Grobschliff mit Flex und Kurvenschablone

  • Hallo,


    neulich habe ich aus der Sammelbestellung von Stathis einen 460mm-Spiegelrohling gekauft. Hier nochmals vielen Dank für die freundliche Beratung und schnelle Lieferung !


    Nach einigen (erfolglosen) Versuchen, den Rohling auf die übliche Weise auszuhöhlen, habe ich nun doch beschlossen, es wie bei meinem letzten Spiegel wieder mit der Flex zu machen.


    Um bei dem dünnen Spiegel kein Risiko einzugehen, habe ich mir eine Fräsvorrichtung gebaut. Die Flex ist unter einem Wagen montiert, der auf Kurvenschablonen entlang fährt.
    (Die Idee dazu habe ich vom ITV 2003, wo eine ähnliche Maschine zu besichtigen war.)


    Ich habe einige Bilder von meiner Konstruktion gemacht.
    Falls ich etwas übersehen habe, bitte sagt es mir. Noch kann ich etwas umbauen, bevor ich das Ding auf den Rohling loslasse !


    Freundliche Grüße,
    Martin Cibulski
    http://www.martin-cibulski.de/atm/



    Dies ist die Fräsvorrichtung.
    Der Spiegel liegt unten auf Rollen auf, ist dadurch drehbar. Drei Winkeleisen halten ihn in seitlich fest.
    Über dem Spiegel fährt der Wagen mit der Flex entlang.




    Dies ist der Wagen mit dem Winkelschleifer von unten gesehen.




    Die Schablonen sind unabhängig vom Rahmen justierbar aufgehängt. Damit kann der Winkelschleifer Schritt für Schritt sehr genau tiefer gestellt werden. Zusätzlich zu dieser Aufhängung werde ich die Schablonen vor dem Fräsvorgang mit Schraubzwingen sichern.




    Die Schablonen habe ich mit einer Oberfräse geschnitten. Die Fräse war an einem Holzbalken befestigt, der wie ein Zirkel um einen Punkt drehbar gelagert war. Dadurch konnte ich die Kreisbahn mit vier Metern Radius sehr genau einhalten.




    So sieht eine fertige Schablone mit den Einstellschrauben aus. Für einen anderen Radius müsste nur das Holzbrett neu hergestellt werden; die Aufhängung ist wiederverwendbar.


  • Hallo Martin


    du wirst viel Wasser laufen lassen müssen sonst gibt es durch Temperaturspannungen Brüche.
    Das Wasser darf aber die Maschine nicht vollspritzen


    Gruß Frank

  • Hallo , du kannst ja mal als Probe etwas anders darunter legen (Betonscheibe oder ä.)und ein paar Striche machen dann siehst du ob es funktioniert .Was mich schon immer interessiert hat ist wie das mit dem kühlen ist, es soll ja kein Wasser in die Flex kommen .
    Ich habe mal ein Prisma abschleifen wollen und es ist mir durch die Hitze geplatzt.
    Gruß Erich

  • Hallo Martin,


    so wie du das vor hast sehe auch ich das Problem mit dem Wasser, auserdem sind diese Scheiben als Trennscheiben gedacht, d.h. für radiale Belastung (entlang der Scheibe) ausgelegt, so wie du das vor hast kommt aber Biegung auf die Scheibe, das könnte gefährlich werden !!!
    Entweder die Scheibe senkrecht zum Spiegel einbauen und nat. nur langsam tiefer stellen, oder besser du holst dir einen Schleiftopf, dann hast du auch nicht so sehr das Problem dass dir Wasser in die Maschiene kommt, da der Schleiftopf axial belastet wird und die Maschine somit parallel zum Spiegel liegt.


    Grüße und CS


    Klaus

  • Hallo,


    Wasser ist auf jeden Fall notwendig. Ohne Wasser gibt es Funken und die Diamanten in der Trennscheibe verbrennen sofort.
    Damit die Flex kein Wasser ansaugt, hatte ich beim letzten Mal ein Rohr zum Schutz der Ansaugöffnung angebaut. Es spritzte aber fast gar nicht, daher werde ich es diesmal weglassen.


    Was die seitliche Belastung der Scheibe angeht:
    Bei meinem letzten Spiegel habe ich die Scheibe ähnlich flach montiert und es gab keine Problem mit der seitlichen Abnutzung. Es treten fast keine Seitenkräfte auf, da das Glas bei der hohen Geschwindigkeit sofort wegsplittert.
    Die Scheibe schnitt so schnell, das eine kleine Unachtsamkeit bereits ein millimetertiefes Loch zur Folge hatte. Wegen diesem Loch musste ich den ganzen Spiegel später mit Karbo60 auf diese Tiefe herunterschleifen.


    Gruß,
    Martin Cibulski



    Hier meine Vorrichtung für den letzten Spiegel:


  • Hallo Martin,


    irgendwie kann das schon rein geometrisch mit der waagerechten Schleifscheibe gar nicht gehen.


    Ein 460 mm-Spiegel hat bei 4 m Radius eine Pfeiltiefe von 6,6 mm. Wie stark trägt denn die Befestigung der Schleifscheibe auf? Näher kommst Du doch bei waagerechter Scheibe gar nicht an das Glas heran.


    Oder ist die Flex ein wenig in Laufrichtung des Wagens gegen die Waagerechte verkippt? Aus Deinen Fotos geht das nicht hervor. Dann schneidest Du gewissermaßen mit der "Spitze" der Schleifscheibe.


    Aber dann ist der Radius der Schneidepunktes größer als vier Meter. Und außerdem mußt Du aufpassen, daß der Spiegel richtig montiert ist. Denn die Spiegelmitte soll ja an der tiefsten Stelle sein, die der Schneidepunkt erreicht. Und wenn die Flex so am Wagen befestigt ist, daß der Schneidepunkt nicht genau mittig zwischen den Rollen liegt, dann ist der tiefste Punkt nicht an der tiefsten Stelle der Schablone, sondern entsprechend verschoben. Da kannst Du Dir prima einen Schiefspiegler flexen.


    Und aufgepaßt: Durch Abnutzung der Schleifscheibe verschiebt sich der Schneidepunkt!


    Gruß, mike

  • Hallo Mike
    ...genau das Selbe hab ich mich auch gefragt. Im zweiten Bild von oben ist aber der Schlitten zu sehen und da sind die hinteren Rollen etwas weiter weg vom Brett montiert, so daß das ganze Brett vorne etwas abtaucht. -Also schon eine Verkippung im Endefekt.


    (==>) Martin C.: Wenn der Spiegel drehbar gelagert ist und dazu noch auf Rollen (hört sich für mich nach leichtgängig an), besteht dann nicht die Gefahr, daß die Scheibe den Rohling quasi dreht?


    Bei den Worten Wasser und Strom krieg ich Gänsehaut, aber andere haben es ja auch irgend wie hinbekommen...


    Gruß


    Daniel

  • [ja klar das wasser wird von der Scheibe weggeschleudert kommt aber diesmal an die Wände deiner Kiste und von dort? spritzt es vieleicht doch zurück
    auch hast du den Schutz um die Scheibe diesmal nicht dran, der hat bei mir zumindest immer in der Richtung das Wasser aufgefangen
    vieleicht kannst du die Scheibe soweit einkapsel das nur noch das frei ist was sein muß
    ich würde schon sehen das wenigsten ein FI-Schalter im Stronkreis ist, sonst wird das mehr eine Mutprobe für ganz Blöde


    Gruß Frank

  • Hallo zusammen,


    zunächst einmal Danke für die vielen Kommentare !
    So kann ich meine Idee noch einmal durchdenken, bevor etws schief läuft.


    >>Mike:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Oder ist die Flex ein wenig in Laufrichtung des Wagens gegen die Waagerechte verkippt? Aus Deinen Fotos geht das nicht hervor. Dann schneidest Du gewissermaßen mit der "Spitze" der Schleifscheibe.
    Aber dann ist der Radius der Schneidepunktes größer als vier Meter. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Richtig, ich werde deshalb häufiger über den Spiegel fahren und ihn dabei immer ein Stückchen weiter drehen. Durch die Überlagerung entsteht eine halbwegs gleichmäßige Oberfläche.
    Trotzdem muss ich danach noch eine Weile mit Karbo60/80 schleifen, bevor ich das Fliesentool gießen kann.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Und außerdem mußt Du aufpassen, daß der Spiegel richtig montiert ist. Denn die Spiegelmitte soll ja an der tiefsten Stelle sein, die der Schneidepunkt erreicht. Und wenn die Flex so am Wagen befestigt ist, daß der Schneidepunkt nicht genau mittig zwischen den Rollen liegt, dann ist der tiefste Punkt nicht an der tiefsten Stelle der Schablone, sondern entsprechend verschoben. Da kannst Du Dir prima einen Schiefspiegler flexen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das möchte ich an den Schablonen einstellen.
    Ich fahre den Wagen (Motor aus!) von vorn und von hinten an den Spiegel heran und schaue, wo die Schleifscheibe ihn berührt.
    Die Schablonen stelle ich dann einmal (!) so ein, dass der Berührpunkt vorn und hinten gleich weit vom Spiegelrand entfernt ist. Dann sollte auch der tiefste Punkt der Kurve in der Spiegelmitte sein.
    Danach drehe ich immer alle vier Einstellschrauben gleich viel und die Schablonen bleiben parallel zum Spiegel.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Und aufgepaßt: Durch Abnutzung der Schleifscheibe verschiebt sich der Schneidepunkt!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zum letzten Schliff werde ich die Schablonen wohl nur einen halben Millimeter absenken, damit die Schleifscheibe nicht so viel abtragen muss und ihre Form hält, bis ich mit dem Spiegel einmal herum gekommen bin.
    Allerdings ist die Abnutzung überhaupt sehr gering. Beim letzten Spiegel (350mm F5) hat sich die Scheibe nur am Rand abgerundet; ihr Durchmesser blieb aber erhalten.



    &gt;&gt;Daniel:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn der Spiegel drehbar gelagert ist und dazu noch auf Rollen (hört sich für mich nach leichtgängig an), besteht dann nicht die Gefahr, daß die Scheibe den Rohling quasi dreht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Spiegel ist etwas zwischen den Winkeleisen eingeklemmt und kann nicht frei drehen.
    Es treten auch fast keine Kräfte an der Schleifscheibe auf, wenn sie langsam vorgeschoben wird.
    Bei der hohen Geschwindigkeit der Scheibe platzt das Glas sofort ab, bevor sich eine Kraft aufbauen kann.



    &gt;&gt;Frank:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    ja klar das wasser wird von der Scheibe weggeschleudert kommt aber diesmal an die Wände deiner Kiste und von dort?
    spritzt es vieleicht doch zurück auch hast du den Schutz um die Scheibe diesmal nicht dran, der hat bei mir zumindest immer in der Richtung das Wasser aufgefangen
    vieleicht kannst du die Scheibe soweit einkapsel das nur noch das frei ist was sein muß
    ich würde schon sehen das wenigsten ein FI-Schalter im Stronkreis ist, sonst wird das mehr eine Mutprobe für ganz Blöde
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein FI-Schalter ist vorhanden ;)
    Ich werde den Schutz wieder anbauen, aber eher für den Fall, dass die Scheibe platzt (soll vorkommen !).
    Eigenartigerweise spritzte es beim letzten Mal kaum. Irgendwie kommt das Wasser mit der schnelldrehenden Scheibe nicht mit oder bildet sich ein Luftfilm um die Scheibe, der das Wasser etwas von der Scheibe fernhält.



    Mit freundlichen Grüßen
    Martin Cibulski
    http://www.martin-cibulski.de/atm/

  • Hallo,


    gerade habe ich den Rohling mit meiner Vorrichtung vorgefräst.


    Mit dem Strom ist nichts passiert, viel gespritzt hat es nicht, nur sehr viel gestaubt trotz Wasser auf dem Rohling.


    An einer Stelle bin ich leider schon ganz bis zum Rand gekommen, was ich eigentlich jetzt noch nicht machen wollte. Beim Vor- und Zurückfahren mit dem Fräswagen sind leichte Vertiefungen entstanden (bis zu 0,25 mm, mit dem Sphärometer gemessen). Das kommt wohl daher, dass die Schleifscheibe etwas über die Vorderräder des Wagens hinausragt. Wenn dann der Wagen hinten angehoben wird, kommt die Schleifscheibe vorn zu tief.




    Die Kurvenform kommt mir allerdings nicht richtig sphärisch vor. Eigentlich sieht es eher wie ein Trichter aus. Warum das so ist, kann ich mir nicht erklären. Die Tiefe in der Mitte stimmt ungefähr mit etwa 6,5 mm.




    Was ich beim nächsten Mal anders machen würde:


    Mehr Abstand zwischen den Vorder- und Hinterrädern, so dass die Schleifscheibe eher mittig dazwischen liegt.
    Einen längeren Kasten, so dass der Spiegel komplett an beiden Enden überfahren werden kann.


    Mit freundlichen Grüßen,
    Martin Cibulski

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">


    .....
    Die Kurvenform kommt mir allerdings nicht richtig sphärisch vor. Eigentlich sieht es eher wie ein Trichter aus. Warum das so ist, kann ich mir nicht erklären. Die Tiefe in der Mitte stimmt ungefähr mit etwa 6,5 mm.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja klar in der Mitte gehts ja auch immer mit rüber da ist der geringste Druck auf die Scheibe. Mit feierem Vorschub und mehr Strichen wäre das bestimmt schöner häte aber auch einiges länger gedauert.
    aber egal wie besch.. das aussieht sind doch eine Menge cm³ weg und darauf kommt es an.


    Glückwunsch Frank

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!