Fototaugliches Telsekop für HEQ-5

  • Hallo allerseits,


    nachdem ich nun etwas gespart habe, wartet meine HEQ-5 SynScan Goto sehnsüchtig darauf, eine größere Optik zu tragen. Bisher habe ich mit einer Canon EOS 1100D an einem SW 80/400er Achromaten fotografiert. Das ging gut, doch stören mich langsam das unebene Bildfeld, die blauen Sterne und der miese OAZ sehr.


    Ich tendiere gegenwärtig zu einem Newton, da ich ein lichtstarkes Teleskop mit Brennweite unter 1000mm suche. Das Blau der Achromaten und EDs gefällt mir nicht, RCs, Maksutovs und SCs haben für meine Zwecke (da Guiding erst später folgen soll) und meine Montierung wohl eine zu lange Brennweite.


    Ich würde gerne Deep Sky Fotografie betreiben. Bisher ergaben meine Belichtungsserien à 30 Sekunden sehr schöne Aufnahmen mit dem 80/400. Langfristig möchte ich Galaxien und Sternhaufen fotografieren, evtl. Nebel. Nach dem Kauf der Optik soll ein Feldkorrektor folgen, im Anschluss das Guiding, allerdings würde ich mit beidem gerne noch etwas warten und bis dahin nicht ganz untätig sein. Deshalb auch die Lichtstärke und relativ niedrige Brennweite.


    Es kommen bisher folgende Teleskope in die nähere Auswahl:


    - TS 6" f/4 Newton (ich habe leider keine Berichte über diesen
    gefunden)
    - SW 6" PDS (absoluter Favorit, aber komme ich mit einem
    Komakorrektor noch in den Fokus? Oder sollte es dafür aufjedenfall
    lieber ein f/4 sein?)
    - SW Quattro 8" Stahltubus (sind 9 Kg fotografisch zuviel? Wer hat
    evtl. Erfahrungen damit auf einer HEQ-5? Schließlich wär ein
    8-Zöller schon was Feines)


    Oder sollte ich vielleicht lieber einen TS Quadruplet APO in der 65mm-Ausführung kaufen? Der scheint zumindest äußerst unproblematisch zu sein, da der OAZ hochwertig wirkt und das ebene Bildfeld bereits gegeben ist. Allerdings befürchte ich, ist dieser sehr eingeschränkt in seinen Einsatzmöglichkeiten.


    Ich freue mich über Empfehlungen und Erfahrungen, besonders im Hinblick darauf, was andere fotografisch auf einer HEQ-5 nutzen. Sollte ich mit meinen bisherigen Überlegungen komplett auf dem falschen Dampfer sein, lasse ich mich gerne auch von anderen Bauarten überzeugen (SCs etc.).


    Vielen Dank im voraus,
    Julian


    <font color="limegreen">Betreff "Kaufempfehlung" präzisiert. Stathis</font id="limegreen">

  • Hi Julian,


    also 8" würde ich der HEQ-5 fotografisch nicht zumuten wollen. Bliebe also 6" übrig. Wenn es ein f/4 wird kommst du aber ohne Korrektor nicht aus und musst den Newton auch gut justieren und für die Fotos auch sehr auf den Fokus achten. Eine so schnelle Optik korrekt in den Fokus zu bringen ist nicht so einfach. Also vielleicht doch lieber f/5, auch wenn dann die Belichtungszeiten etwas länger sein werden. Aber der würde kleine Fokusfehler etwas mehr verzeihen und die Spiegelkoma ist auch noch nicht so ausgeprägt sichtbar.


    Bezüglich Backfokus bei dem SW 6" PDS- da müsste dir eigentlich der Händer Auskunft geben können, vielleicht weiß es ja auch jemand hier aus dem Forum.


    Mit dem TS Qauadruplet machst du halt von der Öffnung her einen Schritt rückwärts, dafür sollte er halbwegs farbrein sein und auch ein flaches Bild bringen. SC- stellt mit seiner Brennweite hohe Anforderungen, ohne Guiden wirst du kaum vernünftige Bilder erhalten, die Belichtungszeiten sind auch sehr lang durch das langsame Öffnungsverhältnis.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Julian,


    HEQ5 und 150/750 Skywatcher geht sehr gut. Ich habe bisher aber nur Planeten mit ALCCD5L-2c gefilmt und den Mond mit der DSLR. Bei beidem bin ich gut in den Fokus gekommen. ein 8" (F5) habe ich mal Testweise von einem bekannten aufgesattelt, das geht visuell noch sehr gut bei mässigem Wind, fotografisch wäre das aber sicherlich arg grenzwertig.


    Zum Komakorrektor: Mit dem Baader RCC konnte ich am Mond gut scharfstellen, eigentlich Blödsinn, aber ich wollte nur mal den Aufbau testen. Mit Deep Sky Aufnahmen will ich erst noch beginnen. Werde die ersten Schritte aber mit dem kleinen 66mm ZS unternehmen.

  • Hi ich fotografiere mit meinem 8 zöller und autoguiding am Sucher . Nur guiding würde ich nur über Sucher oder off axis machen da mit leitrohr es dann wirklich zu schwer wird.
    Das funktioniert sehr gut weiss nicht was hier manche im Forum haben.
    Die heq 5 ist für 8er fotografisch ausgelegt und visuell bis 10 Zoll klappt super.


    Werde demnächst mal paar Fotos einstellen für ungläubige.


    Gruss Jürgen


    Gruss Jürgen

  • Hallo Jürgen, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die heq 5 ist für 8er fotografisch ausgelegt und visuell bis 10 Zoll klappt super. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nett- und wo steht das?


    Die Tragkraft wird so bis 14kg angegeben. Der Tubus eines 200/800 GSO wiegt 8,5kg, dazu kommen die nötigen Rohrschellen und die Kamera. Damit bist du bereits am oberen Limit der fotografischen Tragkraft.


    Visuell einen 10-er drauf- da wiegt der Tubus schon blank gut um 16kg.


    Wer seine Montierung überladen will, kann das tun- aber Ratschläge dieser Art an Einsteiger sind eher unnötig- oder übernimmst du auch die Verantwortung, wenn an der Montierung Schäden auftreten oder das Ergebnis mit den Bilder unter aller S.. ist?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Ich kann nur von meiner Erfahrung reden mit dem equipment. Ich hab den 8er jetzt 2 Jahre in Verwendung ohne probleme und es wurde mir auch so empfohlen genauso wie ich es beschrieben hab. Davor hab ich 8 Jahre lang schon mit einem 6" darauf gespechtelt. Ausserdem der 10er hat einen carbontubus und wiegt mit schellen, Schiene und Sucher 11,8kg selbst gemessen.
    Ich kann das für mich so vertreten ich arbeite ja damit.


    War nur gut gemeint soll jeder machen was er will.
    Freunde von mir mit denen ich schaue haben eine losmandy g11
    Und wenn Wind aufkommt packen die genauso zusammen wie ich.


    Natürlich empfehle ich mindestens eq6 für 8 Zoll wenn man das nötige Kleingeld hat oder besser noch g11 und was wenn es dann kein spass mehr macht hast 5000-6000€ ausgegeben und die heq 5 und 8 Zoll machen spass keine Frage. Im Fall das man dann mal grössere montierungen will kriegt man die heq 5 besser weg mit weniger Verlust und freut sich mehr aufs Neue.


    Schönen Tag noch und Cs Jürgen

  • Servus zusammen,
    benutze eine HEQ5synscan visuell und fotografisch. Hatte sie damals mit einem 8"f5 Skywatcher Newton gekauft, den gab es praktisch als dreingabe... Mit dem 8" war bei 9kg Tubusgewicht für meine Ansprüche die Grenze schon überschritten. Zerstörungsgefahr sicher nicht, aber das Rumgezittere macht keinen Spaß und beim Fotografieren wird die Ausschußrate sicher schon sehr hoch, wenn man den Anspruch hat, sich die Bilder auch bei 100% anzusehen.
    Benutze den 130/650pds von Skywatcher als Fotooptik drauf, das geht auch mit dem 9mm OAG. Damit aufgenommen habe ich zb auf dem Almbergtreffen die Plejaden:



    Der 6" pds geht sicher auch noch, wollte aber gerne die kürzere Brennweite und kein f4 Gerät, da bei f4 die Justagebedürftigkeit ansteigt, aber auch die Obstruktion überproportional anwächst, vernünftige Ausleuchtung immer schwieriger wird. Deshalb lieber eine etwas "entspanntere" Optik.


    Sternfreundliche Grüße,

  • Hallo Jürgen,


    meine Antwort war vielleicht ein wenig bissig ausgefallen. [:)]


    Aber die Aussage "Die heq 5 ist für 8er fotografisch ausgelegt und visuell bis 10 Zoll klappt super" fand ich eben sehr übertrieben.


    Das du mit einem 10"er mit Carbontubus guckst ist ja nicht die Regel, der normale 10-Ender ist nun einmal deutlich schwerer. Und die Erfahrungen mit 8" fotografisch gehen da auch in die Richtung "grenzwertig".


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    man hat es ja mit den Angaben der HEQ5 auch nicht gerade einfach. Hier mal ein Ausschnitt aus einer Beschreibung:


    Die HEQ-5 ist bei einem Eigengewicht von ca. 12 kg trägt Instrumente bis ebenfalls maximal 12 kg Gesamtgewicht.
    Der Grenzwert für die Tragfähigkeit einer jeden Montierung hängt dabei natürlich auch stark von der Tubuslänge der verwendeten Optik ab. Als Faustregel kann davon ausgegangen werden, dass die HEQ-5 Refraktoren bis zu 127 mm Öffnung und Newtons bis 200 mm Öffnung für visuelle Beobachtungen tragen kann.


    Bei fotografischer Nutzung sollten Sie etwa 20-30% von der Tragfähigkeit beim visuellen Einsatz abziehen, also z.B. visuell bis 18 kg belastbar - fotografisch je nach Equipment 8-10 kg.


    Wie man sieht, schwanken die Angaben selbst innerhalb einer einzigen Anzeige. Je nach Händler wird sie ja auch zwischen 12 kg und 18 kg Tragfähigkeit beworben.

  • Hallo Stefan,


    Alles gut.


    Ich habe das equipment von einem renommierten Anbieter mit persönlichem Verkäufergespräch.


    Der erklärte mir damals heq5 fotografisch 8" und visuell 10" eq6 fotografisch 10" und visuell 12. Natürlich guiding nur oft axis oder Sucher ansonst zu schwer mit der zusätzlichen Aussage es darf nicht windig sein.


    Ich hatte mich daraufhin schlaugemacht und meinte das in Österreich ein Händler das auch so veröffentlicht hat. Darauf hin kaufte ich das zeug. Nagel mich da jetzt bitte nicht fest es ist eben schon 2 Jahre her.


    Was Fakt ist: mit 6 Zoll skywatcher pds schwingt die heq fast gar nicht. mit dem 8er schon ein bisschen so Ca 3 sec aber es geht gut bei mir zum scharfstellen mit dem 10er dauerts schon länger ca 5 sec bei 400x das störtrt mich persönlich aber jetzt nicht.


    Gruss Jürgen

  • Servus Jürgen,
    der Julian fragt dezidiert nach einem fotografisch gut geeigneten Gerät für die HEQ5. Fotografische Nutzung und 3 Sekunden Ausschwingzeit schließt sich gegenseitig aus!
    Sicherlich ist das Geschmacksache, aber für mich sind 10" auf einer EQ6 schon grenzwertig, auf einer HEQ5 sicher ein nogo. Der 8"f5 ging visuell gerade eben so noch, fotografisch schon nicht mehr (jedenfalls nicht für wirklich scharfe, langbelichtete Aufnahmen). Planeten und Mond mögen was anderes sein.
    Am Almberg wehte auf dem Teleskoptreffen der berühmte "böhmische" (Ostwind, Stärke 4-6 bft) in der ersten Nacht. Da hatte ich den SW130/650pds auf der HEQ5 dabei. Lt. phd guiding machte das Equipment da Ausschläge von mehreren Bogensekunden. Bei einem Maßstab von 1,8"/Pixel (gilt für die EOS1000da) verzichtete ich aufs Fotografieren. Die aufgesattelte Piggy-pack Kamera vom Martin machte mit dem 50mm Objektiv in dieser Nacht schöne Bilder, guiding lief ja. Freilich hätte man auch mit einem 8" Newton in dieser Nacht fotografieren können. Die Auflösung wäre dann aber nicht viel besser als mit einem Teleobjektiv geworden. Und diesen Frust wollen wir Einsteigern doch ersparen, oder?


    Sternfreundliche Grüße,

  • Servus Jürgen,


    jetzt sei halt ned beleidigt! das ist doch ein Forum, das von verschiedenen Meinungen lebt, oder? Fände es auch sehr spannend, mal Fotos die Du mit Deinem setup gemacht hast mal zu begutachten. Dann kann man ja am besten sehen, wie sich der schwere Newton auf der HEQ5 macht. Insgesamt finde ich die Monti genial, sie trägt kaum weniger als die EQ6 und ist doch erheblich leichter.


    Viele Grüße,

  • Danke für die Empfehlungen.


    Begeistert hat mich vor allem Gottfrieds Bild der Plejaden mit dem kleineren Skywatcher PDS. Ich habe schon öfter daran gedacht, den zu nehmen, zumal dann einfach einiges an Geld für Zubehör übrig bleibt.


    Definitiv wird es nun jedenfalls ein 150er oder 130er PDS werden.


    Ich bin natürlich auch dankbar für Jürgens Erfahrungen. In der Tat scheinen die Schmerzgrenzen für ein Ausschwingen wohl bei jedem anders zu sein. Mich hat es allerdings schon visuell genervt, wenn alles bei der kleinsten Bewegung wackelt - egal ob lang oder kurz. Fotografisch möchte ich da wirklich nichts riskieren. Wenn die größere Öffnung dann auch eine vielzahl unbrauchbarer Einzelbilder mit sich bringt, entscheide ich mich lieber für eine kleinere.


    Wie sieht es mit Komakorrektoren aus? Ist auch mit diesen der Fokus problemlos zu erreichen oder müssen hierzu spezielle kurzbauende Adapter erworben werden?


    Des Weiteren habe ich gelesen, der Okularauszug neige bei fotografischer Benutzung in den Tubus hinein - hat dies nennenswerte Folgen?


    Ich würde mich freuen, wenn jemand zu diesen Fragen noch etwas aus eigener Erfahrung sagen könnte.
    Ansonsten schonmal vielen Dank für die hilfreichen Ratschläge bis zu dieser Stelle,


    Gruß,
    Julian

  • Servus Julian,


    bisher benutze ich den Baader mpcc, mit einem T-Ring bzw. mit dem 9mm OAG statt T-Ring passt der Abstand Korrektor und Chip ziemlich genau. das dürfte ungefähr auch für den vierlinsigen p-gulay gelten, den ich mir aufgrund der wohl doch deutlich besseren Eigenschaften gelegentlich zulegen werde.
    Mit dem OAZ hast Du richtig gelesen, zumindestens bei dem 130/650 besteht Handlungsbedarf. Mir hat ein Freund ein neues, kürzeres OAZ-Rohr gedreht, evtl genügt es auch, das Original-Teil abzusägen. Auslieferungszustand bei Fokussierung mit Kamera auf den Mond siehst Du hier:
    Die Anschattung durch das Auszugsrohr schluckt etwas Licht, schlimmer sind die fetten, zusätzlichen Beugungserscheinungen an hellen Sternen. Wenn Du Dir so ein Röhrchen zulegst, schau Dir die Fokuslage an und nimm dann die Säge....
    Ach ja, der Orion-Nebel passt auch gut in des Feld von dem kleinen:


    Sternfreundliche Grüße,

  • Hallo Julian,


    alles was hier geschrieben steht ist irgendwie richtig und gleichzeitig falsch. Am ehesten deutet Gottfried an worum es geht.


    Du willst DeepSky-Fotos machen. Dem steht nichts entgegen. DeepSky-Fotos werden vor allem mit einem gemacht: mit Zeit, Belichtungszeit. Anfänglich bist Du happy über 5min.-Belichtungen, aber glaube mir, das geht schnell vorbei. Dann werden es 10, dann 15 und alsbald bist Du bei 20 oder 30min pro Bild. Der Grund ist einfach: meht Tiefe, also mehr schwache Details, und weniger Rauschen, weil sich mit der Belichtungszeit das Signal-Rausch-verhältnis verbessert.


    Das Problem dabei ist, je länger die Belichtungszeit desto besser muss das Gesamtequipment laufen. Daher ist es ratsam, die Maximallast einer Montierung niemals über 50% auszunutzen. Man kann das machen, aber dann ist man schnell weg von der Bildgewinnung hin zur experimentellen Astropfotografie...manchmal kommt sogar etwas dabei heraus!


    Wie Gottfried schon andeutete machen sich alle Fehler im System bei längeren Belichtungszeiten massiv bemerkbar. Gerade beim Newton ist das nicht ungefährlich, zumal du es mit verscheidenen Problemen zu tun haben wirst. Zum ersten die angesprochenen Okularauszüge. Die ragen zu weit in den Strahlengang, erzeugen also störende Artefakte im Bild (unsymetrische Spikes). Zudem sind diese Okularauszüge wenig stabil, also wirst Du darin im laufe der Nacht eine Drift bekommen. Und das führt zu Eiersternen. Genauso wird Dir der Fokus wegdriften, denn die Stahltuben dehnen sich aus bzw. ziehen sich zusammen. Folge: Matschige Sterne. Von anderen Kleinigkeiten wie zu schwachen Spinnenarmen, schlabberigen Hauptspiegelfassungen etc. will ich gar nicht reden. Klar erscheinen die im ersten Augenblick super stabil, und es gibt sogar Fantasten, die hauen auf eine HEQ5 einen 10"er drauf, aber wenn Du mal 15min. belichtest, wirst Du sehen was Stabilität heist. Am besten einmal visuell nachführen, das beseitigt jeden Zweifel...Katastrophe ist da noch ein harmloses Wort.
    Die Crux dabei ist: Die Tragkraft beschreibt nur ab wann die Monti zusammenbricht. Wichtiger ist aber der Hebelarm des Teleskops. Je länger die Dinger sind, sdesto stabilere und massivere Montis braucht man. Glaube mir, ein 10"er wackelt auch auf einer G11 gehörig, aber ein 120ED hält sogar Starken Wind aus. Hebelarm und Windangriffsfläche sind das Stichwort.


    Stabilität ist teuer, gerade beim Newton. Zugegeben, die 150mm-Newton sind da nicht sooo empfindlich, aber ich erkenne den Sinn der Teile nicht. Wie gesagt anfänglich sind die Klasse, aber mit der Zeit werden die schnell langweilig, denn es sind nun mal keine Brennweitenwunder (also für Vergrößerung wichtig) und schon lange keine Feldwunder (je kürzer die Brennweite desto größer das Feld, also desto mehr bekommt man von einem Nebel ins Bild). Und irgendwie sehen Nebel, die in das Bild gequetscht wurden etwas armseelig aus. Dann entweder Hochvergrößert oder Weitfeld. Fürs Erstere gehen Newton ab 8"F5, für das zweite Refraktoren bis etwa 100mm.


    Also mein Rat wäre zuerst einmal die Finger von einem Newton zu lassen und es mit einem Refraktor zu probieren. Öffnung ist zwar in der Fotografie auch nicht unwichtig, kann aber mit Belichtungszeit kompensiert werden, was die Bildhelligkeit betrifft. Öffnung ist wichtig für die Auflösung. Und die hängt wiederum am Seeing. In der Summe muss man also quitieren: Wenn größere Öffnung, dann richtig. Also ein Sprung von 80mm auf 150 ist zu klein. Erst bei 8" wirst Du deutliche Unterschiede erfassen können. Und für 8" brauchst Du mind. eine EQ6 und viel Kohle um das Biest stabil zu kriegen.


    Wie Du sicher mitbekommen hast bin ich kein Freund von Newtons in der Astrofotografie, einfach weil die Biester teurer sind als es den Anschein hat. Wie gesagt, bei einfachen Bedürfnissen sind die Dinger toll, aber nach drei Bildern fängt man an die Teile zu modifizieren. Übrig bleibt der Spiegel und ein Haufen ausgegebener Taler.


    Also nach meiner Vorstellung ist es sinnvoller miteinem schönen Refraktor inzusteigen, bis man sich das Equipment für größere Öffnung leisten kann. Mein Tip: ED80/600 von Skywatcher.


    Erstens: Der ED bildet fast farbrein ab. Er zeigt einen marginalen Rotsaum, der aber wirklich nur dem geübten Betrachter auffallen wird...vor allem dem, der einen Superapo zum Vergleich hat...und selbst dann wird es oft schwer! Das Teil taugt was und ist preiswert.


    Alternativ, mit etwas mehr Zaster auf der Hand gehen auch manche TS-APOs, die z.T sogar sehr gut sind aber in der Gegend um 1000 Euro kosten.


    Mit dem ED auf der HEQ5 hast Du ein Equipment dem auch leichtere Windstöße nichts anhaben können, das via Reducer (0.85 Skywacher performt super) sogar auf 510mm Brennweite reduziert werden kann und mit einem Flattener absotut gute Bilder macht.


    Damit kannst Du dich ruhig in die Belichtungszeiten von 20 oder 30min. begeben. Und was dann dabei herauskommt ist eine andere Welt.


    Guiding: Dein 80/400 ist ein Super-Guiding-Teleskop. Eine ALCCD5 dran und das ganze FEST verbunden mit dem ED80 ergibt eine wunderbare Fotomaschine... ohne Farbränder an Sternen und mit putzelrunden Sternchen.


    So, wie so üblich bleibt Dir alleine die Wahl deines Equipments. Ich wünsche mir nur, das Du dir das richtige für dich aussuchst.


    CS
    Ulrich

  • Servus,


    mit der elastischen Fangspiegelspinne hat Ulrich natürlich recht. Mit meinem 10" konnte ich erst nach der Umrüstung auf OAG wieder länger als 10 Minuten Einzelbelichtungen starten. Da hilft auch keine noch so feste Verschraubung mit dem Leit(d)rohr.
    Für die Fokussierer der SW pds Newtons möchte ich eine Lanze brechen, die sind wesentlich feinfühliger als die GSO-Crayfords und auch shiftingfrei. Das hätte ich in der Preisklasse nicht erwartet.
    Der Stahltubus ist nicht edel. Allerdings habe ich bei meinen Stahltubusnewtons überhaupt keine Fokusdrift, einmal eingestellt kann ich das Zeugs die ganze Nacht durchlaufen lassen, während ich im warmen Bett liege. Den großen (10"f4,7) habe ich mal probeweise isoliert, wg. Tubusseeing. Bei dem kleinen sehe ich keine Notwendigkeit, da was zu ändern.
    Ein kleiner ED ist freilich auch eine Idee, evtl. auch die Quadruplets vom Wolfi. Ein Freund fängt jetzt mit einem 90mm im Carbo-Tubus an, auf einer CGEM (=EQ6). Da darf auch schon mal eine Windböe kommen, ohne dass das Bild gleich futsch ist. Allerdings kann ich da nix zur Fokusdrift sagen, wieder ein Freund hat da mit einem Takahashi do ziemliche Probleme bei längeren Belichtungszeiten.


    Sternfreundliche Grüße,

  • Hallo Julian,


    ich fotografiere mit der HEQ5 schon einige Zeit. Am Anfang war habe ich einen ein ED80/600 draufgeschnallt, dann einen GSO 6" RC mit einem zweiten Leitrohr (80/480) und nunmehr seit 2 Jahren fotografiuere ich meistens mit dem 8" RC von GSO (Autoguiding mit einer Starlight Express Loadstar und einer Atik 383 l mit dem 2" Filterrad EFW2). Da kommt schon einiges an Gewicht zusammen, aber bei Belichtungszeiten von 600 sek. gabs bisher noch keine Probleme. Ich bin voll zufrieden damit und meine, dass sich die Ergebnisse auch durchaus sehen lassen können (s. z.B. http://www.astrogilde.de/astro…08_11_M16_Adlernebel.html ; dort findest Du auch weitere Bilder).

  • Hallo,


    ich hatte ganz zu Anfang schon erwähnt, dass ich mir auch vorstellen könnte, statt eines Newtons den kleinen Quadruplet Apo von TS zu nehmen. Rechnet man die Kosten für Adapter und Komakorrektor mit ein, ist der preisliche Unterschied wohl nicht allzu groß.


    Gemeinsam mit meinem SW 80/400 zum Guiden dürfte das auf einer Doppelschiene ein gutes, stabiles Duo ergeben. Außerdem scheint es, dass der Apo weniger technische Herausforderungen mit sich bringen dürfte (sprich Verkürzungen vom Auszugsrohr etc.).


    Ansonsten wäre noch interessant zu wissen, ob der OAZ beim 150PDS ähnlich stark hineinragt oder ob das Problem bei diesem weniger ausgeprägt ist.


    Liebe Grüße,
    Julian

  • Also ich setze den RC6 ziemlich erfolgreich mit der HEQ5 ein, der SW 150/750 kommt nur noch selten zum Einsatz.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: paganini</i>
    <br />Hallo Julian,


    ich fotografiere mit der HEQ5 schon einige Zeit. Am Anfang war habe ich einen ein ED80/600 draufgeschnallt, dann einen GSO 6" RC mit einem zweiten Leitrohr (80/480) und nunmehr seit 2 Jahren fotografiuere ich meistens mit dem 8" RC von GSO....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sorry für Offtopic, wie hast Du das Leitrohr (80/480) am RC6 befestigt?
    Stehe gerade vor so einem Problem.
    Gut zu wissen das der 8-er auch auf der HEQ5 läuft, aber ich nehme an das ist der Karbontubus


    Gruß
    Tom

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