger stark, aber dafür mit größerem Radius schärfen.
    Die neue AutoStackert Version wird auch eine Derotationsfunktion haben. Wir können ja darauf warten und hoffen, dass sie ganz einfach zu bedienen ist.
    Viele Grüße,
    Ralf

  • Hallo Ralf,


    vielen Dank für deine Ausführungen, ich werde die Ratschläge beherzigen und die Daten noch einmal neu bearbeiten. Bin froh zu hören, dass ich nicht der einzige bin, der das Derotieren mit Win Jupos als kleine Herausforderung empfindet.
    Interessanter Hinweis mit den verschiedenen Kanälen. Dann sollte ich beim nächsten Mal auf jeden Fall die optimale Schärfung individuell pro Kanal ermitteln und vornehmen.
    Herzlichen Dank und viele Grüße,


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    na da ist Dir wirklich ein hübsches Kleinod gelungen.
    Ob die Farbsäume tatsächlich von der doppelten Barlow stammen bin ich nicht so sicher. Erstens hab ich selbst auch schon so aufgenommen und keine so starken Farbsäume erhalten (und zwar mit einer Farbkamera)und zweitens meine ich, sollten die Einzelaufnahmen durch Farbfilter diesen Effekt gar nicht erst aufkommen lassen. Uwe (Moonboucer) hat da vllt am ehesten Recht, ich würde auch auf die Datenverarbeitung tippen.
    In Giotto gibts die Funktion "RGB in Lage und Größe korrigieren...", damit hab ich Dein Bild etwas kosmetisch korrigiert bekommen. Damit ist aber natürlich die Ursache nicht beseitigt.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Grüß Dich Thomas,
    von den Details ist Deine Aufnahme super geworden. Leider gibt es komische Farbeffekte. Sind diese Farbsaumeffekte auch im gestackten Summenbild schon sichtbar? Möglicherweise sind Deine Barlows schuld.
    Trotzdem eine bärige Aufnahme. Da sieht man was mit "kleinen" Fernrohren möglich ist.
    Servus,
    Roland

  • Erstaunlich.


    Mal angenommen, Du würdest mit einer primitive Aufnahmetechnik ohne Filter aber mit einer kleinen Farbwebcam aufnehmen. Wie würde sich das in Prozent auf die Schärfe auswirken. Oder von mir auch auf das Detailreichtung. Würden sich dann z.B. noch die Details im GRF wie diese ovale helle Übergangsgrenze in allen Farben auf einem Bild abbilden? Oder die weißen Wirbel am SSB?

  • Naja, die Farbränder kommen von Winjupos. Ist doch auch klar, dass wenn man 3 Kanäle in recht großem zeitlichen Abstand derotiert überreinanderlegt, an den Rändern Mus rauskommen MUSS. Abhilfe: Ein weiteres Bild addieren, aber ohne Derotation. Dann beide in PS ebenenmaskentechnisch übereinanderlagern und den Randbereich aus dem 2. Bild nehmen.
    Hartwig

  • Kann man erklären, wie es möglich ist, dass mit einem kurzbrennweitigen Newton plus billiger getapelter Barlow-Linsen ein detalraichers und schärferes Bild erzeugt wird, als mit einen langbrennweitigen Planetennewton gleichen Spiegeldurchmessers?
    Ich habe jetzt ein paar Jupiter mit langbrennweiteigen Newtons gesehen aber die kommen alle nicht an den kurzen von TS ran.

  • Hi Ralf,


    ja diese Bilder von T. Hansen und seinen 20 cm habe ich grad gefunden, die sind sehr fein, bleiben wir aber doch bei 15 cm, damit die Unterhaltung sinnhaft bleibt.


    Diese hier gezeigten Bilder sind doch fraglos ausserordentlich für 6". Ich habe nichts vergleichbares bisher bei 6" Newtons und bei der nativen Brennweite zusätzlich zu der gestapelten Barlowlinsen-Kombination gesehen.


    Hier einige Beispiele 6-Zöller mit längerer Brennweite:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=123862
    http://www.astro-foren.de/show…GRF-mit-6-quot-f-8-Newton


    Interesant ist da der Jupiter von Roland aus Österrreich mit seinem 150/1080-Newton und der Philips ToUCam Pro. Die kürzeste Brennweite aus der Liste. Aber immer noch 50% mehr Brennweite und vermutlich kein Barlow-Doppelmoppler.


    Jo

  • Hallo Jo,
    ich sehe das so:
    Das Bild macht der Spiegel. Das theoretisches Auflösungsvermögen ist unabhängig von der Brennweite.
    Vielleicht liegt hier ein Missverständis vor.
    Ist die Brennweite zu klein verliert man Details, ist auch klar. Brennweitenverlängerungen sind immer nur die zweitbeste Wahl, aber kein 6"er hat 5m Brennweite. Wie viel dabei verloren geht ist natürlich sehr unterschiedlich. Was heißt schon "Billigbarlow"? Klar , es gibt Farbsäume an den Rändern, das Bildfeld ist nicht eben usw. Wir nutzen hier aber nur die mittleren und besten 5% , und das auch nur in einem bestimmten Wellenlängenbereich. Das kann schon passen. 2 Barlows hintereinander sind sicher nicht optimal, das gibt ganz sicher ein weicheres, kontrastärmeres Bild. Das muss aber nicht zwangsläufig unschärfer sein.
    Deine Links sind ja sehr aussagekräftig. Andres L. zeigt ja, was mit 6" möglich ist.
    Im 2. Link must du bedenken,dass das die Technik von vor 10 Jahren ist. 300 gestackte Bilder? da kannst du heute ggf. 2 Nullen dran hängen.;-). Eine Farbkamera, hat zusätzliche Nebenwirkungen, zudem sind die Bilder der To-U-Cam Bilder komprimiert. usw. Bedenke auch, dass es große Vorteile gibt, wenn die Farbkanäle einzeln belichtet werden.
    Mal ganz allgemein gesprochen.Ich finde die Entwicklung in der Planetenfotografie atemberaubend. Ein 6-8 oder 10" macht heute bessere Bilder als vor 25 Jahren am Mt. Palomar möglich waren. Das begeistert mich immer wieder aufs neue.
    Viele Grüße,
    ralf

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