Mond vom 23.04.2013

  • Hallo Mondsüchtige,


    seit Sonntag weile ich in südlichen Gefilden und die Wetterbedingungen waren bis jetzt sehr bescheiden. Am Abend des 23. April passte es aber und der Mond musste als Modell herhalten, die Montierung war aber noch nicht eingescheinert, sondern nur hingestellt und grob ausgerichtet. An diesem Abend war alles das Erste Mal, der Refraktor, die Kamera und die Barlow am Mond. Erstmalig auch die Bildbearbeitung nur in Lightroom 4.4, nur die Elefanten die sich auf dem Sensor breit gemacht haben wurden in PS entfernt. Bei der Schärfung der Bilder hab ich mich bewusst etwas zurück gehalten. Eure Meinung über die Bildbearbeitung würde mich schon sehr interessieren.


    Teleskop: 150/1200mm Refraktor,
    Barlow: APM/G. Düring 2,7x
    Kamera: ASI 120MM
    Filter: Baader IR-Pass


    Zuerst die Bilder mit 1200mm Brennweite






    Jetzt die Bilder mit 3240mm Brennweite











    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    deine Bilder mit 1200 mm Brennweite gefallen mir gut. Die Schärfe ist gut und der Kontrast ebenfalls. Allerdings denke ich, dass ein IR-Pass bei einem Refraktor der falsche Filter ist. Beim achromatischen Refraktor ändert sich der Fokus sowohl zum Blauen als auch zum Roten hin immer schneller. Das heißt, du hast erst recht im IR eine steil verlaufende Fokuskurve. Du wirst also nur eine mittelmäßige Schärfe erreichen, wenn du den IR-Pass zur Fotografie nutzt. Das sieht man leider an den hochauflösenden Bildern - obwohl die Details sehr schön sind.


    Nimm lieber einen IRUV-Sperrfilter oder sogar einen Fringekiller. Damit schränkst du das optische Spektrum auf den Bereich ein, in dem der Refraktor noch gute Ergebisse bringt. Mit dem Fringekiller schließt du sogar das tiefe Blau unterhalb 460nm ganz aus. Hier ist ein achromatischer Refraktor nämlich recht weichzeichnend. Alternativ, wenn genug Licht vorhanden ist, kannst du auch einen Grünfilter nehmen. Damit liegst du dann mit deinem Refraktor sogar im optimalen Bereich und er wird dir feinste Details bieten.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Danke Bernhard und Alko,


    Alko: Beim Filter muss ich mich verbessern, bei den Aufnahmen war ein H-a Passfilter mit IR-Sperrschicht drin, den IR-Pass hatte ich davor probiert, war aber nicht gut. Grünfilter und auch einen Hellblaufilter werde ich mal testen. Vor langer, langer Zeit, also im alten Testament meiner Astrofotografenlaufbahn wo man noch mit analoger Kameratechnik unterwegs war, brachte ein Hellblaufilter den besten Kontrast am Mond.


    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    dann ist die gewisse Weichheit der vollaufgelösten bilder also eher deiner zurückhaltenden Schärfung geschuldet. Deine Bilder zeigen aber sehr schöne Details und haben eine gewisse Natürlichkeit.


    Mit H-Alpha-Filter bist du dann ja sogar sehr schmalbandig im Roten unterwegs gewesen. Wie lang musstest du denn die Einzelbilder belichten? Das würd mich mal interessieren, da ja dann sehr wenig Licht zur Verfügung gestanden haben muss. Auch interessieren würde mich die Bandbreite des verwendeten H-Alpha.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hallo Alko,


    hier die Einstellungen der ASI 120MM bei 3240mm Brennweite:


    Belichtung: 36,5ms
    Gain: unterschiedlich zwischen 23 bis 47
    Gamma: 50
    Helligkeit: 8


    Der H-Alphafilter ist ein älteres 2" Modell von Baader, leider keinerlei Daten auf dem Filter.
    Hab darauf geachtet dass das Histogramm immer gut ausgenutzt wurde, deshalb die unterschiedlichen Gaineinstellungen pro Avi.


    Gruß
    Gerhard

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