AstroSync Dobson 12" Eigenbau-Steuerung

  • Hallo liebe Teleskopfreunde :)
    Ich bin Patrick (patsuhiko) und komme aus Wien. Seit Mitte 2012 arbeite ich am Umbau von meinem SkyWatcher 12" Dobson. Den Fortschritt kann man auf http://plus.techcluster.net verfolgen.


    Inzwischen habe ich den Umbau bis zur GoTo-Funktion gebracht. Die Ansteuerung geschieht momentan über eine selbstgeschriebene Software am PC die als "Server" dient. Dort werden z.B. Befehle von SkySafari oder Stellarium umgewandelt und über eine Netzwerkverbindung mit dem TCP Protokoll an die selbstgebaute Steuerung (dsPIC33 Microcontroller) übertragen.


    Beim Getriebebau hatte ich allerdings einige Schwierigkeiten... da ich Elektrotechniker bin und bisher nie etwas mit der Konstruktion eines Getriebes zu tun hatte, sieht die Montierung auch dementsprechend aus [:p]
    Ein Praxistest der GoTo-Funktion steht noch aus. Danach werde ich sehen, ob meine Berechnungen stimmen. Jedenfalls stört es mich momentan noch, dass der Dobson auf der Altitude-Achse stellenweise viel Kraft benötigt. Gerade wenn von 90° hinunter gefahren werden soll, hebt es mir die Achse mit dem Schneckenrad oft in die Höhe und das ist Gift.
    Vielleicht gibt es ja hier ein paar Leute die dazu ein paar Ideen haben.



    Hier ist ein Link zum Video der GoTo-Funktion http://www.youtube.com/watch?f…er_embedded&v=iIimjK7p9as




    Komplette Berichte in Zukunft auf http://www.techcluster.net

  • Hallo Patrick,


    bin eben über deinen Beitrag hier gestoßen. Absolut tolle Sache die du da gebaut hast! Da steckt viel Ehrgeiz und Interesse dahinter. Bin gespannt was noch so alles kommt!


    Ein Dobson ist wirklich eine ewige Baustelle [:D]

  • Hallo,


    ich habe mir gerade meine erste kleine Dobson-Montierung (für ein 90mm Spektive + Kamera) gebaut und möchte dafür jetzt auch eine Steuerung bauen.


    Meine Idee war, das über Zahnriemen-Antrieb zu realisieren, wo der der Riemen einfach außen über die runden Scheiben (sowohl Alt als auch Az) läuft. So würden die Höhenräder immer nach unten in die Aufnahme gezogen werden durch die Riemenspannung.


    Du verwendest Schrittmotoren, oder? Ich überlege, das mit normalen Getriebemotoren und Winkelencodern zu machen, so könnte man auch mal ohne Motor schnell neu ausrichten und die Steuerung weiss trotzdem, wo es gerade steht.

  • Hallo Torsten,


    Willkommen im Astrotreff. [:)]


    Mit Steuerungen kenne ich mich nun nicht so gut aus, aber ich hatte am Wochenende gerade Gelegenheit durch einen Dobson zu schauen, der auch über Zahnriemen und die runden Höhenräder angetrieben wird. Dabei ist mir aufgefallen, dass das System sehr schwingungsanfällig war. Um von den Motoren gezogen werden zu können, musste der Dobs anscheinen sehr leichtgängig gelagert werden. Die Folge war, dass der Tubus bei der leichtesten Berührung anfing um die Zahnriemen zu schwingen. Das war vor allem bei hohen Vergrößerungen sehr störend.


    Du solltest bei Deiner Planung darauf achten, dass das System auf jeden Fall hinreichend gegen Schwingungen gedämpft ist.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Patrick,


    die Konstruktion mit dem Schneckentrieb sollte sehr viel weniger schwingen als eine mit Zahnriemen. Was ich nicht verstehe, ist das hier:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jedenfalls stört es mich momentan noch, dass der Dobson auf der Altitude-Achse stellenweise viel Kraft benötigt. Gerade wenn von 90° hinunter gefahren werden soll, hebt es mir die Achse mit dem Schneckenrad oft in die Höhe und das ist Gift.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kannst du genauer erklären, was du mit "in die Höhe heben" meinst? Wird die Welle durch das Abbremsen des Teleskops axial nach oben verschoben? Das würde mir jedenfalls einleuchten, da du praktisch kein richtiges Festlager hast. Hast du Zugriff auf, sagen wir mal, ein paar Maschinenbaustudenten? Die können dir nach den ersten zwei Semestern wahrscheinlich in Windeseile eine brauchbare, leicht zu bauende Lagerung skizzieren.


    Alternativ: Langsames Anfahren und Abbremsen als Software-Lösung.


    Grüße


    Christoph

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: wisi</i>
    <br />
    Du verwendest Schrittmotoren, oder? Ich überlege, das mit normalen Getriebemotoren und Winkelencodern zu machen, so könnte man auch mal ohne Motor schnell neu ausrichten und die Steuerung weiss trotzdem, wo es gerade steht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    natürlich ist das auch eine Möglichkeit! Ursprünglich wollte ich meine Steuerung auch mit Encodern ausrüsten. War aber überflüssig, da meine Schrittmotoren ohne Schrittverluste fahren (dank Rampensteuerung).
    Der Vorteil liegt in der manuellen Betätigung der Montierung. Mit Encodern bekommt die Steuerung natürlich immer mit, wenn sich was an der Montierung tut. Ich habe das nicht gebraucht, denn wenn ich die Montierung einmal wirklich manuell betätigen sollte, richte ich das Teleskop einfach neu aus. Ist eine Arbeit von ein paar Minuten ;)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: chris3asdf</i>
    <br />Hallo Patrick,


    die Konstruktion mit dem Schneckentrieb sollte sehr viel weniger schwingen als eine mit Zahnriemen. Was ich nicht verstehe, ist das hier:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jedenfalls stört es mich momentan noch, dass der Dobson auf der Altitude-Achse stellenweise viel Kraft benötigt. Gerade wenn von 90° hinunter gefahren werden soll, hebt es mir die Achse mit dem Schneckenrad oft in die Höhe und das ist Gift.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kannst du genauer erklären, was du mit "in die Höhe heben" meinst? Wird die Welle durch das Abbremsen des Teleskops axial nach oben verschoben? Das würde mir jedenfalls einleuchten, da du praktisch kein richtiges Festlager hast. Hast du Zugriff auf, sagen wir mal, ein paar Maschinenbaustudenten? Die können dir nach den ersten zwei Semestern wahrscheinlich in Windeseile eine brauchbare, leicht zu bauende Lagerung skizzieren.


    Alternativ: Langsames Anfahren und Abbremsen als Software-Lösung.


    Grüße


    Christoph
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Christoph,


    genau das ist das Problem. Die Lagerung des Dobsons ist ja eigentlich "freiliegend" auf den Teflon-Stücken seitlich. Ich habe schon ein Kugellager montiert, das aber nicht wirklich etwas hilft. Da muss echt noch dran gearbeitet werden...



    Das Foto hilft ein wenig zur Vorstellung. Wenn nun mehr Kraft benötigt wird, und das ist genau dann, wenn der Tubus zwischen 80-30 Grad geneigt wird, hebt es mir oft den Tubus minimal in die Höhe, also von den Teflon-Lagern weg.


    Soft-Start und Stop ist ja sowieso eingebaut. Aber hier handelt es sich definitiv noch um einen mechanischen Fehler. Da muss ich mir noch Hilfe von einem Spezialisten holen :)

  • Hallo Patrick,


    da haben wir aneinander vorbei geredet. Ich meine die Welle, auf der die Schnecke sitzt, du offenbar die Welle, an der das Teleskop befestigt ist. Meine Vermutung war also nicht ganz richtig. Ich habe auch erst vergebens nach einem Kugellager im Foto gesucht und es dann ganz woanders gefunden ;)


    Wenn ich deine Beschreibung nun richtig deute, wird also die Welle, auf der das Teleskop sitzt (bzw. die beiden Zapfen an dessen Seiten) radial nach oben aus den Gleitlagern gehoben und deshalb hast du das Kugellager oberhalb angebracht? Könntest du eine Skizze machen und einzeichnen, wo sich was in welche Richtung bewegt?


    Allgemein hast du die mechanischen Komponenten in mehreren Gruppen montiert und ins Holz geschraubt. Die Gleitbuchsen, auf denen das Teleskop sitzt, sind jeweils eine, das Kugellager mit Bolzen ist eine und das (arg dünne!) Blech mit dem Schneckentrieb ist eine. Die können sich alle unabhängig voneinander bewegen, was schonmal einiges an Spiel zulässt.


    Wenn ich das Bild richtig deute, sieht man auf der Holzoberfläche eine Reflexion vom verbogenen Blech. Außerdem kannst du ein Loch im Holz nicht so genau bohren, dass der Bolzen mit dem Kugellager kein Spiel hat. Ebenfalls wird die Lauffläche des schwarzen Teils, das auf den Gleitbuchsen läuft, nicht ganz zylindrisch sein. Das Lager wird auf jeden Fall etwas wackeln können und deshalb dein Teleskop nicht in seiner Position halten können. Besser wäre es, das Lager beweglich anzubringen und mit einer kräftigen Feder nach unten zu ziehen. Dann übt es immer eine Kraft auf die Lauffläche aus (die Konstruktion könnte aber mit der Zeit ausleiern, je nach Ausführung).


    Ist mir das Problem klar geworden? Wenn ja, ist dir die Erklärung klar?


    Grüße


    Christoph

  • Ich habe mir die Bilder auf deiner Seite nochmal genauer angesehen. Folgende Überlegung mit Vorschlag (und der ist recht einfach umzusetzen):


    Die Schnecke greift von "vorne", aus Richtung der Öffnung, in das Rad. Jetzt stell dir mal vor, der Tubus wird aus der Senkrechten (90°) nach unten gefahren und abgebremst. Dann drückt die Schnecke das Rad nach oben, der Tubus wird leicht angehoben, zumindest wirkt eine Kraft nach oben auf das Rad. Eine simple Alternative wäre, die Schnecke einfach auf die der Öffnung abgewandte Seite zu bauen. Dann zieht die Schnecke beim Abbremsen das Rad nach unten. Beim Anfahren aus der Waagerechten heraus nach oben zieht die Schnecke dann ebenfalls nach unten, die Umsetzung auf die andere Seite hätte also in der Hinsicht keine Nachteile.


    Grüße


    Christoph

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: chris3asdf</i>
    <br />Ich habe mir die Bilder auf deiner Seite nochmal genauer angesehen. Folgende Überlegung mit Vorschlag (und der ist recht einfach umzusetzen):


    Die Schnecke greift von "vorne", aus Richtung der Öffnung, in das Rad. Jetzt stell dir mal vor, der Tubus wird aus der Senkrechten (90°) nach unten gefahren und abgebremst. Dann drückt die Schnecke das Rad nach oben, der Tubus wird leicht angehoben, zumindest wirkt eine Kraft nach oben auf das Rad. Eine simple Alternative wäre, die Schnecke einfach auf die der Öffnung abgewandte Seite zu bauen. Dann zieht die Schnecke beim Abbremsen das Rad nach unten. Beim Anfahren aus der Waagerechten heraus nach oben zieht die Schnecke dann ebenfalls nach unten, die Umsetzung auf die andere Seite hätte also in der Hinsicht keine Nachteile.


    Grüße


    Christoph
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vielen Dank für deinen Vorschlag, Christoph. Ich denke, du hast damit eine gute Lösung gefunden. In 2 Wochen kann ich mit dem Umbau beginnen und bescheid geben, ob das nun so funktioniert.


    Das Blech mit dem Getriebe gehört noch an einem Punkt fixiert. Bewegen sollte sich da aber nicht viel. Habe ein V2A-Stahlblech mit einer Stärke von 3mm verwendet.

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