150er Achromat

  • Hallo Roland,


    wenn ich mich recht erinnere, haben die Zeiss-AS-Objektive eine (1) Linsenoberfläche, die leicht asphärisch ist. Somit sind sie nicht ohne weiteres mit normalen Achromaten vergleichbar.


    Grüße


    Kurt

  • Hallo Kurt und alle,
    Das mit der asphärischen Fläche,hab ich auch gelesen,deshalb soll ja grad die sphärische Aberration so gut korrigiert sein.
    Gruß Armin

  • Hallo Kurt,
    ich hab das mit der asphärischen Oberfläche auch irgendwo gelesen wobei ich dazu keine genaue Aussage machen kann. Das ist aber hoffentlich kein Widerspruch zu meiner Aussage. Ich wollte ja nur etwas über den vergleichsweise sehr geringen Farbfehler der AS Refraktoren sagen, bei der der AS 80/1200 vom Farbfehler her gesehen sogar im Halbapobereich liegt.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Zeiss AS 80/1200 sollte auch schon im Bereich der Halbapos sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ein solcher AS wäre in der Tat schon recht farbrein.
    Eine Klassifizierung nach RC Wert für die Wellenlängen F/C zu e ergäbe HA da hast Du völlig recht
    Schnittweite F/C zu e = 1200mm/2500 = 0,48mm
    Schärfentiefe f/15 = 2x0,000546x (15^2) =0,244mm
    RC= 0,48/0,244 = 1,97( Zeiss rundet hier und gib RC 2 an)


    http://rohr.aiax.de/%40pud4.jpg


    Eine solche Klassifizierung ist aber rein willkürlich, da eben die Auswahl der betrachteten Wellenlängen willkürlich ist und man sich so je nach Wahl der Wellenlängen für ein und dieselbe Optik jeden beibiegen RC Wert zusammenbasteln kann.
    Das sekundäre Spektrum der Glaspaarung ist nun mal sehr von den betrachteten Wellenlängen abhängig.
    In der Literatur findet man zb. für Achromate die schon von Dir erwähnten 1/2000 der Brennweite als auch 1/1800 der Brennweite.
    Für F/C zu e gelten aber die 1/1800.
    Man erhält also je nach dem für welche Wellenlängen man das sekundäre Spektrum betrachtet unterschiedlich Schnittweiten und damit unterschiedliche RC Werte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Irgendwo hab ich gelesen, dass wenn man ca. 1,4-1,5 mal die Brennweite mit einem normalen Achromat nehmen muss um denselben Farbfehler zu bekommen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Auch hier hast Du recht.
    Für die Zeiss AS Optiken gelten für F/C zu e 1/2500
    Damit ergibt sich also eine 2500/1800 rund 1,4 fach bessere Farbkorrektur der AS Optiken im Vergleich zu Achromaten.
    Genau nach diesem Ansatz klassifiziert auch Zeiss zwischen Achromat und HA.
    Wenn Zeiss die AS Optiken als HAs bezeichnet dann nicht weil die alle Rc Werte kleiner 2 haben sondern weil hier eine Glaspaarung mit gegenüber Achromaten verminderten sekundären Spektrum zum Einsatz kommt.
    Mit dem Begriff HA soll hier also der erhöhte Aufwand gewürdigt werden den man betreibt um mit einem teuren Sonderglas (beim AS ein Kurzflint) ein vermindertes sekundäres Spektrum der Glaspaarung zu erreichen, nicht etwa auf die Farbkorrektur in Relation zur Schärfentiefe also dem RC Wert.


    Wie Du obiger Tabelle entnehmen kannst variiert der RC Wert der Zeiss AS zwischen RC 1,8 beim AS 63/840 bis zu RC 5 beim AS 200/3000.


    Grüße Gerd

  • Hallo Armin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das mit der asphärischen Fläche,hab ich auch gelesen,deshalb soll ja grad die sphärische Aberration so gut korrigiert sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    die sphärische Korrektur ist bei langsamen FH Optiken überhaupt kein Problem.
    Bei verkitteten Achromaten hingegen ist das anders, diese können je nach Öffnung und Öffnungsverhältnis auch in der Theorie schon mal etwas SA haben.


    Beim AS besteht wegen deren Glaspaarung eine Neigung zu einer SA höherer Ordnung, diese lässt sich leider nicht über Linsenradien oder Abstand korrigieren sondern erfordert eine Retusche einer Fläche.
    Die AS haben also keine bessere sphärische Korrektur gegenüber FH Optiken sondern die Retusche ist hier erforderlich um eine gleich gute sphärische Korrektur wie bei FH Optiken zu erreichen.
    Die nötige Retusche ist der Preis der hier verwendeten Glaspaarung mit vermindertem sekundärem Spektrum.
    Auch das ist noch mal ein Beleg für den erhöhten Aufwand den man hier betreibt und deshalb ist es gerechtfertigt um diesen zu würdigen hier von HAs zu sprechen, auch dann wenn nicht alle seinerzeit gefertigten AS Optiken unter RC 2 liegen.
    Es wäre sehr unfair die wesentlich aufwendigeren AS Optiken einfach in einen Topf mit gewöhnlichen Achromaten zu werfen, als Unterscheidungsmerkmal steht hier daher HA dahinter


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    Danke für deine sehr informativen Beiträge.Werd meinen AS wohl immer behalten,selbst wenn ich mich mal vergrößern sollte.
    Viele Grüße Armin

  • Hallo alle,
    Da das Thema "Kurzer Achromat" ja die Gemüter immer wieder erregt,sollte mal ein Vergleichstest auf nem großen Teleskoptreffen stattfinden.Wie wärs mit dem nächsten ITV 2014 ? Es sind einige Planeten zu sehen und der Mond kommt zum dortigen Wochenende langsam als Sichel raus.Vielleicht gibts ja auch einige APO-Referenzgeräte zum Vergleich.Einige Skeptiker dieses Forums sind ja möglicherweise auch da und dann können die Besitzer der Achromaten zeigen,wie gut ihre(kollimierten)Geräte sind.
    Gruß Armin

  • Hallo Armin,


    ja die Zeiss AS Optiken sind schon was feines, auch wenn’s keine voll Apos sind, die hohe Fertigungsqualität und die doch noch moderraten Öffnungsverhältnisse in Verbindung mit dem verminderten sekundären Spektrum der verwendeten Glaspaarung sorgen trotzdem für recht gute Beobachtungsergebnisse.
    Dein Vorschlag mit dem Vergleich FH / APO auf dem ITV ist nicht schlecht.
    Das bringt mehr als hier rum zu theoretisieren und Ferndiagnosen abzugeben wie das gewisse Leute auch in diesem Thread immer wieder tun.
    Ein ordentlicher FH richtig benutzt, das heißt auch mal nen Filter verwenden zeigt doch schon allerhand.


    http://www.cuwohler.de/jupidra…jupi_2001-03-20_18h00.jpg


    http://www.cuwohler.de/artikel04.html


    Ich finde der Sternenfreund vergleicht dort recht objektiv und unvoreingenommen FH , APO und Spiegel und gibt mit den Zeichnungen Seinen Aussagen auch Substanz.
    Bemerkenswert ist vor allem das hier.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ich weiterhin als Zweitgerät auch einen Refraktor nutzen wollte, habe ich mir dann nach Verkauf des Fluorits einen achromatischen 150mm-Refraktor, (f/8), von Dörr/Danubia (auch von Syntha hergestellt) zugelegt. Auch dieser zeigt am Jupiter erstaunlich viel Detail, hat aber doch mehr Farbfehler als damals der 120er von Bresser (Abb. 5). Ich verwende diesen Refraktor jedoch genausooft wie den Newton, ist er doch auf der EQ5, mittlerweile mit Hartholzstativ, parallaktisch montiert und dadurch bequemer zu handhaben als der Dobson-Newton. Außerdem kann ich mit dem dobson-montierten Newton keine Zentralmeridianmessungen an Jupiterdetails vornehmen, da die Bänder und Zonen, je nachdem wo sich der Jupiter gerade am Himmel befindet, nicht immer waagerecht zur Einblickebene ausgerichtet sind. Ich habe für mich festgestellt, daß meine Zentralmeridianmessungen mittels parallaktisch montierten Teleskopen sehr viel genauer sind und daher ist der Refraktor ideal für diese Zwecke. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das beschreibt noch mal sehr schön warum die FH dann doch noch nicht zum alten Eisen gehören und zeigt das selbst Auslegungen wie ein 150 f/8 noch sinnvoll am Planeten einzusetzen sind.


    Grüße Gerd

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