M3

  • Hallo,


    da gestern der Himmel über uns nahezu sensationell für Kleinstadtverhältnisse war, hab ich mal meinen APO65Q auf die CGEM gepackt. Mit Spatzen auf Kanonen, aber ich wollte mal sehen, wie die beiden zusammen funktionieren.


    Problem: Das 8kg Gegengewicht der CGEM ist zu schwer und damit bekommt man den kleinen Refraktor nicht ins Gleichgewicht. Hab dann 2 Hantelgewichte á 1,5kg auf die GG-Stange platziert und mittels Klettband und Moosgummi fixiert.


    Ziel war dann M3, ich wollte mal sehen, wie sich die Einnordungsfehler an 420 mm Brennweite äußern (hatte nämlich keine Lust, den Guider in Betrieb zu nehmen).


    Überraschenderweise bekam ich bei 30s bereits Striche, obwohl ich die CGEM per Two Star Alignment und nachfolgender Polarausrichtung vermeintlich gut eingenordet hatte. Aber Theorie ist das, was in der Praxis nicht funktioniert, bin dann ungeguidet auf 12s gegangen und hab 492 Lights und 12 Darks bei ISO 1000 geschossen:



    Ich merke damit, dass ich trotz der Einnordfehler deutlich bessere Ergebnisse erziele als vor einem Jahr (damals mit 900 mm Brennweite):
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=135960


    Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,


    bei einer so geringen Brennweite sind 30 Sekunden allerdings schon echt bitter. Dem solltest Du nochmal auf den Grund gehen.
    Hast Du irgendwelche Filter über das Bild laufen lassen? Das Bild wirkt auf mich ein wenig fremd und aufgebläht.


    Gruß
    Felix

  • Hallo Felix,


    das o.g. Ergebnis habe ich mit Fitswork gestackt. In einem anderen Versuch gestern Abend habe ich die gleichen Rohdaten nochmal durch DSS gejagt und es kam ein völlig anderes Stackergebnis heraus.


    Hab gestern auch noch 2x Drizzle versucht und dabei hat DSS 236GB [:0]temp. Daten erzeugt, das hat meine Arbeitsfestplatte nicht ausgehalten, sie ist vollgelaufen, mit dem Ergebnis, dass das Stacken abgebrochen ist. Ich muß heute nochmal eine größere Platte als temp. Storage ranklemmen, mal sehen, ob DSS dann ein Ergebnis hinbekommt.


    Dann muß ich auch nochmal versuchen, mit gleicher Nachbearbeitung eine vergleichbare Aufnahme zu erstellen. Was rauskommt, muß ich sehen, denn unterschiedliche Stackergebnisse fordern unterschiedliche Bearbeitungsschritte.


    Wenn ich das oben eingefügte Bild auf 3 Monitoren und 2 Smartphones anschaue, sieht es jedes mal anders aus. Und bei den Lesern hier kommen sicher nochmal zahlreiche Varianten dazu. Tja, ein gescheites Farbmanagement und kalibrierte Displays müßten her.


    Grüße,


    Ursus

  • Hallo Ursus,


    wird jetzt der Verzicht auf ordentiche Belichtungszeiten bzw. plus ordentliche Einnordung mit höherem Rechnereinsatz und größten HDD´s erkauft?


    Stellt Euer System doch ordentlich auf und macht 10 Einzelbelichtungen mit je 300s. Hier jetzt über verwendete Filter zu reden halte ich für nicht zielführend.


    Wenn ich lese, DSS benötigt 236 GB (also 236 000 MB), ist die Sache erledigt.


    Und auf Smartphones irgendwelche Ergebnisse anzusehen ist wohl eher was für die Nachbarn ohne Ahnung.


    So, genug gemeckert.


    Gruß und cs,


    René


    PS: Und bevor jetzt einer schreibt, ich solle es erst einmal besser machen, hier mal mein Ergebnis, zugegeben mit wesentlich größerem Gerät und mehr Belichtungszeit, daher nicht vergleichbar, trotzdem mal der Link als grobe Richtung (natürlich auch nicht perfekt):


    http://www.sternwarte-leerhafe.de/galerie/m3_gross.jpg

  • Moin René,


    mir ging es nicht darum irgendetwas durch Filter zu jagen um noch was zu retten.
    Natürlich sind längere Belichtungen deutlich zielführender und ersparen 236GB Speicherplatz *fg*, dennoch wirkt das Bild auf mich irgendwie ausgebrannt und am Histogramm arg verzogen.
    Der Stern vorne rechts kommt mir sehr aufgebläht vor, daher die Frage, ob da irgendwelche Filter rübergehauen wurden.


    (==>)Ursus: Ich vergleiche solche Bilder dann gerne mit anderen Amateuraufnahmen und die wirken bei weitem weniger Blau und nicht so "ausgebrannt"/"überzogen" in der Mitte. Und Smartphones sind der Killer für jedes Amateurbild. Da sieht gar nichts hübsch aus ;) Also Schlussfolgerung: Richtig Einnorden, Fehlerquellen ausmerzen und längere Belichtung. Damit steigt auch die Qualität enorm ;)


    Gruß
    Felix

  • ich wuerde mich auch erstmal um eine ordendliche einnordung und dann das einscheinern kuemmern - sowie das guiden unter kontrolle bringen .. funktioniert das ganze, sind schon mal viele fehlerquellen fuer "nicht so dolle" bilder beseitigt und die spaetere bearbeitung wird einiges einfacher ..

  • Hallo,


    ok, wahrscheinlich hat mit Schlaf gefehlt und ich hab das Bild "verbearbeitet" und dann hier eingestellt. Nach heutigem Betrachten finde ich die erste Version auch alles andere als prickelnd.


    Die 10s Bel.-Zeit waren auch nur "Workaround" für den abwesenden Guider. Warum ich bei einer Monti wie der CGEM bei 420mm Brennweite schon ab 30s Strichspuren hatte, weiß ich auch nicht, vielleicht unbewußt nach dem Einnorden gegen die Gerätschaft gestoßen. Ich verspreche zukünftig besser einzunorden ;) . Aber mit 10s trotzdem ein Ergebnis erzielt, wo dann eben die rechentechnische Hardware etwas "mehr zupacken muß". Ja, schon klar, gutes Rohmaterial bietet beste Endergebnisse, aber manchmal sind einem diese eben versagt. Obwohl ich stark vermute, dass M3 mit 300s bei kleiner ISO-Einstellung bereits ausbrennt. Es gibt ja hier im Forum auch Experten, die aus vielen kurzbelichteten Aufnahmen sagenhaft gute Ergebnisse hinbekommen.


    Und dass Smartphones nicht für die Beurteilung von Bildern taugen, weiß ich, aber sie zeigen sie an, eben anders als z.B. ein kalibrierter Monitor.


    Übrigens an Filtern hab ich nichts besonderes benutzt, nur geschärft, Farbkorrektur, entrauscht, Histogramm, einiges wahrscheinlich etwas zu euphorisch.


    Aber, wie oben geschrieben, mit DSS sah auch das reine Stackergebnis anders aus als das obige Stackergebnis mit Fitswork. Hier nun das Ergebnis aus DSS (auch nicht mit anderen Mitteln als das obige nachbearbeitet, wohl nur mit anderen Werten):



    Warum der Stern unten rechts so aufgebläht ist: Ich vermute, aufgrund des Hochziehens der Histogrammkurve.


    Schon besser, oder?


    Grüße,


    Ursus


    Edit: jetzt ist das richtige Bild angehängt.

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