Autoguiding - ALCCD5L-IIc

  • Hi,
    ich hole mal etwas weiter aus, um meine Frage verstehen zu können... Ich suche ja gerade ein neues Teleskop (hatte 6"/f5) und habe mich bis jetzt auf ein 10" oder (gebraucht) 12" Dobson eingeschossen. So weit, so gut. Während man auf Angebote / Gelegenheiten wartet, hat man für alles Zeit, besonders für Recherchen.
    10" kann man noch gut auf einer NEQ6 satteln und fototauglich gestalten. Da soll ja die Reise am Ende hingehen. Also etwas umgeplant und das Budget auf 2.000 € vergrößert.


    Wie kann ich in der Kombination 10"+ NEQ6 GoTo autoguiden? Im Okularauszug sitzt ja die Kamera für die Bilder. Habe schon gesehen, Wolfi bietet die ALccd5l-IIc zum guiden an. Muss ich dafür ein Leitrohr einsetzen, und wenn ja (was ich befürchte), wie groß muss das sein? Dann wird ja die NEQ6 grenzwertig belastet ...


    Da ich mich kenne, möchte ich gleich die etwas bequemere Variante aufbauen (ich habe die räumlichen Gegebenheiten): NEQ6 aufbauen, ausrichten und anschließen. Den Rest remote aus ca. 10m Entfernung betreiben - also Autoguiding über den Rechner, Kamera über den Rechner, OAZ über den Rechner (wenn notwendig). Kann ich technisch gesehen, dies für ca. 2.000 € Invest (ohne Kameras) realisieren?


    ciao
    Ralph

  • Hallo Ralph,


    Du kannst entweder das Minileitfernrohr, das auf den Sucherschuh passt, verwenden oder einen Off Axis Guider.


    http://www.teleskop-express.de…alterung---Astrofoto.html


    http://www.teleskop-express.de…Anschluss---fuer-CCD.html


    Beide belasten die Montierung nicht extra.


    Eine ausgezeichnete Lösung stellt der M-GEN Autoguider dar:


    http://www.teleskop-express.de…required---Version-2.html


    Aber auch dazu brauchst Du eines der beiden oben genannten Dinge, wobei der Off Axis Guider am genauesten arbeitet. Allerdings ist er etwas schwieriger zu bedienen als ein Leitrohr.


    Gruss,


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    vielen Dank für Deine Empfehlungen.
    Ich habe gelesen, ein OAG nimmt etwas Licht weg - im ungünstigsten Fall sogar bemerkbar auf der Aufnahme.
    Aus diesem Grund wollte ich über das Leitrohr gehen.
    Das es ein Mini 50mm gibt, wusste ich nicht. Ist ja wirklich leicht.
    Der M-Gen ist eine Alternative, ist aber preislich auch etwas teurer. Vorteil ist: ein Kabel weniger und keine Software. Aber wieder mit OAG.... *hmm* ...


    ciao
    Ralph

  • Hallo Ralph,
    da du offenbar nicht wirkliche Erfahrungen in diesem Metier hast, würde ich von der Verwendung eines OAGs abraten.
    Was in der Theorie ganz einfach ist, gestaltet sich in der Praxis recht komplex. Da ist der Umgang mit einem Leitrohr deutlich einfacher.
    Ich rate dir zum Guiden über den Sucher. Dabei würde ich aber auf einen Newton (wenn es denn ein Newton werden soll) mit nicht mehr als 8" Öffnung setzen.
    Noch sicherer würde einer der neuen ED-Refraktoren gehen. Die Probleme mit einem Newton sind zwar zu meistern, stellen einen Einsteiger aber vor zahlreiche Probleme. Und davon kommen in jedem Fall viele auf dich zu.

  • Hallo Ralph,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> würde ich von der Verwendung eines OAGs abraten.
    Was in der Theorie ganz einfach ist, gestaltet sich in der Praxis recht komplex. Da ist der Umgang mit einem Leitrohr deutlich einfacher.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da kann ich Gerald nur voll beipflichten.
    Gruss,
    Gerhard

  • Danke.
    Ich war mal auf Deinen Seiten, Gerald, und hab mal Deine interessanten Infos zu diesem Thema gelesen. Da stecken jede Menge nützlicher Informationen drin!


    Eine Frage: Warum keine 10", wenn ich keine DSLR ankoppel, sondern CCD, die ja wesentlich leichter ist?


    Bei 8" ist das MEHR gegenüber meinem 6" nicht wirklich groß (ja, ich weiß, es ist vorhanden :) )


    ciao
    Ralph

  • Hallo Ralph,


    mit jedem cm mehr an Brennweite nehmen die Probleme beim Guiding zu. Und zwar exponentiell! Es gibt viele Motive, die mit einem kurzen Refraktor oder Teleobjektiven sehr gut kommen. Für den Anfang würde ich Dir zu keinem fetten Brummer wie 8", 10" oder gar 12" raten. Da hast sooo viele verschiedene Probleme, daß Du verzweifelst.


    Meine ersten Versuche mit meinem 150/750er Newton und DSLR waren eine einzige Katastrophe. Hab dann auf ein 300 mm Teleobjektiv gesetzt und erstmal gelernt, worauf es beim Guiden ankommt. Nach 1 Jahr hab ich dann den 6"er wieder auf die Montierung geschnallt und mit den Erfahrungen bei kürzeren Brennweiten mich erneut ans Autoguiding gewagt. Und jetzt geht es. Hab runde Sterne, auch bei langen Belichtungszeiten. Ich nutze zum Guiden die ALCCD5L-IIc am 8x50 Sucher.


    Eine gekühlte CCD-Kamera mit Filterrad/Filterschublade wiegt mindestens so viel wie eine DSLR. Täusch Dich da net. Und mit dem OAG hast kaum Licht für Guidingsterne, falls Du mit Filtern im Strahlengang arbeitest. Das wird gerne mal vergessen und es gibt lange Gesichter, weil man keine Leitsterne findet.


    CS
    Silvia

  • Hi Silvia,
    hab vielen Dank.
    Ich fang mal mit einem "ABER" an (was eigentlich keins ist [:)], sondern mehr eine Notlage)


    Wenn man etwas kauft, will man ja gleich eine eierlegene Wollmilchsau, sprich, etwas, womit man gleich alles abdecken kann. Die gibt es aber nicht (bzw. ich kann sie mir nicht leisten). ... *lach*


    Das Hobby ist teuer. Deswegen möchte ich mit Bedacht investieren. Mit 6" habe ich bereits visuell viel erreicht. Deswegen jetzt der Schritt zu mehr.


    Anfangs auch visuell, aber später auch fotografisch. 10" (oder 12") visuell - beeindruckend (deswegen wollte ich ja auch erst mit Dobson weitermachen). Aber dann habe ich gesucht und gesucht und gerechnet und zusammengestellt. Da komme ich nirgends auf einen grünen Zweig. Unterm Strich ist bei meinem Budget bei 10" fotografisch Schluss.


    Nochmals einen 6" um fotografisch zu beginnen, ist mir eigentlich zu wenig. Im Vordergrund steht das visuelle MEHR das ich haben möchte (WILL! [:)]) Aber auch das fotografische (und langsam wird es wieder die eierlegende Wollmilchsau) muss funktionieren.


    Doch fotografisch geht nicht ohne giuden. [:(] Den OAG habe ich eigentlich schon verworfen ... und bin auch bereit, Fehlschläge hinzunehmen.


    Du sprichst aus Erfahrung und hast das durch ... tja, und ich steh wieder etwas unschlüssiger da ... *schnief*


    ciao
    Ralph

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Eine Frage: Warum keine 10", wenn ich keine DSLR ankoppel, sondern CCD, die ja wesentlich leichter ist?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Moin Ralph,
    da gibt es sehr viele Gründe!
    Zunächst ist die DSLR keineswegs leichter.
    Vor allem ist aber der gesamte Umgang mit einem großen Newton nicht gerade unproblematisch. Das soll keineswegs heißen, dass es nicht geht. Bespiele von 10zöllern auf EQ6en gibt es einige.
    Eine große Öffnung kann für visuelle Beobachtung kaum groß genug sein. Fotografisch ist das aber ganz anders. Wir bewegen uns mit großen Öffnungen eigentlich immer oberhalb der Darstellungsgrenze. Soll heißen, dass die große Öffnung nur theoretisch mehr Einzelheiten darstellen kann. Die Begrenzung durch die Luftunruhe verweist alle großen Optiken in diese Begrenzung.
    Die große Öffnung ist allerdings für ein großes Öffnungsverhältnis interessant. Die damit erreichte Lichtstärke lässt sich mit einem großen Newton sehr schön nutzen. Der Preis dafür ist aber eine ungeheure Empfindlichkeit was Justage angeht. Auch werden kleinste Verkippungen der Kamera sich gnadenlos auf die Abbildung auswirken.


    Im meiner Astrofotogruppe, die ich seit über vier Jahren leite, rate ich allen Einsteigern mit einem 80ED zu beginnen (nachdem sie mit kleinen Objektiven Erfahrungen gesammelt haben.). Und das rate ich dir auch. Später einen schnellen Newton zu verwenden, ist ja schließlich immer möglich. Um sich aber in die ohnehin komplexe Materie der Astrofotografie einzuarbeiten, würde ich zu Anfang von unnötigen Stolperfallen abraten.
    Spanne auf deine EQ6 einen 80ED. Mal mit und mal ohne Reducer. Dann stehen dir sogar zwei Brennweiten zur Verfügung.
    Und schau mal, was andere mit einer derartigen Optik so alles zaubern...

  • Danke Gerald,


    diesen Weg kann ich mir auch vorstellen - die Montierung schon fest, aber etwas Kleineres darauf.


    Ich habe zwar eine Nikon D7000, die möchte ich dafür aber nicht verwenden - deswegen gleich die Planung mit CCD (wobei ich ja dachte, das die CCD wesentlich leichter ist - aber ist ja richtig, Filterrad kommt irgendwann dazu und in Summe wird sich das dann nix nehmen).


    Da ich noch nie Guiden genutzt habe (immer schön per Hand nachgeführt), werde ich es beim visuellen lernen und mich dort herantasten. Die Fotografie steht nicht im Vordergrund am Anfang - aber halt am Ende (das ist meine private Herausforderung).

  • Hi,


    ich habe auch ein ED APO 80/560 auf einer HEQ5.
    Am Anfang mit meiner Nikon D90 fotografiert, jetzt habe ich mir hierfür eine gebrauchte Canon 1000D gekauft für 150€, da diese auch ohne teuren Adapter mit Software per Laptop gesteuert werden kann.
    Am APO ist ein 9x50 Sucher an dem eine AlCCD5L-IIm zum guiden angebracht ist.


    Damit kann man prima üben, Erfahrungen machen und sogar schöne Ergebnisse erzielen.
    Später kommt dann etwas größeres dazu.


    Gruss Roland

  • Danke euch allen!


    Eure Gründe sind nachvollziehbar und ihr sprecht aus Erfahrung.


    Somit ist die Entscheidung für das "Rohr" schon einmal getroffen: TSED80 mit 3" OAZ.


    Da einige die ALCCD am 5x80 Sucher verwenden, werde ich dies ebenfalls so beginnen, kein exra Leitrohr.

    Die Montierung ... *hmm* ... ich hatte schon fast die Celestron AV VX GoTo der HEQ5 Skyscan vorgezogen. Beide tragen ca. 14kg - genug für den ED80 oder etwas Größeres in der Zukunft. Da muss ich noch etwas recherchieren ...


    (==&gt;)Roland:
    Ich hatte ebenfalls die DX90 schon adaptiert. Langzeit ist aber damit nicht unbegrenzt möglich. Der Chip ist nicht gekühlt und die schaltete sich ab. Deswegen möchte ich auch nicht auf Dauer die D7000 adaptieren (zumal ja CCD wesentlich kleinere Pixel hat). Wie ist das mit deiner Canon jetzt?


    ciao
    Ralph

  • Hallo Ralph,


    das Abschalten der Kamera sowie die autom. Bilddrehung muss natürlich abgeschaltet werden, das ist bei Canon auch so.
    Die Langzeitbelichtung die Du meinst, sind wahrscheinlich die 30 sek. Grenze, danach kommt bulb.
    Für die Nikon hatte ich mir einen programmierbaren Fernauslöser für ca. 35€ gekauft, hier kann man Sequenzen programmieren, z.B. 30 Aufnahmen a 3 min. mit jeweils 2 sec. Pause. Der Nachteil, man kann darüber nicht dithern, als der Versatz der Optik um ein paar Pixel zwischen den Aufnahmen, um Hot- und Coltpixels zu vermeiden.


    Mit der Canon geht das sogar noch einfacher (ab DigicIII Prozessor), einfach die Kamera über USB mit dem Laptop verbinden.
    Dann z.B. mit dem APT Tool (12€) die Sequenz programmieren. Über APT und PHD kann dann auch das Dithering erfolgen.
    Vergesse den Flattener beim ED80 nicht, der ist aus meiner Sicht wichtiger, als eine rauschärmere CCD Kamera.
    Zumal würde ich beim Einstieg in die CCD Kameras in die 1500€ Klasse schauen, da nach meiner Meinung nach, erst ab da die Qualität ggü. einer CMOS DLSR zu sehen ist. Hierzu können aber sicherlich noch die Mitstreiter etwas schreiben, die bereits Erfahrungen mit gekühlten CCD Kameras haben. Für den Anfang reicht mir die DSLR.


    Ob nun Celestron, Skywatcher oder andere Montierung, kann ich Dir leider keine Empfehlung geben, da ich nur die HEQ5 in der Preisklasse kenne. Diese habe ich gebraucht für ca. 500€ gekauft um damit zu üben. Sie hat Ihre Problemfelder, aber wenn man die kennt, kann man diese beheben bzw. darauf reaieren.
    Später kommt eine deutlich bessere mit mehr Traglast, ich liebäugle mit einer AVALON.


    Gruss Roland

  • Danke Roland,


    nein, Bulb ist schon gesetzt (komme ja aus der Fotografie - Makro- und Tierfotografie ...). Die D90 hat sich zum Schutz vor Überhitzung nach ca. 1,5 min Sternenhimmmel abgeschaltet. ... [:(]


    Den Flattener hab ich schon eingeplant.
    Danke für den Tipp mit dem programmierbaren Fernauslöser.


    Wenn es soweit ist, werde ich dich bestimmt nochmals kontaktieren ... [:)]


    ciao
    Ralph

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