Noch ein Elefantenrüssel

  • Hallo,


    mit dem 80/480 mm Apo habe ich als zweites Objekt den Elefantenrüssel versucht aufzunehmen. Aufgrund der Wetterlage war es mir bis jetzt aber nicht möglich, hinreichend viele Daten im OIII- und SII-Bereich zu sammeln, dieses Bild ist daher (hoffentlich) nur ein Zwischenergebnis. Die OIII- und SII-daten sind leider noch sehr verrauscht.
    Einige Aufnahmedaten:
    Atik383L+ bei -20°C
    H-alpha: 6h
    OIII: 2,5h
    SII: 40 min
    RGB: je 5 min


    Eine vernünftige Idee, wie ich die RGB-Sterne mit PixInsight einfüge, habe ich noch nicht; ich habe einfach die in Graustufen umgewandelten Sterne subtrahiert und anschließend die farbigen Sterne addiert. Die Sternabbildung hat dadurch leider gelitten. Sicherlich gibt es wesentlich besser geeignete Verfahren. Hier ist das auf 1024 Pixel Breite verkleinerte Ergebnis:



    In 50%-Größe:
    https://dl.dropbox.com/u/24444504/IC1396_50.jpg


    Viele Grüße,


    moelle

  • Hallo Ibi,


    vielen Dank für dein Lob und für deine Kritik. Mit der Farbgebung habe ich regelmäßig große Probleme - gerade bei Schmalbandaufnahmen ist es mir noch nicht gelungen, eine passable Farbbalance zu finden. Angeregt durch deinen Verbesserungsvorschlag habe ich eine stark unterschiedliche zweite Version erstellt - die aber erneut stark gewöhnungsbedürftig ist und nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte:



    in der 50%-Version:
    https://dl.dropbox.com/u/24444504/IC1396_50v2.jpg


    Viele Grüße,


    moelle

  • Hallo Moelle,
    ein interessantes Ergebnis. Es ist auch sehr schwierig, aus den ganzen Kanälen was zu basteln.
    Schon bei 2 Kanälen ist man manchmal überfordert. Bei mir bleibts daher bei Ha und OIII.

  • Hallo moelle,


    die zweite Version gefällt mir bzgl. Farbe sehr gut, allerdings fehlt mir da noch eine gewisse plastische Tiefe. Das ließe sich relativ leicht mit CLAHE (PixInsight: LocalHistogramEqualization) erreichen, da dadurch die Strukturkanten viel deutlicher hervortreten. Ist aber natürlich alles eine Geschmacksfrage.


    Grüße
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    vielen Dank für deine Kritik und deinen Hinweis auf LocalHistogramEqualization. Leider werden bei mir die Sterne unschön aufgebläht, sodass ich mit Masken arbeiten muss. Sobald ich die Zeit finde, versuche ich deine Idee umzusetzen.
    ->Stefan: Hinsichtlich des Zeitaufwandes bei der Aufnahme der Rohdaten (vor allem angesichts des meist ungeeigneten Wetters) ist mir die Bicolor-Technik am sympathischten; vielleicht gelingt es mir ja in absehbarer Zeit zu akzeptablen Ergebnissen zu kommen. Ich versuche, die Bearbeitung zu 100% in PixInsight durchzuführen, da ich das Hin- und Hergespringe zwischen den zahlreichen Programmen einfach leid bin. Leider sind meine BB-Kenntnisse noch nicht annähernd so gut, wie es erforderlich wäre.


    In der Zwischenzeit habe ich wiederum ein farblich völlig abweichendes Bild gebastelt, das zwar die Farben nicht annähernd dem visuellen Eindruck zuordnet, mir aber vermutlich am besten gefällt:



    Und in der 50%-Version: https://dl.dropbox.com/u/24444504/IC1396_50v3.jpg


    Ich danke allen für die Anregungen und die Kritik,


    moelle

  • Hallo Moelle,
    da gehen wir bei der Bearbeitung unterschiedliche Wege, ich werde nicht mit PI arbeiten.
    Ich tue mich mit vollkommen neuen Programmen sehr schwer, besonders wenn sie nur in Englisch sind.
    Mir gefallen auch viele Ergebnisse mit PI nicht.
    Aber jedem das Seine, mir macht es nichts zwischen den Programmen zu springen.


    Dennoch würden mich spezielle Schärfungsroutienen von PI interessieren, damit ich mir auch eine konstruktive Meinung bilden kann.

  • Hey Moelle,
    die weite Version ist farblich um einiges schöner.
    Du könntest nun eventuell noch versuchen aus einer
    Mischung der Schmalbandkanäle (je nach dem wie viel so pro kanal drauf ist) ein schwarz-weiß-Luminanzbild
    zu erstellen und dann Farbe und Luminanz vereinen. Das
    ist oft leichter als sich um beides gleichzeitig zu kümmern.


    Die letzte Version ist mir irgendwie zu krass ...


    LG Ibi

  • Hallo Stefan,


    auch wenn in der Bildbearbeitung völlig unterschiedliche Wege gehen, glaube ich, dass wir aber zumindest zwei gemeinsame Ziele haben:
    1. Die Bildgewinnung- und bearbeitung soll so einfach wie möglich sein,
    2. Das Ergebnis soll uns zufrieden stellen.


    Du hast durch die Beschränkung auf nur zwei Filter bei der Aufnahme den Aufnahmestress sinnvoll vereinfacht. Durch deine exzellente Ausrüstung und deren Beherrschung erhältst du qualitativ außerordentlich hochwertige Rohaufnahmen, die den weiteren Prozess einerseits vereinfachen, andererseits aber auch viele Möglichkeiten der Gestaltung lassen. Ich bin schon froh, dass es mir mittlerweile meist gelingt, mit 2m Brennweite einigermaßen runde Sterne zu bekommen. Mit PixInsight hoffe ich, trotz meines bescheidenen Rohmaterials zu annehmbaren Ergebnissen zu kommen. Leider ist das Programm alles andere als einfach oder intuitiv zu bedienen - anfangs habe ich mehrere Stunden probiert, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Mittlerweile beherrsche ich aber einige Bearbeitungsschritte so weit, dass die Bearbeitung erleichtert wird und zu besseren Ergebnissen führt. Gerade die Datenreduktion gefällt mir hervorragend.
    Die Schärfung mittels Deconvolution ist eine sehr anspruchsvolle und zeitraubende Angelegenheit (abhängig von der Leistungsfähigkeit des Rechners); ich habe mehrere Tage gebraucht, um dies wenigstens in Grundzügen zu beherrschen - un die Tatsache, dass das Programm in Englisch ist, macht es für mich zusätzlich schwierig. Mittlerweile gibt es eine sehr aktive österreichische Anwendergruppe, die Videos und Präsentationen zu Pixinsight (natürlich auf deutsch) erstellt hat (skypixels.at). Da du aber mit Photoshop sehr erfolgreich bist, kann ich dir nicht empfehlen, umzusteigen (Never change a running system); bei der hohen Qualität, die du erreichst, sind vermutlich nur geringfügige Verbesserungen bei hohem Einarbeitungsaufwand möglich.


    Viele Grüße,
    moelle

  • Hallo Moelle,
    da stimmen wir ja überein was PI betrifft.
    Die krassen Ergebnisse, die durchaus ihren Reiz haben können, schrecken mich auch eher ab.
    Das liegt aber in der Berabeitung des Benutzers.


    Mein letztes Jahr brachte mir deutliche Fortschritte, auch oder hauptsächlich im Equipmentbereich.
    Durch Einsatz von ausschließlich Refraktoren, Flats (ja, erst seit 1,5 Jahren) und vor 3 Monaten bin ich auf OAG umgestiegen.
    Dies brachte eine enorme Erleichterung. In der EBV lernt man allerdings dauernd dazu, wie meine Reworked-Berabeitungen zeigen.

  • Hallo Ibi,


    vielen Dank für deine Tipps. Ich verarbeite die einzelnen Schmalbandaufnahmen separat und erstelle normalerweise aus allen Daten, die mir zur Verfügung stehen, eine Luminanz. Bei diesem Bild habe ich allerdings erstmals ein Luminanzbild ausschließlich aus H-alpha-Daten erstellt und getrennt verarbeitet. Die Farbkanäle habe ich in den ersten beiden Versionen mit unterschiedlichen Kurvenverläufen gestretcht, um die Regionen, die ein relativ starkes OIII-Signal enthalten, zu betonen und den Kontrast in den H-alpha-Gebieten unterschiedlich darzustellen. Auf diese Weise sind die erste (kitschig-bonbonfarbene) und zweite (düster-blaue) Version entstanden. In der dritten ("sonnigen") Version habe ich dem Grün- anstatt Blaukanal 15% H-alpha-Signal zugemischt. Anschließend wurden alle Versionen mit derselben Luminanz kombiniert. Leider konnte ich wetterbedingt noch nicht mehr OIII- und H-alpha-Aufnahmen sammeln, sodass ich diese Kanäle nicht so stark quälen kann wie den H-alpha-Kanal, da dadurch die Sterne stark aufgebläht werden. Ich hoffe, dass es mir gelingt, einen einigermaßen standardisierten Arbeitsablauf zu finden, der in der Regel zu akzeptablen Ergebnissen führt.


    Viele Grüße,


    moelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: moelle</i>
    [...]LocalHistogramEqualization. Leider werden bei mir die Sterne unschön aufgebläht, sodass ich mit Masken arbeiten muss[...]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Versuch' mal folgendes: Du extrahierst L aus dem Bild und verwendest es invertiert als Maske. Dann CLAHE zweimal mit moderaten Einstellungen, z.B. Radius=20, Contrast Limit=2.0, Amount=0.5 und anschließend nochmal mit größerem Radius, in etwa 300. Durch die Maske sollten die Sterne weitgehend unverändert bleiben, falls nicht, musst du die Maske verbessern bzw. die Sterne wieder verkleinern. Eine sehr gute Methode dazu ist hier beschrieben: http://blog.deepskycolors.com/…n-via-Morphological-.html.


    Grüße
    Rüdiger

  • Hi moelle,


    als Schmalbandfan konnte ich nicht die Finger von Deinem Bild lassen! Also die zweite Version ins PS genommen und begonnen daran zu arbeiten - ich war schon beim ersten Schritt ueberrascht, wieviel Potential noch in Deinem Ergebnis steckt! Hoffe es ist fuer Dich ok, wenn ich meine Weiterbearbeitung hier zeige, sonst nehm ich's natuerlich sofort wieder raus:



    <center></center>



    Fuer viele vielleicht zu poppig, aber ich mag das halt so bei der Falschfarbendarstellung. Bin gespannt was Du davon haelst.


    Viele Gruesse
    Jan

  • Hallo Jan,


    im Gegensatz zu einigen meiner Versuche ist mir dein Ergebnis keineswegs zu poppig. Ich finde es beeindruckend, dass du es geschafft hast, aus den stark reduzierten jpg-Daten eine Art Hubble-Palette zu basteln. Die Farbdifferenzierung ist dir gut gelungen.
    In der Zwischenzeit habe ich versucht, einige Anregungen umzusetzen und bin zu einem neuen Ergebnis gelangt - diesmal hat die Bearbeitung in PixInsight nicht einmal eine Stunde gedauert. Die Sterne haben meiner Ansicht nach eine akzeptable Größe - über die Farben kann man man natürlich wieder unterschiedlicher Ansicht sein:



    Und hier ist die 100%-Version:
    https://dl.dropbox.com/u/24444504/IC1396_v4.jpg


    Viele Grüße,


    moelle

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