Teleskop mit Montierung zur Astrofotografie

  • Hallo,


    bis jetzt habe ich mit meiner Canon EOS 600D größtenteils nur Weitwinkelaufnahmen vom Nachthimmer gemacht, möchte aber gerne in die Deep Sky Fotografie einsteigen. Ich brauche also ein gutes Teleskop auf einer gescheiten Montierung, die mit Motor betrieben wird und sich so der Erdbewegung entgegenwirkt, um Langzeitaufnahmen fehlerfrei ermöglichen zu können. Mein Budget beträgt ca. 1000 Euro, ein wenig mehr oder weniger wäre nicht schlimm. Ich möchte neben Deep Sky Objekten auch Planeten aus unserem Sonnensystem fotografieren. Dann habe ich noch Fragen zum Zubehör:
    1. Brauche ich Adapter?
    2. Gibt es spezielle Linsen , die nötig sind(habe was von Flattener gelesen) und was diese bewirken
    3. Gibt es Light Pollution Filter, um mehr Objekte in meiner Umgebung sehen zu können? Ich schätze meinen Himmel auf eine 6 auf der Bortle Skala, konnte bisher zumindest die Milchstraße nur einmal seeeehr leicht im Zenit sehen und da hatte ich schon was getrunken :D


    Ich hoffe mal mir kann hier jemand helfen, am besten wären natürlich Erfahrungsberichte und nicht irgendwelche Links zu anderen Seiten, die dann nachher wieder was anderes zeigen, als das was ich will. Schon genug von gefunden bei google etc. ;)


    Grüße Matteo

  • Hallo Matteo,
    ich gebe jetzt mal keine Empfehlung für Teleskop und Montierung ab sondern konzentriere mich auf die Beantwortung der Fragen:


    1: An Adaptern brauchst du einen T2-Ring der an deine Canon passt (T2 auf EOS) und eine 2" Steckhülse mit T2 Anschluss. Damit kannst du dann deine Kamera im Okularauszug des Teleskopes festklemmen. Von Zubehör der größe 1,25" würde ich abraten da du dann hier Abschattungen des Chips riskierst.
    Für die Fotografie von Planeten verwendet man i.A. Webcams (Stichwort Videoastronomie).


    2: Diese Zusatzlinsen hängen von dem Teleskop ab das du dir kaufst. Newton Teleskope brauchen z.B: Koma-Korrektoren für eine gute Abbildung, Refraktoren brauchen Flattener Linsen. Es gibt aber auch Teleskope , z.B. Ritchey-Chretien, Meade ACF die ohne Korrektorlinsen auskommen.


    3: Solche Filter gibt es. Allerdings würde ich dir empfehlen die ersten Schritte erstmal ohne so ein Ding zu machen, da sie alle "Licht schlucken" und in der Regel die Intensität der Objekte dämpfen. Das heißt man muss länger belichten, was grade am Anfang der Astrofotografie-karriere gar nicht so einfach ist.
    falls du dir so einen Filter anschaffen willst, würde ich dir den IDAS LP 2 empfehlen. Dieser veränder die Farbbalance kaum und unterdrückt Na und Hg Linien sehr gut.


    Grüße, Markus

  • Danke für die schnelle Antwort, das ist ja schonmal etwas, dass ich wissen wollte.
    Am besten wären jetzt noch Tipps, welche Art von Teleskop ich brauche und welche Montierung geeignet ist.
    Grüße Matteo

  • Hallo Matteo,


    am Teleskop werden sich die Geister scheiden. Generell hast Du die Auswahl zwischen Spiegelteleskop und Refraktor. Jedes System hat da seine Vor- und Nachteile.
    Ich würde Dir folgenden Vorschlag machen: Sieh Dir mal verschiedene DeepSky-Fotos von den verschiedenen Systemen an. Die Ästehetik spielt dabei eine große Rolle. Am Spiegelteleskop wirst Du die Sterne nicht punktförmig haben, sondern mit "Strahlen". Gefällt nicht jedem, hat aber etwas. Beim Refraktor wiederum gibt es die APO's und Nicht-APO's. Nicht-APO's erzeugen einen Blausaum um die Sterne, APO's nicht. Aber die Sterne sind alle Punkte. Wenn ich meine persönliche Ansicht einbringen darf, dann muß ich zugeben, daß mir die Sterne mit Blausaum (bei Sternhaufen) und "Strahlen" bei Nebeln gut gefallen. Das muß aber jeder für sich selbst entscheiden.
    Bei der Montierung denke ich, daß diese stabil sein sollte für das Teleskop. Außerdem sollte für längere Belichtungszeiten eine Korrekturmöglichkeit vorhanden sein. Bei der Montierungsauswahl wird wohl ein Kriterium sein, ob sie stationär oder "ambulant" aufgestellt sein soll.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas und danke für deine Antwort,


    vor allem der Hinweis bezüglich der Resultate der verschiedenen Typen. Du meinst mit den Strahlen die 4 Stück, die im Winkel von 90° zueinander stehen, oder? So wie hier: http://cache2.allpostersimages…ages-the-orion-nebula.jpg
    Ich finde das hat was und die Spiegelteleskope sprechen mich auch schon etwas mehr an, nur bleibt noch die Frage nach dem Preis. Dazu muss ja auch noch eine motorisierte Montierung, damit ich richtige Langzeitaufnahmen machen kann um diese dann nachher zu stacken.


    Grüße Matteo

  • Hallo Matteo,
    ich würde dir für den Anfang zu einem Newton Teleskop raten. so zwischen 150 und 200mm Durchmesser. Das ganze dann auf eine HEQ-5 gepackt und die gesetzten 1000€ sind auch schon wieder weg...
    Falls du irgendow günstige Gebraucht-Geräte findest wäre auch noch ein Koma-Korrektor mit drin.
    Der Vorteil des Newton gegenüber SC oder RC Systemen ist die kürzere Brennweite und damit eine höhere Lichtstärke.
    Ich würde mir an deiner Stelle erst einmal eine gute Montierung anschaffen. Dann kannst du deine Kamera auch mal mit einem Teleobjektiv draufpacken und erste Schritte in Richtung Deep-Sky Fotografie unternehmen. Wenn das dann alles klappt kann das Telskop kommen.
    Für "richtige" Astrofotografie (also mit langen Belichtungszeiten von mehreren Minuten wirst du um Guiding nicht herumkommen. Das heißt es kommt irgendwann noch eine Guidingkamera und ein OffAxis Guider hinzu. Nur mal so als kleine Zukunftsprognose ;)
    Grüße, Markus

  • Da kommen neue Fragen auf:
    Was ist ein Koma-Korrektor, eine Guidingkamera und ein OffAxis Guider?
    Und welche Montierung wäre empfehlenswert, auf welche ich später auch eine gutes Newton setzen kann? Möchte dann ja kein neues kaufen wollen:-P


    Grüße Matteo

  • Der Koma Korrektor ist eine Linse die in den Strahlengang gesetzt wird und die einen bestimmten, für Newton Teleskope typischen, Bildfehler ausgleicht, das Koma. Damit ist eine längliche Verzerrung der Sterne am Bildrand gemeint.
    Eine Guidingkamera ist eine klein und leichte Kamera in Okulargröße die einen Stern sozusagen im Blick behält. Sobald sich dieser bewegt (was er ja aufgrund der Montierung nicht machen sollte, aber praktisch immer tut) sendet sie einen Korrekturimpuls an die Montierung um den Stern wieder in die Mitte des Kamerachips zu bringen. Erst damit sind wirklich lang belichtete Aufnahemn möglich. Je kürzer die Brennweite, desto eher kann man auf eine Guidingkamera verzichten, da sich die Montierungsfehler die zur Sternbewegung führen nicht so stark bemerkbar machen.
    Ein OffAxis Guider ist ein kleines Prisma das noch vor der DSLR Kamera sitzt und einen kleinen Teil des Lichts aus dem Strahlengang auslenkt und zur Guidingkamera lenkt.
    Wie viel wolltest du denn für die Montierung ausgeben? Unter einer HEQ5 würde ich nicht anfangen (um mal im Einsteigersegment zu bleiben). Dann schon eher eine EQ6 oder eine CGEM. die sind aber auch wieder um einiges teuerer und schwerer.
    Grüße, Markus

  • Hallo Matteo,
    du scheinst keinerlei Erfahrung mit Teleskopen, bzw. Astrofotografie und deren Grundlagen zu haben. Deswegen rate ich dir, erstmal ein gutes Buch zu dem Thema zu lesen, bevor du Geld versenkst.
    Die 1000€ sind meiner Meinung nach sowieso zu wenig, um in die Fokalfotografie einzusteigen.
    Mein Einstieg war mit einem 80/480mm ED Refraktor auf einer EQ6 + MGEN Autoguider und kostet deutlich mehr als 1000€.


    Gruss
    Peter

  • Teleskope sind wirklich neu für mich, darum schreibe ich ja auch ins Einsteigerforum:P
    Astrofotografie mache ich wie gesagt schon im Weitwinkelbereich, soweit das bei meinem Himmel möglich ist. Die Idee zuerst eine Montierung zu kaufen finde ich gut, dann kann ich mir da auch was ordentliches leisten und dann weiter sparen, wobei ich nicht mehr als 600 alleine dafür bezahlen möchte. Bin halt gerade erst mit dem Abi fertig und weiß nicht, wofür ich das Geld noch brauchen werde. Ich möchte das Hobby ja nicht nur kurzzeitig beibehalten, sondern intensiv fortfahren. Ich würde auch gerne mal vor einem Kauf selber Erfahrung mit einem Teleskop solcher Preisklasse machen, also mit jemandem treffen, der sich schon länger mit Fokalfotografie beschäftigt und mir mal zeigt, wie man dabei vorgeht und mir auch vieles erklärt, sowas habe ich lieber als Bücher oder Videos.
    Grüße Matteo

  • Hallo Matteo,


    mit der Fotografie kenne ich mich gar nicht aus. Ich denke mir aber, daß beim Aufnehmen von Foto oder Video der kleinste Wackler nicht verziehen wird.
    Hier sind wir beim springenden Punkt. Wo liegen Deine Ansprüche? Willst Du das professionell betreiben, dann wird es wohl richtig teuer. Dann brauchst Du schon mal eine standfeste Montierung. Andererseits ist es offensichtlich so, daß die Öffnung nicht das entscheidende Kriterium ist. Insofern kannst Du dann auch ein kleineres Teleskop nehmen, welches aber visuell nicht das Ideal ist. Je länger Du belichten willst, desto stabiler sollte es schon sein. Oder Du wirst größere Mengen an Ausschuß in Kauf nehmen müssen.


    Noch ein Tip: Es macht durchaus Sinn, in Deiner Umgebung eine Sternwarte oder Astrofotografen zu suchen. Die können Dir bestimmt anhand der Praxis einige gute Tips mit auf den Weg geben.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Matteo,


    ich bin auch gerade im Einstieg zur Astrofotogfrafie.


    Mein Vorgehen ist folgendes, ich habe gebraucht eine HEQ5 erworben (500-600€), diese kannst Du fotografisch mit ca. 8kg belasten.
    Dazu habe ich mir ein ED APO 80/560mm geholt, gebraucht 200-300€ und eine neue Guiding Cam ALccd5L-IIm liegt bei 280€ neu.
    Eine DSLR hatte ich bereits, Nikon D90. Dazu kommen noch ein paar Adapter und ein Sucher 9x50mm, den ich von meinem Dobson genommen habe.
    Das Ganze liegt dann bei aufgerundet 1000-1200€. Später kommt noch ein Flattener (ebenet das Bild bei einem APO) dazu.
    Wenn ich dann Erfahrung gesammelt habe, wird die HEQ5 zu einem ähnlichen Kurs verkauft und es kommt eine große stabile Montierung daher. Meine derzeitige Auswahl ist die M-Uno von Avalon (rund 5.000€). Dann entweder einen großen APO 130 oder 150mm (zwischen 3000-12.000€) oder einen sehr guten 8" Newton (1000-2.500€), weiter eine gekühlte CCD Kamera (1.500-2.000€) hier kommst Du aber schnell in Preis-Bereiche, wo man sich mit dem Hobby und Fotografie sicher sein sollte.


    Ich wollte diesen Weg Dir nur mal aufzeigen, wie ich es mache, bzw. machen werde und was es kostet, damit Du ein Gefühl dafür bekommst.
    Am Anfang wurde ich auch von vielen Begriffen erschlagen und wusste nicht, was ich brauche oder will.
    Meinen Dobson werde ich entweder in die Ecke stellen oder verkaufen, da ich für mich entschieden habe, dass die Fotografie bei mir Prio hat, und visuell auf einer deutschen Montierung für mich besser ist.
    So und nun viel Spaß beim grübeln und ankurbeln der Wirtschaft :-)))))
    Gruss Roland

  • hallo Matteo,
    Du siehst das es einige vatianten zur Astrofotografie gibt und man (wie ich auch) dann nicht weiß was ist das richtige. mein Tipp wäre, such Dir eine Astrogruppe/Verein in deiner Nähe und nimm Kontakt auf wann und wo Sie sich treffen. Jede(r) Gruppe/verein wird Dir gerne weiterhelfen. Du kannst Dir vor Ort die verschiedenen Systeme anschauen, zeigen und erklären lassen. Nimm deeine Kamera mit, vieleicht kannst du auch gleich ein paar Bilder schießen. Du wirst sehen wie hilfsbereich die Leute sind wenn ein Interessierter vorbeischaut. Keine Angst, du must auch garantiert nicht sofort dem Verein/Gruppe eintreten.
    der MARTIN

  • Hallo Matteo,


    ich bin kein Experte, daher möchte ich nur ein paar Gedanken weitergeben.
    Die Montierung ist aus meiner Sicht die Basis für alles. Da ich das Zeug nicht stehenlassen kann, habe ich mich für eine Montierung entschieden, die ich noch tragen kann. Das Gewicht spielt für mich eine wichtige Rolle. Da mir eine EQ-6 zu schwer war, wählte ich eine HEQ-5 Syntrek. An der Montierung sollte man nicht sparen.
    Wieviel man bereit ist für das Hobby auszugeben, weiss man vermutlich erst, wenn man auch einigermaßen einschätzen kann, was auf einen zukommt und wenn man weiss, was man will. Manche Leute haben sehr hohe Ziele, manche Leute nicht.


    Vielleicht befindet sich in Deiner Nähe eine Sternwarte oder Du schaust hier, ob Du Kontakte knüpfen kannst:
    http://www.astrotreff.de/astromap.asp?Koord.x=0&Koord.y=0


    Hier sind noch zwei Seiten, die vielleicht für Dich interessant sein könnten:
    http://astrofotografie.hohmann-edv.de/grundlagen/
    http://www.astro-okulare.de/wissen.htm


    Gruß


    Ronald

  • Also mein Ziel ist es, scharfe Fotos von Deep sky objekten zu erstellenm daher möchte ich so viel aus dem Geld rausholen, wie möglich. Also wäre eine präzise Montierung für den Anfang optimal, die nachher auch schwere Teleskope noch tragen kann. So kann ich dann schonmal mit meinem Teleobjektiv bis 250mm langzeitaufnahmen erstellen und erste Erfahrungen sammeln und mir dann später, wenn wieder Geld zu Verfügung steht auch ein gutes Teleskop kaufen.
    Ich werde mich mal nach Vereinen oder anderen Astrofotografen/Hobbyastronomen in meiner Umgebung umschauen, wäre aber trotzdem für jeden Tipp und jede Empfehlung hier dankbar.


    Grüße Matteo

  • Hallo Matteo,


    Empfehlungen sind da irgendwie schwer abzugeben. Da wäre zum Ersten die Frage, stationär oder nicht stationär. Große Montierungen sind nicht gerade Leichtgewichte. Ebenso spielt es eine Rolle, ob Du das Teleskop visuell und fotografisch einsetzen willst oder besser 2 Teleskope (eins visuell und eins fotografisch) haben willst. Bei letzterer Variante wird das Budget sehr knapp.
    Für DeepSky visuell brauchst Du Öffnung. Je größer das Teleskop, desto schwerer muß die Montierung sein. Beispielsweise kann ich mir vorstellen, daß ein Newton 200/800 auf einer HEQ5 nicht ideal, aber tolerierbar ist. Das sollte so die Grenze sein. Besser ist natürlich ein Newton 150/750 auf besagter Montierung. Die Montierung kann man aber noch tragen. Bei einer EQ6 sieht das schon wieder anders aus.


    Gruß, Andreas

  • Hallo,


    auf jeden Fall sollte es nicht stationär sein, da der Himmel hier miserabel ist und ich auf jeden Fall etwas fahren muss. Ich möchte damit hauptsächlich fotografieren, aber im Grunde sind Teleskope doch eh zur Beobachtung gedacht, oder?:P Also sollte vorerst nur ein Teleskop sein, die Montierung soll am besten auch in Zukunft noch was taugen und nicht nur für mein ersten Teleskop taugen. Ich finde die Newtons sprechen mich schon an, vor allem, weil sie in der von dir (Andreas) genannten Öffnung/Brennweite noch alle im Budget liegen.
    Die Montierungen von denen du redest, von welcher Marke sind die?


    Grüße Matteo


    PS: wenn jemand Zeit und Lust hat mir zu helfen, kann er sich melden und wir quatschen mal in Skype:P

  • Hallo Matteo,


    die HEQ5 ist von Skywatcher, es gibt auch noch von Vixen die GPDX bzw. GPD2. In dem Preisbereich alles Chinaprodukte mit starken Qualitätsschwankungen, aber durchaus brauchbar.
    Wie Andreas schon geschrieben hat, wirst Du einen Kompromiss eingehen müssen.
    Eine Montierung, die auch später größeren Ansprüchen gerecht wird ist a)nicht in Deinem Budget und b) nicht transportabel genug, was natürlich relativ ist und auf Deine Umstände ankommt. Also wie weit zum Auto, wie groß ist das Auto, wie belastbar bist Du......
    Das Teleskope hauptsächlich zum beobachten gedacht sind, dem möchte ich widersprechen.
    Es gibt visuell oder fotografisch optimierte Geräte.
    Wenn Du also als Bsp. die HEQ5 nimmst, und ein 8" Newton verwenden möchtest, sollte es ein f4 sein, also 200/800mm, längere Brennweiten sind für die HEQ5 fotografisch grenzwertig.
    Der geht auf der HEQ5 noch, besser dann aus Carbon, damit man Gewicht spart. Dazu brauchst Du noch ein Komakorrektor für den Newton zur Bildfeldebnung.
    Wenn Du dann doch Gefallen daran gefunden hast und mehr Brennweite/Öffnung haben möchtest, dann ist die HEQ5 ausgereizt.


    Daher auch die Aussagen der Mitstreiter, eine Empfehlung ist schwer auszusprechen.
    Deshalb hatte ich Dir ja eine gebrauchte Montierung empfohlen, um erst mal zu üben und den Umgang zu erlernen.
    Man kann diese dann mit wenig Verlust wieder verkaufen und dann auf eine große Montierung sparen, die dann aber nicht mehr wirklich transportabel ist.


    Gruss Roland

  • Hallo Matteo,


    dann werde ich mal eine Empfehlung abgeben, allerdings nur aufgrund meiner Erfahrung. Ich muß aber darauf verweisen, daß ich rein visuell unterwegs bin. Gesetzt ist Dein Budget von 1000,-€.
    Zuerst mußt Du verstehen, daß Fotografie und visuell zwei verschiedene Anforderungen sind. Fotografisch kannst Du die Belichtungszeit ändern, für's Auge nicht. Deshalb reicht für die Fotografie ein kleineres Teleskop. Ein anderer Aspekt (für mich): Wenn Du am Fotografieren bist, kannst Du das Teleskop nicht benutzen. Ich kenne nun nicht die Belichtungszeiten für DeepSky, aber wenn es z.B. 30min sind, kann das auch langweilig werden.
    Ich selbst habe einen Refraktor mit 150mm Öffnung. Ehrlich gesagt, DeepSky ist für mich mit diesem Teleskop nicht der große Bringer. Ich muß aber auch dazu sagen, daß ich oft nicht die Zeit habe, mich stundenlang irgendwo hinzusetzen.
    Deshalb rate ich Dir zu zwei Teleskopen: ein kleines visuell und ein Dobson. Ich empfinde den Dobson nicht als Einsteigerteleskop, jedoch im niedrigen und unteren mittleren Vergrößerungsbereich akzeptabel. Dafür mußt Du wissen, daß ein Dobson manuell nachgeführt werden muß. Das bedeutet: Du richtest den Dobson auf Dein Objekt aus, läßt ihn los und hast etwas Zeit, das Objekt zu betrachten, während es aus dem Okular heraus läuft. Dabei gilt: Je geringer die Vergrößerung, desto mehr Zeit. Bei hohen Vergrößerungen, naja. In Deinem Fall ist aber eine Budgetierung vorhanden, diese setzt Grenzen. Deshalb der Dobson (sagen wir 10", also 250mm), in der finanziellen Domäne unschlagbar (jedenfalls in der Anschaffung).
    Das zweite Gerät könnte ein Newton 150/750 auf einer NEQ5 mit GoTo sein. Fotografisch nicht das Ideal, aber die Grenze zu teuer.
    Bist Du bastlerisch begabt, kannst Du um das Ganze noch ein Campingzelt mit offenem Dach bauen, dann bist Du gegen Wind geschützt.
    Bekommst Du das alles gebraucht, bleibt noch Geld übrig für anderes fotografisches Zubehör, von dem ich allerdings keine Ahnung habe.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich hatte mir die Eingangsfrage mal angesehen, dazwischen mir jetzt nicht jeden Satz durchgelesen, nun Deine Empfehlung gesehen:


    Falls Matteo nicht an irgendeiner Stelle gesagt hat, er möchte seine Belichtungszeit mit Dobson-Beobachtung überbrücken, kann ich nicht verstehen, wie man bei einem Budget von 1000 EUR für eine fototaugliche Ausrüstung noch einen Dobson empfehlen kann.


    Matteo wird als Anfänger "alle Hände voll zu tun" haben, um überhaupt ein brauchbares Foto hinzubekommen. Ich denke, wenn er dann nach langer Übung ein brauchbares Bild auf CCD verbannt hat, ist immer noch Zeit, sich ein alternatives visuelles Gerät zu kaufen, es könnte auch ein altes vorhandenes Fernglas sein.


    Wird gleich der Dobson gekauft, fehlen die hierfür aufgewendeten 250-300 EUR wieder für eine brauchbare Fotomontierung. Ich persönlich empfehle keinen Dobson, nicht jeder will schubsen, aber ist nur meine persöniche Einstellung.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Rene,


    stimmt. Und Danke. Den Dobson hatte ich nur für's visuelle DeepSky beobachten vorgeschlagen, falls es langweilig wird.


    (==>)Matteo
    Also mein Nachtrag: Das Geld für den Dobson kannst Du natürlich auch in eine größere stabilere Montierung stecken, beispielsweise eine HEQ5.


    Gruß, Andreas

  • Hi!


    Lektüre, Lektüre, Lektüre und erst dann kaufen; ich finde die Theorie ist erst einmal wichtiger, du siehst ja schon, dass das Thema Astrofotografie sehr weit gefächert ist!


    Wenn du ohne theoretische Erfahrung in das Thema einsteigen willst wird der Schuss evtl. nach hinten losgehen und die Ergebnisse werden dich sicher nicht befriedigen...


    Also Geduld haben, einlesen und erst kann kaufen!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Der Falke</i>
    <br />
    die HEQ5 ist von Skywatcher, es gibt auch noch von Vixen die GPDX bzw. GPD2. In dem Preisbereich alles Chinaprodukte mit starken Qualitätsschwankungen, aber durchaus brauchbar.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vixen kommt aus Japan und hebt sich preislich schon ein wenig von Skywatcher ab. Vixen wird zudem eine bessere Qualität attestiert.

  • Hallo "freiform",


    Vixen "kam" aus Japan, dürfte jetzt wohl auch "Made in China" sein, also äußerst billig gemacht, dünnstes Aluminium, billigster Guß usw., Plastik wo es nur geht.


    Die Zeiten "Made in Japan" sind vorbei.


    Hier mal ein Beispiel, damit nicht wieder gesagt wird, alles nur Vermutungen:


    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=49451


    Einzig die Preislisten und Hochglanzkataloge kommen (wahrscheinlich) noch aus dem Ursprungsland und sind von höchster Qualität.


    Bsp. habe ich hier eine Vixen Porta Alt/Az Mount, ganz billiges Zeug, ein Alustativ billigster Bauweise, Zollschrauben verchromt, kein Edelstahl, die weiße Farbe ist schon vergilbt, kann gerne Fotos zeigen. Ich nutze das Ding nur bei Veranstaltungen, daher mir egal. Aber die reinen Herstellungskosten liegen wohl im Bereich von 20 EUR (China) und jeder kennt den Preis im Shop....ohne Worte. Dann nutze ich eine Vixen-GP, da sieht die Sache schon besser aus, im Vergleich zur China-Astro-5 deutlich genauer und stabiler. Das China-Nachfolge-Modell GPD bzw. GPD2 hatte ich noch nicht hier.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Matteo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich möchte damit hauptsächlich fotografieren, aber im Grunde sind Teleskope doch eh zur Beobachtung gedacht, oder?:P
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich würde die Frage eher so stellen: Willst Du beobachten oder fotografieren. Bisher wolltest Du fotografieren.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Also sollte vorerst nur ein Teleskop sein,
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Warum? Ich dachte, Du wolltest fotografieren und nicht beobachten. Für den Einstieg in die Fotografie brauchst Du kein Teleskop. Du brauchst eine gute Montierung und darauf setzt Du eine Kamera + Fotoobjektiv.


    Gruß


    Ronald

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