NGC281 Pacman Nebel

  • Hallo Sternfreunde,


    das Wetter war mir im letzten Monat nicht so wohl gesonnen. So hatte ich Ha und OIII zwar bald im Kasten, aber für LRGB brauchte ich dann 3 Tage verteilt über mehrere Wochen. LRGB hätte zweifellos mehr Belichtungszeit vertragen, aber ich hatte einfach keine Lust mehr. Vielleicht gefällt es euch ja trotzdem.


    NGC281 mit Newton 12" f/4, Moravian G2-8300, Baader-Filter.
    LRGB=60:60:60:60 Minuten, HA=640 Minuten, OIII=750 Minuten
    Gesamtbelichtungszeit demnach 27 Stunden.


  • Hallo Reinhold,
    27 Stunden ist beachtlich.
    Die Berabeitung ist allerdings viel zu hart.
    Vielleicht machst Du die nochmal neu.
    Die Bicoloransätze ist sehr gut, sonst gefällt es mir eigentlich nicht so.

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank für deinen Beitrag. Ich werde aber ganz bestimmt nicht einen weiteren Nachmittag für eine Neubearbeitung investieren, dann aus meiner Sicht ist da nichts zu hart. 27 Stunden Belichtungszeit bringen halt eine Menge Details hervor.

  • Oftmals sieht man wahnsinnig lange HA-Belichtungszeiten und dazu
    ein winziges bisschen OIII, was dann nur für die Farbe verwendet wird.
    Da du hier aber eine halbe Ewigkeit rumgesauerstofft hast, wäre es auch
    schön mal zu sehen wie ein solcher Nebel in der OIII-Linie aussieht.
    In dem Endprodukt ist ja hiervon durch die HA-Dominanz (welche natürlich
    in diesem Zusammenhang berechtigt und schön ist) nicht so viel zu sehen.
    Den Einwand Stefans es sei zu "hart" bearbeitet dachte ich zu teilen, bis
    ich das Bild in der größeren Auflösung gesehen habe. Die Details sind
    atemberaubend. Danke dafür :)


    Wie kombinierst du HA OII und LRGB ?

  • Hallo Ibi, hallo Alfred,


    vielen Dank für euere Beiträge. Ein OIII Summenbild ohne Bearbeitung hier:


    http://www.wittich.com/Conseil…es/astro/deepsky/OIII.jpg


    Linienfilteraufnahmen kombiniere ich nach der Methode von Tony Hallas:


    HA SW Tiff: Mode RGB, Layer Saturation hinzufügen, colorize anklicken, Farbe nach Augenmaß auf reale Filterfarbe einstellen, Saturation 100%, Lightness ca. -50. Diese Werte ggf. nach Augenmaß ändern. Flatten. Dieses Bild als neues Layer über RGB legen, Überblendung: Lighten oder Screen. Sterne ausmaskieren, fertig.
    Eleganter natürlich: Nicht flatten, alle Layer auf das RGB drauflegen, Visuelle Kontrolle am Endprodukt fällt so leichter.
    Selbe Vorgehensweise mit OIII.

  • Wirklich absolute Klasse! Die Details und deine Belichtungsgeduld sind wirklich beeindruckend. Das es da nicht schon nach 10 in den Fingern juckt mit der Bearbeitung zu beginnen..Respekt


    Gruss Sascha

  • 27 Stunden... davon kann ich noch träumen. Das Bild ist wunderschön! Da ich den Nebel nicht so gut kenne, muss ich peinlicherweise gestehen, dass ich den Pacman darin nicht erkennen kann [:I]. Kann mir mal jemand helfen zu sehen [;)]


    Gruss
    Fabio

  • Hallo Sascha, hallo Fabio,


    vielen Dank für eure Beiträge. Die Belichtungszeiten haben sich in der Tat in den letzten Jahren immer weiter gesteigert. Wenn das so weiter geht, schaffe ich irgendwann nicht mal mehr meinen jährlichen Kalender. Den Pacman sehe ich auch nicht wirklich, aber das geht mir bei den meisten Sternbildern so.

  • Hallo Reinhold,


    hatte erst jetzt Dein Bild entdeckt...


    Stefan hatte oben geschrieben "zu hart bearbeitet", er hätte schreiben sollen "zu bunt bearbeitet". Schaut man auf das Vollbild, wirken die Sterne unrealistisch bunt. Aber in den Foren und auf Deinem Kalender macht sich Farbe natürlich gut!


    Ansonsten gefällt die Abbildungsleistung gut. Ich kann von solchen Aufnahmen trotz größerem Gerät und mittlerweile auch passender Kamera (4000M) nur träumen, immer Nebel, Regen oder Mond, keine Chance auf Besserung.


    Gruß und cs,


    René

  • Hi Fabio...<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">muss ich peinlicherweise gestehen, dass ich den Pacman darin nicht erkennen kann . Kann mir mal jemand helfen zu sehen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hier ist eine meiner Aufnahmen aus weit vergangener Zeit. Damals waren Darstellungen wie in Reinholds Aufnahme fast undenkbar. Und dann siehst du, warum das Ding Packman genannt wird.


    Reinhold:
    Du hast wieder einmal ausgezeichnete Daten aufgenommen. In der Bearbeitung finde ich allerdings alles etwas zu sehr strapaziert. Und ich finde, dass das nicht unbedingt eine Frage des Geschmacks ist. In unserer Liga gibt es Grenzen, die, wenn man sie überschreitet, der Aufnahme nicht gut tun.
    Ich vermisse auch die Strukturen in den dunklen Molekülwolken-Regionen. Da ist eigentlich Vieles vorhanden. Du hast zugunsten dieser stark strukturierten und entsprechend geschärften Darstellung diese Informationen beseitigt.
    Ich finde es eigentlich schade, wenn jemandem so hochwertiges Equipment zur Verfügung steht und er damit auch umzugehen versteht, dann in der Bearbeitung vieles wieder zunichte gemacht wird.

  • Hallo Rene, hallo Gerald,


    vielen Dank für eure Beiträge.
    Bearbeitung ist aus meiner Sicht schon eine Geschmacksfrage. Viele Photonen liefern halt viele Informationen.
    (==&gt;)Gerald: Kannst du bitte mal einen Ausschnit meines Bildes und ein Vergleichsbild eines anderen Astrofotografen posten, damit ich sehe, wo bei meiner Bearbeitung Informationen verloren gegegangen sind?

  • Moin Reinhold,
    ich hoffe doch sehr, dass du meine Bemerkungen richtig verstehst. Ich halte deine Aufnahmen für ausgesprochen hochwertig und man erkennt die Mühe und deinen Einsatz.


    Ich find aber, dass du sehr oft bei der Bearbeitung, zugunsten eines extrem kontrastreichen Erscheinungsbildes, die Regler zu weit bewegst. Die Details sind in deinen Aufnahmen vorhanden. Die harte Bearbeitung lässt vieles aber dann in einförmigen dunklen, fast schwarzem Ton erscheinen. Das bewirkt natürlich einen Kontrast, der sofort einem unerfahrenen Betrachter ins Auge springt.


    Sieht man sich die Aufnahmen einiger der mit Sicherheit sehr erfahrenen Fotografen aus verschiedenen Teilen der Welt an, bemerkt man sehr feine Abstufungen in den verschiedenen Nebelregionen. Und dabei ich finde es dann schade, dass du, ohne dass du es müsstest, diese harte Darstellung bevorzugst. Mag natürlich sein, dass mancher es als Geschmackssache ansieht. Und ich will nun auch nicht sagen, dass deine Darstellung falsch wäre.
    In jedem Fall denke ich, dass wir in dieser Klasse über derartige Feinheiten reden sollten. Auch wenn ein Unerfahrener jetzt nur den Kopf schüttelt. Wo doch so eine Kracheraufnahme nun auch noch bemeckert wird.


    Hier mal einige wenige Beispiele:
    Allen Beispielen ist gemeinsam, dass sie alle Einzelheiten enthalten, aber nicht überbetont werden. Und schon gar nicht überschärft erscheinen.


    Ken Crawford
    http://images.sky-map.org/star_image/000/000976.jpeg
    und:
    http://apod.nasa.gov/apod/image/0812/NGC281_crawford800.jpg


    Keith B. Quattrocchi:
    http://www.lostvalleyobservato…tures/ngc281forweb2nb.jpg


    Daniel Lopez:
    http://thebigfoto.com/wp-conte…/dlopez-ngc281-pacman.jpg


    Roberto Volpi:
    http://3.bp.blogspot.com/_ePT8…75-JP-rid75%252Bcopia.jpg
    Diese Aufnahme könnte sicher auch etwas mehr Schärfung vertragen. Aber die Abstufungen und die Einzelheiten sind enthalten.


    Dave Jurasevich:
    http://www.starimager.com/Imag…_AP_false%20color%201.jpg


    Und vielleicht auch meine eigene Aufnahme aus diesem Jahr:
    http://www.gwaquarius.de/NGC281_bico_aus_3.jpg
    In der ich mich davor gehütet habe, unnötig zu schärfen

  • Hallo Gerald,


    vielen Dank für diese ausführliche Liste. Ich habe meine Aufnahme sorgfältig mit deiner verglichen. Du hast recht, die dunklen Teile des Nebels sind bei mir zu schwarz, was tatsächlich einige Details verschwinden läßt. Ursache war eine zu starke Kontrastanhebung im HA-Layer. Das habe ich nun korrigiert un zeige hier nun zum Vergleich einen 100% Crop, der in etwa auch deinem Bildausschnitt entspricht. Ich denke, jetzt ist das Bild besser.


  • Reinhold,
    das hat sich gelohnt. In einer derartigen Aufnahme hat man eben nichts zu verschenken.
    Und jetzt bedaure ich es, dass ich keine RGBs dazu aufnehmen konnte.
    Aber alles geht eben nicht.

  • Hallo.....!
    Einfach mal genauer das OIII Summenbild ohne Bearbeitung anschauen.
    Mundöffnung auf fünf Uhr durchziehen bis zum Hellst Stern(das Auge) in der Mitte des Nebels!
    Da sieht man den "Pacman" am Besten!


    Gruß Samael!

  • Hallo Reinhold,


    eine erstklassige Aufnahme, selten dieses Objekt mit so vielen Details gesehen. Wenn man so hervorragende Rohdaten hat, dann will man vielleicht oft zu viel. Deshalb kann ich mich Geralds Erläuterungen nur anschließen. Aber die zuletzt gepostete Detailaufnahme ist atemberaubend. Gratuliere!


    cs


    Werner

  • Hallo Gerald, Samael, Werner und Stefan,


    ich bedanke mich ganz herzlich für eure Beiträge. In der Tat strebe ich natürlich immer danach, meine Aufnahmen zu verbessern. Das ist auch sicher notwendig und eure Kritik ist deshalb immer willkommen.

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