Bildbearbeitung bei NGC7331 und HCG92

  • Hallo,


    ich habe vor kurzem hier mehrere Bilder gepostet, darunter eine Übersichtsaufnahme von NGC7331 und der Hickson Gruppe 92 (hier:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=154429


    Daraufhin gab es Rückmeldungen mit dem Tenor, dass ich aus den Bildern bei einer Gesamtbelichtungszeit von mehr als 7 Stunden nicht das Machbare rausgeholt hätte. Ich habe daraufhin das Summenbild noch mal ins Netz gestellt (allerdings mit 140MB) mit der Bitte, mir mit Tipps zu helfen und am Bild vielleicht mal zu demonstrieren, was noch möglich ist. Diese Bitte möchte ich hier noch mal erneuern.


    Also: Kann mir jemand Tipps geben, wie ich mit Deep Sky Stacker, Fitswork oder Photoshop Elements mehr aus diesem Bild herausholen kann? Es handelt sich hierbei nicht um das Summenbild, sondern um eine reduzierte JPG-Version. Vielleicht reicht das ja zu Demonstrationszwecken. Falls nicht, die große Version ist hier erhältlich:
    https://docs.google.com/file/d…veFFha1k/edit?usp=sharing


    Hier das Bild:



    Einzelaufnahmen von jeweils 5 Minuten, Bearbeitet mit DSS, Fitswork und PE, keine Darks, aber Flats und Bias.


    Vielen Dank für eure Hilfe!


    Hans

  • Hallo Hans,


    ich habe eben mal das Bild aus dem Browser kopiert und mit Fitswork leicht nachbearbeitet. Im Histogramm kannst du die Einstellungen sehen.



  • Ich würde noch den Schwarz- und Weißpunkt neu setzen.
    Im Histogramm bringt die "automatisch skallieren" Funktion meist auch ganz gute Ergebnisse.
    Grüße, Markus


  • - fitsworks: auftrennung in kanaele, getrennt hintergrund-ebnen mit "zeilen gleichhell" sowie histogramm anpassen und auf bild uebertragen, speichern als 16 bit tiff
    - paint.net: farbkorrektor, rot-kanal zurueckgenommen, stretch via "manuelle anpassung", rauschen entfernt, geschaerft


    bin auf arbeit, desswegen keine weiteren tools hier vor ort :)

  • Hallo Hans,
    ich habe mir dein Summenbild heruntergeladen, aber habe es nicht wirklich weiterbearbeitet, sondern habe sie mir nur angeschaut. Das Bild angehoben und das sieht so aus.



    jetzt habe ich mir mit AstroArt Statistik des Bildhintergrundes machen lassen.



    Wenn du dir jetzt die Statistik mit Nutzsignal anschaust, wirst du feststellen, dass die Randbereiche der Galaxie im Rauschen ziemlich untergehen.



    Wenn ich nachrechne, bei 7 Std Aufnahme und Einzelbelichtungen von 5 min. kommen immerhin 84 Aufnahmen zusammen. Was mich jetzt wundert, wieso ist dein S/N Verhältnis so schlecht?


    Vielleicht kannst du auch mal ein paar Daten zu deinen Kameraeinstellungen schreiben. ISO, Blende, Optik ...

  • Servus Hans,


    ich glaube dein Problem liegt nicht an der Bearbeitung der Bilder, sondern fängt viel früher an.
    Die Streifen sind mit Sicherheit die Strafe für Nicht-Dithern - davon geh ich mal aus. Dagegen kannst du fast nichts machen, höchstens mit dem großen Hammer den Hintergrund platt klopfen, aber dabei entstehen wieder Artefakte. Darks könnten ein bisschen helfen, aber los wirst du die Streifen nicht mehr. Wie Werner schon geschrieben hat, hast du kaum Nutzsignal, das Streifenmuster ist auch in den Galaxien vorhanden.
    Da du nix zu den Einstellungen schreibst rate ich mal, dass möglicherweise die ISO-Einstellung recht (zu) hoch war und wenn das Bild im August entstanden ist, wars nachts vermutlich auch recht warm, das mögen die DSLRs überhaupt nicht.


    Also imho hat das Bild höchstens wissenschaftlichen Wert [:D]


    Hier ein Ausschnitt - so richtig pretty wird's nicht:
    Entrauscht mit ACR, in PS mit Maske davon nur den Hintergrund übrig gelassen, Levels: Schwarzpunkt gesetzt, Curves: leicht aufgehellt


    https://www.dropbox.com/s/k973…_7h2m41s_DSS_Fitswork.jpg

  • Servus Leute,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Entrauscht mit ACR, in PS mit Maske davon nur den Hintergrund übrig<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Auf Wunsch ein bisschen ausführlicher, ich halte das aber für das falsche Ende, um groß Aufwand zu investieren - lieber nochmal eine Nacht gedithert bei niedrigeren Temperaturen belichten.


    Die exakten Werte spielen keine so große Geige, es geht ja ums Prinzip, ich mache das größtenteils "nach Sicht", die Bilder sind jeweils 2x vergrößert:


    1. Originalbild, Levels so dass der Hintergrund auf RGB 20/20/20 zu liegen kommt (Schwarzpunkt RGB 59, R 18, G 9, B 0), also neutral ist und eine "angenehme" Helligkeit bekommt, das muss ggf. hinterher nochmal angepasst werden, deshalb als Einstellungsebene, dann noch Curves zum Aufhellen, s.u.


    2. Entrauscht in Adobe Camera RAW (ACR), das funktioniert wesentlich besser als das Entrauschen in Photoshop CS5, gleiche Levels und Curves wie oben:
    - Noise Reduction: Lum 85, Lum Detail 46, Color 86, Rest 0


    3. Entrauschen des ganzen Bildes spült auch die Galaxien und Sterne weich, die müssen nun ausgeklammert werden, so dass das Entrauschen nur den Hintergrund betrifft, hier kommt es darauf an, dass der Übergang zu den Galaxien nicht zu hart wird, sonst wirken die wie ausgeschnitten.
    Maske für das in 2. entrauschte Bild erstellen:
    Originalbild - Desaturate, Invert, Levels: 93 1.53 182 um die Maske "wirksamer" zu machen, Gaussian: Blur 1 oder 2px. Man könnte die Maske mit Levels auch ein bisschen härter einstellen.


    4. Ergebnis: Maske auf das entrauschte Bild aus 2. angewendet, darunter liegt das Originalbild:


    5. Ebenenansicht in PS

  • Hallo,


    und vielen Dank für die Rückmeldungen! Das hat mir weitergeholfen (vielleicht nicht mehr bei dieser Aufnahme, aber bei den nächsten).
    Ich habe die Aufnahmen bei 800 ISO gemacht, also probiere ich es bei den nächsten Aufnahmen (im Sommer) wohl zunächst mal mit 400 ISO. Allerdings habe ich angenommen, dass das S/N-Verhältnis bei 800 ISO am besten ist.
    Gedithert habe ich tatsächlich nicht. Muss ich das nächste mal unbedingt als Einstellung vornehmen.
    --&gt; Werner: Meine Optik ist ein f/4 Newton von GSO. Was kann denn die Optik mit dem Problem zu tun haben?


    Tschüss


    Hans

  • Hallo Hans,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was kann denn die Optik mit dem Problem zu tun haben?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist nur zwecks Interesse. Mit so einem Gerät habe ich anfangs auch Fotografiert. Der Newton hat mit deinem Problem nichts zu tun.
    800 ISO sind "eigentlich" auch ok.
    Hast du schon mal ein 5 min. Dark gemacht und es untersucht? Welchen Rauschpegel generiert die Kamera bei diesen Zeiten und Einstellungen? Ich denke, dass das Grundrauschen deiner Kamera auch schon recht hoch ist. Lade doch mal ein einzelnes 5min Dark im RAW Format hoch! Soweit möglich bitte bei etwa gleicher Temperatur aufnehmen. UND 800 ISO!!

  • Hallo stefan,
    danke für deine Darstellung und PM.
    Das mit dem Beimischen von etwas verzogenen Sternabbildungen kann ich bestätigen.
    Ich komme mit der Zeit aber immer mehr zu dem Schluß, daß
    schlechtnachgeführte Bilder mit obigen ausnahmen gleich in den Papierkorb wandern. Nach einer Woche ist der Mehraufwand dafür vergessen und Du ärgerst Dich nicht jedesmal, wenn Du die Dateien wieder öffnest.


    Wann trefft ihr Euch den mal wieder bei der STernfreunden?


    LG Jochen

  • Hallo Werner,


    im Moment komme ich da leider nicht zu, weil ich ziemlich viel zu tun habe. Das muss ich bis zum Zeitpunkt unbekannt verschieben. Woran würde man denn bei dem Dark erkennen, ob die Kamera einen schlechten oder guten Rauschpegel hat?


    Viele Grüße


    Hans

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