Stereoskopischer Jupiter

  • Idee: Beim schnell rotierenden Jupiter bietet sich eine Montage zweier Bilder zu einem Stereobild an. Man benötigt lediglich 2 Bilder die etwas zeitversetzt aufgenommen wurden, wobei des erste Bild gemäß der W-O-Rotation des mit dem Nordpol nach oben gerichteten Jupiterbild links vom späteren Bild plaziert wird. Ansonsten rechts davon, wenn der Südpol "oben" ist.


    Bei meinem Versuch diente ein 8-minütiges Video vom 7.9.2013 gegen 5 Uhr, welches ich in zwei 2 Teile schnitt und aus jedem Abschnitt ein eigenes Bild mit Giotto erzeugte. Aufgrund der Rotation müsste man im Zentrum des Scheibchens einen Versatz von einem Pixel erhalten. Das ist natürlich zu wenig für einen guten Effekt. Beim nächsten Mal würde ich einen Zeitversatz von 15 Minuten versuchen.


    Gebrauchsanleitung: Nase halben Meter vor den Bildschirm halten und nach innen schielen, bis die beiden bilder sich decken.





    Jupiter 7.9.2013, 5 Uhr
    Optik:
    Vixen 60L/910 x2 Barlow
    Philips Toucam 740 K
    Bearbeitung:
    Mittelung Giotto, Grünkanal zu Graubild und Ausschnitt Photoshop, Schärfung Giotto, Montage Photoshop



    Dies ist als Aufruf zu verstehen, dass wer Lust hat in diesen Strang seinen Stereoplaneten zu zeigen, den er fabriziert hat.
    Freue mich schon auf die Besitzer besserer Teleskope und die auch mal einen besseren Beobachtungshimmel als ich haben. (Bei mir ist ziemlich Luftgewabbel)


    Ciao,
    Jo

  • Hallo Sascha ,


    Die Idee ist gut , ich glaube abersehr, dass die beiden Bilder vertauscht sind , kannst Du sie nochmal umgekehrt anbieten , danke.


    Gruss Gerhard

  • Hallo zusammen,


    ich denke, das könnte funktionieren, aber man braucht unterschiedlichere Bilder. Überlegt mal, wie sehr sich der Blickwinkel unterscheidet, wenn man aus ca. 1/2 m Entfernung auf eine Kugel schaut: 65 mm Augenabstand auf 50 cm sind ca. 7.5°, d.h. bei einer Dauer der Jupiterrotation von rund 10 Stunden müssen die Bilder ca. 12 Minuten auseinanderliegen. Die oben genannten 15 Minuten passen da schon ganz gut.


    Bin gespannt... Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    es ist das gleiche Bild. Der Pixelversatz sollte wenn überhaupt vorhanden durch die Software erzeugt worden sein. Habe noch eine Serie hier, probiere es heute Abend nochmal mit dem 15 min Abstand.


    Gruß Sascha

  • Zur Position der Bilder bei der Montage. Beim Schielen sollte dem Hirn ja vorgegaukelt werden, dass es mit dem rechten Auge von etwas mehr rechts auf das Objekt sieht als mit dem linken. Das rechte Auge betrachtet dabei das linke Bild, welches den aufrechten (Norden oben) Jupiter zeigt, wenn die Strukturen etwas weiter links (also zeitlich früher) liegen. So wird dem rechten Auge vorgegaukelt etwas mehr rechts um das Objekt "herumzugucken". Ob dieser Effekt tatsächlich sich merkbar einstellt, muß ich auch erstmal mit einer längeren Aufnahmeserie austesten. War halt erstmal eine Idee.


    Wobei die Idee nicht neu ist wie ich sehe:
    http://exosky.net/exosky/?p=1412
    Naja war ja klar, das drängt sich ja eigentlich auf. Der Kollege im Link hat aber auch die Bilder falsch angeordnet glaube ich.


    Weiterhin sollte man den Äquator der beiden Bilder in einer Geraden fluchten lassen und nicht so extrem wie in dem Beispiellink, sonst kommt es zu komischen Doppelbildern und leichten Schwindelgefühl.


    Was noch wichtig ist, ist ein heller und scharfer Rand, damit die Augen die Scheibenumrisse fixieren können. Wenn die Ränder zu dunkel sind, bringt der Sehapparat irgendwie wieder die markanten Strukturen der Scheibenmitte zur Deckung was ja dem gewünschten Effekt zuwieder läuft.

  • Hi Sascha,


    super Bild, ich konnte aber per Inneinanderkopieren der Bilder feststellen, dass die beiden Bilder identisch sind und keine Derotation aufweisen. Sicher dass die Software hier eine Rotation berechnet und ausgegeben hat? Da müsste echt mehr Rotation kommen, bis sich ein Stereoeffekt einstellt.


    Bei meinem Bild ist ja auch kein wirklicher Effekt da, weil die Bilder zeitlich zu eng beieinander liegen.


    Gruß,
    Jo

  • Hallo zusammen,


    ich find's ja entspannter, statt überkreuz zu schielen mit dem linken Auge auf das linke und dem rechten Auge auf das rechte Bild zu schauen. Dann müssen die Bilder aber entsprechend angeordnet sein und nicht mehr als ca. 65 mm voneinander entfernt - nach außen schielen kann ich beim besten Willen nicht ;-). So haben die 3D-Bilder früher auch immer funktioniert.
    Aber wenn die Konvention hier schielen ist, ist das meinetwegen auch ok...


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Servus Sascha


    Das letzte Bild ist super. Es stellt sich bei mir ein richtig guter Stereoeffekt ein in dem Sinne, daß die Kugel auch räumlich als Kugel erscheint und nicht als flache Scheibe. Schade, daß die Bedingungen bei den beiden Teilbildern so unterschiedlich waren, sonst wäre vielleicht noch mehr drin gewesen.
    Diese Stereobilder nach dem Kreuzblick-Verfahren sind schon sehr sehenswert, finde ich. Und mit ein bißchen Übung schafft es fast jeder, entsprechend zu schielen.


    Edgar

  • Hallo Thomas,


    der Jupiter ist Spitze, ich erinnere mich noch an das RGB mit dem extremen Kontrast. Bei Saturn stellt sich bei mir kein 3D Effekt ein, vermutlich weil die struktur über die komplette Rotation fast identisch ist.


    Gruß Sascha

  • Genau so! Der Hammer wäre ein animiertes Stereo-Gif, bei dem eine Ultralanszeitaufnahme nur Zeitversetzt als Stereobild dargestellt wird. Dann hätte man 3D-Kino am Jupiter. Hihi. Mist, es sind grad Wolken, ich bin grad so hibbelig auf eine Aufnahme, nachdem mein kleiner Newton endlich richtig justiert ist.

  • Hey zusammen!
    Du hast recht Sascha, meine Aufnahmen von Saturn sind einfach zu strukturlos dafür, schade eigentlich. Vielleicht findet sich ja noch jemand im Forum, der bereit wäre es zu versuchen. Sind ja noch wesentlich bessere Saturn-Aufnahmen hier unterwegs gewesen. Ich würde es echt reizvoll finden an Saturn.
    Hallo Jo, das klingt toll von der Idee her, ist mit ein bisschen Aufwand verbunden, aber man kann es ja mal ersuchen. Die Saison geht ja erst langsam los. Bin mir nur nicht sicher, ob die Augen den Bildwechsel so tolerieren, ohne die richtige Schielstellung zu verlieren.


    Gruß,


    Thomas

  • Hab jetzt mal ohne Federlesen aus einen 8 Min. Clip die ersten und letzten 200 Frames zu je einem Bild gemittelt. Abstand des zeitlichen Mittels ca. 7,3 Min. Jupiterrotation also ca. 4,5°.



    Man hat schon ein bischen den Eindruck dass es da mit Stereo los geht. (Naja, wenn mein Bild nicht so müllig wäre) 15 Min wäre. wohl nicht zu hoch gegriffen als Richtwert.

  • Hallo Thomas,


    deine Saturnaufnahme ist spitzenmässig, ich vermute nur das Saturn allgemein zu wenig Struktur enthält um einen 3D Effekt zu erzeugen. Mit der Animation funktioniert auch. Hier einmal quick and dirty in sw. Sequenzabstand L/R sind 9min der Effekt dadurch etwas abgeschwächt, aber vorhanden. Mehr Material hatte ich nicht zur Verfügung. Eventuell setze ich mich in der kommenden Saison mal ran, ich finde das hat was Jupiter als Kugel zu sehen.



    Gruss Sascha

  • Hallo zusammen,


    mal so als Anregung: Saturn würde funktionieren, wenn man Bilder aus verschiedenen Jahreszeiten / Jahren kombiniert, so dass man einen unterschiedlichen Blickwinkel aufs Ringsystem bekommt. Wer hat das Bildmaterial dazu?


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

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