Vorgehensweise beim Test mit Bath I-Meter

  • Hallo Siegfried,

    meine Glückwünsche hatte ich Dir per email letzte Woche überbracht. Für die saubere Dokumentation gibt's jetzt ein extra Lob![:)]
    Das ist der Stoff, der uns hier vorwärts bringt.


    Das soll auf keinen Fall in den flegelhaften Zwischenrufen des Möchtegern-Messtechnikers Joachim untergehen, der anderen das Schleifebinden erklärt und selbst mit offenen Schuhen rumläuft[:(!]


    Ich werde diese Nebendiskussion hier nicht weiterführen. Auch um diesen schönen Thread nicht weiter zu verwässern. Wer schon Chips und anderes Knabberzeugs gekauf hat, bitte nicht öffnen, das wird nur pappig[xx(]

    Wäre ja noch schöner, wenn man sich mit einem sauberst(!) und äußerst konservativ gemessenen S=0.97 hier entschuldigen müsste! So einem Spiegel bleibt gar nichts anderes übrig als knallhart an der Grenze der theoretischen Möglichkeiten abzubilden. Es sei denn, man legt ihn falsch herum ins Teleskop[:D]


    Ja ich weiss, es widerspricht der Alttags-Auschauung, dass Mini-Zonen und sonstige Buckelei nur im Promille-Bereich wirken, solange sie eine <i>gewisse Höhe</i> nicht überschreiten.
    Und diese Höhen werden in jeden Fall von Strehl richtig ins Verhältnis zur Bildqualität gesetzt.
    Und dass, obwohl sie teilweise im Foucault-Test zu sehen sind!

    Hier laufe ich definitiv mit sauber geschnürten Schuhen durch die Gegend denn die (echten) Profis machen das genauso.
    Siehe VLT, HST etc pp
    http://www.eso.org/sci/facilit…telescopes/ut/m1unit.html
    Speziell Interfrogramm:
    http://www.eso.org/sci/facilit…copes/ut/images/fig-9.gif
    Oder Wavefront-Map:
    http://www.eso.org/sci/facilit…opes/ut/images/fig-10.gif


    Oder hier, das HST. Einer der besten großen Spiegel überhaupt, mit Strehl 0.96 [;)]
    Man beachte, dass der Restfehler fast ausschließlich aus Zonen und Zönchen besteht. Die HST Gesamtleistung (HS+FS+Tracking) liegt bei satten S=0.80
    http://www.asphere.com/CA_mid-spatial.html


    Für Joachim den Klugscheisser: das ist das Ergebnis abzüglich des bedauerlichen SA-Fehler. Das Ding ist übrigens <i>komplett</i> mit Minitools oberflächenveredelt. Toolgröße 30-40mm[;)][8D][:D][:)]


    Und wer's nicht glaubt darf schätzen, wieviel Streulicht so eine Foucault'sche Schallplatte erzeugt:


    Eine ausführliche Diskussion gibt's hier:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=146383

    Und nochmal: Es geht nicht um einen Glaubenkrieg zwischen Foucault und Interferometrie. Ich mag beide Tests und kann mit <i>beiden</i> umgehen. Wie jeder konkret zu seinem Traumspiegel kommt, das ist jedem seine Sache. Ich habe schon fantastische Blicke durch andere Dobsons erleben dürfen obwohl wir über die Mess-Philosophie nicht 100% einig waren. Soviel Übereinstimmung muss nun auch wieder nicht sein. Aber man respektiert sich!

    In diesem Sinne:
    Ich wünsche Dir, Siegfried, allzeit klare Sicht mit Deinem neunen Spiegel und eine zünftiges First-Light[:)][^][:p]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....Eine ausführliche Diskussion gibt's hier:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=146383
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Diese Diskussion werde ich in absehbarer Zeit mit neuen Daten füttern können.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Und nochmal: Es geht nicht um einen Glaubenkrieg zwischen Foucault und Interferometrie. Ich mag beide Tests und kann mit <i></i> umgehen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dazu zwei typische Beispiele: Vor 43 Jahre hab ich einen 8" f/5 Spiegel (Duran, Dicke 43 mm) nach Foucault und Dall Nulltest korrigiert. Der wurde im Zeitalter der Amateur-Interferometrie von 3 Prüfern mit Strehl&gt;0,95 bestätigt.


    Vor 9 Jahren hab ich einen 16" f/4,8 (SITAL, Dicke 45 mm) ebenfalls wie oben korrigiert. Die Rückseite dieses Spiegels war zwecks Gewichteisparung rückseitig dikusförmig abgespeckt. Nach meiner Erinnerung hatte der nach Foucault S&gt;0,85. Ca. 2 Jahre nach FL zeigte der an Interferometer aber nur S&lt;0,60. Der Hauptfehler ist Asti. (Aber das hatte bis dahin niemand bei der Beobachtung am Himmel bemerkt[:I])


    Fazit: Bei "mittelkleinen" und relativ dicken Spiegeln kommt man mit Foucault bestens zurecht. Bei den heute üblichen dünnen bis sehr dünnen Spiegeln dazu noch mit &gt;&gt;8" Durchmesser hat man ohne Interferometer keine Chance auf eine hinreichend gute Korrektur.


    Gruß Kurt

  • Lieber Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Hauptfehler ist Asti. (Aber das hatte bis dahin niemand bei der Beobachtung am Himmel bemerkt)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kommt mir vor wie wenn jemand sagen würde: <i>Ich finde das Essen ist schmackhaft. Aber weil das Ernährungsinstitut ungünstige Kennzahlen liefert, finde ich es jetzt nicht mehr schmackhaft.</i>
    - Ein Spiegel ist genau dann astifrei für den visuellen Beobachter, wenn er keine Spur davon sieht am Stern. Das muss doch irgendwie so sein ...[:)][:)]
    (Ist für mich ein Problem, weshalb alle Spiegel im Interferometer Asti haben, obwohl man dann in der Praxis weit und breit keinen feststellen kann.)Was checke ich da nicht?


    Gruss Emil

  • Hallo Emil,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Ein Spiegel ist genau dann astifrei für den visuellen Beobachter, wenn er keine Spur davon sieht am Stern. Das muss doch irgendwie so sein ...[:)][:)]
    (Ist für mich ein Problem, weshalb alle Spiegel im Interferometer Asti haben, obwohl man dann in der Praxis weit und breit keinen feststellen kann.)Was checke ich da nicht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das kann ich hier ganz einfach erklären. Obiger 16" konnte wg. des miesen Seeings nie mit Hochvergrößerung an Mond und Planeten eingesetzt werden. Deshalb hat niemand etwas von dem Asti bemerkt und auch gar nicht danach gesucht. Außerdem hatte ich für Mond und Planeten ein sehr gutes 12" Cassi auf parallaktischer Gabelmontierung. Da bin ich nie auf die Idee gekommen parallel dazu mit dem 16" Dobson den Planeten hinterherzuschubsen.


    Die eigentliche Entdeckung des Astiwar dann ganz interessant. Ein Freund von mir hatte 2 Jahre später als ich einen lt. Foucault ausgezeichneten 16“ f/4,5 (ca. 50 mm dick) fertiggestellt. Zu der Zeit war mein Bath- Interferometer einsatzbereit und bereits mehrfach erprobt. Da was es naheliegend diesen Spiegel vor der Verspiegelung auch interferometrisch zu vermessen. Tatsächlich konnten wir auch hier Asti in der Größenordnung PtV 0,1 – 0,2 waves feststellen. Wir waren auch damals schon so schlau um zu erkennen dass man damit sehr gut leben kann. Der Spiegel ging am nächsten Tag ab in die Vacuumkammer.


    Danach wollte ich natürlich wissen was denn das I-meter zu meinem 16“ sagt. Da fand ich Asti mit ca. PtV 0,5 waves + Sa ergibt S &lt; 0,6. So viel Asti fällt naturgemäß auch beim Test am Himmel auf, wenn man danach sucht[8D].


    Gruß Kurt

  • Hallo Emil,
    Kurt hat es gerade erklärt.
    Das "Problem" bei größeren Spiegeln ist tatsächlich, dass Fehler wie Asti (und noch ein paar weitere) <i>meistens</i> im Seeing untergehen.
    Die genaue Fehlerhöhe (Öffnungsabhängig!) bleibt aber, falls nicht exakt gemessen, unbekannt.
    Damit ist es dem Zufall und dem Seeing überlassen, ob man die Fehler sieht oder nicht.


    Das führt zu dem Problem, dass man einen gekauften Spiegel praktisch niemals in der Rücksendefrist am Himmel angemessen testen kann.

    Ich will sowas generell nicht haben!
    Deshalb lege ich die Toleranzen für mich vorneweg fest.
    Inclusive einer Seeing Messung.
    Dann muss man sich nur noch entscheiden, ob man ein Teleskop für 95% der Nächte oder eins für Ausnahmebeobachtungen in 5% der Top Nächte haben will[;)]


    cs Kai

  • Hallo Kurt,
    ein ganz kleiner Betrag Asti fällt am fokussierten Stern nicht auf. Es führt nur dazu, dass das Beugungsscheibchen inkl. Ringe leicht elliptisch sind. Aber es wird kein Streulicht erzeugt um einen hellen Stern. Das ist wie wenn du einen Spiegel aus einem leicht elliptischen Rohling machen würdest.Das würde man gar nicht merken beim Beobachten. Ich zeige dann aber noch diese Woche im Nachbar-Thread, dass Rippling eben doch klare Konsequenzen hat bezüglich der Sterngüte im Sterntest.


    Gruss Emil

  • Hallo Emil,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ich zeige dann aber noch diese Woche im Nachbar-Thread, dass Rippling eben doch klare Konsequenzen hat bezüglich der Sterngüte im Sterntest.


    Gruss Emil<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    darauf bin ich sehr gespannt[^].


    Gruß Kurt

  • Hallo Email,
    verabschiede Dich bitte von <i>dem</i> Asti oder <i>dem</i> Ripple.
    Fehler haben immer eine Breite und <i>Höhe</i> - letztere geht <i>quadratisch</i> in die Bildgüte ein.
    Alles zusammen bestimmt den Strehl oder allgemeiner die MTF.
    cs Kai


    ps. Da schließe ich mich Kurt an:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">klare Konsequenzen hat bezüglich der Sterngüte im Sterntest.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Meinst Du Konsequenzen im Fokus selbst oder ausserhalb des Fokus?

  • Hallo Siegfried,
    auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung deines Spiegels.


    Ausdauer und Hartnägikeit machen sich meistens bezahlt; bei dir auf alle Fälle. Ich kenne ja bereits deien 16er Spiegel. Dieser hat eine gute Abbildungsqualität. Von daher freue ich mich schon auf den Bau des Dobsons und dann auch auf einen "Durchblick" meinerseits.


    Die FS-Spiegelheizung konnte ich noch nicht bauen; war in den letzten Wochen jedes Wochenende unterwegs - da ging nichts.


    Konnte aber am Wochenende einen neuen Okularauszug einbauen, Wolfi hat mir kulanterweise einen neuen OAZ zu einem mehr als fairen Preis überlassen. Das Problem mit dem "Bananeneffekt" hatte ich dir glaube ich mal erzählt? Da die Auslenkung auf der Fokusierlänge von ca. 35mm ca. 6-7mm betrug, stand für mich nicht an Frage, dass ich einen anderen OAZ benötige.
    Bin froh, dass dieses Problem jetzt sauber gelöst ist; der neue OAZ hat so gut wie keine Auslenkung mehr.
    Die FS-Heizung werde ich vermutlich im laufe des Monats einbauen. Werde dann berichten.
    Wie sieht es denn bei dir bezüglich eines Treffens zum gemeinsamen Beobachten aus?


    Grüße
    Rolf

  • Hallo,


    Zitat: Bei "mittelkleinen" und relativ dicken Spiegeln kommt man mit Foucault bestens zurecht. Bei den heute üblichen dünnen bis sehr dünnen Spiegeln dazu noch mit &gt;&gt;8" Durchmesser hat man ohne Interferometer keine Chance auf eine hinreichend gute Korrektur.
    Ich kann da nur zustimmen.
    Solange man sich in der Sphärennähe befindet und und alles schön rotationssymetrisch ist, also kein Asti im Spiel ist, klappt das mit Foucault wunderbar. Aber die z.Z. in Mode gekommenen dünnen Scheiben biegen sich und da endet dann Foucault. Zur genauen Lokalisierung des Asti ist Foucault nicht so gut geeignet.
    Als ich vor ca. 20 Jahren meine ersten Interferogramme gemacht habe, war die Auswertung oft nur in Autokollimation gegen einen guten Planspiegel machbar, was oft ziemlich zeitaufwendig wegen der Justage war.
    Hier ist die Interferometrie mit den neuen Programmen sicher eine große Hilfe. Und hier hätte ich mal eine Bitte an die Praktiker dieser Programme. Vielleicht könnte mal jemand eine deutschsprachige, kurze Gebrauchsanweisung verfassen, die es auch dem der englischen Sprache nicht so mächtigen ermöglichen, diese schönen Programme ohne Probleme zu nutzen.


    MfG
    Thomas ( VdS. Mat.Zentr. http://www.vds-astro.de )

  • Hallo Siegfried,
    tut mir leid - wenn ich deinen Spiegel schön finden würde
    wäre es Verrat an den wirklich schönen 30cm Spiegeln
    die ich bisher gesehen habe. (Erstlingswerke von Amateuren
    an der WFS) Schön hat viel mit Esthetik zu tun, weniger mit
    technischen Spezifikationen.( die dein Spiegel ja laut den
    Experten erfüllt) Wenn Schönheit und Spezifikation gemeinsam
    auftreten hat man den Optimalzustand - den ereicht z.B der
    Herr Zambuto. Bei seinen Spiegeln erübrigt sich die Frage nach
    Streulicht und Kontrast in der Praxis.
    Ich bin zurzeit an einem 290/1280 Spiegel in der Auspolier/
    Korrekturphase und habe gemerkt dass mein IF andere Zustände
    zeigt als meine Foucault Anordnung - das muss ich ändern.
    Wenn das IF bereit ist werde ich einen Thread eröffnen und
    den Werdegang diese Spiegels dokumentieren. Tools kleiner als
    130mm Durchmesser werde ich nicht verwenden.
    CS und viel Spass mit deinem 12er, Joachim

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meinst Du Konsequenzen im Fokus selbst oder ausserhalb des Fokus?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Im Fokus. Aber ich sags dann im andern Thread.Will dem Sigi ja nicht das Thema verwässern. Gruss Emil

  • Hallo Joachim,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Schön hat viel mit Esthetik zu tun, weniger mit
    technischen Spezifikationen.( <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    vielleicht kannst du uns wenigstens verratenn wann du einen Spiegel schön findest[:p]


    Gruß Kurt

  • Hallo Joachim,
    da schließe ich mich Kurt an!
    Zu Deinem Schönheitsideal möchte ich gern mehr erfahren.[:)]

    Jetzt ist mir auch klar, warum Du mein Posting als wirr bezeichnet hast und mich zum Psychater schicken willst:
    Wir sprechen nicht nur verschiedene Sprachen, wir meinen sogar etwas ganz anderes[:D]

    cs Kai

  • Hallo Kurt, hallo Kai,


    hatte drei Tage Messestress (CeBIT) und kann daher erst jetzt antworten.
    Danke für Euer positives Feedback.


    Kämpfe mich gerade durch Euren Beitrag zum ASIA, bin jetzt auf Seite 3 angelangt.
    Ist für mich hartes Brot, aber ich begreife immer mehr.
    Tatsächlich war ich am Zweifeln, ob die Rauhigkeit in den Strehlwert einfließt. Dass dem so ist, habt ihr klargestellt.
    Die „ Schallplatte“ und die Spiegel des VST und HST hatte ich so noch nicht gesehen. Das beruhigt [:I].
    Für mich überraschend ist schon der „Missbrauch“ der Rauhigkeit von einigen Spezialisten.


    Wäre für Literaturtipps dankbar, um sich die theoretischen Grundlagen mal anzueignen.
    Bislang bin ich ja nur der „DAU“ (dümmster anzunehmender User [[;)]) der Messtechniken.


    Viele Grüße

  • Hallo Rolf,


    freut mich, dass der Tausch des OAZ doch so problemlos von statten ging.
    Da ja nun wieder „sehtüchtig“ bist, gerne wieder mal ein gemeinsames Spechteln! Lass uns telefonieren, sobald der Himmel es hergibt.


    Viele Grüße

  • Hallo Joachim,


    kein Problem!
    Mir ging es ja weniger um Deine Wertung, sondern um die angewandte „Rhetorik“.
    Denke, wir sollten es jetzt dabei bewenden lassen.
    Wünsche Dir gutes Gelingen bei Deinem 290/1280 Projekt.
    Bin natürlich auf den Bericht gespannt.


    Viele Grüße

  • An alle Interessierten,


    Wie oben bereits erwähnt, habe ich neben der Auswertung der Igramme auch mittels Foucaulttest den Spiegel getestet, um mehr Sicherheit zu bekommen.
    Entweder visuell oder mit dem Shadow Analyser von A.Reifke.
    Mit dem Shadow-Analyser erlebte ich aber auch die ein oder andere Überraschung, weshalb ich hier mal meine Vorgehensweise berichte.
    Immer wieder bekam ich Auswertungen, die so total daneben lagen (Gott sei Dank), dass ich die Messung wiederholen musste. Insbesondere machten mir die ermittelten Werte für die Zonenradii am Spiegelrand Schwierigkeiten.



    Während man bei der visuellen Prüfung mit aufgelegter Coudermaske, durchaus die Messerklinge hin- und her bewegt, um den Schatten zu beurteilen, sollte ja bei der Messung mittels fotografischer Auswertung die Klinge genau entlang der optischen Achse bewegt werden und dabei in regelmäßigen Abständen Fotos machen
    Mein F.-Tester wurde nach dem Scharniertyp gebaut, d.h. mittels der Schraube (rechts, bzw oben im Bild) wurde die Messerschneide in den Strahlengang gekippt.




    Es gelang mir damit nicht die Schneide auf der optischen Achse zu halten. Ich musste öfters nachjustieren
    Nach einem Tipp von Kai, der meinte die verunglückten Auswertungen, kämen ggf. von der Mechanik, habe ich den Foucaulttester umgebaut.


    Die Kippvorrichtung habe ich durch eine Linearführung ersetzt.




    Das Brettchen mit der Schneide habe ich ebenfalls auf eine Linearführung gestellt und kann diese mit einer Mikrometerschraube sehr feinfühlig in den Strahlengang schieben.
    Sieht alles noch etwas rustikal aus, funktioniert aber. (Stefan (stefan-h) wird sicher die Teile wieder erkennen [:)])


    Zusätzlich habe ich einen Billiglaser geschlachtet und als Peilvorrichtung angebracht.



    Diese ist aber viel zu tolerant, um damit Abweichungen von der optischen Achse zu erkennen.
    Messuhr und digitale Schieblehre dienen zur Messung der Schnittweiten.



    Zur Vorgehensweise der Messung:
    Die Kamera wird auf monochrom umgeschaltet und das Bild derart scharf gestellt, dass die Ränder des Spiegels scharf abgebildet sind (mit der Vergrößerungsfunktion der Kamera).



    Dann wird der F. Tester solange justiert, bis der Schatten der Schneide beim Verschieben entlang der optischen Achse immer in der Bildmitte verläuft. Das ist aber das Problem.



    Ich schieße nun im Abstand von 0,2 mm Abstand die Fotos.
    So erhält man ca. 30 Bilder.
    Ganz ohne nachjustieren der Schneide geht es aber noch immer nicht.
    Die Bilder werden dann im Shadowanalyser aufbereitet.



    Die Werte der Zonenradii verändern sich bei den Bildern vor und nach der Justage der Messerschneide.


    Nun ist es aber so, dass Shadow Analyser nicht beliebig viele Fotos verarbeiten kann.
    Er bereitet zwar die Zone Radii aller Bilder auf, aber die Kurve wird nicht gemalt.
    Liegt ggf. auch an meinem Rechner.
    Daher lösche ich einzelne Einträge, solange bis ich ein Profil erhalte.
    Zur Sicherheit lösche ich dann wieder andere Einträge und füge die zuvor gelöschten wieder ein.
    Man erhält natürlich zwei unterschiedliche Profile.





    Meine Frage an die Foucaultspezialisten ist nun.
    Wie justiert ihr Euren Foucaulttester?
    Gibt es Anmerkungen zu meiner Vorgehensweise?
    Bin für Tipps immer dankbar[:)].


    Viele Grüße

  • Hallo Siggi,


    Dein verbesserter Aufbau seht sehr gut aus. Mein Foucaulttester ist auch mit x-y Linearverschiebung gebaut. Trotzdem ist es eine Frage der Ausrichtung des Testers (oder genauer der X-achse) auf den Spiegel, die ich oft nicht genau treffe. Mit den Foucaul-Foto-Auswerteprogrammen habe ich daher nie gearbeitet. Eigentlich immer mit Couder-Maske oder Pinstick. Dabei wird dann eben in beiden Achsen nachgestellt, bis der Schatten genau passt. Wobei das zwei Methoden sind, die sich gegenseitig recht unabhaengig bestaetigen oder kritisieren koennen. Dazu parallel kann dann noch mit dem I-Meter gemessen werden. Wenn alle drei stimmen ist das eine ziemlich gute Aussage ueber eine Optik.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Siegfried,

    sehr schöne Vergleichsmessung!
    Ich habe sowas bei meinem letzten Spiegel zwischendurch exerziert, um sicher zu gehen, dass die CC mit der interferometrischen Auswertung übereinstimmt. Ebenfalls mit der Reifke-Fotoauswertung.
    Seite 8, unteres Drittel:
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=120204&whichpage=8
    Du siehts, dass es hier zu ähnlichen Differenzen kommt.
    Das liegt auch daran, dass bei Foucault der linke und rechte Spiegelradium quasi "gemittelt" werden.
    Die Anzeige in FoucualtXP sieht deshalb immer symmetrisch aus. Was natürlich selten mit der Realität übereinstimmt.

    Wichtiger ist aber, dass die CC stimmt!
    Das ist nämlich <i>die</i> Schwachstelle eines jeden Kompensations-Tests aus dem ROC. Das ist der Grund, warum ich meine Rasierklinge behalte, denn Foucault bietet eine unabhängige Kontrollmöglichkeit.
    Der Reifke-Fotoauswertung kann man diesbezüglich vertrauen.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Gert, hallo Kai,


    war mal wieder einige Tage offline, daher erst heute meine Antwort.
    Ich denke auch, eine zweite Messmethode neben der Interferometrie gibt einem ein deutliches mehr an Sicherheit. Da bietet sich der Foucaulttest als nächstes an.


    Zum Schluss habe ich noch einen [:D]:



    Ich hatte ja früher schon mal versucht, das von Alois ( http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=130724 ) empfohlene Programm „Virtual Couder Screen“ anzuwenden.
    Kam damit aber nicht klar, da ich immer wieder die Messerschneide nachjustieren musste, was die Werte verfälschte.
    Nun, nachdem ich den Foucaulttester optimiert hatte, wollte ich es doch nochmal versuchen.
    Dazu benötigt man allerdings so etwas wie Live View wie bei Canon, um die Bilder auf den PC zu übertragen..
    Et voila, es klappte wesentlich besser. Ich habe mehrere Messungen durchgeführt, am Ende eine mit 15 Zonen.



    Das Programm ist sicher eine sehr gute Alternative und leicht zu bedienen, wenn der Foucaulttester mitspielt.
    Wichtig ist, und das geht gut, eine große Anzahl Zonen zu messen.
    Umso genauer ist das Ergebnis
    Hier die Ergebnisse:



    Optimiert:


    Zusätzlich habe ich bei jeder gemessenen Schnittweite die Foucaultbilder fotografiert.
    Da ich die Auswertungen nach Texereau nicht so richtig bewerten konnte, habe ich die Zonen und die Messwerte in FigureXp eingegeben:



    Dem nicht genug, habe ich die Fotos noch mit dem ShadowAnalyser durchgenudelt:



    Passt wohl alles zusammen [:)].


    Nun aber genug, jetzt baue ich den Dob drumherum.
    Werde berichten!


    Viele Grüße

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