Schmidtplatte reinigen, ab wann ?

  • Hallo zusammen,


    nach fast zwei Jahren und vielen Beobachtungsabenden, auch bei hoher Luftfeuchtigkeit und im Winter, sieht die Schmidtplatte an meinem C9 nicht mehr so richtig gut aus. Es sind viele ganz kleine Wasser- und Staub- bzw. Pollenflecken drauf und ich bin mir nicht sicher ob diese visuell ins Gewicht fallen. Der optische Vergleich zu früher fällt mir sehr schwer, da die Platte ja nicht von heute auf morgen verschmutzt ist, sondern immer ein wenig mehr. Vor einer Reinigung habe ich übrigens einen höllischen Respekt. Gibt es von euch Erfahrungswerte, ab wann man seine Optiken reinigen , oder besser die Finger davon lassen sollte.


    Viele Grüße,
    Toni

  • Hallo Toni,
    wir haben am Institut auch ein Teleskop mit Schmidplatte.
    Uns wurde immer gesagt, dass man das Ding nicht putzen darf, weil es (angeblich) sehr kratzempfindlich ist.
    Ob das allerdings der Wahrheit entspricht kann ich nicht sagen, ich habs nie ausprobiert ;)
    Grüße, Markus

  • Hallo Toni,


    ich habe schon mehrere Schmidtplatten ohne Probleme gereinigt.
    ( OpticalWonder + Microfasertuch + Augenwatte )
    Kratzer habe ich dabei auch noch nicht produziert.


    Es dauert nur etwas, um die Platte schlierenfrei zu reinigen. Gerade bei der neueren XLT Vergütung.


    Gruß
    Volker

  • Ich gehe mal davon aus das dieser Dreck ähnliche Effekte hat wie Dreck auf der Frontlinse eines Objektives.
    Solange es kein Streulicht von der Seite gibt sollte es kaum Probleme geben, auch sollten dann Kratzer sofern man diese
    Ausschwärzen kann keine Probleme darstellen

  • Hallo Toni,


    Ich habe meine Schmidtplatte schon mehrmals gereinigt und es geht völlig problemlos. Das Material ist nicht empfindlicher als ein normales Objektiv oder eine Okularlinse. Verwendet habe ich Optical Wonder und das passende Tuch, aber es tut sicherlich auch destilliertes Wasser und Isopropanol aus der Apotheke. Radial von innen nach außen arbeiten und natürlich mit wenig Druck. Ich habe das Eigengewicht des Tuches wirken lassen. Wenn die Verschmutzungen sehr fest sitzen, das Mittel aufsprühen und ein paar Minuten einwirken lassen. Ich habe die Platte dafür ausgebaut, auch das ist kein Problem und das Reinigen geht wesentlich entspannter. Anleitungen dafür gibt es zuhauf im Netz.
    Beim Aus- und Einbau auf die richtige Folge und Position der Korkplättchen achten und den Haltering nicht zu fest anziehen. Ich musste danach bislang immer nur minimal nachkollimieren.


    Viel Erfolg:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Toni,
    Marcus hat eins vergessen zu erwähnen: Die Orientierung der Schmidt-Platte. Die wird bei diesen Teilen so eingebaut, das sie am besten passt. Ein Verdrehen kann sehr unschöne Effekte haben. Der aufmerksame Leser wird hier eine unschöne Lebenserfahrung rauslesen :)
    Gute Platten sind markiert ;)
    Viel Erfolg beim Reinigen.
    Was auch hilft, einen riesigen Tisch zu nehmen und ein großes Badetuch drauf. Falls dir die Platte entgleitet....
    ;)
    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo,
    vielen Dank für Eure Tipps.
    Ich habe heute mit dem Astrohändler meines Vertrauens gesprochen und er rät mir zunächst von einer Reinigung ab, da die Verschmutzung visuell noch nicht ausschlaggebend wäre. Aber langfristig werde wohl nicht drum herum kommen....


    Viele Grüsse,
    Toni

  • Hallo Toni!
    Seit 10 Jahren habe ich ein C14 im Einsatz und reinige die Schmidplatte
    mindestens 1x im Jahre nach der Pollensaison.
    Das Ganze geschieht natürlich sehr vorsichtig und mit Gefühl.
    Reines Wasser und ein frisches Tuch und Vorsicht genügen.
    Dass die Schmidtplatte so empfindlich sei ist auch eine
    der vielen Mythen die in der Astronomie und Astrofotografie
    kursieren.
    Ich befürchte sogar dass, wenn man die Pollen"chemikalien" drauf
    lässt viel eher die Vergütung angegriffen werden könnte als bei einer
    Reinigung mehrmals im Jahr.


    Natürlich wird Dein Astrohändler Dir abraten, weil wenn
    er sagt "es ist kein Problem" und Du gehst mit dem
    Bratpfannendrahtreiniger drauf dann könnte er eventuell Schadenersatzforderungen kriegen...


    Zur Reinigung muss man die Korrektorplatte nicht ausbauen.
    Man kann durch das Zentralloch schön durchgreifen wenn Du unbedingt
    die Korrektorplatte auch innen putzen willst. War bei mir
    aber erst einmal und nur minimal notwendig.
    Astrobilder gemacht mit der gereinigten Schmidtplatte findest
    Du auf meiner Homepage.
    http://www.werbeagentur.org/oldwexi/gallery.html


    Gerald

  • Hallo Toni,


    den losen Staub entfernst du vorab am Besten mit einem Blasebalg. Bitte keine Druckluftdosen verwenden, das Treibmittel greift die Vergütung an.
    Statt nur mit Wasser zu reinigen, kannst du 30% Alkohol (Ethanol oder Isopropanol) und etwas Seife (1-2 Tropfen Spülmittel auf 100mL) zugeben. Mit ganz weichen, unbehandelten Kosmetiktüchern/Babytüchern abtupfen. Wenig Druck, Tücher häufig wechseln bzw. beim Wischen ständig wenden.


    Bei "normalem" Hausstaub sollte man selten reinigen. Bestimmte Sachen greifen die Vergütung aber schneller an, vor allem in Verbindung mit Feuchtigkeit. Dazu gehören Pollen, aber auch Asche (Zigaretten), oder Dreck von Vögeln und Insekten, Honigtau etc... Im Prinzip genau das was auch der Autoliebhaber nicht so gerne auf dem Lack sieht. Bei solcherlei Verschmutzung würde ich aktiv werden.


    Gruß,
    Anke

  • Hallo Toni,


    ich habe meine Schmidtplatte nie gereinigt ( 2Jahre)
    Das Ergebnis: Fungus / Glaspilz!
    Der Pilz liebt Staub und Pollen. Durch das Beschlagsproblem bei den Schmidtplatten gibt es erhöhtes Feuchtigkeit, was dem Pilz zugute kommt.
    Wenn ich den Pilz noch entfernt bekomme reinige ich die Platte jetzt sicher regelmässig.


    Beste Grüße


    Arne

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