14" UL-Dobson

  • Hallo Zusammen,


    der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an meinen ersten 8" Dobson mit 23kg Gewicht.
    Nun möchte ich entgegen meinem Ruf als Panzer-Dobsonbauer den Werdegang meines vorerst letzten Dobson hier vorstellen.
    Es soll ein selbstgeschliffener 14 Zoll f/5 Spiegel verbaut werden. In Anbetracht, dass ich auf dem Gebiet des Spiegelschleifens gänzlich unerfahren bin, ist das natürlich ein sportlicher Anfang ich weiß, aber ich hatte es mir einfach in den Kopf gesetzt[:p]
    Wie kam es nun dazu? Nun jedes Mal wenn ich meine Verwandtschaft im Schwarzwald besuchte, ärgerte ich mich, dass ich kein Teleskop mit dabei hatte. Auch wollte ich einen Dobson, den ich mal in den Urlaub mitnehmen kann, ohne gleich ein halbes Zentner an Gewicht mit zu schleppen.
    Auch sollte alles platzsparend zusammenklappbar sein.
    Als mir dann Armin anbot, einen 14er Rohling zu bekommen habe ich nach einigem zögern, ob ich das auch alles hinbekomme, zugeschlagen.
    Seitdem hilft er mir mit Tipps und Tricks zum Spiegelschleifen. Ob das was wird? Ich bin gespannt[:D]
    Naja und wenn man den Rohling schon da hat, braucht der ja auch ein neues zu Hause. Also ging es an die Konstruktion des Dobson. Folgende Merkmale haben sich dann nach einigen Stunden herauskristallisiert:


    Gewicht beobachtungsfertig mit Okular und Sucher: 14,5kg
    Abmessungen zusammengebaut ohne Stangen : 520mm x481mm x150mm


    Nachdem nun alles soweit feststand ging es zum nahegelegenen Baumarkt, wo mich der nette Herr am Holzzuschnitt noch lebhaft in Erinnerung hatte. Nach einem kurzen Plausch und einer kleinen Gabe in die Kaffeekasse ging ich mit den fertig zugeschnittenen Holzplatten wieder nach Hause.
    Das Projekt 14" Dobson konnte also beginnen.


    Hier mal der aktuelle Stand der Dinge, den ich im weiteren Verlauf aktualisieren werde.
    So soll es später mal ausschauen



    Der Hut ist schon so gut wie fertig.

    Da die ganze Konstruktion später zusammenbaubar sein soll, kann man den Fangspiegel samt der Justierung durch eine zentrale Schraube einfach demontieren.



    Weitere Bilder folgen. Über Kritik und Anregungen würde ich mich freuen.


    Gruß und cs
    Christian

  • Hallo Christian,


    ich bin Anfänger mit einem gekauften 8" Dobson, kann daher Deine Leistung nur bewundern, sich an solch ein Projekt zu machen.
    Was mich interessieren würde, welche Komponenten verwendet und aus welcher Bezugsquelle diese stammen.
    Also Holz aus Baumarkt ist schon klar. Sind das echte Carbonteile, oder laminierst Du eine Carbonmatte auf Holz?


    Eine Gesamtkostenaufstellung am Ende wäre auch mal interessant.
    Viel Spaß und Erfolg, ich werde den Beitrag mal weiterverfolgen, als Modellbauer bin ich daran wirklich interessiert.
    Gruss Roland

  • Hallo Christian,


    sehr interssante kompakte Konstruktion!


    Diese propellerartige Anordnung der Spinnenbeine finde ich jedoch ungünstig. Je mehr man sie spannt, um so mehr verdrehen sie den Fangspigel.
    Statisch überlegen und justierstabil ist eine sog. exzentrische Anordnung (suche hier im Forum).


    Sie großen Höhenräder werde eine diagonale Versteifung brauchen.


    Bin gespannt wie es weitergeht

  • Hi Christian,


    schönes Gerät. Erinnert mich aber stärkstens an Sumerian Optics. Wenn das mal der Michael Kalshoven sieht.


    Warum willst du das mit der 8-eckigen Spiegelbox unbedingt kopieren? Da könnte sich dein Gerät zumindest unterscheiden. Bringen tut dir die 8-eckige Variante gegenüber der viel einfacher zu bauenden 4-eckigen gar nix. Ausser, daß es vielleicht hübscher aussieht.



    Grüße,


    Harry

  • Hallo,


    oh verdammt, habe die Seite gerade mal gegoogelt. Sieht echt danach aus. Eigentlich kam das ganze so, dass ich auf der VDS-Seite mir die Dobson angeguckt habe und da einen gefunden hatte, der eben dieses Achteck als Hut hatte. Das hat mir halt gefallen und dann hab ich das weitergesponnen. Das UC-Obsession gefiel mir auch ganz gut. Hoffe ich bekomme jetzt keine Probleme mit dem Hersteller...
    Finde eigentlich mehr, dass die Spiegelbox nach Alluna Optics aussieht. Zur Einfachheit, ob die Fräse nun 4 oder 8 Ecken fräst, ist ihr glaub ich ziemlich egal [;)]


    ---> Roland: Ah noch ein Modellbauer, komme ursprünglich auch aus dem Bereich. Ja das sind cfk-Platten, die ich erstmal mit dem Holz verschraubt habe. Mal sehen, vielleicht laminiere ich die auch noch drauf.
    ---> Stathis: In wie fern meinst Du denn, dass sich die Spinne verzieht? Die Sichelräder haben eigentlich eine Verstrebung oder meinst Du, dass ich sie noch über Kreuz mit der Spiegelbox versteifen soll?


    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,


    das schaut schon super aus!
    Wegen der Fangspinne: Wenn Du bei Deiner jetzigen Spinne eine Strebe fester anziehst, ziehst Du die Spinne in einer Drehbewegung in diese Richtung.
    Bei einer exzentrischen Fangspinne spannst Du dagegen diagonal an und brauchst auch nicht so viel Spannung.
    Ich hab das so gelöst: http://16zoll.tumblr.com/post/27216382943/spinne-fangspiegel
    Eleganter (weil leichter zu justieren) wäre noch eine Lösung mit 4 Justierschrauben.


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • Hallo Christain,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hoffe ich bekomme jetzt keine Probleme mit dem Hersteller...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ach was. Du baust es doch nicht 1:1 für eine Serie nach.
    Für die Steifigkeit ist besser wenn die Stangenpaare von einem gemeinsamen Punkt ausgehen. Spricht für eine quadratische Spiegelbox.
    Ansonsten sehr schöner Entwurf!
    Gutes Gelingen!
    cs Kai

  • Hallo Christian,


    für Dich selber kannst Du Dein Teleskop doch so bauen wie Du es willst und alles an guten Ideen verwenden, die Du findest. Von daher kein Problem.


    Die Spinne wurde schon angesprochen. Würde ich auf jeden Fall ändern.


    Die Stangen würde ich in der Spiegelbox in einem Punkt zusammenlaufen lassen. Wenn Du auf die Eckausparungen verzichtest, würden die Basislängen im Fachwerk größer werden und von daher die Steifigkeit des Tubus besser.


    Bei den Höhenrädern musst Du einfach schauen, ob das mit der bereits geplanten Versteifung ausreicht. Ansonsten kannst Du da auch nachträglich noch was diagonal reinsetzen.


    Das am ungünstigsten belastete Bauteil ist der Boden der Wiege. Da darfst Du nicht sparen. Deine Ausparungen dort würde ich nicht machen, sondern im Gegenteil sogar noch Material zulegen. Kann man auch als Sandwich machen, dann wirds stabil UND leicht.


    Ansonsten sieht das Ganze doch ganz gut aus! Viel Erfolg und viel Spass beim Bauen.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hi,
    vielen Dank für die Rückmeldungen. Das mit der Spinne hatte ich gar nicht auf der Pfanne. Andere Frage, muss die unbedingt gespannt werden? Reicht das nicht, wenn sie verwacklungssicher eingebaut wird?
    Bezüglich der Stangen. Wie wirkt sich das denn genau auf die Stetigkeit aus? Interessiert mich mal wie sich das verhält.
    Das mit den Aussparungen im Boden ist schon richtig, da müssen keine Erleichterungen rein. Welche Stärke sollte der Boden denn haben? Hatte jetzt 9mm Birkenmultiplex angedacht.


    Gruß
    Christian

  • Hi Christian,


    die Spinne muss soweit gespannt werden, dass der Fangspiegel fest sitzt, wenn Du den Dobson gen Horizont neigst. Da darf er natürlich nicht durch sein Gewicht nach unten sacken. Bei einer exzentrischen Spinne brauchst Du aber auch keine große Spannung, die hält recht schnell sehr fest.


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • Hi,
    habe jetzt die ganze Zeit noch mal über die Fangspinne nachgedacht wegen dem Verdrehen und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich anscheinend zu blöd bin.[}:)]
    Nur damit wir nicht an einander vorbei reden. Es ist doch das verdrehen auf der optischen Achse gemeint oder? Also wenn ich von vorne auf den Hut gucke dann eine Drehbewegung links oder rechts herum?
    Wenn dem so sei, sehe ich rein geometrisch keinen Unterschied zu meiner Konstruktion oder einer exzentrischen. Bei beiden ist der Zupunkt nicht in Flucht mit der Drehachse und würde immer zu einer Drehbewegung führen.
    Hab mir einige exzentrische Spinnen von der VDS Seite und von Stathis angeguckt und kann einfach keinen Unterschied sehen. Alle würden, wenn man zwei Spinnenarme nimmt und nach außen Zieht, ein Drehbewegung vollziehen.
    Und Sebastian, dass was du da auf deiner Seite gebaut hast, ist meines Erachtens keine exzentrische Spinne, da die Arme ja im Endeffekt ein Kreuz bilden und die Zugachsen durch einen Punkt gehen[;)]


    Wie gesagt, vielleicht bin ich auch nur zu blöd dazu. Bin halt E-Techniker und kein Maschinenbauer[:D]


    cs Christian

  • Hallo Christian,


    Du hast doch den Hutring mitsamt Spinne fertig. Spanne einfach mal interessehalber die Spinnenbeine und beobachte, wie sich der Spiegelhalter dabei im Uhrzeigersinn verdreht. Bei Deiner Konstruktion werden die Spinnenbeine beim Spannen verbogen. Das passiert bei exzentrischer Aufhängung definitiv NICHT.


    CS Franjo

  • Hallo Franjo,


    das klappt dann aber auch nur, wenn die einzelnen Arme nicht 90° zueinander versetzt sind.
    Gruß
    Christian


    P.S.: Ich frag nur, weil ich gerne verstehen möchte, warum das so ist. Einfach sagen, mach lieber anders ist für mich irgendwie unbefriedigend ich brauch immer noch den Grund dazu, damit ich es beim nächsten mal nicht einfach stumpf mache, sondern weiß warum ich was mache[:)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Vigil314</i>
    <br />Hallo Franjo,


    das klappt dann aber auch nur, wenn die einzelnen Arme nicht 90° zueinander versetzt sind.
    Gruß
    Christian
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Christian,


    schau mal hier bei Stathis:


    http://www.stathis-firstlight.…/bilder/spider_holder.jpg


    Die Beine haben paarweise den gleichen Angriffspunkt am zentralen Halter und stehen jeweils 90° zueinander. Gegenüberliegende Beine fluchten nicht, verlaufen aber parallel. Da verdreht sich Nix.
    Natürlich musst Du die Befestigungsöffnungen am Hut nicht 90°-weise anordnen, sondern entsprechend anpassen, sonst gibt es mehr als vier Spikes (stabil ist es aber trotzdem).


    CS Franjo

  • Hallo,


    Hab das ganze mal simuliert, wie sich meine Konstruktion verhalten würde.
    Das was ihr meintet mit dem verdrehen tritt ein.
    Folgender Versuchsaufbau: Drei Seiten fest eingespannt, eine belastet.
    Gezogen wurde mit 100N:


    Bei mir sähe das Ganze so aus


    Hier noch mal exzentrisch mit zwei Angriffspunkten und die Armpaare 90° zu einander, nicht fluchtend aber parallel


    Jedenfalls werde ich auf meiner Konstruktion noch einmal rumdenken und ändern.
    Vielen Dank trotzdem für die Hinweise[:)]


    cs
    Christian

  • Hallo Christian,


    Jawohl:
    Exzentrisch in eine stabile Stellung drehend und da stabil bleibend, oder in Deiner Konstruktion die Beine abreißend.
    Was gibt es da noch nachzudenken?


    CS Franjo

  • 6 Stangen reichen aus. Das Design ist aber wesentlich einfacher mit 8 Stangen an einer 4- oder 8-eckigen Kiste. Bei 6 Stangen musst du bei einem Paar die Ecken verlassen, was zu Platzproblemen führen kann.


    Gruss Benny

  • Hi Benny,


    ja das habe ich gestern auch schon gemerkt, dass das mit der Konstruktion schwieriger wird. Ich glaub ich bleibe dann bei meinen 8 Stangen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das am ungünstigsten belastete Bauteil ist der Boden der Wiege. Da darfst Du nicht sparen. Deine Ausparungen dort würde ich nicht machen, sondern im Gegenteil sogar noch Material zulegen. Kann man auch als Sandwich machen, dann wirds stabil UND leicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Welche Materialstärke sollte ich denn da nehmen? Zur Info, die Seitenteile, auf denen die Höhenräder ruhen, sind aus 15mm Multiplex.
    Das mit den gemeinsamen Punkten hat auch was für sich. Ich zeichne noch mal bisschen was und stell es dann wieder zur Diskussion[;)]


    cs
    Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Vigil314</i>
    Und Sebastian, dass was du da auf deiner Seite gebaut hast, ist meines Erachtens keine exzentrische Spinne, da die Arme ja im Endeffekt ein Kreuz bilden und die Zugachsen durch einen Punkt gehen[;)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Christian,


    ich hab die Spannrichtung der Arme noch mal in einem neuen Bild eingezeichnet - auf dem bisherigen Bidl sah es etwas irreführend aus. Die Arme kreuzen sich nicht.

    http://16zoll.tumblr.com/post/27216382943/spinne-fangspiegel


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    das ist aber keine exzentrische Spinne. Wenn Du die Arme verlängerst, kreuzen sich alle vier in einem Punkt. Du gewinnst also keine Rotationssteifigkeit. Wenn Du den FS um die optische Achse drehst, werden die Spinnenarme weiterhin senkrecht belastet, halten also fast nichts.


    Bei einer exzentrischen Spinne kommen die Arme paarweise in zwei verschiedenen Punkten zusammen. Versuch Dir mal vorzustellen, wie dort die Kräfte sind, wenn Du den FS versuchst zu drehen!


    Viele Grüße
    Reiner

  • So, habe jetzt mal eine Kräfterechnung gemacht, nachdem die Frage nach dem warum ja nur spärlich bis gar nicht beantwortet wurde.
    So sieht das ganze also richtig aus


    Wenn ich bei der exzentrischen Spinne an einer Seite ziehe, treten im Gesamtsystem nur Zug- und Druckkräfte aber keine Biegekräfte auf. Dadurch erreiche ich bei größere Vorspannung eine höhere Steifigkeit, ohne das sich was verdreht.
    Alles klar, gecheckt[:D]


    cs Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Vigil314</i>
    Welche Materialstärke sollte ich denn da nehmen? Zur Info, die Seitenteile, auf denen die Höhenräder ruhen, sind aus 15mm Multiplex.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also ich habe bei meinem 14er 15mm für den Boden der Rockerbox genommen, was vom Ergebnis her OK ist. Das wiegt natürlich einiges, allerdings sägt man den größten Teil ja doch wieder raus.


    9mm hattest Du erwähnt, oder? Das halte ich gefühlsmäßig für ziemlich wenig.


    Ansonsten, mach doch ein Sandwich, wenn es auf Gewicht ankommt.


    Viele Grüße
    Reiner

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