Meine ersten Galaktischen Nebel

  • Hallo,


    Heute Nacht war es wieder soweit nach 4 Wochen wetterbedingter Zwangspause (gerade noch auszuhalten) war ich heiss auf ein wenig Deep Sky und so begab ich mich mit meinem Dobson in die Hochrhön (bekannt für seinen dunklen Himmel). Mir war klar das dieser nicht mehr ganz dunkel wird schließlich haben wir es mitte Juni und die Sonne bewegt sich nur knapp über dem Horizont. Auf meiner Liste standen also SH's wie M11, M6 und M22 (KSH) sowie Galaktische Nebel M17, M8 und der Cirrusnebel (alle mit O-III Filter).


    Die zeit bis zum Monduntergang verbrachte ich mit beobachtung der Mondsichel und zeichnete auch ein paar Details. Zwei Krater die mit einem Steg verbunden waren so das sie aussahen wie eine Brille. Der Saturn bei 280x eine pracht. Das Seeing war gut sodas der wunsch nach höherer Vergößerung vorhanden war.


    Dann ca. um Mitternacht bin ich dann zu Deep Sky übergegangen der Himmel deutlich heller als sonst und auch die Sterne leuchteten Schwächer. Ich machte zunächst ein Test und peilte Galaxien wie M81/82 und M51 an und siehe da alle drei waren direkt sichtbar und bei M51 idirekt sogar spiralarme zu sehen. Meine Erkenntniss Galaxien in den "weissen Nächten" sind also auch möglich. Aber zunächst zu M11 dem Wildentenhaufen. Die Sternbilder in der Region waren mir völlig unbekannt und die sterne auch sehr schwach und relativ nah am Horizont so nahm ich mein Fernglas und suchte nach M11. Da ich M11 zufällig vor ein paar Wochen vom Balkon aus endeckt habe und auch gezeichnet habe habe ich das gebiet um M11 wiedererkannt und den Wildentenhaufen als kleine Nebelkugel gefunden. Ich steckte zunächst meine 31mm Nagler Granate ein seltsamer anblick von M11 ein sehr heller Stern von dem aus fächerförmig eine Sternenwolke nach linksunten verlief. Mit dem 17,3 mm habe ich dann vergößert und der Anblick blieb sehr interesant, die Sterne bildeten geometrische formen er sah fast aus wie parodie von Pacman oder wie die geometrie eines Gemäldes aus der Modernen Kunst. Ein sehr schöner und ungewöhnlicher Sternhaufen.
    Jetzt probierte ich die Galaktischen Nebel zunächst M17 und schraubte ein OIII Filter vor mein 31mm Okular. Ich stocherte ziemlich lange wild in der gegend um den Schützen herum trotz Telrad und Deepsky Atlas konnte ich mich nicht an den sternen orientieren. Ich war erstmal verwundert wie viele Sterne ich trotz OIII Filter durch das Okular noch sehen könnte aber da ich gut eingekauft habe (Filter von Astronomik) war ich mir sicher das der Filter funktioniert. Nach gefühlten 30 Minute, ich stellte mich schon auf eine Niederlage ein, hab ich ihn gefunden, M17. Was für ein Anblick, der Schwan war sehr gut sichtbar und der Hals und der Kopf stachen deutlich hervor. Nach rechts und nach unten vom Schwankörper aus verlief ein Schleier. Ein Objekt von dem ich mich kaum trennen konnte schließlich habe ich lange gesucht. Mein nächstes Objekt sollte M8 der Lagunennebel sein. Ich wusste nur das er sich rechts unten von M17 befindet und begann mit dem Abrastern. Mir passierte es öfters das ich den Dobson nach oben statt nach unten bewegte habe und so kahm ich immermal an einem "Nebligen Objekt" vorbei dem ich erstmal keine beachtung schenkte. Es sind wieder viele Minuten vergangen ohne Erfolg und so schaute ich in mein Deep Sky Atlas um dieses "Neblige Objekt" zu identifizieren es war M16 der Adlernebel, bei genauer betrachtung zeigte sich der Adler in seinem Sturzflug nach unten dabei schaute er nach links im nebel selber war viele kleine wahrscheinlich sehr junge Sterne zu erkennen die verbindung SH und GN klappt trotz OIII Filter sehr gut.
    Aber M8 habe ich immernoch nicht gefunden und suchte noch ein paar Minuten. Und plötzlich WOW da war sie, die Lagune, fein gezeichnet und mit vielen Strukturen im Nebel hier und da blitzten Sternchen auf, ob das die Lichter der Bewohner der Inseln um die Lagune herum sind ? ;) Als nächstes sollte der Cirrusnebel an der reihe sein er ist ja recht groß und im Flügel das Schwanes leicht zu finden. Aber Mist ! ich habe mein Dobson hinter einem Baum geparkt und der Flügel des Schwanes war von Blättern des Baumes bedeckt so hatte ich erstmal keine chance. Ich schaute mir noch eine weile die 3 galaktischen Nebel an und es hat mich erstaunt wie viele feine Strukturen sie enthalten fast schon wie schwarzweiß fotos. Gegen 2.00 Uhr hebte der Schwan dann nun doch noch seine Flügel über meinem Kopf und peilte den Cirrusnebel an. Ich sah ein sehr hellen Stern von dem nach unten ein Fuchsschwanzartiger Schleier wegging und nach oben ein Pflanzenartiges Objekt sehr fein verästelt. Rechts daneben befand sich der anderen Teil ein länglich gebogenes Objekt in mehreren segmenten aufgeteilt und sehr strukturiert. Ein sehr beindruckendes Objekt und kaum zu glauben das es von einem einzigen Stern aus verursacht wurde der vor 18000 Jahren explodiert ist.


    M6 und M22 habe ich dann nicht mehr geschaft was nicht schlimm ist da ich mehr als zufrieden war und so packte gegen 2.15 Uhr alles zusammen
    und machte mich auf dem Heimweg wo eine menge Arbeit auf mich zukommt denn schließlich muss ich die eindrücke noch auf zeichenpapier hinterlassen. Eine sehr schöne wenn auch kurze Nacht. Von Schwänen Adlern und Lagunen. [:)]


    Liebe Grüße
    Mathias

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