Astro-5 macht komische Bewegungen

  • Hallo Leute,


    vielleicht weiss ja hier jemand Rat...?


    Meine Montierung läuft nicht rund, wie es so schön heisst. Sie macht Srünge.
    Mir viel es erstmals auf, als ich eine Aufnahmeserie im IrfanView betrachtete, um die Einnordung zu begutachten. Als ich dann feststellte, dass die Sterne regelrechte Sprünge macht, habe ich mal die nachgeführten Bilder mit Startrails zu einer "Strichspuraufnahme" verwurstet, und heraus kam das:



    Hier wurden 27 Aufnahmen a 30sec. zusammengesetzt und ein Ausschnitt gewählt. Normalerweise erwarte ich ein leichtes Schwingen durch das Schneckenspiel, aber man sieht deutlich einen heftigen Sprung.


    Woran könnte es liegen? Die Zahnräder beider Motoren laufen spielfrei und leicht. Die Montierung ist auch austariert, die Montierung steht auf festem Grund. Ach ja, die Astro-5 ist mit einer DK3-A (und den besseren Motoren) ausgestattet.


    Kann mir jemand mit einem Rat weiterhelfen?

  • da stimmt was nicht! Also ich habe auch eine EQ5 mit DK3, aber sowas hab ich nicht bei mir gesehen. Hast Du die Montierung eingenordet als Du die Aufnahmen gemacht hast? Überprüfe mal die Schräubchen der Zahnräder ob die festsitzen, genauso das Spiel zwischen der Übersetzung. Hat die Betriebsspannung der Motoren gestimmt? Du sollst ja die DK3 NUR mit 9 Volt betreiben laut hersteller.

  • Moin Thomas,


    falls Du ein Fadenkreuz-Okular besitzt, einfach in den OAZ stecken und die Einordnung visuell überprüfen. Da an Fotos Auswertungen vorzunehmen wird schwierig bis unmöglich. Wenn der Polsucher ungefähr stimmt und die Montierung brauchbar nach Norden ausgerichtet ist, sollte ausschließlich eine Pendelbewegung im FK-Okular sichtbar sein. Wenn da schlagartig eine auffällige Bewegung zu sehen ist, muss die Mechanik überprüft werden, geht dann auch tagsüber, denn im Schnellgang würde dieser Fehler auch sichtbar sein. Versuche zu überprüfen, ob beide Achsen gleichmäßig laufen.


    Dann sehen wir weiter.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Thomas,


    aus dem Bild werde ich auch nicht schlau.
    Rechne bitte aus wie lange deine Montierung für eine Schneckenumdrehung brauch, dann richte dein Teleskop aus aber lass die DEC Achse deutlich unausgerichtet (weglaufend).
    Dann mach nur eine Aufnahme, wo Belichtungszeit = Schneckenumdrehung.


    CS
    Igor

  • Hallo Thomas,
    erstmal schaut dein Foto stark nach einem Doppelbild aus. Hast du denn alle Bilder der Aufnahme Deckungsgleich überlagert?


    Dann schaue ich mir mal nur eine der beiden Linien an und denke, dass bei der RA-Achse der Fehler zu suchen ist. Versuch doch mal dein Teleskop so auszutarieren, dass du ein wenig Übergewicht nach Westen hast. So erreichst du das die Schnecke das Schneckenrad nicht schieben muss, sondern ziehen kann. Du erreichst einen deutlich ruhigeren Lauf!


    Gruß Hans Werner!

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Die Schrauben sind alle fest, die Montierung wird auch genau austariert, der Polsucher stimmt und die Montierung wird per Kochab-Methode eingenordet. Die Motoren laufen eh mit 6 Volt (es war ein 6 Volt Festspannungsregler verbaut), die Zahnräder haben kein Spiel und laufen weich.


    Den Test mit einer Aufnahme pro Schneckenradumdrehung werde ich mal machen, aber ich denke, dass da ein Fehler im Inneren liegt. Fielleicht ist da ein Grat bei den Gleitlagern, eventuell ist da was anderes.


    Das gezeigte Bild ist kein Doppelbild. Wenn ich die Frames zu einem Video zusammensetze, kann man den Sprung deutlich sehen.


    Ich werde das Teil mal zerlegen und die inneren Werte begutachten. Vielleicht finde ich was...

  • Hallo Thomas,


    irgendwie hast Du meinen Hinweis mit dem Fadenkreuz-Okular vollkommen ignoriert. Ich habe hier eine Astro-5 vor Jahren im Einsatz gehabt, war mechanisch nicht so toll, jegliche Fehler lassen sich am Okular visuell ermitteln.


    Wenn ich Deinen Text so durchlese, ist das Teil perfekt. Aber irgendwas geht dann doch nicht, also muss gesucht werden. Jetzt wird das Teil zerlegt, ohne zumindest die Richtung oder den möglichen Ort des Fehlers zu lokalisieren.


    Mir fällt dazu jetzt Nichts mehr ein und ich werde mir wirklich zwei Mal überlegen, ob ich in Zukunft zu solchen Fragen überhaupt noch Hinweise gebe, sind scheinbar vollkommen überflüssig?


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Thomas


    <hr noshade size="1">
    <i>die Zahnräder haben kein Spiel und laufen weich</i>.
    <hr noshade size="1">


    Das haut nicht hin, wenn sie kein Spiel haben dann sind sie an beiden Flanken in Kontakt mit dem Schneckenrand und können gar nicht weich laufen!![?]
    Gruß Hans Werner!

  • Hi Thomas,


    es muss nicht unbedingt am Getriebe oder der Steuerung liegen.
    Meine Astro5 macht (im Fadenkreuzokular gut sichtbar) eine heftige Bewegung in DEC, wenn ich Bewegungen der/in RA-Achse ändere.
    Der Hund liegt – zumindest bei mir- in der schlechten Achslagerung begraben.
    Eine Astro5 hat in der Originalversion eine äußerst schlechte Gleitlagerkonstruktion mit heftigem Spiel.
    Die Schnecke erzeugt bei mir deshalb nicht nur eine Drehbewegung, sondern schiebt die ganze RA-Achse zur Seite und je nach Zuladung auch nach oben (in DE). Spielfreie (bzw. Spielarme) Lagerungen würden wohl helfen. Mehr Zuladung wird kaum Besserung bewirken, weil die Reibung und somit der oben beschriebene Effekt auch stärker wird.
    Der Rundlauffehler, der durch die radiale Klemmung entsteht, trägt weiterhin dazu bei, dass das die Schnecke gar nicht erst spielarm eingestellt werden kann.
    Ist die Schnecke (gegenüber der Klemmschraube) dann zu fest, liegt das Schneckenrad (bzw. die ganze Achse) auf der Schnecke auf. Es entsteht dann eher eine Rollbewegung der RA-Achse als eine Drehbewegung. Das könnte m.E. den von dir gezeigten Effekt mit den taumelnden Sternen erklären.


    Gruß, Dennis

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hanswerner</i>
    <br />Hallo Thomas


    <hr noshade size="1">
    <i>die Zahnräder haben kein Spiel und laufen weich</i>.
    <hr noshade size="1">


    Das haut nicht hin, wenn sie kein Spiel haben dann sind sie an beiden Flanken in Kontakt mit dem Schneckenrand und können gar nicht weich laufen![?]
    Gruß Hans Werner!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Hans,


    das Schneckengetriebe darf natürlich weder Spiel haben, noch darf es unter starker Spannung stehen. Die Flanken müssen sich gerade so unter leichten Druck anschmiegen, dass die Achse einerseits blockiert ist und andererseits der Lauf leichtgängig ist. Der Sinn dahinter ist dauernder Kraftschluß in beide Richtungen, damit die Achse blockiert ist und die montierten Optiken ihre Position halten.


    Hier geht es ja nicht um die Einstellung einer Achslagerung, bei der über ein voreingestelltes Lagerspiel auftretenden Axialspannungen berücksichtig werden müssen (wie zum Beispiel die Einstellung der Achslager bei Fahradnaben).


    Servus,
    Jo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Thoran</i>
    <br />Hallo Leute,


    vielleicht weiss ja hier jemand Rat...?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Thomas,


    wo ist denn der Sprung im Bild? Wenn es so ist, dass mehrere Aufnahmen mit einem punktförmigen Sternbild zu einer Strichspur montiert wurden, dann sieht das nach einem Bogen aus, weniger nach einem Sprung. Ein Teil, etwa die Hälfte ist gerade wie man es bei einer nicht eingenordeten Montierung und konstanter Nachführgeschwindigkeit erwarten würde, der Bogen in zweiten Teilstück aber deutet auf eine kontinuierliche Veränderung der Nachführgeschwindigkeit hin, also eine Beschleunigung über mehrere Minuten hinweg.


    Wenn die Lager alle leichtgängig sind, könnte die Ursache nicht eher eine Abweichung in der Motordrehzahl sein?


    Erklärung:
    Bei einer nicht eingenordeten Montierung unterscheiden sich Richtungsvektor der Nachführung von der Erddrehung. Sterngeschwindigkeit durch Erdrotation auf Bild v1 plus Stergeschwindigkeit durch Nachführung v2 addieren sich zu Vres. Vres ist dann die Strichspur. Wenn nun langsam die Motordrehzahl ihren Betrag verändert, also die Winkelgeschwindigkeit negativ oder positiv sich beschleunigt, dann wird die gerade Strichspur zum Bogen. D.h. die resultierende Bewegung verändert ihren Richtungsvektor, obwohl die Komponenten (Erddrehung, Achslager) ihre Richtung halten, weil eben eine Komponente ihren Betrag ändert.

  • Hi Thomas,


    meine Überlegung zu deinem Problem- hättest du z.B. 40 Aufnahmen statt der 27 gemacht dann wäre ein zweiter Knubbel zu sehen.


    Aus meiner Überlegung heraus- deine Schnecke dreht die RA-Achse nicht nur, sie drückt auch gegen diese und dabei verschiebt sich durch Verspannung die RA-Achse in Dec. Das geht bis zu einer gewissen Abweichung, dann ruckt die RA-Achse zurück, RA dreht normal ein Stück weiter und dann baut sich das ganze erneut auf.


    Der erneute Beginn ist ja bereits sichtbar.


    Ferndiagnose- du hast eine zu streng angestellte oder schräg zur Achse ausgerichtete Schnecke und du hast Spiel im RA-Lager.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Leute,


    nach einiger Zeit bin ich wieder online und musste sehen, dass viele Antworten eingegangen sind. Besten Dank für eure Kommentare.
    &gt; René: Dein Posting habe ich nicht übersehen, ich habe eben nur kein Fadenkreuzoku.
    &gt; Hans Werner: wenn Zahnräder weich laufen, sind sie nicht zu stramm und auch nicht zu löcker. Es klappert nichts und es hakt auch nichts.
    &gt; Dennis: du erwähnst Lagerspiel. Das muss ich bestätigen. Ich werde mir mal überlegen müssen, ob ich die Monte umrüste. Sobald ich wieder an eine Drehbank komme...
    &gt; Stefan: du schreibst "<i>Aus meiner Überlegung heraus- deine Schnecke dreht die RA-Achse nicht nur, sie drückt auch gegen diese und dabei verschiebt sich durch Verspannung die RA-Achse in Dec. Das geht bis zu einer gewissen Abweichung, dann ruckt die RA-Achse zurück, RA dreht normal ein Stück weiter und dann baut sich das ganze erneut auf.</i>" - Genau das habe ich festgestellt - Lagerspiel zu groß.
    &gt; Kreislauf: Wer sagt, dass die elektronische Steuerung richtig läuft? Ich habe jedenfalls keine Möglichkeit gefunden, die Steuerung einstellen zu können.


    <b>Allen Danke ich für die Kommentare!</b>


    Ich habe eine Gurke erwischt. Da ich in der Lage bin, soetwas umzubauen, werde ich bald damit beginnen.

  • Hallo Thomas,


    als ich damals meine Astro-5 hatte, hörte ich von Problemen mit der DK-3, es gab wohl mal Schwierigkeiten mit dieser Handbox. Ich hatte meine Astro-5 aus Sicherheitsgründen gegen eine "echte" GP und der DD-1 ausgetauscht, damit waren die Schwierigkeiten beseitigt.


    Deswegen auch mein Hinweis auf die mechanische und/oder visuelle Prüfung am FK-Okular. Wenn Du kein FK-Okular hast, leihe Dir ein Teil und teste selber. Du kannst dann sofort sehen, ob sich die Montierung genau im 90° Winkel in allen Richtungen bewegt oder eine Drift macht, Haken schlägt usw., auf hochaddierte Softwaresummenbilder würde ich Nichts geben.


    Gruß und cs,


    René

  • Nochmal an Thomas,


    selbt bei einer "verstellten" Motordrehzahl dürften diese kreisbogenförmigen Sternspuren nicht auftreten. Die treten nur auf, wenn die Motordrehzahl sich verändert wenn gleichzeitig nicht die RA-Achse parallel zur Erdachse liegt.
    Aber ob du Deine Montierung gut eingenordet hast, muß du selbst entscheiden.


    Mach doch mal für das Forum eine Aufnahme über eine Stunde.


    Gruß,
    Jo

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