Belichtung von NGC6960 mit 18" F3 Newton u. 6" APO

Hallo Freunde der Nacht.

Ich habe an meinem 18" F3 Newton nun über 2 Jahre einiges geändert und verbessert, da ich mit der Abbildung nicht zufrieden war.
Mein recht dünner Spiegel von 33 mm ist paral. betrieben schon eine Herausforderung und F3 erst recht.

Anfang April diesem Jahres war ich beim Alois Ortner und wir haben eine Marathonmessung an zwei Tagen gehabt und einiges gefunden, was teilweise selbst verschuldet und teilweise konstruktiv bedingt für mein Problem gesorgt hat. Hier hat sich auch bestätigt, wie gut der Spiegel ist und da hat der Horia richtig gut gearbeitet, nochmals Danke Horia [;)].
Im Anschluss habe ich eine neue HS Zelle aus mas. ALU drehen lassen und mit 16 x M8 Teflonschrauben wird der HS nun sicher seitlich gehalten. Der 18" Newton hat auch sehr viele Teile aus Carbon erhalten und das ein oder andere wurde auch geändert und gegen andere Teile getauscht. So ein Newton baut man nur einmal.

Seit drei Wochen habe ich nun auch einen 6" triplet APO neben dem 18" F3 Newton und am 31.7.2013 habe ich mal einen Vergleich auf das gleiche Objekt gemacht und NGC6960 zunächst mit dem 6" APO mit einer EOS 600DA bei 3 x 15 min ( ISO 800 ) gemacht.

Im Anschluss habe ich die EOS an den 18er geklemmt ( leider auch etwas verkippt, was man nach links recht deutlich sieht ) und 3 x 6 min bei ISO 800 belichtet.
Anbei mal das Ergebnis. Die Bildbearbeitung ist noch nicht besonders gut.

Viele Grüße aus der Eifel

Thomas

Hallo Elmar

Gerne....

Also,im Januar 2011 habe ich den Gittertubus beim Dieter Martini abgeholt
und das ganze sah so aus...

Zunächst habe ich die Flächen sowie ALU Rohre nur mit Carbonfolie bezogen,
nachdem ich die Multplexteile mit Bootslack behandelt habe.

Da der Newton später auch mit Vollformat Sensoren genutzt wird, so hat dieser auch
entsprechend einen großen 130er Fangspiegel ( OO UK mit 97% Besichtung; gemessene 1/14 Wave PV ).
( Der HS wurde auch in England mit 97% Hilux beschichtet, was gegenüber 88% Beschichtung knapp 1 1/2" mehr an Licht bringt ).

Der erste Umbau war die HS Justage; ( von 3 Federn auf 6 Federn sowie Rändelschrauben ).

Als nächstes wurde bei APM nach meiner Zeichnung eine 3" OAZ Hülse zur axialen Klemmung angefertigt.
Die standardmäßige punktuelle Klemmung über Messinghülse verursacht eine Verkippung des Zubehörs.

Damit die OAZ Basis auch dem Bildfeld angepasst werden kann, so habe ich eine 4mm Carbonplatte zwischen
OAZ Basis und Hutplatte verbaut.

Die Justage eines F3 Systems funktioniert nicht mehr alleine mit einem Laser.
Hier habe ich mir zusätzlich ein 2" Catseye aus den USA besorgt.
Damit ist die Justage des F3 Systems nun kein Problem mehr.

Damit im Gittertubus bei dieser Größe auch der HS abgedeckt wird, so habe ich eine klappbare Abeckung konstruiert.

Als nächstes wurde die FS Spinne gegen eine Carbonspinne mit Doppelspikes getauscht. ( Horst Becker )
Damit ist der FS wesentlich stabiler und zum Fokusieren wunderbar ( bei 100% Fokus sieht man nur noch 4 Spikes )

Als nächstes wurden alle Messing / Stahlschrauben gegen rot eloxierte ALU/Mag Schrauben getauscht.

Nun wurden die HS Aufnahmen der Spiegelzelle gegen 4 mm Carbonaufnahmen mit Teflonpads getauscht.
diese wurden von Spitze zu Spitze rund gesägt, damit der HS mehr Fläche zum auskühlen hat.

In 2012 hatte ich zwei Schlaganfälle und 7 Monate erst mal keine weiteren Aktivitäten am Newton.

Anfang 2013 habe ich die klassische HS Zelle gegen einen mas. Multiplexring mit 45 seitlichen Hartgummis getauscht.
Die klassische 3 Wippen Halterung war für meinen 18" F3 Spiegel zu instabil.
Was bei einem Dobson noch recht gut geht, war bei mir nicht zu gebrauchen.
Der HS hat auf der Montierung eine Eigenleben gehabt, was zu Dejustierung nach einem Schwenk geführt hat.

Nach dem Besuch bei Alois Ortner habe ich einen mas. ALURing in Auftrag gegeben.
Nun wurden auch die seitlichen 16 M8 Teflonschrauben genau an die Mittellagerung angepasst.
Bei so einem dünnen Spiegel sehr wichtig.

Umbau / Austausch der HS Wippen gegen leichtere selbst hergestellte Wippen.

Austausch der ALU Rohre gegen Carbonrohre ( 8,4 Meter )
Die Gitterrohre habe ich mit UHU Endfest 300 an den Kunststoff Kugeln verklebt
und mit einer rot eloxierten 4mm selbstsichernden Schraube zusätzlich gesichert.
2mm Microtape jeweils pro Stab freihändig gelklebt.
Die innenliegende Seite der Rohre wurden mit schw. Velour von DeCeFix ausgekleidet.
( die ges. Spiegelzelle sowie das Mittelteil und der Hut natürlich auch ... )

Die HS Halter wurden von einem mas. umlaufenden Ring gegen drei ALU Halter getauscht.
Dies bringt 4mm mehr an Öffung, das 84x mehr an Licht aus macht.

Umbau / Austausch der HS Verstellung gegen neue Justageschrauben

Hier wurde auch die Vorspannung der HS Zelle umgebaut und gegen neue stärkere Federn.

Es wurden im Anschluss zwei Außenabdeckung des 18" Newton gegen Streulicht hergestellt.
Hier habe ich schw. Bühnenmolton genommen.
Diese haben jeweils an den Enden eine innere rote Kordel erhalten und werden jeweils über einen Reisverschluss zusammen gezogen.

Der 18" Newton wurde zusätzlich auf eine mas. 12mm ALU/Mag Platte verschraubt, was eine deutliche Stabilitätsverbesserung brachte.
später folgte der 150er APO in Extenderschellen.

Die ALU Teile habe ich alle in München rot eloxieren lassen, was einen wunderbaren Kontrast zu dem Carbon Newton sowie APO hat.

Der Newton wiegt fertig nun etwas mehr als 30 KG.
Durch die Hebellänge brauche ich natürlich etwas mehr an Gewichte, sodass ich nun 68 KG an Gegengewichten auf der ALT Montierung einsetze. Die ALT Montierung hat mit dem 18er sowie dem 6" APO keine Probleme und alles geht wunderbar leicht.
Nur meine 2,6m x 2,6m Sterwarte könnte gut 1m größer sein. Sonst bin ich mit allem sehr zufrieden.
Ah, ich habe vor 2 Monaten auch meine kleine Sternwarte an Spitzdach auf Flachdach umgebaut.
Jetzt fehlt nur noch der Sprung von DLSR auf CCD sowie entspr. Schmalbandfilter.
Dies werde ich nächstes Jahr angehen....

Einige Bilder sind noch nicht frei geschaltet, so fehlt das ein oder andere Bild.
Ich denke aber, das man den Umbau recht gut nachvollziehen kann.

Der HS wurde durch leichtes Drehen in die richtige Position gebracht, bis die Sternabbildung auch
über das gesammte Feld stimmt.

Viele Grüße aus der Eifel

Thomas