Spiegelgröße für den Anfang

  • Hallo Leute,
    ich spiele mit dem Gedanken mir ebenfalls meinen eigenen Spiegel zu schleifen (ich kann nachts schon nicht mehr richtig schlafen...!). Gedacht hatte ich an einen 250/1500mm also f/6 Spiegel. Was meint ihr, sind 10" für den Anfang zu groß oder ist das machbar? 12Zoll wären mir zwar noch lieber, aber ich glaube das ist dann doch zu heftig für den Anfang.
    Also, was meint ihr mit 10 oder 12 Zoll einsteigen oder lieber mit einem kleinen 150mm Spiegel beginnen.


    Gruß
    Ralf

  • Servus Ralf,


    du machst am besten genau das was dich am meisten juckt. Dann nämlich ist auch die Motivation am größten. 12-Zoll sind als Erstlingswerk durchaus machbar. Hier haben einige schon ganz andere Kaliber zum Frühstück verdrückt.


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Harry,
    ich glaube du hast recht, wenn ich einen 10er schleife und ständig denken muss hätte ich nur einen 12" genommen.....
    Die größten Bedenken habe ich beim Foucaulttest einen solchen muss ich mir ja erst selbst zusammenzimmern.


    Gruß
    Ralf

  • Hallo Ralf,


    12" f/5 ist eine schöne Größe. Mit f/6 wird es noch etwas einfacher, aber auch sperriger.
    Mit diesem Öffnungsverhältnissen ist alternativ eine Messung mit PDI Interferometer möglich. Damit kann man recht einfach einen vorhandenen Foucaulttester "upgraden".


    cs Kai

  • Hallo Ralf


    Wenn du die meisten Bedenken mit dem Focaulttest hast, dann fang doch einfach damit an. Ich muss gestehen, mir kam das alles auch sehr merkwürdig und komplizieert vor, aber es ist dann doch leicht machbar. Hier bekommt man sehr viel hilfe, darn wird es niht scheitern. Wenn bereits ein Spiegel aus einem Teleskop vorhanden ist, dann kanns du den einfach vermessen und wenn dus drauf hast, kannst du ans Bestellen des Rohlings gehen.
    Ich hab es auch nach der Reihenfolge gemacht. Mein Erstschliff war ein 5". Einfacch auch wegen des noch günstigen Preises. Wenn man den verhaut oder merkt, dass es nichts für einen ist, dann ist der finanzielle Schaden nicht hoch. Geschliffen habe ich ihn mit viel Motivation. Beschichtet und ein Teleskop dafür gebaut habe ich allerdings nie. Er liegt hier jetzt so rum, weil es eiinfach uninteressant ist, ich hab ja schon nen 8". Das Schleifen und Parabolisieren habe ich aber voll durchgezogen, immerhin wollte ich testen, wei es so funtioniert. Jetzt soll bald ein 16"f5 folgen.
    Wie du vorgehen sollst, entscheidest besser du selbst. Bist du eher wie ich und ziest das durch oder machst du auf halber Strecke schon schlapp, da du ihn nicht wirklich benötigst...
    Danach würde ich entscheiden. Die Mentalitäten sind da sicherlich von Person zu Pereson unterschiedlich. Was die Endgröße/Wunschgröße betrifft ist es sehr schwer sich da festzulegen, kann ich gut nachvollziehen


    Grüße Michael

  • Hallo angehende Spiegelschleifer,


    nach nunmehr 10 Jahren mit unserem Münchener Teleskopbautreffen (ja, wir hatten letztens Jubiläum) habe ich alle möglichen "Mentalitäten" kennengelernt. Zusammengefasst kann ich wie folgt empfehlen:


    1. Schleif das, was du später zum Beobachten verwenden möchtest, um so größer ist der Ehrgeiz, das Projekt durchzuziehen - wie die Vorredner schon sagten.


    2. Wenn aus 1. größer als 12-14" und/oder schneller als f/5 herauskommt, mach vorher oder parallel einen 115 mm f/4,2 z.B. für einen Newtonfinder. Mit dem Kleinen ist die Lernkurve viel schneller und der Große wird schneller und gradliniger gelingen, als wenn man nur den Großen macht.


    3. Es gibt nicht die eine richtige Technik. Jeder findet seine eigene Methode, Geschwindigkeit, Präzisionsanspruch. Gehe zu Beginn aber keine völlig neuen Wege, sondern nimm den Rat der Erfahrenen an. Rückschläge sind völlig normal, betrachte sie als Ansporn.


    4. Verwende zumindest beim Erstprojekt bewährtes Material. Wenn du damit Probleme kriegst, kannst du zielführende Hilfe bekommen. Gehst du exotische Wege, bist du der Pionier und keiner kann dir wirklich helfen.


    Punkt 4 habe ich natürlich nur hinzugefügt, weil ich Material vertreibe[:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn du die meisten Bedenken mit dem Focaulttest hast, dann fang doch einfach damit an.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gute Idee, halte ich persönlich aber nicht für zwingend notwendig. Das schöne am Spiegelschleifen ist ja, dass man nur das verstanden haben muss, was gerade ansteht. Zu Beginn braucht man sich nur Gedanken darüber zu machen, was für ein Tool es sein soll und wie der Grobschliff funktioniert. Alles andere ergibt sich zu seiner Zeit. Ich habe schon viele Neulinge erlebt, denen der Kopf rauchte, als wir versuchten, ihnen vom Start weg den Foucault Test zu erklären. Als sie später selbst beim Polieren waren, ging durch das inzwischen vorhandene Vorverständnis alles viel leichter. Am Ende vermessen sie die Nanometer auf dem Glas wie der Tischler mit dem Meterstock[:)].

  • Moin Leute,
    danke für die vielen ermutigenden Antworten. Ja, ich will einen 12" f/6 Spiegel schleifen keinen kleineren und keinen größeren. Die Idee von Michael sich vorab mit dem Foucaulttest zu befassen finde ich gut und werde ich wohl so befolgen. Das Verstehen des Tests ist weniger das Problem, der Bau des Testers an sich finde ich überaus kompliziert.
    Stathis, dass du die Position 4 nicht ganz uneigennützig hinzugefügt hast habe ich mir fast gedacht (Spässje) [;)], wäre aber nicht notwendig gewesen du warst schon als Lieferant vorgemerkt.
    So wie es aussieht bin ich nicht der einzige Anfänger der einen 12er in Arbeit hat.


    Gruß
    Ralf

  • Hallo Ralf,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Stathis, dass du die Position 4 nicht ganz uneigennützig hinzugefügt hast habe ich mir fast gedacht (Spässje) [;)], wäre aber nicht notwendig gewesen du warst schon als Lieferant vorgemerkt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich vertreibe nix und kann daher ganz unbefangen sagen, halte dich an Pos.4. Für potenzielle Berater ist es nämlich furchtbar nervig wenn Anfänger eigene Schleif- und Poliertechniken womöglich noch mit ungewöhnlichen Materialien ausprobieren und dann fragen: "Warum geht das nicht?"


    Ansonsten halte ich 12" f/5 bis f/6 auch für Anfänger geeignet.


    Viel Erfolg


    wünscht Dir


    Kurt

  • Hallo Ralf


    Den FT zu bauen ist auch nicht so schwer. Man muss eben etwas basteln können und möglichst genau arbeiten, damit nachher alles fein und sauber zu verstellen ist. Das Verständniss des FT war auch nicht so schwer. Das bekommt man schnell raus. Das schwerste ist eigentlich, dass man am Anfang nicht weiß, wie alles aussehen soll und DEN Punkt zu finden. Das kann am Anfang sehr viele Nerfen kosten, glaub mir ;)
    Das wird zuerst mal ein Gefumel der besondern Art. Wenn man es dann aber geschaft hat ist es reine Rutine.
    Vielleicht nimmt man noch Verbesserungen am Tester vor, die Spiegelhalterung, das Ausrichten, der extrem kleine magische Berich, Wackeln...
    All das kam bei mir auf einen Haufen und wenn man das zum ersten mal macht ist es schwer seine Fehler zu erkennen und erweckt den Eindruck es wäre fast unmachbar.
    Kleiner Tip von mir (das habe ich sowas von falsch gemacht) Auge immer ganz dicht an die Klinge ran. Man muss sich fast die Wimpern rasieren können und dann IMMER diese Positon halten. Evtl Mitbewohner zeigen, wie nah man an der Klinge ist, nicht dasss sie plötzlich ins Zimmer stürmen und dich erschrecken. Meine Freundin hat auch komisch geschaut, als ich zum ersten mal da rum experimentiert hab ;)
    Das wird schon.


    Grüße Michael

  • Hallo Ralf!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ralfi</i>
    <br />Moin Leute,
    danke für die vielen ermutigenden Antworten. Ja, ich will einen 12" f/6 Spiegel schleifen keinen kleineren und keinen größeren. Die Idee von Michael sich vorab mit dem Foucaulttest zu befassen finde ich gut und werde ich wohl so befolgen. Das Verstehen des Tests ist weniger das Problem, der Bau des Testers an sich finde ich überaus kompliziert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mein erster und bisher einziger Spiegel ist ein 12er mit f/5,5 den ich sehr häufig benutze, wenn die Kamera am Fotorefraktor hängt und vor sich hin knipst.
    Es hat zwar über ein Jahr gedauert ihn fertigzustellen - aber ich möchte die Zeit nicht missen.


    Mache den Spiegel, den Du danach auch einsetzen willst.


    Gruß
    Thomas


    P.S. meine Frau hat mir angedroht sich scheiden zu lassen, wenn ich nochmal einen Spiegel machen will... [:D]

  • Hallo,
    es wird ein 12" Spiegel so viel steht fest. Einen sehr schönen und detaillierten Bauplan für einen Foucaulttester habe ich auch gefunden, http://www.astronomie-selbstba…nleitung-foucault-tester/ , diesen werde ich jetzt erstmal nachbauen, immer schön step by step. Ich bin jetzt 40 Jahre ohne Selbstschliff ausgekommen, da kommt es auf ein paar Wochen nicht an.


    Gruß
    Ralf

  • Hi


    Das ist eine wirklich gute Zeichnung. Sowas hätte ich gebraucht, als ich meinen Tester gebaut hab. Eine Anmerkung hätte ich aber noch - wenn du ihn soweit fertig gebaut hast, lass die Füße weg und mach zusätzlich eine Verstellung in die andere Richung hinzu. Der Tester muss exakt in der Mittelachse des Spiegels stehen. Das bekam ich nie so hin, ohne zu korregieren. Es handelt sich hier um einige Hundertstel mm. Wer den Tester so benutzen kann, wie auf der Zeichnung verdient großen Respekt. Kann mir das so nicht vorstellen.


    Grüße Michael

  • Hi


    Einen zusätzlichen Teil drunter bauen, damit das Gerät nicht nur vor/zurück verstellbar ist sondern auch noch rechts/links. Eine Kreutzvestellung. Die verstellung/verkippung (mit dem Scharnier) in der Höhe ist meines Wissens nach nicht unbedingt notwendig, ausgenommen wenn man einen PDI benutzen möchte, dann ist es ein Muss.
    Sogesehen wirft dieser Tester für mich ein paar Fragen auf bezüglich der Nutzung. Könnte da jemand Klarheit schaffen, denn so wie ich das bisher verstanden habe ist der Tester nicht unbedingt falsch aber unvollständig ?? Der Autor scheint ja doch den Plan von der Sache zu haben und erfolgreich zu sein.
    Warum fehlt die Querverstellung bzw ist das so wirklich machbar ?
    Ist die Höhenverstellung nicht überflüssig (rein für Faucoult) ?


    Grüße Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mic888</i>
    <br />


    Einen zusätzlichen Teil drunter bauen, damit das Gerät nicht nur vor/zurück verstellbar ist sondern auch noch rechts/links. Eine Kreutzvestellung.
    Warum fehlt die Querverstellung bzw ist das so wirklich machbar ?
    Ist die Höhenverstellung nicht überflüssig (rein für Faucoult) ?


    Grüße Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Michael,
    ah, jetzt habe ich verstanden was du meinst. Diese Fragen kann ich leider nicht beantworten. Vielleicht kann sich diesen Tester mal jemand näher anschauen und sagen ob dieser so verwendet werden kann oder ob er modifiziert werden sollte/muss.


    Gruß
    Ralf


    Ich habe den geistigen Vater der Bauanleitung mal angeschrieben, vielleicht meldet er sich ja.

  • Hallo,


    nach allem was ich unter Foucault verstehe, muss die optische Achse des Spiegels genau zwischen
    Lichtquelle und Auge bzw. Objektiv sein. Von der Höhe meine ich.
    Von daher ist eine Höhenanpassung nicht schlecht.


    gruß Daniel

  • Hi


    Das kann man ja mit den Teststand ausrichten (halbe LED auf der Klinge)
    Aber wenn man die verschiedenen Zonen ermittelt bzw einstellt, fährt man doch die Klinge immer in und aus dem Strahlenverlauf und beobachtet ob jetzt der Schatten von links oder von rechts (zu nah oder zu weit weg vom Schnittpunkt deer Lichtstrahlen) kommt. Wie soll man das denn machen, wenn man die Klinge überhaupt nicht verfahren werden kann. Ich versteh das grad nicht...


    Grüße Michael

  • Hallo
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einen sehr schönen und detaillierten Bauplan für einen Foucaulttester habe ich auch gefunden, http://www.astronomie-selbstba…nleitung-foucault-tester/ , diesen werde ich jetzt erstmal nachbauen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Eine gute Seite, danke für den Link. Aus meiner Sicht funktioniert dieser Tester einwandfrei. Eine Kreuzverstellung ist nicht notwendig, da die seitliche Bewegung der Klinge nur ein sehr kurzer Weg ist, was über die Verkippung sehr gut (fein) eingestellt werden kann.
    Die Scharniere sollten möglichst ruckelfrei laufen und wenig seitliches spiel haben.


    Gruss

  • Hallo Leute,
    Armin, der geistige Vater des Testers hat sich gemeldet, es ist so wie Roger schon geschrieben hat...
    Hier die Mail im Wortlaut, mit der ausdrücklichen Genehmigung des Autors!


    "Hallo Ralf,
    die Querverstellung braucht dieser Tester nicht. Die Verstellung der Messerschneide erfolgt über die Ebene, welche wie ein Buchdeckel bewegt wird. Soll heißen, wenn Du die obere Schraube eindrehst, wird das Messer aus dem Strahlengang geschwenkt. Dreht man die Schraube heraus, wird die Schneide in den Strahlengang gekippt. Das ist von der Konstruktion her sehr einfach und Du hast keine Probleme mit dem Umkehrspiel einer Spindel.
    Den Tester haben übrigens mittlerweile mehrere Leute nachgebaut und verwenden ihn auch mit Erfolg.
    Die Messgenauigkeit ist absolut in Ordnung. Du müsstest echt Gewalt anwenden, um das Messergebnis zu verfälschen."



    Ich habe alle Zutaten zuhause, jetzt wird gebastelt


    Gruß
    Ralf


    [:p]<i></i><center></center><div align="left"></div id="left"><i></i>

  • Hey


    Dann ist alles klar. Das hat mich etwas verwirrt, da ich jetzt immer nur Tester gesehen habe, die mit Kreutzverstellung funktionieren. Vielleicht baue ich ihn auch nach. Etwas neues, genaueres muss schon her für den nächsten richtigen Spiegel.


    Grüße Michael

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