Was ist die Astronomie für euch?

  • Guten Tag,
    vorweg möchte ich sagen: Sollte ein solcher Thread bereits existieren, möchte ich mich entschuldigen.


    Ich habe eine Frage an euch: "<font color="red">Was ist die Astronomie für euch?</font id="red">"


    Darum habe ich ein paar Fragen formuliert. Fragen, die mich interessieren würden:


    1)Was fühlt ihr beim beobachten?


    2)Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort "Astronomie" hört?


    3)Was sind eure Lieblingsobjekte?


    4)Wie hat die Astronomie euch verändert?


    Ich habe dazu auch mal ein kleines Video gemacht, wenn ihr möchtet, könnt ihr ja mal reinschauen:


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    Liebe Grüße
    - Nico.

  • hallo nico,


    zuerst mal finde ich deinen film sehr schön,allerdings könnte ein anfänger nun denken man sähe die objekte tatsächlich so im okular wie die gezeigten fotos.
    so einen film könnte man noch recht weit ausdehnen,zb mit telskopen,naturbildern,"während der exkursion-bildern",astrotreffen usw...dickes lob dafür!


    1)ruhe,an+entspannung,das geniessen der natur+dem himmel,"entdeckerfreude"+horizonterweiterung...
    2)an die vielen kalten,warmen,langen,kurzen,(fotografisch)etwas frustrierenden,(fotografisch)erfogreichen...nächte,an das nichtverstehen derer denen ich's erkläre,an die"entdeckerfreude",an sternfreunde...
    3)nebelobjekte sehr gerne,aber auch galaxien+planeten,eher weniger doppelsterne,veränderliche usw
    4)ich bekam einige neue denkanstösse,vom thema lichtverschmutzung über optik+sehen allgemein, bis zum bestaunen"des ganzen".das sehe ich zb auch als den grössten verdienst der raumfahrt an.leider sehen die meisten mitmenschen eher nur ihren persönlichen vorteil,wohlstand+ihr ego im mittelpunkt ihrer kleinen welt.
    von daher hat das thema astronomie mir einfach den horizont erweitert+ich hoffe niemals so abgestumpft zu werden dass ich das staunen über die natur+die wertschätzung unseres planeten verlerne.
    darum freu ich mich auch über meine"unperfekten"astrofotos anstatt die unzulänglichkeiten zu bejammern.wenn des nimmer hift-mit noch teurerer ausrüstung kann mer einiges kompensiern(scherz)...


    viele tolle nächte allen noch


    -DON-

  • Hallo Don,
    die Astronomie hat meinen Horizont nicht nur erweitert, sondern gänzlich in ein anderes Licht gerückt. Da ich ja selber noch sehr, sehr jung bin ist das meiner Ansicht nach fabelhaft. Geschadet hat es sicherlich bisher nicht. Ich bin der Meinung, das die Astronomie uns sehr viel gibt, und viel zeigt. Nicht nur optisch, sondern auch seelisch, psychisch.


    Sie lässt uns einfach "von unserem hohen Ross runterkommen".


    - Nico.

  • Hallo Nico,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich habe eine Frage an euch: "Was ist die Astronomie für euch?


    Darum habe ich ein paar Fragen formuliert. Fragen, die mich interessieren würden:


    1)Was fühlt ihr beim beobachten?


    2)Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort "Astronomie" hört?


    3)Was sind eure Lieblingsobjekte?


    4)Wie hat die Astronomie euch verändert?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    zu 1) Beim Beobachten fühle ich nichts, weil ich mich mehr auf die Suche konzentriere. Habe ich ein Objekt gefunden, dann freue ich mich darüber, dass ich es geschafft habe.


    zu 2) an "Schwarz".


    zu 3) die "Standardkerzen"


    zu 4) Die Urlaubsplanung hat sich verändert.


    Gruß


    Ronald

  • 1) Ruhe, Entspanntheit
    2) Wissenschaft, neues Entdecken. In die Vergangenheit schauen und doch in manchen teilen in die Zukunft(wie unser Zentralgestirn enden wird)
    3) Nebel, planetarische Nebel, Galaxien
    4) bin offener zu anderen Sachen geworden

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    1)Was fühlt ihr beim beobachten?


    2)Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort "Astronomie" hört?


    3)Was sind eure Lieblingsobjekte?


    4)Wie hat die Astronomie euch verändert?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    1) Ich genieße die Ruhe und die Unendlichkeit des Universums, und mir wird klar wie klein wir auf unserer Erde sind


    2) Physik, Planeten, dicke Astro-Bücher


    3) M13, M31, M42 und Saturn


    4) Wenn ich morgens zur Bahn gehe, schaue ich immer nach oben und mein Hobbies sind deutlich teuerer geworden


    Sehr schönes Video!!


    Grüße, Klaus

  • <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    1)Was fühlt ihr beim beobachten?


    2)Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort "Astronomie" hört?


    3)Was sind eure Lieblingsobjekte?


    4)Wie hat die Astronomie euch verändert?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    1) Meistens ist mir kalt und ich bin müde. Aber ab und zu kommt dann dieses <i>"Verdammt, ist das geil!"</i>-Gefühl, dass alles andere wieder wett macht.


    2) An meine Fernrohre und dass ich viel zu selten dazu komme, sie zu nutzen.


    3) Emissionsnebel, die im 16"er mit Nebelfilter Strukturen zeigen. Meine Lieblinge: der Crescent und Pickerings Whisp. Und die Sonne im H-Alphalicht.


    4) Da ich seit über 30 Jahren Astronomie betreibe, hat sie mich zum Teil zu dem gemacht das ich bin. Inwieweit sie mich dabei verändert hat? Keine Ahnung.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jacksully100</i>
    <br />Guten Tag,
    vorweg möchte ich sagen: Sollte ein solcher Thread bereits existieren, möchte ich mich entschuldigen.


    Ich habe eine Frage an euch: "<font color="red">Was ist die Astronomie für euch?</font id="red">"


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Nico,


    so einfach lässt sich das leider nicht beschreiben. Am passendsten auf die Frage was Astronomie für mich ist, finde ich: Unvernunft, gekoppelt mit Frustration und Mühsal!


    Warum man es trotzdem macht?


    Nun, weil eine Sucht nun mal eine Sucht ist...oder stimmt es doch das Astronomie einen verändert?


    Ich denke nein, denn der Astronomische Virus kann nur Leute befallen, die sowieso schon irgendwie "labil" sind! Und mit labil meine ich etwas anderes als jetzt jedem in den Sinn schießt! Labil im Sinne von "zweifeln an der Richtigkeit gesellschaftlicher Normen und Handelns". Ich will letztere gar nicht zur Diskussion stellen, aber welchen Sinn macht es zig Tausender in Gerätschaften zu investieren, die man vielleicht 20mal pro Jahr benutzen kann und deren Ergebnisse nicht gerade das sind womit man was reissen kann...oder interessiert sich irgendeine *** für meinen mickrigen M13? Ganz im Gegenteil, man wird als ein bischen "sonderbar" gehalten, man fährt einen rostigen Wagen, hat kein Haus, eine knappe Finanzlage (knapp am Bankrott) und alles was einen interessiert sind diese mickrigen Lichtpünktchen da oben. Soviel zum Thema Unvernunft. Kommt noch Frustration: Nun ja, warten auf gutes Wetter ist das Eine, lesen das andere immer den besseren Himmel haben das Andere. Und letztendlich geht der Fortschritt schneller als man hinterher hoppeln kann...das frustriert! Und weil man nun mal nie aufgeben will, strengt man sich 10 mal mehr an, investiert Unsummen in Sprit und Zeit und was ist der Mühsal Lohn? Ein mickriger M13!


    Klingt verheerend, gell? Also, der vernünftige Mensch sagt sich dann: Ok, verkaufen wir den Krempel. Und wenn er weg ist, die erste klare Nacht kommt dann garnatiert am nächsten Tag, bereut man es bitterlich. Wenn das nicht so ist, warst Du nie ein Astronom, ist es so, bist Du süchtig.


    Und Sucht verändert keinen Menschen, sondern polarisiert seine Eigenschaften. Manche Drogen kehren die "schmutzigen" Eigenschaften hervor, Astronomie kann man dagegen getrost als "positive" Droge bezeichnen. Mit der Astronomie wird man positiv denkender, was mein Beitrag bisher nicht wirklich zu erkennen gab. Aber es ist so. Es sind nicht mehr die materiellen Werte die im Lebensvordergrund stehen..es sei denn es geht um den neuen APO von...es geht mehr um das Erleben der Astronomie. Seien wir ehrlich, die Beobachtungen die wir machen oder das Foto das wir designen, das ist alles nur vorgeschoben.
    Es geht um "das selbermachen", das sich "an dem Ergebnis erfreuen", um die Kollegen und um den Wettstreit untereinander. Es geht auch um so lapidare Dinge wie Urlaub. War es vor Jahren noch die Pauschlreise mit "friss den Dreck soviel Du willst" ist es heute die Individualreise an dunkle Orte..und da nimmt man auch Camping, wunderbare Landschaften, fremde Länder und Sprachen oder soetwas "Störendes" in Kauf. Und man trifft auf einmal Leute in fremden Ländern, lernt beide kennen und fragt sich auf einmal: Warum habe ich soetwas nicht schon früher gemacht?


    Das alles erweitert den Horizont auf so ungemeine Art, das man sich selbst manchmal fragt ob man eigentlich noch alle Läppchen im Koffer hat. Und was soll ich sagen, ich muss unumwunden zugeben: Nein!


    Also zum Schluss: Was ist Astronomie für mich: Den größten Unsinn den man anfangen kann, aber das Leben ist an Unsinnigkeit kaum zu überbieten!


    Also was solls, schnappe ich mir meine Lieblingsobjekte in der nächsten Nacht und versuche sie zu entdecken. Jajaja, meine Lieblingsobjekte sind die Klamotten da oben, die ich noch nicht gesehen resp. fotografiert habe.


    In dem Sinne
    CS
    Ulrich

  • hi nico,


    da ich numerierte fragenkataloge und auch so manche konvention hasse, antworte ich in kleinschrift und einigen ungeordeneten sätzen:


    astronomie ist geil! aber nur eins von vielen hobbies, ich investiere viel zu viel zeit, indem ich über zubehör und stellungnahmen andrer im internet lese, mich über die mittlerweile zahllosen sch... dauerregen-nächte ärgere, aber wie ein kleines kind freue, wenn ich m13, saturn und m57 in ihrer pracht ne stundenlang beobachten kann.


    sucht? nee, sucht ist das nicht... ich weiß was sucht ist und glaub mir das ist weit davon entfernt [;)] (will hier besser auch nicht auf bemerkungen von pseudo-experten eingehen )


    sollte ich paar satzzeichen vergessen haben, diese bei bedarf nachfügen: .... /,,,, und ; : ? !


    [:D]

  • Dann will ich auch mal antworten, bin allerdings noch ganz am Anfang ca. 2 Monate dabei und 5 Nächte bis jetzt erlebt.


    1) Beim Beobachten blendet sich alles aus die Stille verschmelzt mit der Unendlichkeit des Objektes die Zeit bleibt stehen. Millionen Jahre altes Licht brennt sich in meine Netzhaut dabei versuche ich zu begreifen was mir aber nicht gelingt.


    2)Naturwissenschaften, sehr schwer fassbar aber sehr fazinierent


    3) Das werden woll Galaxien werden von den die ich bis jetzt beobachtet habe M51,M64 und M82 weil ich da auch details erkennen konnte. Auch Nebel (hauptsächlich die toten Sterne) und Kugelsternhaufen sowie Offene Sternhaufen sind toll.


    4)Bin wie gesagt noch nicht lange dabei aber ich erhoffe mir durch dieses Hobby einen sicheren Hafen in dem ich immer wieder gern anlege und der mir Halt und Kraft gibt bei dem was mir in meinem Leben noch bevorsteht.


    Liebe Grüße
    Mathias

  • 1) Ich empfinde Faszination und eine gewisse Zufriedenheit, aber fühle mich auch irgendwie klein.
    Es ist schön mit eigenen Augen den Bereich außerhalb unserer Welt erleben zu können, dass es nahezu unendlich vieles zu entdecken Gibt, und es macht einfach Spaß es zu erforschen. Das können Bilder von Hubble und Co nicht vermitteln.


    2) Der Begriff Astronomie ist bei mir mit Teleskopen, Physik und Bildung verknüpft. Ich denke da an die Vielzahl an Galaxien, und stelle mir gerne vor wie es wohl wäre, wenn anderswo jemand auf unsere Milchstraße blickt.


    3) Meine Lieblingsobjekte sind derzeit Saturn, Ringnebel, blinkender planetarischer Nebel und M51. Aber auch der Mond hat seinen Reiz.


    4) Ein Bewusstsein für Themen wie Lichtverschmutzung, aber auch neue Interessenschwerpunkte. Physik, Philosophie, Teleskope... Außerdem kommt man mehr raus. Oh, und einen schmaleren Geldbeutel ;)

  • <font color="red">1)Was fühlt ihr beim beobachten?</font id="red">
    Der Reiz etwas zu finden,
    das nur wenige mit eigenen Augen sehen können
    ist für mich immer wieder eine Befriedigung.
    Etwas zu suchen und tatsächlich zu finden ist dann
    ein richtiges Erfolgserlebnis für mich.
    Man hat seine Ruhe, niemand weit und breit zu sehen und
    man kann tun und lassen was man will.
    Ist man zu müde um heim zu fahren,
    holt man die Liege raus und pennt ein paar Stunden auf dem Feld.


    <font color="red">2)Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort "Astronomie" hört? </font id="red">
    Mein Hobby, mein Spaß, meine Erfolge und das nur für mich.
    Die wenigsten interessiert es, aber ich gehe darin auf.


    <font color="red">3)Was sind eure Lieblingsobjekte?</font id="red">
    Orionnebel und M81&gt;M82&gt;M110 sind einfach Traumobjekte im Teleskop.


    <font color="red">4)Wie hat die Astronomie euch verändert? </font id="red">
    SciFi war immer ein großes Hobby,
    aber ständig am TV und am PC hocken kann doch nicht alles vom Leben sein.
    Dank der visuellen Astronomie habe ich ein geistig forderndes und
    anspruchsvolles Hobby,
    das mich eigentlich seit der Schulzeit begleitete,
    aber erst im letzten Jahrzehnt bezahlbar und möglich wurde.


    Tolles Video.

  • 1)Was fühlt ihr beim beobachten?
    Das ist aber ne sehr komplexe Frage und trifft auch nicht das Problem. Astronomie ist für nicht nur Beobachten, sondern das ganze drumrum, incl. der Vorbereitung, dem theoretischen Background und vor allem der Interaktion mit all den anderen Infizierten. Das betrifft sehr viele Bereiche meines Lebens.


    2)Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort "Astronomie" hört?
    Hab ich mir bisher keine Gedanken drüber gemacht. Astronomie lebt man. Fertig.



    3)Was sind eure Lieblingsobjekte?
    Schwer zu sagen. Totale Sofis, helle Kometen, Meteorstürme. Ansonsten bin ich da nicht spezialisiert. Hängt auch von der Phase ab. Vor 20 Jahren hab ich vor allem Kometen geguckt (und vorher deren Bahnen berechnet). Um 1999 waren die Leoniden ein Teil meines Lebens. Hätte mir damals nie vorstellen können, dass ich Planeten reizvoll finden würde - heute tu ich das.



    4)Wie hat die Astronomie euch verändert?
    Denke, dass ich sowohl beruflich als auch privat ohne Astronomie in eine völlig andere Richtung gegangen wäre. Was dann wäre, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wäre das auch lustig geworden, aber anders.


    Hartwig

  • 1) Entspannung und Genuss der Ästhetik der Himmelsobjekte, aber auch ein paar philosophische oder naturwissenschaftliche Gedanken.


    2) Wissenschaft


    3) ISS, Jupiter, Saturn, M13, M42/43, M51, M81/82 NGC 869/884


    4) eigentlich wenig

  • Hallo Nico,


    finde es gut das jemand sich mal dieser Seite der Medaille widmet.
    Zwar wird im Zusammenhang mit der Entstehung des Universums / des Lebens oft auch über die sich möglicherweise ergebenden philosophischen Fragen gesprochen - selten aber wird ein Bogen zur direkten Beobachtung gespannt. Vielleicht traut man sich auch zu selten darüber zu reden. Danke für diesen kleinen Tabubruch mit dem Video (-;


    "Gefühlt" habe ich nur ein/zweimal wirklich was vor einigen Jahren,
    das hängt dann auch viel von den weiteren Umständen ab. Erklären kann ich das leider nicht so richtig. Das Gefühl des "Verstehens" kommt zwar nicht von aussen, uns wird nicht Erkenntnis gewährt - aber das macht manch erhabenen Moment nicht minder wertvoll.
    Was mich oft bewegt, wie sicher viele, ist ob genau jetzt irgendwo jemand die Sonne als ebenso unscheinbaren kleinen Punkt sieht und sich wiederum die Frage stellt ob ihre Sonne gerade jemand anschaut. Oder: wenn z.b. das Epsilon Eridani-System in ferner Zukunft doch mal eine technische Zivilisation hervorbringt - werden sie sich dann fragen was der kleine weiße Zwerg in 10 Lj Entfernung mal beherbergt hat? Und wenn es andere Zivilisationen gibt im näheren Umkreis: geben sie Sternen auch so klangvolle Namen wie wir - oder selbst für Leuchtkräftige nur rein technische Bezeichnungen ala HD-irgendwas?


    "Astronomie" ist für mich eine Wissenschaft, die sich aufgrund der technischen Entwicklung immer weiter von uns entfernt und die wir aus verschiedenen Motiven versuchen nachzuahmen. Kepler, Bruno (hingerichtet) und Galileo waren Astronomen. Die unglaublichen Leistungen durch Enthusiasmus und Akribie mancher Amateure heute schmälert das aber keinesfalls.

    Die größte "Veränderung" dürfte in der schon erwähnten Erweiterung des Horizonts liegen, den Blick über den Tellerrand und eine höhere Wertschätzung der Erde und - auch wenn es nur ein Kratzen an der Oberfläche ist, Halbwissen, Aufgeschnapptes - das Hobby steigert die Allgemeinbildung unweigerlich (was hat mich früher das Periodensystem der Elemente geschert...). Und wenn z.b. eine Studie der Agentur xy im Auftrag von Fa. xy behauptet das CO2 in Wirklichkeit ja kühlt - kann man sich diese weißlich-gelbe Scheibe in der Nachbarschaft ins Gedächtnis rufen die man auch selbst gesehen hat und sich seinen Teil denken - mit solchen Kleinigkeiten fängt es schon an.


    Gruß Marco

  • 1. Ich beobachte meistens sehr indirekt: Ich fotografiere und erst bei der Nachbearbeitung staune ich und freue mich über das was a) da draußen an fantastischen, ästhetischen Objekten rumgeistert und b) ich mit meiner Technik auf elektronischen Zelluloid gebannt habe und man mittels EBV da an Informationen rausholen kann (Vergleich: Rohbild zu Endergebnis). Ansonsten stehe ich selten da und schaue nur, weil man da (im Vergleich zu den Aufnahmen) doch recht wenig sieht. Auch das Sehen durch große Spiegel kommt für mich nicht an die farbigen Aufnahmen selbst aus kleinen Linsen/Spiegeln ran. Und die visuellen Eindrücke kann man niemandem zeigen. Ausdrucke aber schon. Oder sich an die Wand im Büro hängen (wo ich bald keinen Platz mehr für neue habe).


    2. Erforschung des Unerforschbaren. Entdeckung von schwer Entdeckbarem. Und dass wir mit dieser Naturwissenschaft noch recht weit am Anfang stehen. Nur so als recht Unbekannte: Schwarze Löcher, dunkle Materie, außerirdisches Leben, vielleicht sogar Intelligenz?


    3. Mond, M51, M101, M57, allgemein jede Art von Galaxien, Kugelsternhaufen.


    4. Bin nachts draußen, wenn möglich, daher tagsüber oft müde. Hab mir (siehe 1.) eine Menge Equipment zugelegt, um das Hobby mit schönen Aufnahmen zu krönen (mit Teleskop, Monti und Kamera ist es ja leider nicht getan.). Und will mehr, mit dem Bestreben, noch bessere Fotos zu machen. Und ich überleg mir manchmal, ob es da draußen auch andere "Astronomen" gibt, die uns beobachten und wie sie das ganze sehen und was sie über das Universum um sich rum denken.


    Das ist nur ein kleiner Eindruck eines komplexen Realitäten- und Gedankenkonstrukts.


    Ursus

  • Hallo zusammen,
    es freut mich riesig, das so viel Resonanz auf mein Thema folgt! Das ist echt toll.
    Besonders ergriffen hat mich persönlich ja der Beitrag von Marco (Far End). Sehr schön formuliert :)


    Ja, ob es noch andere Astronomen in anderen Sternsystemen gibt frage ich mich auch häufig. Vielleicht beobachtet uns gerade in diesem Moment ein Außerirdischer.... Wäre ja klasse. (-;


    Vielen Dank für die bisherigen Antworten und ich hoffe, das noch mehr Leute folgen.


    Liebe Grüße an alle und allseits sternklare Nächte
    - Nico.

  • Hallo Nico,


    das ist ein unerschöpfliches Thema. Wohl jeder, der sich mit dem Hobby infiziert hat, hat seine Geschichte und sein Empfinden. Es ist für mich schwer das in vier Punkte zu gliedern ... Zu meinem "Werdegang als Hobbyastronom" habe ich mal was aufgeschrieben, das erklärt vielleicht Manches:


    Als Kind bekam ich einen Optikbaukasten geschenkt. Damit konnte man ein Mikroskop, ein Opernglas und ein astronomisches Fernrohr bauen. Speziell den Sinn des astronomischen Fernrohrs konnte ich nie begreifen, denn es hatte eine Objektivöffnung von vielleicht 10 mm und man sah damit weniger, als mit dem bloßen Auge. Trotzdem wurde ich neugierig und als später das Buch "Astronomie selbst erlebt" von Klaus Lindner kam, wurde das Interesse schon größer. Auch die Bücher von Bruno H. Bürgel und natürlich von Paul Ahnert hatten einen großen Einfluss. Ich baute das Brillenglasfernrohr, wie im Buch beschrieben, nach und konnte damit schon auf dem Mond die ersten Krater sehen. Damit war die Leidenschaft für dieses Hobby entfacht. Der Durchbruch im Astrohobby kam aber 1975, als ich vom mühsam zusammengekratztem Geld den Optikbausatz von Zeiss für 120,- Mark kaufen konnte. Noch heute besitze ich die Optik und nutze sie immer noch, gerne bei Urlaubsreisen. Nebenbei war auch die Fotografie ein wichtiges Hobby, vom Großvater hatte ich eine Dunkelkammerausrüstung geerbt. Ich konnte meine Filme selbst entwickeln und bald kamen auch die ersten Versuche, Himmelsobjekte abzubilden. Später hatte ich das Glück, eine Lehre als Maschinenbauer und dann als Kfz-Mechaniker zu machen, hier konnte ich dann viel zur Metallbearbeitung lernen und meine Basteleien wurden zusehends besser. Bei der Gelegenheit lernte ich auch einen Freund kennen, der dieses Hobby teilte und auch heute noch teilt. Zusammen waren wir oft an der Archenhold-Sternwarte in Berlin bei den Treffen des Kulturbundes. Als dann noch eine uralte Mechanikerdrehbank dazu kam, war es perfekt. Zu DDR Zeiten gab es wenig zu kaufen und das Geld war immer knapp. Die Möglichkeit Geräte selbst zu bauen war schon unheimlich viel wert. Selbst einen Computer habe ich selbst zusammen gelötet. Die Teilebeschaffung war manchmal abenteuerlich. Beziehungen waren alles. Auch heute noch baue ich meine Instrumente so weit, wie möglich selbst. Daraus entstand wohl auch meine Neigung, mit geringsten Mitteln und eigenem Engagement und Fantasie Ergebnisse zu erzielen.


    Ich beobachte alles, was aktuell sichtbar ist. Jetzt da ich meinen 9-Zoll-Dobson fertig bekommen habe, freue ich mich schon auf den Herbst mit wieder dunklen Nächten. Oft beobachte ich auch "nur" mit dem Fernglas Sternfelder und die Milchstraße. Manchmal beziehe ich auch Freunde und meine Tochter in die Beobachtungen mit ein.
    Die Astronomie ist eine Wissenschaft, ich verfolge die Ergebnisse der Forschung, ohne mich jedoch als Forscher zu fühlen.
    Veränderung ist ein zu großes Wort für mich, aber ich glaube, daß diese schöne Hobby (es ist nicht mein Einziges) viel dazu beiträgt, dass ich so manchen nicht gelungenen Tag zum guten Ende bringen kann.


    Viele Grüße,


    Micha

  • <font color="red">1)Was fühlt ihr beim beobachten? </font id="red">
    Ich hätte nicht gedacht das es mich so in mein Teleskop "hineinsaugt"
    Ich glaube manchmal im Weltraum vor dem Objekt zu schweben, eben der Spacewalk Effekt ... Mal besseres oder schlechteres Seeing gehört irgendwie auch dazu, es zeigt einem mit blossem Auge diese fast unvorstellbaren Entfernungen und das es eben nicht so einfach greifbar ist und man lernt gute Nächte zu schätzen...


    <font color="red">2)Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort "Astronomie" hört? </font id="red">
    Das hat sich bei mir stark geändert, nachdem ich ein Teleskop gekauft habe: Es gehört auch dazu nicht nur wild drauflos zu gucken, sondern auch irgendwann mal zu planen was man machen möchte, obwohl beides Spass machen kann ... Ich denke es ist die Wissenschaft, die die Menschheit wirklich weiterbringen kann ...


    <font color="red">3)Was sind eure Lieblingsobjekte?</font id="red">
    Am Anfang waren das Planeten, jetzt sind es Deepsky Objekte, in M51 hab ich mich total verliebt [:D]


    <font color="red">4)Wie hat die Astronomie euch verändert?</font id="red">
    Ich schaue auch ständig nach oben, checke Satellitenbilder und bin mein eigener kleiner Meterologe geworden! Ich hab mich gänzlich von vorherigen Hobbys getrennt, ob das ewig hält weiss ich nicht, aber ich kann jetzt schon sagen das ich in dieser Sparte soviel hilfsbereite, freundliche Menschen kennengelernt habe wie sonst bei keinem meiner anderen Hobbys, und die waren immer ausgefallen...

  • Hi,
    1)
    Also ich fühle mich den Sternen ein Stück näher.
    2)
    Ich denke daran, wie viele kluge Köpfe schon dieser Naturwissenschaft zum Opfer gefallen sind und wie schön die Natur doch ist.
    3)
    Der Mond, denn er schaut uns schon seit Jahrtausenden an.
    Die Andromeda Galaxie
    Proxima Centauri
    4)
    Ich glaube ohne die Himmelskunde wäre ich nur ein halber Mensch


    LG Dominic

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