Laut gedacht: Vom 12" Dobson zum Planetenteleksop

  • Servus Zusammen,


    Ich bin stolzer 12" Dobsonaut und habe viel Spaß mit dem Gerät. Während der Jagd nach Galaxien, Kugelsternhaufen und Nebel habe ich auf einmal den Mond entdeckt und bin nun mit Mondatlas bewaffnet zu Gange und arbeite die Formationen ab. Tja was soll ich sagen, ich habe mich schwer verliebt in unseren Mond ;)


    Nun denke ich über ein Zweitteleskop für Planeten (Visuell) nach und Frage mich, welchen Typ mit welchen Daten ich bräuchte um die Performance am Planeten/Mond des 12" F5 Dobson mit einem 6mm und 4,7mm Ethos deutlich zu übertreffen. Ich habe so an die Skywatcher 150/1800MAK oder 180/2700MAK gedacht oder den Skywatcher Evostar Refraktor 150/1200mm, das wäre so meine Preisliga (2000€).


    Aber bin ich damit soviel "besser" unterwegs am Planeten als mit dem 12" Dobson??


    Die Kernfrage ist: Lieber die Ethos 4,7mm (319xV) und das 6mm (250xV) oder gleich ein Zweitteleskop.


    Viellecht hat ja jemand "Erfahrug" oder "Anregungen"

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NONSENS</i>
    <br />Hallo!


    Wenn es keine Probleme mit Transport und Aufstellung Deines 12"ers gibt - wie wär's mit einer guten EQ-Plattform und ein paar guten Okularen?


    Gruß, Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Dem kann ich nur zustimmen. Die Plattform ist für Planetenbeobachtungen eine Offenbarung. Wenn der Spiegel Deines 12" gut ist und Du keine Transportprobleme / Rückenprobleme hast, dann würde ich das probieren, eine Plattform mit Antrieb in einer Achse ist ja bezahlbar und ermöglicht theoretisch sogar das Fotografieren von Mond und Planeten (sofern Du an den Fokus kommst mit dem Setup).


    Ein kleineres Teleskop, welches auf Plantenbeobachtungen optimiert ist (z. B. ein 11 cm Schiefspiegler oder ein 18 cm Maksutov) ist zwar eine feine Sache, es wird aber in einigen Nächten nicht an den 12" herankommen und macht nur Sinn, wenn Du was leichteres, kompakteres haben möchtest, das schnell aufgestellt und ausgekühlt ist. Aber wenn Du dann auch noch eine robuste parallaktische Montierung dazu nimmst, relativiert sich das schnelle Aufstellen u. U. wieder (Verkabeln, Ausrichten, Ausbalancieren etc.) und leicht ist dann ein solches Setup auch nicht mehr wirklich.


    Was die Okulare anbelangt - das 6er Ethos habe ich für Planetenbeobachtungen schon an einem 45cm f/4.2 erlebt und es ist wirklich gut aber ich frage mich, ob es da nicht günstigere Alternativen gibt. Ich selber benutze leider auch teure, nicht mehr erhältliche Okulare (ein altes 6mm Zeiss Abbe und ein 5mm Pentax) am 40cm f/4.5. Vielleicht können da andere gute Alternativen nennen zum Ethos.



    Gruss Markus

  • Servus Zusammen,


    ja ich schleppe meinen 12" Dobson gerne durch die Gegend und sehr oft in meinen Garten- Transport ist also kein Problem. Mir geht es in erster Linie um die optische Leistung.
    Der Spiegel ist nach den Kommentaren einiger meiner ATMN Spechtel-Kollegen ein guter Griff gewesen. Nur durchjustiert haben sie mir das Gerät- da war ich etwas nachlässig- bin aber nun selbst in der Lage das zu machen.


    Also wie gesagt, mir gehts um die optische Leistung.


    Zu den Ethos: Da habe ich lange nachgedacht und gerechnet und hab mich entschieden TV und Ethos zu machen. Ich denke es wird dieses Jahr noch ein Nagler 31mm oder 26mm und ein Ethos nach "unten" 6mm oder 4,7mm. Das wäre mein Plan mit dem 12" Dobson.


    Beste Grüße


    Kim

  • Hallo "Kepler"


    (richtiger Name, auch wenn "falsch" wäre nett !)


    Stimme Markus zu.
    Habe - jetzt, nach dem ich ein "gewisses" Alter erreicht habe - einen 12 Zoll Dobson auf einer Plattform und einen Zambuto Spiegel.
    Aber auch ohne den "besonderen" Spiegel am 12 Zöller kommst Du mit 150 oder 180 mm Linsen-/Spiegeldurchmesser nicht annähernd an den 12 Zöller ran.
    Schau mal hier (S. 17), den Artikel über Klassische Optikmythen: "uralt", aber sehr gut ! http://rohr.aiax.de/2003-4_gesamt.pdf


    Liebe Grüsse

  • Hallo Kim,


    ich würde mal sagen- keines der von dir aufgezählten Teleskope wird dir mehr Details zeigen als der vorhandene 12" Newton- außer du hast einen schlechten Spiegel erwischt.


    Gut ausgekühlt, gegebenenfalls Tubus hinten schließen und während dem Beobachten den Lüfter mit reduzierter Drehzahl laufen lassen sollte gegen Tubusseeing helfen. Die schon angesprochene EQ-Plattform hilft für ein entspannteres Beobachten bei hoher Vergrößerung. Und kostet dich weniger als Teleskop und Montierung in Neuanschaffung.


    Die angedachten Okulare kannst du dann für Deepsky ja auch nutzen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Kim,


    Du beobachtest mit einem f/5-Spiegel und 100º-Okularen. Da wirst Du am Rand die Spiegelkoma schon deutlich sehen und sie wird das Auflösungsvermögen des Teleskops im äußeren Gesichtsfeld einschränken.
    Vielleicht solltest Du mal über die Anschaffung eines Komakorrektors nachdenken. Damit bekommst Du nadelfeine Sterne bis zum äußersten Rand des Gesichtsfeldes. Dann kannst Du bei hohen Vergrößerungen die Planeten und Mondformationen durch das ganze Gesichtsfeld laufen lassen und dennoch überall feine Details auflösen.
    Ein bisschen was zum Thema:
    Spiegelkoma und visuelle Komakorrektoren


    Im übrigen muss ich Stefan recht geben, mit einem 6"-Mak wirst Du an Planeten nicht mehr sehen als mit einem guten 12"-Spiegel. Zumal beim 6"er bei 300x Schluss ist, ich bei Ausnahmeseeing aber schon mal bis 500x hoch gehen konnte.
    Wenn Du Probleme mit Tubusseeing hast (sieht man am Wabern bei defokussiertem Stern) helfen die erwähnten Tricks mit dem Lüfter oder auch der Umbau auf Gitterrohr. Ich beobachte mit meinem 16"er Gitterrohr ohne Socke, dafür mit sorgsam angebauten Blenden und habe keinerlei Tubusseeing und auch kein Streulicht.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Servus zusammen...


    Danke für Eure Antworten, wie immer super!


    Den Entschluss, den ich aus Euren Informationen ziehe ist nun, dass ich bei meinem 12" Dobson auch für Planeten/Mond bleibe und für dieses Gerät weiter Investiere.
    Darüber freue ich mich sehr, denn es zeigt sich, dass der Kauf (auch aufgrund Eurer Beratung) wirklich eine gute Entscheidung war.
    Meine Einkaufsliste ist sowieso noch sehr lang. Vom Astrostuhl bis Thermoskanne für Kaffee fehlt noch so einiges. So ne Spechtelnacht ist fast wie ambulantes Campen ;)


    Die Artikel bzw. Beiträge "Klassische Optikmythen" und "Spiegelkoma und visuelle Komakorrektoren" werde ich mal durchackern, vielen Dank für die Lektüre-Empfehlungen!


    Beste Grüße


    Kim

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: watkin</i>
    <br />Hi Kim,


    bei Planetenbeobachtung macht ein Komakorrektor keinen Sinn.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <i>Widerspruch!</i>


    Bei einem f/5-Dobson ohne EQ-Plattform und 100°-Okularen macht ein Komakorrektor sehr wohl Sinn. Hast Du überhaupt schon mal unter diesen Umständen den Vergleich ohne/mit Komakorrektor gehabt? Offensichtlich nicht, denn sonst würdest Du nicht so etwas sagen. Bei f/5 ist die Spiegelkoma schon so ausgeprägt, dass sie bei Planeten die Detailauflösung in der äußeren Gesichtsfeldhälfte beeinträchtigt. Und das ist ja schließlich das, worauf es bei der Planeten- und Mondbeobachtung ankommt: <i>Details!</i>
    Denn (auch wenn Du es nicht weißt oder glaubst) Okulare vergrößern nicht nur den Planeten, sondern auch die Abbildung der Koma in der Brennebene.


    Ich gebe Dir recht, wenn eine Nachführung vorhanden ist. EQ-Plattform, Dobdrive oder eine parallaktische Monti. Aber dann braucht man auch keine Ethos sondern ist mit ein paar guten Orthos für die Planetenbeobachtung besser bedient. Aber das ist hier nicht das Thema, denn es geht nun mal um Ethos in einem Dobson <i>ohne</i> Nachführung.


    Also gib bitte keine einzeiligen Kommentare ab zu Themen ab, bei denen du keine praktische Erfahrung hast. Oder falls Du doch damit Erfahrung haben solltest, dann kennzeichne Deine subjektive Meinung bitte als solche. Oder nenne ein paar Argumente, damit ich sie widerlegen kann. [:D]


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Meine Erfahrung: die Koma war am Planeten bei den 100° Okularen erst in dem Bereich erkennbar, der unter Verzeichnung durch das Okulardesign litt. Ergo: auf die Koma kommt es dann auch nicht mehr an.


    Stattdessen würde ich etwas Geld und Energie in die thermische Optimierung des Dobsons stecken und ggf. in eine EQ-Plattform, obwohl händisches Nachführen mit etwas Fingerspitzengefühl und einer guten Lagerung super funktioniert.


    Bzgl. Kennzeichnung meiner subjektiven Meinung: dass ist so sinnfrei, wie die Beschriftung "kann Spuren von Erdnüssen enthalten" auf einer Erdnussverpackung. Eine Äußerung ist immer subjektiv.

  • Hallo Kim Kepler,


    dein 12" Newton hat das Potential dir Planeten weit besser zu zeigen
    als jedes der anderen Teleskope die du aufgeführt hast.


    Nun kommt es darauf an dieses enorme Potential deines Newtons zu nutzen.
    Beseitige die Schwachstellen des Newtons!


    1) Annähernd perfekte Justage ist Pflicht.
    2) Tubusseeing kann die Leistung stark herabsetzen.
    Hier hilft ein saugend eingebauter Lüfter hinter dem Hauptspiegel,
    dazu als Streulichtbremse und thermische Verbesse4rung Velours im Tubus
    plus Isolation des Tubus außen (z.B. durch Styroportapete).
    3) Abseits der optischen Achse sackt die Leistung des lichtstarken Newtons
    sehr kräftig ab. Hier helfen 2 verschiedene Möglichkeiten:
    3a) eine Nachführung die das Objekt auf der Achse hält: EQ-Plattform
    3b) komakompensierendes okularseitiges Zubehör.
    Zum Beispiel ein guter Komakorrektor, eine komakompensierende Barlow
    wie die University Optics Klee Barlow oder ein komakompensierendes Okular
    wie das University Optics Pretoria Okular, ebenfalls von H. Klee gerechnet.


    Und ja, selbst bei f/6 bemerke ich noch daß der Kontrast des Planeten nachläßt
    wenn der Planet z.B. im orthoskopischen 4mm Okular zum Rand hin nachläßt
    während er im 12mm Ortho + komakompensierender 3x Barlow kontraststark
    bis zum Rand bleibt.


    Also EQ-Plattform, dann kannst du auf der Achse mit jeder guten Barlow
    plus einem guten Ortho erstklassige Ergebnisse erzielen,
    wenn du die Thermik deines Teleskopes unter Kontrolle hast.


    MfG, Karsten

  • Hallo Kim,


    12" ist schon eine echte Hausnummer. Wenn der Spiegel gut ist und die Kollimierung stimmt, würde ich, sofern es das Seeing erlaubt auf keinen Fall auf solch eine Öffnung
    für Planetenaufnahmen verzichten. Wenn diese Bedingungen stimmen, wirst du das Ergebnis im Vergleich zum 7 Zöller killen. Ich habe den Mak 180/2700mm und hier ist ein Beispiel
    für das Maximale was man damit fotografisch (vom Balkon aus) erreichen kann.



    Meine Empfehlung daher: Kaufe dir die entsprechende Monti und es passt (wenn der Dob richtig gut ist).


    Gruß Armin

  • Hi zusammen,


    nur als Anmerkung am Rand- bei schnellen Newton haben auch Orthos so ihre Probleme mit dem stumpfen Strahlengang und profitieren damit durchaus von einem Komakorrektor. Mag noch nicht unbedingt für ein f/6 gelten, aber selbst da wird die Abbildung wohl verbessert werden.


    Und hinsichtlich Randabbildung bei Planeten und Koma dürfte Markus durchaus Recht haben- besser wird es jedenfalls mit Korrektor.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Leute,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">bei schnellen Newton haben auch Orthos so ihre Probleme mit dem stumpfen Strahlengang und profitieren damit durchaus von einem Komakorrektor. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ein Komakorrektor welcher nicht brennweitenverlängernd ist hilft dem Ortho
    auf der Achse rein gar nichts gegen die an lichtstarken Newtons beim Ortho
    auftretende sphärische Aberration.
    Und abseits der Achse hilft der nicht brennwetenverlängernde Komakorrektor
    dem Ortho auch nicht in Bezug auf den beim Ortho am lichtstarken Teleskop
    auftretenden Astigmatismus.
    Der Komakorrektor beseitigt "nur" die off-axis-Spiegelkoma.


    Soll die Neigung des Orthos zu sphärischer Aberration auf der Achsean einem f/5 Teleskop
    sowie zu Astigmatismus abseits der Achse beseitigt werden sollte man eine Barlow verwenden.
    Soll die Spiegelkoma auch noch beseitigt werden muß es eine komakompensierende Barlow sein,
    oder ein Komakorrektor plus Barlow.


    CS, Karsten

  • Also bei einem richtig justierten Dobson mit motorisiserter Plattform und sinnvoller Vergrößerung wird sich der Planet so achsnah befinden, dass der Komakorrektor nix bringt.


    Auch mit den erwähnten 100 Grad Okularen ist das so eine Sache: Wir haben vor Jahren mal bei Planeten Naglers und Orthos verglichen. Was soll man sagen: Der Kontrastverlust der Nagler durch die vielen Linsenelementen ist doch sehr ernüchternd. Will sagen: Planeten und Deepsky sind zwei SEHR verschiedene Sachen. Planeten per Webcam und visuell ebenfalls.


    Ich denke, die verschienden Ansichten kommen daher, dass der typische Dobsonaut ohne Nachführung den Planeten ständig sehr achsfern beobachtet. DANN kann der Komakorrektor durchaus was bringen. Aus dem gleichen Grunde zeigen mir Dobsonauten den Jupiter so gerne bei 120X (was bei 12-16 Zoll Öffnung hauptsächlich die Adaption killt, aber was soll man machen, wenn er sonst aus dem Gesichtfeld rennt). Den entscheidenden Hinweis halte ich daher die eingangs erwähnte Plattform und die exakte Justierung (die optische Achse sollte durch die Bildmitte eines hoch vergrößernden Okulars laufen). 300-400X sollten es sein, wenn man bei gutem Seeing mit dem Zwölfzöller Planeten guckt.


    Hartwig

  • Hallo Freunde,


    Das ist doch klasse, jetzt reden wir. [:)]


    Ich stimme zu, dass für Planetenbeobachtung mit höchstem Kontrast eine EQ-Plattform in Kombination mit hochwertigen Okularen mit wenig Linsen die optimalsten Ergebnisse bringt. Dass ein Ortho auch auf der optischen Achse eines f/5 Probleme hat ist mir neu, aber ich habe auch keine Orthos. Deshalb kann ich dazu nichts sagen.
    Aber die Frage ist doch, was Kim vor hat.


    Er besitzt eine ganze Batterie Ethos-Okulare mit einem Gesichtsfeld von 100º. Und er möchte den Mond beobachten. Ich glaube nicht, dass er dafür auf das Gesichtsfeld seiner Okulare verzichten möchte. Ich zumindest würde das nicht wollen. Wenn ich den Mond beobachte benutze ich auch lieber mein 84º Speers-Waler als ein Plössl. Einfach weil ich dabei viel mehr Feld und ein wesentlich ästhetischeres Bild habe. Ohne einen Komakorrektor ist das bei meinen f/4 und Naglern kaum möglich. Bei Kim´s Ethos und seinen f/5 wird er den gleichen Effekt am Rand des Felds haben, auch wenn durch die vielen Linsen eventuell der Kontrast auf der Achse sinkt. Wobei Unschärfe durch Koma am Rand des Gesichtsfeldes etwas ganz anderes ist als eventuelle Verzeichnung durch das Okulardesign.


    Die Frage ist also: wo setzt Kim seine Prioritäten?
    -maximaler Kontrast und Schärfe auf der Achse mit kleinem Gesichtsfeld
    -weites Gesichtsfeld mit bestmöglicher Schärfe und Kontrast im Feld


    Im ersten Fall sind hochwertige Planetenokulare, ggf. mit einer komakompensierenden Barlow die Lösung. Im zweiten Fall ein Komakorrektor der für die Ethos gerechnet ist (und der auch der Abbildungsqualität bei der Deepskybeobachtung zugute kommen würde). Zum Beispiel ein Paracorr.
    So oder so wäre eine EQ-Plattform aber eine sinnvolle Ergänzung. Und eine thermische Optimierung des Dobsons sowieso. Und man sollte bei alledem auch den Preis der Zubehörteile im Blick behalten:
    Ein neues Teleskop, ein zusätzliches Ethos, ein Paracorr, eine APM/Düring-Barlow oder Klee-Barlow in Kombi mit ein paar guten Planetenokularen, eine EQ-Plattform.
    Diese vier Optionen liegen preislich alle einigermaßen in der gleichen, hochpreisigen Liga.


    Vielleicht kann Kim ja noch mal ein bisschen über seine persönlichen Vorlieben und Prioritäten schreiben. Dann sind wir alle schlauer und können vielleicht ein paar Optionen streichen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Zusammen,
    ich hätte da eine Zwischenfrage:
    Wäre es bei einer 2000€ Investition nicht eine Überlegung wert einen 16" Dobson zu kaufen:
    http://www.astroshop.de/meade-…/p,10214#tab_bar_1_select


    OKay, das Gewicht ist um einiges höher (69kg!!) aber würde ein 16" im Gegensatz zu einem 12" nicht ordentlich mehr Deteils am Planeten und Mond zeigen?
    Ich habe noch nie durch etwas größeres als durch mein 8" Teleskop geschaut. Aber die Antwort auf die oben gestellte Frage würde mich sehr interessieren.


    Grüße
    David

  • Die Mehrleistung des 16" Dob gegenüber dem vorhandenen 12" Dob am Planeten wird aber in der Praxis nicht zu spüren sein weil die Nachführung fehlt, in dem Vergrösserungsbereichen wo der 16er erst richtig Gas gibt und bei gutem Seeing den 12er schlägt flitzt der Planet nur so durchs Gesichtsfeld das man Mühe hat ihm zu folgen, geschweige denn ihn im Bereich der optischen Achse zu halten.


    Tubus thermisch und Streulichtmäßig optimieren, Optik vor dem gucken sauber justieren, man sollte auch dem Spiegel Zeit geben sich an die Aussentemp anzupassen und eine EQ-Plattform drunter - dazu eine gute Barlow und ein, zwei gute Okulare und der 12" Dob wird am Planeten jedem anderen Teleskop mit weniger oder gleich viel Öffnung die Show stehlen, ausgenommen vielleicht ein 10" Apo, aber wer will den bezahlen [:D]


    Gute Okulare in Verbindung mit einer guten Barlow sind Orthos oder wenns billiger sein soll tuns auch Plössls oder (nicht lachen) einfache RK, so wie sie z.B. bei Skywatcher oft als billige Beipackokulare mitgeliefert werden. Das 25mm RK in Verbindung mit der 5x Powermate ist am 8" f/5 meine Lieblingsplanetenkombi - das Bild auf der Achse ist super scharf.


    So toll auch die sündteuren Weitwinkel wie Nagler oder Ethos sind, ich denke für Höchstleistung am Planeten sollte man einen anderen Weg gehen, für den Zweck unnötig viel Glas im Strahlengang kostet wohl das letze Quentchen Kontrast und Schärfe.


    Ich frage mich auch ob ein Komakorrektor nicht eher kontraproduktiv ist - der ist schliesslich dafür gerechnet ein gleichmäiges und komafreies Bildfeld zu liefern und ich könnte mir vorstellen das das ein wenig auf Kosten der Achsschärfe geht.


    Das Um und Auf am Planeten ist letzendlich aber sowieso meist das Seeing, oft ist es so das ich mit dem 127er Mak bereits an die Seeinggrenze komme, der 8 Zöller zeigt dann auch nicht mehr Details am Planeten.


    Gruß, Gerry

  • Genau. Bei Webcam & Schmidt-Cassegrains habe ich bisher eher das Gefühl, dass bis 10-11" jede Öffnungsvergrößerung besssere Ergebnisse bringt. Bei unserem Vereins 14" ist das Seeing selten soooo gut, dass es mehr bringt als bei 10". Wennn - dann aber rummst es richtig. Aber das ist selten (auch, weil man das Gerät nicht ständig zum Planetenwebkämmen zur Verfügung hat und das Seeing dann eben ist, wie es ist).


    Hartwig

  • Hallo Leute,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So oder so wäre eine EQ-Plattform aber eine sinnvolle Ergänzung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das sehe ich auch so. Außerdem ist es die warscheinlich billigste Lösung
    für das Problem der schlechten off-axis-Abbildung des lichtstarken Newtons.
    Die wird davon zwar nicht besser, aber der Planet bleibt auf der Achse.
    Dann spricht nichts dagegen die orhandenen Ethos Okulare ohne weiteres
    okularseitiges Zubehör zu nutzen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und eine thermische Optimierung des Dobsons sowieso.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das ist sehr wichtig um gute Resultate zu erzielen.
    Und man kann die thermische Optimierung auch ziemlich billig umsetzen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Frage ist also: wo setzt Kim seine Prioritäten?
    -maximaler Kontrast und Schärfe auf der Achse mit kleinem Gesichtsfeld
    -weites Gesichtsfeld mit bestmöglicher Schärfe und Kontrast im Feld <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kim sollte sich dazu noch einmal äußern.
    Im zweiten Fall würde es auf einen guten Komakorrektor zusätzlich
    zu seinen Ethos Okularen hinaus laufen.


    Im ersten Fall würde ich ihm gute japanische Orthos im Bereich von
    ca 100 Euro plus eine gute komakompensierende Barlow nahe legen.


    Wenn Kim eine Dobsonplattform benutzt kann er zwar auf die Komakompensation
    verzichten da er den Planet auf der Achse halten kann, aber wenn
    man schon eine Barlow kauft bietet es sich für den Newton an
    eine mit eingebauter Komakompensation zu wählen.


    MfG, Karsten

  • Hi zusammen,


    nur um etwas geradezurücken- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Kernfrage ist: Lieber die Ethos 4,7mm (319xV) und das 6mm (250xV) oder gleich ein Zweitteleskop.


    und im weiteren Verlauf-


    Zu den Ethos: Da habe ich lange nachgedacht und gerechnet und hab mich entschieden TV und Ethos zu machen. Ich denke es wird dieses Jahr noch ein Nagler 31mm oder 26mm und ein Ethos nach "unten" 6mm oder 4,7mm. Das wäre mein Plan mit dem 12" Dobson.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Kim hat also die Okulare noch garnicht- er will diese anschaffen- und fragte ob die Ethos sich rentieren oder ob ein Zweitteleskop besser wäre.


    Damit kann man auch den Weg gehen- beginnen mit dem 31er Nagler und einem Paracorr. Der macht sich auch am f/5 gut bemerkbar- hab ich selbst (zwar nur mit dem 26er, aber vom 31 ist das nicht weit weg).


    Die später noch angedachten Ethos sollten dann darauf abgestimmt werden- der Korrektor verlängert ja die Brennweite etwas, das 4,7mm könnte dann etwas zu kurz ausfallen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Schau mal in Kims Signatur:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">12" Galaxy Dobson
    Canon EOS 600D
    ETH8, ETH13, TS26, TS30


    ATMN - http://www.atmn.info
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So wie ich das sehe, hat er bereits ein 8er und ein 13er Ethos. Aber vielleicht interpretiere ich das auch falsch. Ein schönes Nagler als Weitwinkel wäre auch etwas tolles für ihn, aber darum geht es hier ja nicht.


    Ich denke, wir drehen uns hier im Moment im Kreis. Vielleicht schreibt Kim ja noch mal etwas zu seinen Vorlieben un Prioritäten.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi,


    Also um freundlich (von "Freund") zu sein - und das scheint die vorausgehende Antwort von Stefan ja vorzugeben - muß ich zugeben, daß ich aus Gründen der Bequemlichkeit meistens ohne die Platform beobachte; an Planeten (und manchmal auch am Mond) - trotz schnellem Durchlauf - bis hoch zu meinem 2.8 mm Takahashi hi-LE (Vorgänger der LEs) mit 24.5 mm Durchmesser (1 Zoll). Un das an einem 12 Zöller f/5.


    Also (freundlich) wovon reden wir eigentlich? Ist nicht die Qualität des Spiegels viel wichtiger als die Okulare?


    Nota bene: Es kommt nämlicih noch hinzu, daß einige Okulare, von der Wölbung der Schärfelinie (der Brennlinie) her gesehen, für Refraktoren gerechnet sind - ein Beispiel (aber lyncht mich jetzt nicht!) sind die Pentax XF, habe selber das 12 mm - während andere besser für Reflektoren geeignet sind.


    (--&gt; Daraus, daß es sich ume eine Brennlinie und nicht um einen -punkt handelt, folgt, daß der Punkt an dem sie scharf sind, nicht ein Punkt ist, sondern eine Linie, die von einem Rand des Okulars zum anderen verläuft und - JETZT KOMMT'S - horizontal anders sein kann, als vertikal. Wie bei einem Filzhut mit rundem "Deckel" = oberen Abschluss, der in einer Richtung zwei Dellen hat, kann im Okular IN JEDER EINZELNEN LINSE dieser (horizontal gegen vertikal) Astigmatismus sein. Aber das ist nicht alles: es kommt auch auf die Wölbung der Brennpunkt-Linie an. Bei einem Refraktor ist diese Wölbung (nach aussen oder nach innen, d.h. hin zum Objetiv oder zum hin Auge des Betrachters) der "Schärfelinie" bei beiden Fernrohr/Teleskoptypen oft genau umkehrt.


    Aber das ist nicht immer so, es gibt einfach Objektive/Spiegel, die mit einem Okualar harmonisieren und andere nicht. Siehe: Rutten & van Venrooij, Telescope Optics, (ich habe die 5. Auflage 2002), Kapitel 16.7, besonders ganz zum Schluß, wo er vorschlägt, GENAU DAS vor dem Okularkauf zu testen.)


    Uff, ... was ich sagen wollte ist, man muß bei der QUALITÄT des Spiegels/Objektivs anfangen, weil das viel wichtiger ist, als die Okulare !


    Rudi

  • Habe mcih falsch ausgedrückt, bzw. hatte das nicht mehr richtig in Erinnerung. Die "Dellen" sind im im Objektiv/Spiegel, Okulare sind meistens astigmatismus-frei.Das bestätigt aber nur meine Schlussfolgerung und war auch nicht mein Punkt. Es geht um die Wölbung des "Deckels" des Filzhutes beim Spiegel/Objektiv und beim Okular. Sind beide "parallel" --&gt; alles ok; sind sie gegensätzlich --&gt; Problem.
    Und der Komakorrektor hilft da nur an Symptomen herumzukorrigieren, anstatt die Wurzel des Übels zu beseitigen.
    Rüdiger

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