EOS 600D + EF 70-200 f/2,8 L USM ?

  • Mein Entscheid ist nun bzgl. der Kamera auf die EOS 600D gefallen. Als Obektiv habe ich mir das Canon EF 70-200 mm f/2.8 L USM angedacht.


    Kann jemand speziell etwas zum Objektiv sagen? Ist es für Astrofotografie brauchbar?


    Nachtrag, nur der Vollständigkeit halber: Es ist das normale EF-Objektiv ohne "IS" gemeint.

  • Servus Peter,


    wenn du das Objektiv auch für normale Fotografie einsetzen willst, würde ich mir überlegen, die IS Version zu nehmen, 200mm sind schon viel, wenn man aus der Hand fotografieren will.


    Wie das Objektiv den Sternhimmel abbildet weiß ich nicht, ich habe "nur" das 4/70-200 L, das macht bei Offenblende in den Ecken zwar keine runden Sterne mehr, aber nicht so schlimm, dass es (mich) stört:
    http://www.sternfreundefranken.de/php/view.php?pid=368
    Das 2.8 hat allerdings optisch ganz anders aufgebaut.


    Wenn's nicht unbedingt ein Zoom sein muss, für Astrofotografie wird gerne das 2.8/200 L II genommen, da findest du beliebig viele Bilder im Netz. Besser (und auch teurer) soll allerdings das 3.5/180 macro sein.


    Zu Bedenken ist auch, dass das 2.8/70-200 L doppelt so viel wiegt wie das 2.8/200 L II - auf welcher Montierung willst du das denn betreiben?

  • Hallo Peter,
    ich habe das 2,8/70-200 L mit IS fast ausschließlich für die Natur- und Sportfotografie im Einsatz.
    Dafür hab ich es gekauft und will es auch nicht missen.
    Herausragend finde ich:
    - sehr schneller und leiser AF im Servo-Betrieb
    - gute Abbildungsleistung und Schärfe schon bei f2,8
    - IS in Stufen einstellbar und Abschaltbar
    - liegt satt in der Hand, ist gut und intuitiv händelbar
    - relativ unempfindlich gegen feuchte Luft und Spritzwasser
    - allgemein gut verarbeitet


    Wie Du siehst, bezahlt man die hohen Anschaffungskosten fast nur für Eigenschaften, die am Tage zur Geltung kommen.


    Meine Tests am Nachthimmel zeigten, dass ein Abblenden auf mindestens 4,0 sinnvoll ist.
    Die Sternabbildung ist für ein Fotoobjektiv sehr gut, aber lange nicht so gut wie bei meinem TMB 80/480 (ist aber auch deutlich mehr Glas im Strahlengang).
    In den Ecken sind bis f5,6 leichte „Eier“ zu sehen.
    Ich kann hierbei allerdings nicht genau sagen, ob sich nicht während der Aufnahme der Zoom verstellt hat.
    Die Haptik ist nachts sowieso viel schwieriger, da der Zoom und der manuelle Fokus sehr feinfühlig ist.
    Zumindest der Stellring für den Zoom sollte, wegen des Gewichts der bewegten Linsengruppen, unbedingt mit Klebeband o.ä. fixiert werden.
    Wegen der vielen Spikes würde ich nur noch durch eine Frontlinsen-seitige Blende abblenden (Geschmacksache).
    Die Rutschkupplung zum AF-Motor (tagsüber eine tolle Sache) führt dazu, dass sich der Fokus nicht richtig fixieren lässt (Frustpotenzial).
    Das Gewicht hat Stefan bereits angesprochen. Es fühlt sich schon ein bischen so an, als wäre das ganze Objektiv aus einem einzigen Glasklumpen.


    Alles in Allem wirst Du für deutlich weniger Geld eine bessere oder zumindest gleichwertige „Nacht“-Linse bekommen.


    Gruß, Dennis

  • Servus nochmal,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sleepwalker</i>
    ... der manuelle Fokus sehr feinfühlig ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt, Fokussieren ist bei Fotoobjektiven immer ein Problem, da geht's um Zehntelmillimeter (Drehweg am Ring!). Besser geht's mit z.B. FixFokus http://www.astrotech.de/fokussierer.html aber auch da kommt bei plus 1mm und wieder minus 1mm nicht mehr die selbe Einstellung raus ;)
    Alternativ kannst du auch mit passender Software den Fokusmotor im Objektiv verwenden, damit hab ich allerdings keine Erfahrung.

  • Danke für Eure Infos und Tipps!
    Zu euren Fragen:
    Tagesfotografie wird sicher nur sporadisch der Fall sein. Geplant ist, die EOS später zu modifizieren und an Nebel usw. mit Clipfilter zu arbeiten. Deswegen auch das Canon Objektiv "ohne IS".
    Meine Montierung steht in der Signatur. Angedacht ist die EOS vorerst "piggipack" auf das Teleskop zu satteln. Wird das zu wackelig, kommt zum Fotografieren eben nur die Kamera auf die EQ6. Habe ich entsprechend Erfahrung gesammelt, kommt die EOS später (auch) direkt an den OAZ.


    Als Kamera ist die EOS 600D auf alle Fälle fest eingeplant. Wenn ihr als Objektiv aber Alternativen wisst. Her damit! Für mich muss es nicht zwingend ein Canon Objektiv sein. Budget ist ja bekannt: ca. 1000-1200 Euro. Fürs Objektiv natürlich... Festbrennweiten wären zwar qualitativ besser, keine Frage. Aber mir wär dennoch lieber ein Zoom-Objektiv zu haben mit dem ich möglichst viel abdecken kann. Auch wenn ich doch mal tagsüber damit unterwegs bin, würde dann der lästige Objektivwechsel und -schlepperei wegfallen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sleepwalker</i>
    <br />Alles in Allem wirst Du für deutlich weniger Geld eine bessere oder zumindest gleichwertige „Nacht“-Linse bekommen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Könntest Du mir eine Alternative empfehlen?

  • Ich kann das Canon 200 2.8 II nur wärmstens empfehlen, es ist im Vergleich zum 70-200 2.8 klein, leicht und sehr scharf, man kann es sogar schon bei Blende 2.8 - 3.2 nutzen und hat am Rand immernoch punktförmige Sterne . Zudem ist es billiger, und ich vermute daß Du bei Astro das 70-200 eh fast immer nur bei 200mm einsetzen wirst .
    Für das gesparte Geld könntest Du Dir z.B. noch ein anderes Objektiv kaufen (z.B. 100mm 2.8 L) .


    Gruss,
    Thomas

  • Hi Peter,


    als die 600d + 70-200 L PiggyBack solltest du abhaken!
    Das Gesamtgewicht ist schon ordentlich. Das wird dann nicht nur wackeln ohne Ende, sondern es besteht auch die Gefahr, dass sich durch die Hebelwirkung die Schraubverbindung löst und die Kamera zur Seite wegdreht!


    Ich hab das objektiv bereits sehr erfolgreich mit meiner alten 300d genutzt um bei 70mm und F3,5 Übersichtsaufnahmen z.B. vom Schwan zu machen oder bei 200mm den Nordamerikanebel und Andromeda.


    Beides mit sehr guten Resultaten (punktförmige Sterne in den Ecken und keinerlei (zumindest für mich nicht sichtbare) Farbfehler.


    Zum Fokussieren rate ich zu DSLR-Fokus, anders wirds zur Glückssache!
    Den Bildstabilisator musst du nachts in jedem Fall deaktivieren!


    Von daher würd ich auch eher zu einer oder mehreren Festbrennweite raten, da deutlich günstiger (evtl. das EF 100mm Makro, auch sehr gut und bekommst für unter 800€).
    Das 70-200er ist sein Geld in jedem Fall wert, aber wie schon geschrieben kommen die vielen Vorteile nachts eben leider nicht zum tragen.


    Gruss Markus

  • So, es geht weiter.
    Ich habe mich jetzt für das Canon EF 200 f/2.8 II als Astro-Objektiv entschieden. Damit werde ich mal die ersten Gehversuche starten. Ob später noch ein 100mm oder evtl. sogar 300mm dazu kommt wird sich zeigen.


    Für die Tagesfotografie wurde mir das Canon EF 75-300mm 4-5.6 IS USM empfohlen. Taugt das wirklich was? Oder habt ihr andere Alternativvorschläge für ein "Alltagszoom" mit ca. 70-250(300)mm?

  • Gute Wahl.


    in einschlägigen DSLR Fotoforen wird meist das Tamron AF 4,0-5,6/70-300 Di VC USD als Preis-/Leistungstip empfohlen. Selbst habe ich es jedoch nicht.
    Das Canon 75-300 taugt nicht wirklich viel, wenn Du die Schärfe vom 200 2.8 einmal gewoehnt bist wirst Du die 75-300 Scherbe wohl nicht mehr einsetzen wollen ...


    Gruss,
    Thomas

  • Servus


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mstadler</i>
    Zum Fokussieren rate ich zu DSLR-Fokus, anders wirds zur Glückssache!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    DSLR-Focus tut nicht mit der 600D. Aber es gibt genügend andere Software und/oder die Bahtinov Maske.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mstadler</i>
    Den Bildstabilisator musst du nachts in jedem Fall deaktivieren!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Den Stabi will er ja gar nicht.

  • das Canon EF 75-300mm 4-5.6 IS USM taugt nicht wirklich - ab 200mm nicht fuer taglichtfotografie und generell ueberhaupt nicht am stern .. hab das teil auch .. leider

  • Hallo Peter


    das Canon 75-300 IS ist ein altes,nicht mehr gebautes Objektiv! Es gibt noch zwei 75-300mm Objektive von Canon ohne IS, eines mit, eines ohne Ultraschallmotor.
    Die 75-300mm Objektive sind in der Tat nicht so ganz tolle Objektive, eher billigere Einstiegsdrogen.


    Empfohlen ist dir sicher das 70-300 IS worden, das wirklich eine tolle Tageslicht-Linse ist, auch bei 300mm noch scharf und auch im Astro-Bereich habe ich damit zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.
    Es gibt das 70-300 auch als "L"-Objektiv, das noch besser, aber auch über 1000€ teuer ist.
    Ein Kollege von mir hat es und ist ganz begeistert. Er hatte vorher das 75-300 IS.


    Aber wie geschrieben, das aktuelle 70-300 IS ist sehr gut.
    Also nicht 75 und 70mm Anfangsbrennweite in einen Topf werfen.
    Das 70-300 hat einen sehr wirksammen IS, sehr gut für Tagesaufnahmen, für Astro natürlich nicht einsetzbar.


    Grüße


    Dietrich

  • Vielen Dank für Eure Tipps!


    Mir wurde zwar wirklich das 75-300 empfohlen, aber bin mittlweile auch schlauer dass es das nicht mehr neu gibt. Vielleicht hatte der Verkäufer noch eins im Restbestand und wollte es nur loswerden... [;)]


    Das Zoom soll nur für Tagesfotografie herhalten, für die Nacht habe ich mich ja schon fürs Canon 200mm f/2.8 entschieden. Daher möchte ich es schon möglichst mit Bildstabilisator haben und deshalb fällt das Canon EF 4/70-200mm L <font color="red">IS</font id="red"> USM aus Kostengründen raus. Leider...


    Ich konzentriere mich nun mal auf die beiden hier:
    Tamron AF 70-300mm f/4-5.6 Di VC USD
    Canon EF 70-300mm f/4-5.6 IS USM


    Die 600d habe ich mir bereits beim ortsansässigen MM für 529,- (inkl. Standard EF 18-55mm Objektiv) ergattert. Mit dem EF 200mm f/2.8 und einem der beiden obigen hätte ich dann mein Zusatz-Budget von 1.000,- für die Tele-Objektive hoffentlich sinnvoll ausgeschöpft. Wenn noch was davon übrig bleibt, gibts noch ein günstiges Tages-Stativ oben drauf.
    Weihnachten kann also kommen! [:)]


    Muss nun nur noch schauen wie ich als "fotografischer Laie" am besten erkennen und entscheiden kann, welches der Beiden das bessere für mich wäre. Aber das ist ein anderes Thema und werde ich mich jetzt mal dazu durchs WWW wühlen...

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