Filtervergleich SkyGlow, FringeKiller, SemiApo

  • Hallo alle zusammen,


    ich hatte vorgestern an Mond und Jupiter einen Filtervergleich gestartet. Für mich geht es dabei nicht in erster Linie um das Optimum, sondern vielmehr um den Vergleich an sich.
    Diesen Vergleich sehe ich als Hilfestellung für andere an, welche sich mit dem Gedanken eines Filterkaufes tragen. Vor allem dahingehend, ob sich ein Filterkauf wirklich lohnt. Da mein Equipment recht groß ist, hatte ich die Möglichkeit zum direkten Vergleich und von dem sollten alle profitieren können. Ich hoffe, es hilft weiter.
    Die Bilder mögen nicht alle perfekt sein, doch geben sie gut den visuellen (und vor allem den farblichen) Eindruck wieder. Am Mond war mir zudem die Helligkeit bzw. die "Verdunklung" der einzelnen Filter wichtig. Deshalb wurden alle Videos mit demselben Gainwert und derselben Belichtungszeit aufgenommen. Am Jupiter war das leider nicht möglich.
    Die Jupiter-Videos wurden mit jeweils 3000 Bildern (60s) aufgenommen, mit 1000 Bildern in Registax gestackt und gleich geschärft.
    Die Mond-Videos wurden mit 600 Bildern aufgenommen, 100 Bilder gestackt und ebenfalls gleich geschärft.
    Aufgenommen wurde mit meinem Bresser 152/1200 (L), der ASI120MC und FireCapture als Software. Zwischen den einzelnen Bildern liegen etwa 30 Minuten. Beim Jupiter wurde das Seeing immer schlechter.
    Die Reihenfolge der Aufnahmen war: Abblendung, volle Öffnung, FringeKiller, SkyGlow, FringeKiller+SkyGlow und SemiApo. Alle Filetr sind von der Firma Baader. Beim Jupiter anschließend noch der Chromacorr und zum Schluß der APO, lediglich zur Einschätzung des Seeings.



    Abblendung auf 110/1200



    volle Öffnung 152/1200



    FringeKiller



    SkyGlow



    FrinkeKiller+SkyGlow



    SemiApo



    Chromacorr



    APO (125/1000)



    Abblendung auf 110/1200



    volle Öffnung 152/1200



    FringeKiller



    SkyGlow



    FringeKiller+SkyGlow



    SemiApo


    Gruß, Andreas

  • Hi Andreas,


    wie sind bei Dir die Beobachtungsbedingungen? Hast Du einen sehr dunklen Himmel oder eher so mittelmäßig? Bei welcher Vergrößerung hast du die Aufnahmen gemacht? Wenn ich Jupiter und Mond in etwa so sehen kann wie auf diesen Aufnahmen wäre das schon toll!


    Grüße Martin

  • Hallo Martin,


    die Beobachtungsbedingungen sind mal schlecht und mal gut. Bei obigen Aufnahmen war ich auf der Terasse, etwa 15m von zwei Strassenlaternen entfernt. Ist aber dennoch nicht ganz schlecht, denn M13 oder M57 geht von hier aus immer. In der kleinen Waldlichtung etwa 3km von hier ist es dagegen richtig dunkel. Könnte auch halbwegs sein, für Sternhaufen und Nebel reichts immer. Die Dunkelheit kann ich nicht abschätzen.
    Die Videos mache ich am F/8-System mit 2x-Barlow. Die ASI hat 3.75µm
    Pixel. Keine Ahnung, welche "Vergrößerung das macht. Rein vom Gefühl her würde ich sagen, wie ein 5-er Okular.
    Vermutlich wirst Du den Mond so sehen können. Ich würde es sogar mal mit Übervergrößerung versuchen. An manchen Tagen schaue ich auch mit 350-facher Vergrößerung.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Martin,
    ich hab natürlich nur kleinere Refraktoren. Bei Jupiter hab ich das letzte Mal im Vixen 80L mit dem 8 mm Planetary (150fach) und mit dem 9 mm Ortho (133x) geschaut. Da ist der Anblick deutlich kleiner, aber die Details kannst Du trotzdem großteils mit kleinerer Vergrößerung sehen. Beim Mond kannst Du tendenziell höher Vergrößeren, bei Saturn komischerweise auch. Bei Jupiter geh ich komischerweise meist mit niedrigerer Vergrößerung heran. Man muß ein bisserl probieren wie es für einem bei welchem Seeing am Besten ist.
    Du hast ja mit dem Mak und dem Newton schon Erfahrung. Das ist beim Achromat ähnlich.
    Nachtrag:
    Mit 6 mm kommst Du schon auf 200fach. Das ist schon gut wenn das Seeing und die Abbildung da noch passt. Ich würd mir jetzt nicht gleich ein 5mm Okular kaufen um auf 240fach kommen zu können.
    Schau erst amal wie es bei 200fach ausschaut und ob Du noch höher vergrößern willst. Dann kannst Du später immer noch ein 5mm ... Okular kaufen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Andreas,
    die Bilder ohne Filter sind erstaunlich gut und der Sprung zum Bild mit Chromacorr ist von den Details her gesehen nicht (bisserl feinere Girlande) so umwerfend groß. Den trastische Weichzeicheneffekt durch den Farbfehler am 6" f/8, den ich vermutet hätte, kann ich in dem Ausmaß bei den Bildern nicht feststellen. Bei den Jupiterbildern sind die Bilder mit Skyglow+Fringekiller und mit Semiapo ziemlich unscharf. Das liegt aber vermutlich nicht am Filter. Beim Mond ist Skyglow+Fringekiler auch unscharf, dafür ist das Bild mit SemiAPO sehr gut vielleicht eine Spur besser wie ohne Filter.
    Servus,
    Roland

  • Hi Roland,


    ich habe auch noch ein 10mm Okular mit relativ gutem Einblick damit könnte ich beim Refraktor mit einer Barlow auf 240fach vergrößern aber dann ist sicherlich definitiv das Ende der Fahnenstange erreicht. Naja soviel Erfahrung hab ich mit dem Newton noch nicht ist er bisher erst einmal aus Zeitmangel bzw schlechtem Wetter zum Einsatz gekommen! Hab den Newton noch nicht wirklich getestet!


    Grüße


    Martina

  • Hallo Roland,


    daß einige Bilder unscharf sind, liegt wohl an der Scharfstellung. Ich hatte zum scharf stellen die Monde benutzt, da am Jupiter nichts sichtbar war (jedenfalls auf dem Monitor).
    Bei den Bildern ist zu beachten, daß das Seeing sich in Grenzen hielt. In diesem Falle bringen Filter meiner Meinung nach nur ein farbiges Bild. Andererseits habe ich ähnliches schon bei besserem Seeing versucht, da waren die Ergebnisse ähnlich.
    Meiner Meinung nach gibt es die Theorie und die Praxis. Ebenso bin ich mittlerweile der Meinung, daß der Farbfehler manchmal überbewertet wird (einmal vom blauen Halo abgesehen).
    <u>DIES STELLT ABER AUSSCHLIESSLICH MEINE MEINUNG DAR!</u>


    Hallo Martin,


    Newton und FH sind schlecht miteinander vergleichbar. Versuche selbst diverse und maximale Vergrößerungen an beiden Geräten!


    Gruß, Andreas

  • Servus Martin(a?),
    beim Beobachten mit Barlow muaß die Barlow und das Okular halt gut sein. Einfach ausprobieren. Das beste Bild hab ich mit Orthos aber wie schon gesagt geh ich selten auf Höchstvergrößerung.
    Den 5" Mak hast Du ja auch noch. Egal, es wird bei allen 3 Fernrohren eine andere Höchstvergrößerung gut sein. Das muss man ausprobieren.
    Bei schlechten Seeing geht allgemein weniger Vergrößerung.
    Viele Grüße und ein klarer Himmel,
    Roland

  • Hallo Michael,


    die Farbe ist schon extrem, da hast Du recht. Den Thread hatte ich schon vergessen. Eigentlich müßte ich die Folge wiederholen. Warum? Weil ich damals erst in den Anfängen mit Planetenfilmchen stand. Mittlerweile habe ich viel dazu gelernt, wobei es weniger um die "Verschönerung" geht, die will ich nach wie vor nicht.
    Allerdings gab es zum damaligen Aufnahmezeitpunkt zwei Probleme, mit denen ich zu kämpfen hatte. Erstens ist die Kamera sehr blaulastig, selbst am Newton gab es einen "Farbfehler". Das verfälscht den realistischen Anblick ungemein. Ich habe mittlerweile den Blauregler im Kameratreiber von 95 auf 82 verändert, damit ein realistischeres und farbreines Bild heraus kommt. Zweitens hatte ich früher falsch geschärft, so daß alle Farben sehr verstärkt wurden.
    Aus heutiger Sicht betrachtet würden die Farben dezenter und damit "visueller" ausfallen, jedoch zeigt diese Farbstärke gut die Unterschiede, wenn auch sehr blaulastig.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    Danke für die Erläuterungen. Ich hoffe, Du hattest meine ganz persönliche Meinung nicht übel aufgenommen ! Das wäre auch nicht meine Absicht gewesen.


    Es mag zwar recht albern klingen, aber ich benutze am Mond immer noch sehr gerne meinen kleinen, langen 660er Prinz ( 76,2/1250 mm ), der ist schon ED-mäßig ![;)][;)]


    MfG Michael


  • Hallo Michael,


    ich habe Deine Antwort nicht so augfgefaßt, keine Bange. Was wem wie wichtig ist muß ja jeder mit sich selbst ausmachen können.
    Ich meinerseits wollte lediglich darauf verweisen, daß diese Aufnahmen visuell nicht die Farbstärke aufweisen.
    Was die Farben selbst betrifft stören sie mich weniger, da ich meine Prioritäten anders setze. Auf Filter verzichte ich mitllerweile generell, mal vom Polfilter abgesehen.
    So ein kleiner Refraktor ist schon was Feines. Wohl dem, der bescheiden leben kann. [:)]


    Gruß, Andreas

  • Hallo Michael,
    das ist ohne Frage, dass die "kleinen" nur einen sehr kleinen Farbfehler besitzen und feine klassische Fraunhofer Achromaten sind. Das macht schon Freude auch wenn ich nur einen Vxen 80L (80/1200) hab. ;)
    Es ist auch erstaunlich was mit den kleinen an Jupiter geht.
    Hier mal ein Mondvideo, welches mit einem solchen Achromaten aufgenommen wurde.

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    Allerdings ist hier das Thema ein anderes. Was bringen die Filter und wie ändern sich die sichtbaren Details. Ja, die ASI120MC ist sehr farbenpfindlich und zeigt selbt am Newton einen Blaustich und damit sind die Farben verfälscht. Weiters hat natürlich jeder etwas anderes was ihm wichtig ist. Der eine möchte um alles ein möglichst farbreines Bild und ein anderer möchte mit seinem schnelleren Achromaten möglichst viele Strukturetails sehen. Da ist natürlich mehr Öffnung im Vorteil auch wenn der Farbfehler wieder ein Teil zunichte macht.


    Eine weitere Serie, der die Details mit und ohne Filter zeigt, hat der Armin eingestellt.
    http://www.astrotreff.de/topic…IC_ID=155199&whichpage=10
    Aufn die Farben bitte nicht festbeißen. Im Okular schauen die anders aus aber es geht ja darum ob durch das Wegfiltern der unscharfen Wellenlänge das Bild an Schärfe und Details und Kontrast gewinnt.


    Viele Grüße,
    Roland

  • ...ja , und ich finde es auch gut und interessant, dass Andreas und Armin sich so einer Fleißarbeit unterworfen haben - Respekt !


    OT: ich sehe gerade, dass ich auch schon auf die 1800 postings zusteuere - mein Gott : hab ich hier in den letzten Jahren wirklich schon sooo viel Müll gelabert ??[:D][;)][:I]


    LG Michi

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