Hallo alle zusammen,
da ich keine Ahnung habe, wohin dieser Thread gehört, stelle ich ihn einfach mal hier in das Technikforum ein.
Dieser Skywatcher war mein zweites Teleskop und irgendwie ist es mir an's Herz gewachsen. Deshalb habe ich viel Energie und auch Geld dafür investiert, diesen Refraktor "besser" zu machen. Wie in einem anderen Thread schon beschrieben, trat ich den Weg über den Glasweg an, welcher durchaus gute Ergebnisse erzielte.
Durch viel Glück ist es mir gelungen, einen Chromacorr I und einen Chromacorr II zu erwerben. Richtig dran geglaubt hatte ich nicht, unter anderem weil in den Foren der Chromacorr als schlecht dargestellt wird. Nun ja, wer nichts wagt, der kann auch nichts gewinnen.
Nun bin ich am Ende der Verbesserung angekommen. Ich vermute einmal, besser wird der Refraktor nicht mehr werden. Mit dem jetzigen Ergebnis bin ich sehr zufrieden, zumal ich als Vergleichsgeräte einen APO (125/1000) und einen ED (152/1200) habe. Bei einem Vergleich der Geräte spielt natürlich auch die Qualität eine Rolle und so habe ich meine Refraktoren vermessen lassen. Die Qualitätsbestimmung ist bei allen drei gut bis sehr gut ausgefallen. Insofern habe ich beim Erwerb des Skywatcher Glück gehabt, es hätte auch anders sein können.
Einen Chromacorr einzubauen ist nicht einfach. Das Schwierigste ist wohl, den richtigen Abstand zu finden. Der sollte laut ARIES etwa 161mm vor dem Fokus liegen. Die Toleranz beträgt -15mm bis +5mm. Das nächste Problem ergibt sich daraus, daß der Chromacorr nicht gerade liegt. Er kann zwar in das Filtergewinde des Zenitspiegels eingeschraubt werden, aber er liegt durch sein Eigengewicht nicht gerade. Ist der Chromacorr aber verkippt, schleicht sich wieder ein Farbfehler ein. Ich löste das dadurch, daß ich mir eine Hülse drehen ließ, welche exakt in den Okularauszug paßt und den Chromacorr perfekt aufnimmt. Es sei an der Stelle darauf verwiesen, daß Chromacorr I und Chromacorr II unetrschiedliche Maße haben.
Wer diese Mühen nicht scheut, wird auf jeden Fall belohnt werden. Andererseits kann ich nun auch verstehen, warum sich der Chromacorr am Markt nicht durchgesetzt hat. Und noch etwas ist, denke ich, wichtig. Man sollte besser einen Refraktor haben, welcher objektivseitig justierbar ist. Der Skywatcher ist nicht justierbar und hat eine leichte Koma durch Zentrierungsfehler, welche durch den Chromacorr sehr verstärkt wird. Nach diversen Versuchen schaffte ich durch eine Verkippung des Chromacorr, diese Koma zu eliminieren. Der Lohn ist nun zwar ein schönes Scheibchen beim Sterntest, jedoch auch ein kleiner Farbfehler.
Zum Schluß nun noch einige Bilder vom Jupiter, mit dem Skywatcher und Chromacorr I aufgenommen. Videotechnisch bin ich nicht der Spezialist, wenngleich sich meine Bilder verbessert haben. Dennoch bearbeite ich meine Bilder generell nicht nach, da sie so am besten die visuelle binokulare Ansicht wiedergeben. Lediglich lasse ich die Videos mit Registax5 einmal optimieren und stacken. Bei 1000 gestackten Bildern setze ich die Schärferegler auf 70 und das war es dann. So lassen sich die entstandenen Bilder relativ gut miteinander vergleichen.
Diese Bilder sind am 28.11.2013 zwischen 1 und 2 Uhr entstanden. Als Aufnahmekamera kam eine ASI120MC zum Einsatz. Die ersten beiden Bilder sind ohne Okulare (einmal ohne Barlow und einmal mit Barlow 2-fach) aufgenommen worden, die anderen zwei Bilder dagegen mit einem 9-er und 6-er Baader Genuine Ortho. Welches Bild besser ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.
ohne Okular und ohne Barlow
Ohne Okular und mit Barlow 2-fach
mit Okular Baader Genuine Ortho 9
mit Okular Baader Genuine Ortho 9
Gruß, Andreas