Jupiter mit GRF vom21.10.2012

  • Hallo zusammen,


    endlich hat es mal gepasst! In der Nacht auf Sonntag bildete sich recht schnell Nebel bei uns im Tal, oben jedoch war es klar und absolut windstill. Schnell stellte ich fest, dass ich noch nie so gute Bedingungen erwischt hatte. Dank des neuen Glaswegkorrektors konnte ich meine RGB-Sequenzen auch endlich mit dem gewünschten Öffnungsverhältnis von ca. f25 aufnehmen. Als Kamera diente die 616er DMK.
    Das folgende Bild ist ein L-RGB, für L diente der geschärfte Grünkanal und als RGB die ungeschärften Rohsummenbilder. Ich hoffe es gefällt!
    Leider habe ich den Eindruck, immer noch eine gewisse Rotationsunschärfe zu haben, was meint Ihr? Pro Kanal habe ich eine Minute aufgenommen.




    Gruß,


    Thomas

  • Hallo Thomas!
    Dein Jupiter zeigt eine ganze menge an Details!
    Die Farbe des NEB und des SEB ist etwas Intensiv Lila.
    Mit was für einem Teleskop hast du den Aufgenommen?


    Gruß Samael!

  • Hi Thomas,
    Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Bild! Da kann man sich an den Details ja gar nicht satt sehen. Vielleicht hätte etwas sanfteres Schärfen auch seinen Charme oder du legst noch ein ungeschärftes Summenbild über dieses hier, damit es etwas natürlicher aussieht?!
    10" Achros gibt es ja nicht wie Sand am Meer, mich würde interessieren, welchen genau mit welchem Öffnungsverhältnis du benutzt hast. Der Farbfehler ist ja sichtbar, aber doch moderat (im Vergleich zu meinem 6" F8 z. B.).
    Weiterhin CS und viele Grüße
    Martin

  • Hallo Thomas!


    Prinzipiell ein sehr gelungenes Bild des Gasriesen. Es kommen recht viele Details zum Vorschein. Über die Farbgebung kann man immer diskutieren. Du wirst es nie allen recht machen. Mir persönlich sind die Farben etwas zu dumpf, aber dies ist halt sehr subjektiv.
    Auch der 10zöller macht mich recht neidisch [:p][:p], hätte ich auch gerne aber ich sehe mir auch die Bilder gerne an.



    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Guten Abend zusammen,


    vielen Dank für die schnellen und sehr netten Kommentare! Das freut mich sehr.
    Das Instrument ist ein 10" Fraunhofer Achromat von Zeiss mit einer Brennweite von ca. 4130mm. Das Instrument hat also ein Öffnungsverhältnis von ca. f16. Das ist im Übrigen auch einer der Schwierigkeiten, ohne Brennweitenverlängerung habe ich nie so viele Details auflösen können. Mit den weit verbreiteten Barlows bin ich dann immer mindestens gleich bei f32 gelandet, was sich auch negativ auswirkte. Jetzt habe ich für 25 Euro einen Glaswegkorrektor mir einem Verlängerungsfaktor von 1.6 ...und siehe da.
    Eine weitere Herausforderung bestand darin, die drei Farbkanäle mittels mehrerer Filter in so enge Wellenlängenbereiche im Blau und Rot Kanal zu halten, dass ich pro Kanal möglichst einen geringen ( ich nenne es mal Fokusdrift) habe. Vorher waren mein Blau und Rotkanal deutlich kontrastärmer.
    Ja ihr habt recht, die Farbgebung ist ganz anders als bei den Aufnahmen, die man so kennt. Hat wie ich finde aber auch einen gewissen charme. Zugegebener Weise, liegt es auch noch an mir, da ich was Bildbearbeitung an geht längst kein Profi bin.
    Außerdem war ich so von den Socken, dass ich es mit der Schärfung vielleicht übertrieben habe. Ich sollte es in ein paar Tagen noch einmal neu bearbeiten und nicht so ambitioniert rangehen.


    Eine Frage habe ich noch, wie lege ich über das Bild ein einzelnes Ungeschärftes? Bisher arbeite ich nur mit Autostakkert2, Registax 6 und Fitswork. Geht das damit?
    Bin über jeden Ratschlag dankbar,


    viele Grüße,


    Thomas

  • Hi Thomas,
    du kannst mit Registax problemlos Bilder übereinanderlegen, das geht so wie bei den Einzelbildern eines Films. Also du markierst die tiffs, pngs, fits oder was auch immer in dem Registax-Suchfenster und lässt dann 2 Bilder stacken.
    Etwas indiskret: Ist das ein Sternwartengerät oder bist du in der beneidenswerten Situation, so eine Optik dein eigen zu nennen?
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Hallo Martin,


    ja es ist eines unserer Vereinsinstrumente, völlig richtig. Zwar nicht mein eigenes, aber ich hab nen Schlüssel dafür:)


    Ist schön in den Genuß zu kommen, mit so einer Optik Planeten zu beobachten.


    Eigentlich ist der 10" Achromat nur das Leitrohr, wir haben auf der Montierung noch einen 14" Zeiss Refraktor und einen einen


    Schmidtspiegel. Durch letztere Optiken habe ich aber noch nicht fotografiert.


    http://www.avgoe.de


    Gruß,


    Thomas

  • Guten Abend Thomas...


    *Wasserflasche hol und daraus trink* *Ganz hysterisch ausspuck*
    Was zum..... Der Jupiter ist ja der absolute Wahnsinn! Die Fülle an Details... die Farbe.... da stimmt einfach alles!
    Wirklich ganz großes Kino. Wirklich ganz schön krass....
    Wirklich klasse!


    Liebe Grüße und allseits klare Nächte
    - Nico.

  • Hallo zusammen,


    ganz herzlichen Dank für Euer Lob, es freut mich sehr, dass mein Jupiter größtenteils gefällt.


    Sascha-> Ja das stimmt, vom Kontrast her scheint die Aufnahmeoptik echt Vorteile zu bringen, wahrscheinlich wegen der fehlenden Obstruktion.
    Vor allem der Grün-Kanal überzeugt mich.


    Martin -> Danke für den Rat mit Registax, ich werde es die Tage mal probieren


    Nico -> Auch Dir vielen Dank, allerdings glaube ich wirklich, das mein Jupiter recht entfernt ist von einem Meisterstück. Trotzdem freut mich Deine Begeisterung.


    Habe anscheinend wirklich eine signifikante Rotationsunschärfe im Bild. Besonders deutlich bemerke ich es an den Aufnahmen, die ich zu Beginn des Abends gemacht habe, dort habe ich Ganymed mit drauf. Nach der RGB Synthese sehe ich Ganymed versetzt in allen drei Farbkanälen neben einander.


    Weiß eigentlich jemand, ob der einzige Weg sowas zu verhindern, kürzere Belichtungszeiten sind? Oder stimmt es, das es Software gibt, mit der man die Rotation zurück rechnen lassen kann?


    Viele Grüße und CS,


    Thomas

  • Hallo Thomas.
    Ich finde dein Foto wirklich gut, obwohl der Farbkontrast ein wenig zu heftig ist. Aber das ist Geschmackssache,
    Refraktoren sind unschlagbar, das merke ich auch bei den verschiedensten Aufnahmen. Hast du schon einmal mit
    Zwiebelringen bei Jupiter zu tun gehabt? Wenn ja, wie hast du diese in den Griff bekommen? Bitte gib doch auch
    darüber einmal Infos. Wäre echt nett von dir.


    Gruß von Armin.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Overhold</i>
    <br />


    Nico -&gt; Auch Dir vielen Dank, allerdings glaube ich wirklich, das mein Jupiter recht entfernt ist von einem Meisterstück. Trotzdem freut mich Deine Begeisterung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Thomas,


    ich finde, dein Jupiter ist wirklich sehr gut geworden und brauch sich vor "professionellen" Aufnahmen überhaupt nicht zu verstecken! Die Details sind gigantisch.


    Liebe Grüße und allseits klare Nächte
    - Nico.

  • Hallo Armin,


    ja auch ich bin nicht frei von dem Zwiebelringproblem. Ich kann Dir nur meine Erfahrungswerte nennen, sachlich fundiert und belegbar ist das nicht, aber dennoch: je besser ich das Histogramm ausnutze, desto weniger tritt das Problem in Erscheinung. Wenn man sich ein Rohsummenbild anschaut, so wirkt es von den Graustufen her am Rand immer etwas zwiebelig. Ich glaube dieser Effekt wird immer dann verstärkt durch das schärfen, wenn in der dunkelheit zu viele Detailinfos absaufen. Dann schärft das jeweilige Programm nicht die Details, sondern die zum Rand hin kreisförmig abfallenden Graustufen.


    Wie gesagt, ich habe nicht wirklich Ahnung, dies ist nur meine Theorie, jedenfalls tritt der Effekt bei mir nicht so stark auf, wenn ich das Histogramm gut ausnutze und entsprechend belichte.


    Gruß Thomas

  • Hallo zusammen,


    habe jetzt vesucht aus den anderen Sequenzen des Abends eine Animation zu machen. Es ist meine erste und von daher hab ich gleich ein paar Fragen.


    Mit welcher Sofware macht Ihr Eure Animationen?


    Wollte mein avi in das gif Format konvertieren und habe leider nur ein Programm gefunden, welches mir ein Wasserzeichen auf den Jupiter bringt.Könnt Ihr mir hier geeignete Software empfehlen?


    Wie kann ich die einzelnen Bilder so zueinander ausrichten, dass Jupiter nicht hüpft wie ein Flummi?


    hier jetzt die erste Animation von mir:





    Viele Grüße und CS,


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    zB mit Registax kannst du die Einzelbilder der Animation zueinander ausrichten lassen (Helligkeitsschwerpunkt) und dann fertig zentriert und beschnitten wieder speichern. Ich animiere die jpg Bilder dann anschließend mit Photolapse (das Tool ist im Giotto Paket enthalten).


    Gruß,
    Anke

  • Hallo Anke, hallo Armin


    vielen Dank für den Hinweis! Habe Anke´s Rat befolgt und die Bilder in Registax zueinander ausgerichtet und dann das avi zu einem gif konvertiert. Jetzt hüpft der Jupi nicht mehr so...leider fällt auf, dass die Einzelbilder etwas unterschiedlich Kontrast und Farbgebung haben. Habe mir Mühe gegeben alle ziemlich genau gleich zu bearbeiten. Ich denke es liegt einfach daran, dass ich alle Sequenzen mit unterschiedlichen Parametern aufgenommen habe; es war ja ein Testlauf, um die besten Kamera-Einstellungen zu finden. Wenn die Gelegenheit nochmal günstig ist, dann nehme ich noch mal ein paar Serien auf mit exakt gleichen Parametern und bearbeite die Ergebnisse komplett identisch. Dann sollte sich lediglich noch das unterschiedliche Seeing in der Animation bemerkbar machen. Fürs erste Mal bin ich aber ziemlich glücklich. Herzlichen Dank nochmal an alle!





    Viele Grüße,


    Thomas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!