Das alte Thema: Newton Justierung

  • Hi,


    ich schreibe dieses Posting nur nochmal zur Sicherheit, damit ich auch alles richtig verstanden habe.


    Ich habe einen GSO880 (10'' 1250) und habe soeben die Mittelmarkierung am Spiegel angebacht. Danach wollte ich mir die Justierungs-Geschichte mal genauer anschauen.
    Der 1. Schritt war, die Stellung des FS zu prüfen. Dazu habe ich eine Filmdose in den OAZ gesteckt und duchgeschaut und solange an den Justierschrauben des FS gedreht, bis
    1. Die 4 Klammern der HS-Spiegelfassung sichtbar und
    2. alle gleich weit vom FS-Rand entfernt waren.
    Danach habe ich die Filmdose entfernt und so reingeschaut und dabei festgestellt, dass das Auge leicht versetzt ist (was ich auf den Offset des FS zurückführe) richtig? Bei diesem Schritt ist die Position der Mittelmarkierung des HS noch 2-rangig, oder?
    die brauche ich erst jetzt,


    im 2. Schritt.
    Hier wird jetzt wieder die Filmdose eingesetzt und solange der HS justiert, bis sich das Einguckloch der Filmdose mit der HS-Mittelmarkierung überlagert, richtig?
    Danach sollte heute Abend (oder wenn's mal wieder möglich wird) der Test am Stern folgen. Dabei wird eine Möglichst große Vergrößerung gewählt (das währe bei mir entweder 6mm oder 4,5mm bzw 3mm wobei die beiden letzten in Verbindung mit einer Barlow zustande kämen). Damit wird ein Stern mittlerer Helligkeit (Polaris) anvisiert und unscharf gestellt. Dabei sollten konzentrische Kreise erscheinen die exakt in der Mitte einen kleinen dunklen Punkt haben (der FS).


    Ich hoffe ich hab jetzt alles verstanden.


    Noch ein paar abschließende Fragen:
    Wie würde mir ein Justierlaser bei Schritt 1 helfen? Bei Schritt 2 verstehe ich es schon, aber die verwendung dieser Justierhilfe bei Schritt 1 ist mir noch unklar, oder geht das da garnicht?
    Was würdet ihr eigentlich verwenden? Ein einfaches Justierokular (mit Fadenkreuz) oder doch einen Justierlaser oder eher was ganz was anders.


    Noch eine letzte etwas heiklere Frage: Als ich den HS ausgebaut hatte musste ich feststellen, dass er neben ein paar (1 oder 2) feinen Kratzern (ca 0,5-1cm lang) auch 2-3 "Dellen" (alle kleiner als 0,5mm) aufweist. Sollte man sowas beim Händler beanstanden und inwieweit wirkt sich sowas negatiev auf die Abbildungsqualität aus? Mir selbst fehlt da leider die Vergleichsmöglichkeit, da ich bis jetzt noch keinen Kontakt zu "realen" Gleichgesinnten aufnehmen konnte.


    Naja, vielleicht könnt ja ihr mir weiterhelfen.


    mfg Hoffi

  • Hallo Hoffi.
    Die Frage zum Laser:
    Zu Schritt 1 guckt man durch die Hauptöffnung und justiert den FS so, daß der Laserpunkt (-strahl )genau in die Mittenmarkierung des HS fällt. Bei Schritt 2 muß der Laserstrahl in sich zurücklaufen, d.h. in die Mitte der "Zielscheibe" des Lasers, bzw. in seinen Austrittspunkt.
    Zur Justage: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...an den Justierschrauben des FS gedreht, bis
    1. Die 4 Klammern der HS-Spiegelfassung sichtbar und
    2. alle gleich weit vom FS-Rand entfernt waren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die HS-Fassungen müssen alle gleich weit von der Mitte des runden Bildes weg sein, die Mittelmarkierung muß deswegen aber noch nicht zentrisch erscheinen. Der HS muß ja erst noch justiert werden, dadurch bringst du optisch gesehen den FS in "Position", dann sollten die Fassungen auch gleich weit vom FS-Rand entfernt sein ( vorsicht: minimale Asymetrie durch den Offset)und die Mittelmarkierung in der Mitte sein. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Danach habe ich die Filmdose entfernt und so reingeschaut und dabei festgestellt, dass das Auge leicht versetzt ist (was ich auf den Offset des FS zurückführe) richtig?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Eigentlich sollte der OAZ so angebaut sein, daß der FS dann trotzdem mittig ist. <b>Das Ausrichten des FS zum OAZ sollte übrigens der allererste Schritt sein.</b> Hilreich ist hierbei ein weißes Blatt Papier hinter den FS zu legen. Zur Ermittlung des Offset ist ein Laser recht hilfreich, mit einer Schablone am FS kann man den Auftrittspunkt des Lasers schon ausreichend einstellen ( vorausgesetzt der Laser sitzt exakt mittig im OAZ ). Bei mir erscheint dann der FS mittig im OAZ ( Versatz 2mm ). Die Nichtberücksichtigung des Veratzes beeinträchtigt wohl aber nicht sonderlich die Bildqualität, sondern nur die Bildfeldausleuchtung.
    Zum Thema Offset siehe auch hier:http://www.astrotreff.de/topic…=12133&SearchTerms=Offset
    Zu den Dellen kann ich dir nichts sagen. Da gibts hier im Forum einige Spiegelschleifer, die sich damit auskennen. Vieleicht postest du das nochmal gesondert im Optik-Forum, wenn es hier keine Antwort gibt.
    Grüße
    Mario

  • Danke für deine Tipps.


    Die OAZ-Justierung hat schon gestimmt, als ich ihn bekommen habe (zumindest bin ich der Meinung). Leider konnte ich gestern Abend keinen Test mehr machen. -&gt; Wolken :( Werd das aber so schnell wie möglich nachholen, obwohl ich nicht glaube, dass ich so bald wieder Gelegenheit dazu bekomme.


    Würdet ihr mir einen Justierlaser empfehlen oder nicht? Wenn ja: worauf sollte man achten?

  • Moin Hoffi,
    so'n Justierlaser ist einfach genial. Weil dir Justage damit so schnell geht. Mit einer Filmdose kann man sich sicher behelfen, aber mit einem Laser ist die Justage in max 5min erledigt. Auch mal schnell überprüfen, ist ratzfatz erledigt.
    Welches Fabrikat du nimmst ist wohl egal.
    Meiner kommt vom VTSB aus Bremen. Volker Scheve heist der Inhaber, der macht auch alle möglichen Sonderanfertigungen.
    Gruß...Gerald.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Hoffi</i>
    <br /> Würdet ihr mir einen Justierlaser empfehlen oder nicht? Wenn ja: worauf sollte man achten? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe den von TS: http://www.teleskop-service.de…rSonst/zubsonst.htm#laser. Der ist schon ganz gut und ich bin ganz zufrieden damit, aber der Einblick vom HS aus ist nicht so optimal, das wurde hier noch weiter diskutiert mit entsprechenden Links zu diversen Herstellern:http://forum.astronomie.de/php…collapsed&sb=5&o=&fpart=1.
    Einer mit 45° geneigter "Zielscheibe" für besseren Einblick vom HS aus wäre wohl noch besser. In dem Link wird übrigens auch der VTSB angesprochen.
    Die Justage mit Laser ist wirklich top, obwohl es einige gibt, die der Meinung sind es wäre rausgeschmissenes Geld und eine Filmdose und Sterntest würde reichen. Mir ist der Sterntest jedenfalls zu empfindlich ( Seeing... ), nur mit ausreichend ausgekühltem Scope durchzuführen und dadurch für mich auch zu zeitaufwendig. Aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Mit dem Laser kriege ich bei meinem Scope in wenigen Minuten jedenfalls eine Kollimation hin, bei der Saturn mit 200 facher Vergrößerung gestochen scharf, und mit 300 facher noch als ausreichend scharf zu bezeichnen ist. Das sollte ja wohl reichen.
    Grüße
    Mario

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