Mein kleiner neuer 80/1200 Fraunhofer

  • Hallo Kurt,
    das mag sein. Ich hab da allerdings noch ganz gut Details wie Wolkenbanstruktur und Cassiniteilung erkennen können. Ich hab auch bei 100 fach und 130 fach geschaut, auch da ist mir bei Saturn kein Farbsaum aufgefallen. Er wird schon da sein, aber bei Saturn so unauffällig, dass er mir nicht aufgefallen ist.
    Der 80 f/15 hat bei gleichen Gläsern weniger Farbfehler wie der 90 f/15. Leute wie der Karsten die nach Farbfehler suchen werden bei Saturn da auch etwas sehen, aber meine Erfahrung an Saturn ist, dass ich zwischen 30 - 150 fach keinen Farbsaum um Saturn gesehen hab, hab aber auch net explizit danach gesucht. Vielleicht hab ich es auch gekonnt übersehen, aber es schad ja net ;)


    Jupiter ist aufgrund seiner Helligkeit natürlich ein Kandidat für einen Farbsaum und Venus sowieso, aber mei, es ist halt kein APO aber der Kontrast ist für die 80 mm schon gut. Mit der Sternabbildung und Auflösung z.B. auch bei M13 bin ich sehr zufrieden.


    Möglicherweise ist der Refraktor vom Nikolas noch a bisserl besser, da er natürlich an seinem Refraktor immer noch tunen kann und bei den kaufbaren sicher net so viel optimiert wird.


    Der 80 f/15 ist auf jeden Fall ein schöner klassischer Fraunhofer und ich wünsch dem Nikolas viel Freude damit.


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Der 80 f/15 ist auf jeden Fall ein schöner klassischer Fraunhofer und ich wünsch dem Nikolas viel Freude damit...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    darin sind wir uns völlig einig. Ich glaube auch nicht dass so ein Refraktor noch nennenswerte Farbfehler produziert und wollte nur darauf hinweisen dass AP = 0,53 ganz unabhängig von der Art des Teleskopes bei Planeten allgemein und ausgerechnet an Saturn eher suboptimal ist. Erfahrene Planetenbeobachter nehmen als Richtwert für die opt. Vergr. ca. 0,8 mm AP. Ich hab aber auch schon folgendes gelesen:


    <b>"5-Zoll f/8 Fraunhofer an Jupiter bei 560x Vergr. mit Blau + Gelbfilter alles knackscharf..."</b>[:D].


    Vielleicht haben sich mittlerweile insbesondere bei jüngeren Beobachtern die Augen weiterentwickelt[:o)]


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    meine Augen sind wohl gut lichtempfindlich aber nicht so besonders gut (kurzsichtig). Vielleicht brauchen schlechte Augen eine höhere Vergrößerung. ;)
    Ich werd das nächste Mal eine Testreihe mit verschiedenen Vergrößerungen machen. Es kann schon sein, dass ich dem Vergrößerungswunsch erlegen bin, aber der Anblick war bei 150x zumindest noch nicht schlecht. Rein subjektiv sah der Saturn auch noch scharf aus, halt ein bisserl dunkler wie bei 100x.


    Das mit 560x Vergrößerung bei 5" f/8 ist sicherlich nicht ernst gemeint gewesen. Da ist man schon lang im Bereich der leeren Vergrößerung. Ich hab gehört, das manche beim Trennen vom Doppelsternen im Bereich der leeren Vergrößerung ihr Glück versuchen.
    Ich hab das aber noch nicht versucht und scharf sind die Sterne dann sicherlich auch nicht mehr. ;)


    Jupiter werde ich auf jeden Fall mit niedrigerer Vergrößerung anschauen. Ich bin schon ganz gespannt auf die nächste Jupiterbeobachtung.


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Vielleicht brauchen schlechte Augen eine höhere Vergrößerung.;...)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Im Prinzip ja. Das macht aber nur dann Sinn wenn die
    Bildhelligkeit bei der höheren Vergr. noch für Farbsehen (= Tagsehen) ausreicht. Aber wie den auch sei, die von mir o.g. 0,8 mm AP für optimale Planetenvergrößerung ist ein Richtwert und kein Evangelium.


    Es gibt auch Sprüche die besagen man solle doch einen Refraktor lieber auf etwa 500nm optimieren anstatt wie allgemein üblich auf 550nm. Bei ca. 500 nm liegt nämlich das Empfindlichkeitsmaximum des dunkeladaptierten Auges. Dann würde man die bei H-beta und O-III strahlenden Gasnebel schärfer und besser aufgelöst sehen können, eben wegen der besser angepassten Linsenoptik. Das klingt zwar recht einleuchtend wenn man vergisst dass das Auge bei Dunkeladaption weniger als 1/10 des Auflösungsvermögens im Vergleich zum Tagsehen hat. Man müsste folglich entsprechend höher vergrößern. Im Endeffekt würde man vor lauter Vergrößerung und der damit verbundenen Reduktion der Bildhelligkeit garnix mehr sehen können, für das Tagsehen aber etwas an opt. Qualität verlieren[8D].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..Ich hab das aber noch nicht versucht und scharf sind die Sterne dann sicherlich auch nicht mehr. ;)...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann man hier getrost machen. Wenn eng stehende Doppelsterne getrennt erscheinen sollen muss man hoch vergrößern. Dann sieht man echt keine Punktsternchen mehr sondern deren Beugungsbilder. Übertreibung mit der Vergrößerung schadet hier kaum.


    Bei der Trennung von relativ hellen Doppelsternen können auch schwache Graufilter helfen. Aber das gilt wohl eher für großkalibrige Optiken.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: qualitywins</i>
    <br />Angefangen hat alles mit zwei Scheiben Glas vom Surplus Shed.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hi Nikolas, das ist ein sehr faszinierender Thread - toll! Ich hätte mal eine Frage zur Beschaffung des Glases. Hast du bei Surplus Shed einfach angefragt ob sie Reste übrig haben oder gibt es auch vorgefertigte Rohlinge? Mit welchen Kosten muss man bei der Glasbeschaffung rechnen? Man sagt ja, dass eine Linse 4 mal ungenauer sein darf als ein Spiegel: Wirkt sich das auf den Schleifaufwand und Polieraufwand aus, mal abgesehen davon, dass man 4 Flächen bearbeiten muss? Mich würde auch die Optik-Berechnung interessieren. Hast du ein Buch zur Hand genommen und dann mit Oslo gerechnet?




    beste Grüße
    Christian

  • Hi Christian,


    hab deine Frage erst heute gesehen...


    Surplus shed verkauft als "Glass Blanks" gepresste Glasrohlinge, die für irgendwelche Zwecke einmal hergestellt wurden. Diese haben nicht gerade die richtigen Kurven für Teleskope, sind aber wenigstens schon mal rund. Nachgefragt ob sie noch anders haben habe ich nicht.


    Leider gibt es dort kaum noch Rohlinge mit größeren Durchmessern. Das Glas das ich benutzt habe, hat kaum 20 Euro gekostet + Porto aus den USA. Neben dem beschränkten Durchmesser und der sonderbaren Kurven im Glas, die man rausschleifen muss, ist leider auch nicht immer klar um welches Glas es sich handelt oder die Angaben sind schlicht falsch. So hatte ich ja leider etwas umplanen und umschleifen müssen...


    Ausserdem ist es nicht gerade sicher zu bearbeitendes Glas... Der "due to it's weight, it may be Flintglass" Rohling ist fast sicher BPH8, ein altes Ohara Glass mit abnormaler Dispersion und hohem Brechwert, das aber leider zu 55% aus Bleioxid besteht...


    Der Rohling der als SK51 verkauft wird ist leider Sk16.


    Wenn es ein größeres Teleskop werden sollte, muss man sich das Glas woanders beschaffen. Helma, Hebo und andere bieten an aus dem gewünschten Glas entsprechende Rohlinge zu erstellen (also runde, plane Platten mit dem gewünschten Durchmesser und Dicke.)


    Leider nehmen die dafür richtig Geld, da es schon ein gewisser Aufwand ist die großen Glasblöcke zu handhaben. Da sollte man schon mit 100-200 Euro für einen 4"-5" Rohling rechnen, bei speziellen Gläsern auch schnell ein vielfaches.


    Man kann auch grob gesägtes quadratisches oder rechteckiges Glas kaufen und es selber weiterbearbeiten. Das ist allerdings sehr aufwändig und birgt das Risiko, das man sich das Glas bei der Bearbeitung ruiniert. Wichtig bei der Bearbeitung ist dann, dass man beide Gläser exakt rund bekommt, mit exakt den gleichen Durchmesser, um später keine Zentrierprobleme zu bekommen die zu lateralen Farbfehlern führt.


    Der Bearbeitungsaufwand der fertigen Rohlinge ist nicht so viel weniger als bei Spiegeln. Vorteil ist ganz klar, dass man sich das Parabolisieren sparen kann und man nur eine halbwegs ordentliche Sphäre braucht, das spart Zeit beim polieren. Allerdings muss man beim Schleifen viel messen, da man ja nicht nur viermal die reichtige Sagitta erreichen muss, sondern auch noch das Wedge unter Kontrolle halten und idealerweise auch noch die Dicke der Linse.


    Zum Glück kann man, wenn man mit einer Fläche fertig ist, oder sogar mit einer Linse die aber nicht so ganz zu den Berechnungen passt, das Teleskop mit der Linse in Oslo neu optimieren. Zum Glück sind langsame Achromate sehr fehlerverzeihend.


    Ich habe das erste Design in Excel gerechnet, optimiert als Aplanat. etwas bessere Performance erhält man jedoch wenn man es in Oslo raytraced, da es nicht nur Fehler 3. Ordnung berücksichtigt.


    Grüße,


    Nikolas

  • Hallo


    Ich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit Teleskopen, aber an Refraktoren habe ich mich noch nich getraut. Habe größten Respeckt vor denen die das machen.
    Eine sehr beeindruckende Optik. Ich wünsche weiter so gutes gelingen!


    Gruß vom Bodensee


    Mathias

  • Hallo Nikolas,


    besser Spät als nie - hatte es irgendwie aus den Augen verloren - einen riesen Danke für deine Ausführliche Antwort. Vielleicht finde ich irgendwann mal Zeit, mich mit diesem Interessanten Thema zu beschäftigen.



    beste Grüße,
    Christian

  • Hallo Nikolas,


    ich bin zwar kaum einer derjenigen, die bei jedem Selbstbau gleich "ultimativ lobhudeln", aber bei deinem Projekt muss man unbedingt eine Riesen-Ausnahme machen.
    Da mir erst mal nichts zu lobhudeln einfällt, was nicht schon geschrieben wurde, schließe ich mich allen Lobhudeleien an, natürlich verstärkt um den Faktor 3-4x.


    Supi!


    Frohes Neues Jahr und viel Spaß mit dem Eigenbau-Refri,


    Hubertus

  • Grüß Dich Nikolas,
    wie geht es Dir mit Deinem 80/1200? Hast Du mal wieder mit Deinem 80/1200 beobachten können. Ich hab mit meinem Vixen 80/1200 Anfang und Mitte Dezember Jupiter angeschaut, ein Genuß [:p]
    Ich kann Dir das nur empfehlen.
    Viel Freude damit im neuen Jahr. Also ein gutes, glückliches und gesundes neues Jahr 2014 mit vielen schönen Astrobeobachtungen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Nikolas,


    gratuliere zu der Fraunhofer - Prüfung!


    Genau so oder ähnlich, hat der Joseph sich auch, mit den damals noch fast unbekannten Gläsern an seine Optiken gemacht, bis sie so waren wie wir sie heute kennen.


    Fraunhofer hätte sicher Freude gehabt dich bei der Arbeit zu sehen, und die Umfummelei, wenn die Gläser anders wirken als gedacht, wäre Ihm sicher auch nicht unbekannt gewesen.


    Hut ab tolle Arbeit!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo zusammen,


    da der Topic gerade auf Seite 14 war und an letzter Position wollte ich es nicht sterben lassen und ich bring es grad mal wieder nach vorne.


    Vielen Dank für eure Antworten, dem Telekop geht es gut und es funktioniert einwandfrei.


    Ein neues CaF2 Design ist fertig, das CaF2 auch vorhanden in 90 mm aber ich muss die Zeit finden es zu bauen. Mehr folgt bald.


    Grüße,


    Nikolas

  • Hallo Nikolas,
    wie ist es denn weitergegangen mit Deinem FH 80/1200? Was hast Du damit schönes beobachtet?
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    <br />Hallo Nikolas,
    wie ist es denn weitergegangen mit Deinem FH 80/1200? Was hast Du damit schönes beobachtet?
    Servus,
    Roland


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Roland,


    ich hab verschiedene übliche Messier Objekte beobachtet, auch Jupiter kam zum Zug, und die anderen Planeten, aber ich hatte die letzten Monate viel zu tun...


    Die Sonnenfinsternis wurde natürlich auch durch das Teleskop beobachtet und obwohl es ja wirklich keine Herausforderung für das Teleskop war, war ich stolz wie Oskar, es durch diese kleine Linse zu beobachten... [:D]


    Grüße,


    Nikolas

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