Seeingprobleme am 16"-Spiegel

  • Hallo,


    erst einmal Danke. So langsam begreife ich das Problem und erkenne eine Fehlplanung des Ganzen.
    Aus der Kuhle heraus nehmen möchte ich das Teleskop eigentlich nicht, da dann schon die nächsten und größeren Probleme warten.
    Vermutlich wird es besser sein, größere regulierbare Lüfter, ähnlich den Küchenlüftern mit 220V zu nehmen. Stromtechnisch sollte das kein größeres Problem werden; die haben nicht viel Leistung und ein Generator steht auch vor Ort. Problematischer wird da vermutlich die Gleichmäßigkeit der Strömung sein! Naja, dann wird's wenigstens nicht langweilig und lernen kann ich auch noch etwas. [:D]


    Gruß, Andreas

  • Hallo Leute,


    mir scheint der Bedarf an Luftaustausch zu hoch geschätzt.
    Hier mal eine Seit wo das Luftvolumen die der jeweilige Lüfter
    bei Maximaldrehzahl schafft angegegeben wird:


    http://www.blacknoise.com/de/p…ker-NB_eLoop_Series_120mm


    Wichtig ist daß der Lüfter die Luft wirklich durch den Tubus zieht
    und nicht nur ineffektiv herumquirlt. Einfach mal eine Zigarette
    von einem Raucher ausleihen und schauen wie sich der Rauch durch
    den Tubus bewegt wenn der Lüfter läuft (nur kurz, weil Nikotin
    auf den Spiegel ekelig ist).


    CS,Karsten

  • Hallo Karsten,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Einfach mal eine Zigarette
    von einem Raucher ausleihen und schauen wie sich der Rauch durch
    den Tubus bewegt wenn der Lüfter läuft (nur kurz, weil Nikotin
    auf den Spiegel ekelig ist).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    igitigitt, nee lieber nicht[V] Nimm lieber kleine Watteflöckchen oder Wollfäden. Wen die auf den Spiegel prallen dann wird er nämlich saubergewischt[8D]


    Gruß Kurt

  • Hallo Stefan,
    das funktioniert sogar noch bei 12 Zoll, wie der Zigarrentest an der Oeffnung belegt als auch die sehr schnelle Tubusseeingverbesserung bei Planetenbeobachtung. Ich war erstaunt, wie schnell das geht. Aber mit der Fussbodenbeizung hast du vollkommen Recht, da nutzen Luefter kaum was.
    Gruss
    Uwe

  • Hallo Andreas,


    bin kein Profi, aber meine Einschätzung: ein verbuddeltes Teleskop für Nachts bei extremer Witterung? Das ist -sorry- ein Irrweg.


    DEN Temperaturgradienten kriegst du m.E. nie in den Griff, da zuviel unten im Erdreich an diskreter Wärmeenergie "nachgeliefert" wird. Die Lüfterei quirlt dann nur die Schlieren. Hab ich auch draußen praktisch nie gesehen, von archaischen Konstruktionen mit lausiger Abbildung einmal abgesehen. Bei Sonnenbeobachtung, also am Tage, schon eher, dann aber im Vakuumröhrchen...


    Wind hilft mir übrigens vor dem Gucken auch beim Kühlen, isolieren tu ich erst beim Gucken, sonst verlängert es mitunter die Vorkühlphase.

  • Hallo alle zusammen,


    wenn ich euch richtig verstanden habe, dann sollte das Ziel nicht die gleichmäßige Temperatur zwischen Hauptspiegel und aussentemperatur sein, sondern die gleichmäßige Temperatur im gesamten Tubus.
    Dann werde ich mir wohl einen Leertubus kaufen und an dem mal mit Isolierung und Lüftern testen. Notfalls kommt das Teleskop wieder weg, wäre aber schade drum.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,
    soweit ich mich erinnere, hatten wir das Thema schon vor ein paar Monaten vor der Installation über PN. Da habe ich diese Problematik schon prophezeit, dass das Versenken des Teleskopes nichts wird.
    Ich weiß schon, man muss eigene Erfahrungen machen.[:D]
    Hol das Teleskop aus dem Bunker und bau eine wegschiebbare Schutzhütte drum, dann bist du die Sorgen los.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    da hast Du recht. Aber noch gebe ich nicht auf. Wenn das Gerät aus der Versenkung geholt wird, dann brauche ich eine Leiter. Warte mal.... Vielleicht auch nicht. Immerhin kann ich den FS 30cm verschieben und einen größeren dafür habe ich auch. [^]
    So langsam kommt Licht in's Dunkel.
    Ich danke Dir für den "Gedankenanschubser".


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Immerhin kann ich den FS 30cm verschieben<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    30cm den Fangspiegel verschieben? Ohne das Design zu kennen, dürfte das mit stark verringerter Ausleuchtung bestraft werden. Selbst die Achsabbildung wird stark Licht einbüßen.
    Dann schaust du vielleicht nur noch mit 12 oder 10 Zoll.
    Selbst die Vergrößerung des FS um die 30cm wieder auszugleichen würde gefühlsmäßig um die 40% Obstruktion bedeuten.
    Dann lieber eine Leiter.[;)]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    nun ja, jeder hat so seinen eigenen Kopf. Aber töricht ist der, welcher andere ignoriert.
    Nachdem u.a. auch Du mich gewarnt hattest, gab es einen PLan B, eben besagtes Versetzen. Der war nicht billig, soll aber unter Erkauf einer höheren Obstruktion funktionieren. Jedenfalls sagte das der Erbauer des Teleskopes. Wie und was da genau gemacht wurde, weiß ich nicht. Nun kann ich aber sehen, ob das stimmt.
    Mittlerweile gibt es sogar einen Plan C, wenn das Teil wirklich dort raus muß. Das wäre dann eine Art Plattform. Eine Leiter kommt für mich definitiv nicht in Frage. Wo bleibt denn da die Bequemlichkeit?
    Ich vermute fernerhin, daß eine Hütte eher kontraproduktiv ist. Damit würde ich das gleiche Problem wieder haben: innen und außen andere Temperatur. Vermutlich wird's dann doch der Pavillon ohne Wände und mit abnehmbarem Dach.
    Hätte ich früher gewußt, welcher Aufwand dahinter steht .......


    Gruß, Andreas


    PS: Das Forum hier ist schon Klasse! Allein aus diesem Thread habe ich schon wieder einige Gedanken mitnehmen können. Danke nochmals an alle.

  • Hallo Andreas


    Du schreibst am Anfang, daß ein Temperaturunterschied von 15 ° und mehr zwischen oben und unten war aber nicht ob es unten wärmer oder kälter war. Es kann ja sein, daß die durchschnittliche Bodentemperatur dort schon nahe am Gefrierpunkt war und Du im Sommer beobachtet hast.
    Im Winter wäre der Boden trotztem sicher wärmer als die Luft. Es wäre auch interessant, wo in Rußland in etwa das Gerät steht.
    Ich würde das ganze, wenn es keine besonderen nichtastronomischen Gründe für die Entscheidung gibt das ganze überdenken. Es gibt mit Sicherheit bessere Plätze im Umkreis von 4000 km . (Mir würde gleich mal Griechenland oder Spanien einfallen).
    Milde Nächte mit Sicht wünscht
    Felix

  • Hallo,


    (==&gt;)Felix
    Die Temperatur am Boden und am Spiegel sind in etwa gleich. Dort ist es kühl und oben war es dann warm. Die genauen Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf. Ist auch klar, wenn es mal eben 35 Grad sind. Im Winter ist der Boden definitiv wärmer (ebenfalls Gedankenfehler von mir), da es doch "etwas" kälter ist. Standort ist übrigens etwa 100km westlich vom Südural (Grenze Europa-Asien).
    Da ich recht oft arbeitstechnisch dort unterwegs bin und sehr gute Sichtbedingungen sind, lag der Aufbau eines oder zweier Teleskope vor Ort für mich nahe. Allerdings sei ehrlicherweise angemerkt, daß ich dennoch spät früh morgends manch Tolles gesehen habe. Aber eben nur zu dieser Zeit. Immerhin waren von 9 Wochen vor Ort 8 Wochen mit guten Sichtbedingungen gesegnet. So gesehen ist der Standort mit Sicherheit nicht der Schlechteste.


    (==&gt;)Klarinetto
    vermutlich hast Du recht. Ich bin auch schon bei diesem Gedanken gewesen. Mein Sohn hatte den Wunsch geäußert, ich selbst war auch nicht abgeneigt. Stationär steht der Spiegel auch, also keinen Ärger mit dem Transport und der Justiererei. Dafür nun der Ärger mit dem Seeing. [xx(]
    Einen 8"-Spiegel brauche ich dort eigentlich nicht mehr, da ich hoffentlich bald meinen 8"-TAL-Refraktor dort stehen haben werde.


    Gruß, Andreas

  • Hi, wenn das Teleskop bei diesen extremen Verhältnissen in Rußland steht, würde ich die Leute dort fragen, bzw. mich an deren Bauweisen orientieren. Die Russen sind glaube ich excellente Pragmatiker und orientieren sich vorallem dran, was funktioniert, egal wie es aussieht. Wenn sich bei mir, egal ob Winter oder Sommer, auf dem Balkon schon das Bild deutlich verschlechtert, wenn die Balkontüre aufsteht, kann ich mir schon vorstellen, was hier abläuft, wenn dieses große Temperaturgefälle am Beobachtungsstandort anfällt.
    Man könnte den "Keller" evtl.noch aufwändig isolieren.
    Am besten wäre wahrscheinlich auf eine Rolldachhütte umzuschwenken.


    Das dürfte dich vielleicht interessieren:
    http://www.cloudynights.com/ub…sb/5/o/all/fpart/all/vc/1

  • Hallo,


    den Kontakt zu TAL habe ich ja schon. Ich habe schon angefragt, ob der Ingenieur von denen mich mal "besuchen" könnte. Der Refraktor muß auch angepaßt werden, wenn die das nicht vor Ort machen. Ist eine Anfertigung für mich, welche es so nicht zu kaufen gibt. Schau'n mer mal.


    Gruß, Andreas

  • (==&gt;)Klarinetto
    vermutlich hast Du recht. Ich bin auch schon bei diesem Gedanken gewesen. Mein Sohn hatte den Wunsch geäußert, ich selbst war auch nicht abgeneigt. Stationär steht der Spiegel auch, also keinen Ärger mit dem Transport und der Justiererei. Dafür nun der Ärger mit dem Seeing. [xx(]
    Einen 8"-Spiegel brauche ich dort eigentlich nicht mehr, da ich hoffentlich bald meinen 8"-TAL-Refraktor dort stehen haben werde.


    Gruß, Andreas


    [/quote]



    Eine brillante Lösung eines spezifischen Seeingproblems. HUT AB!
    Hoffe fuer dich du bekommst jetzt statt dessen kein Problem mit der Luftwaffe...fremde Geschützstellungen sehen die gar nicht gerne...
    :)

  • Hallo Klarinetto,


    der war gut. Nein, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. So einen Refraktor wollte ich immer schon haben. Und eben den doppelt so großen Spiegel. Hier in Deutschland lohnen sich solche "Geschütze" m.M.n. nicht, da solches "Spielzeug" doch recht teuer ist.


    Gruß, Andreas

  • Ein paar Anmerkungen:


    Nimm mal, wenn Du das nächste Mal hinfährst, einen mittelgroßen Refraktor ab vier Zoll mit, bei dem man Tubusseeing noch gut ausschließen kann, der aber das stationäre Seeing auflösen kann.
    Den schnallst Du einmal auf den Newton und zum Vergleich stellst Du Ihn später zeitnah ins Freie und beurteilst die Qualität der Beobachtung im Vergleich. So hast Du relativ schnell herausgefunden, wie stark die Bauweise des Obsys die Beobachtungsergebnisse herunterzieht. Wenn auch der Refraktor nicht funktioniert, weißt Du schon, wie gut die Ergebnisse mit dem Tal werden.


    Tal ist meiner Meinung nach keine High-End-Marke und die Erfahrungen in der Astro-Szene sind durchaus gemischt. Lomo und Intes-Micro eher. Aus Erfahrung mit zwei Optiken und zwei Montierungen muss ich sagen, daß deren Endkontrolle schlampig ist und die Fertigung öfters mal Mängel aufweist. Z.B. Lackierung, lose Innenblenden beim Refraktor, Probleme mit der Funktion von elektrischen Bauteilen....
    Will damit nicht mehr sagen, als: Teste das Teil sorgfältigst noch bei der Auslieferung im Werk.

  • Hallo,


    den Test habe ich schon gemacht. Ich hatte meinen 5"-APO und einen 6"-FH vor Ort. Mit dem APO bin ich fast ständig auf 350-fach gewesen bei Sonne (morgends), Mond und Jupiter. Saturn war zu tief für hohe Vergrößerung. Den 6"-FH konnte ich oft, aber nicht immer, bei 400-fach betreiben. Ich weiß, daß man dabei in die leere Vergrößerung kommt, das Bild war aber OK. Einmal habe ich am Spiegel sogar satte 500-mal am Mond vergrößern können. Das Seeing würde ich als gut einschätzen, selbst in den Abendstunden.
    Was ich an den Russen schätzen gelernt habe: Die gehen auf individuelle, seien es noch so verrückte, Wünsche ein. So komme ich eben an den Refraktor, welcher alles andere als Standard ist. In D undenkbar. Danke für den Tip, daß man denen auf die Finger schauen sollte.
    Mein vorrangiges Ziel ist jedoch momentan der Spiegel, da dieser beindruckend bei DeepSky abbildet.


    Gruß, Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: brodeido</i>
    <br />Man könnte den "Keller" evtl.noch aufwändig isolieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo alle zusammen,


    Eine Rückmeldung ist wohl fällig, nachdem sich so viele hier Mühe gegeben haben. Die Idee von brodeido war ein guter Ansatz. Bin nun wieder vor Ort und habe vorgestern den "Keller" mit zwei Lagen Isomatte auszulegen. Das Ergebnis überzeugt, wenngleich das Gewabere nicht ganz weg ist. Auch die Lüfter-Version habe ich mal versucht, die hat mich aber nicht so überzeugt. Vermutlich müßten diese genau eingepaßt werden. Ob es im Sommer ebenso funktioniert bleibt aber abzuwarten.
    Also an alle nochmal ein großes Danke, daß es nun doch keine Fehlinvestition war! Ob ich mich dafür revanchieren kann?


    Gruß, Andreas

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