Fangspiegelschwierigkeiten

  • Hallo an Alle,
    Wie schon erwähnt bin ich bei der Herstellung das konvexen Fangspiegels für meinen Schiefspiegler.
    Als ersten Schritt habe ich zwei 115mm Glasscheiben gegeneinander geschliffen bis hin zum 3my.
    Dabei wurde regelmäßig der Krümmungsradius ermittelt um etwa bei den geforderten 5400mm anzukommen.
    Dort angelangt habe ich dann das Tool das ja konkav ist poliert und schon fast die perfekte Spähre erreicht, soweit sogut.
    Nun habe ich mir mal den konvexen Fangspiegel vorgenommen und ca 5min
    TOT poliert.
    Um mal zu schauen wie es aussieht , habe ich dann durch die Rückseite einen Foucaulttest versucht und dabei mit Schreck festgestellt, daß der Krümmungsradius im Gegensatz zum Gegenstück nur bei ca 3600mm liegt, wie kann das nun sein ? Kann ich in nur 5min fast 2m KR wegschrubben oder wird die Messung einfach verfälscht weil ich durch 15mm Glas schaue ?
    Wenn ich beide Stücke übereinander lege habe ich konzentrische Interferenzringe die sehr dicht beieinander liegen so unter 1mm würde ich sagen, also sind meiner Meinung nach wirklich beide Spähren stark unterschiedlich , oder habe ich hier einen Denkfehler .
    Grüße Alex

  • Hallo Alex,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Nachtschwalbe</i>
    ... oder wird die Messung einfach verfälscht weil ich durch 15mm Glas schaue ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es ist nicht die Dicke des Glases die sich hier störend bemerkbar macht, sondern die Brechung an der rückseitigen Glas/Luft Fläche. Wenn diese Fläche konzentrisch zur Vorderseite gekrümmt wäre, dann würde sie den Krümmungsradius nicht beeinflussen. Vermutlich ist sie aber plan, und daher misst du einen anderen Krümmungsradius.


    Gruß
    Michael


    P.S. Das Verhältnis des tatsächlichen Krümmungsradius zum gemessenen Krümmungsradius ergibt den Brechungsindex des Glases.

  • Hallo Alex,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Nachtschwalbe</i>
    <br />Hallo Michael,
    Und tatsächlich : der Brechungsindex ist laut Schott 1,48
    3600 x 1,48 = 5328mm
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das gilt natürlich nur unter der Annahme, dass die Rückseite wirklich plan ist.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Alex,

    es ist gängige Praxis, dass man die konkave Referenz (= anpoliertes Tool) für die Radiusmessung benutzt.
    Wie weit die beiden Gläser auseinanderliegen, kann man über die Interferenzstreifen bestimmen. Ein paar Toleranzen scheint es aber zu geben bei solchen langbrennweitigen Optiken.


    Gutes Gelingen wünscht
    Kai

  • Hallo Alex.


    Kai sagte es schon: Es ist üblich und auch vorteilhaft, die konkave Referenz zur Radiusmessung zu verwenden.
    Die vielen Interferenzringe zeigen, daß die Radien ungleich sind. Hat zwar auf die Korrektur des Schiefspieglers keinen nennenswerten Einfluß, kann dich aber beim Korrigieren des Konvexspiegels durch Polieren zum Wahnsinn treiben.


    Tip: Wenn du den Krümmungsradius erreicht hast, und mehr als ca. sieben Interferenzringe auftreten: Bringe die Radien der beiden Gläser beim Feinschliff näher zusammen. Das geht viel schneller als beim Polieren. Kurze Striche, und TOT und MOT immer wieder wechseln.



    Guntram

  • Hallo Alex,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Um mal zu schauen wie es aussieht , habe ich dann durch die Rückseite einen Foucaulttest versucht und dabei mit Schreck festgestellt, daß der Krümmungsradius im Gegensatz zum Gegenstück nur bei ca 3600mm liegt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gute Idee. Mit einem Rotfilter (Fotofilter) kannst du das Spektrum unterdrücken und siehst die Fehler invers, Berg wird etwa einem Loch.Durch die Linsenwirkung beim zweifachen Durchgang des Lichtstrahls durch das Spiegelglas wird etwas sphärische Aberration erzeugt, aber die Verfälschung dürfte gering sein. Ich hatte aber immer Probleme mit der Schärfe, das Foucault-Bild war immer etwas flau, vermutlich, weil ich Zerodur-Glas hatte, welches viel Licht absorbiert. Es nähme mich nun Wunder, wie das bei dir aussieht, wenn die Politur fortgeschritten ist. Du hast ja anderes Glas mit besserer Durchsicht. Hast du ein klares Bild von den Fehlern oder siehst du so nur das Gröbste?


    Ich finde es nämlich nicht schlecht und beruhigend, neben dem Interferenz-Test immer noch eine zweite unabhängige Prüfmethode zu haben. Etwa abgesunkener Rand wird im Foucault unübertrefflich deutlich dargestellt.


    Gruss Emil

  • Hallo,
    Habe gerade festgestellt, das meine letzte Antwort im elektronischen Nirwana verschwunden ist ...
    also nochmal :
    Zwischenzeitlich habe ich fleissig weiterpoliert und bekomme langsam geradere und größere Interferenzstreifen zu Gesicht , also glaube ich auf dem richtigen Weg zu sein.
    Durch die Rückseite zu testen scheint nicht so einfach zu sein ,
    kurz vor und nach dem KR ist es schön bunt , und genau im Punkt wird es ziemlich duster und ungenau.
    Das scheint nichts mit der Glassorte zu tun zu haben.
    Werde mich also weiter mit den Streifen abplagen .
    Grüße an Alle und CS

  • Hallo Alex,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Durch die Rückseite zu testen scheint nicht so einfach zu sein ,...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wenn dein Substat Borofloat ist würde ich diese Art zu testen auch ganz schnell wieder vergessen. Es hat nämlich sehr oft ausgeprägte innere Schieren.


    Gruß Kurt

  • Hallo,
    (==&gt;)Guntram:
    Ich versuche mich im Original Kutter mit 150/4200mm
    (==&gt;)Kurt:
    Ja , denke auch daß das nichts wird, habe mich aber mit der Interfernzprüfmethode inzwischen angefreundet, das geht ganz gut.
    Im Moment sieht es so aus , daß die Streifenabstände immer größer werden.
    Je nachdem wie ich auf den Rand drücke kann ich einen Zentralen Kringel erzeugen
    der eine etwa 70 mm große monochrome Fläche umrahmt.
    Lasse ich die Fläche an den Rand wandern , sehe ich im Zentralen Teil annähernd gerade Streifen.
    Könnte also soweit zufrieden sein , wenn ich mir nicht soviel Kratzer eingefangen hätte.
    Die werde ich morgen erst mal beseitigen, dann sehen wir weiter.


    Grüße Alex

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