In diesem Thread geht meiner bescheidenen Meinung nach etwas entscheidendes durcheinander:
das Kalibrieren wird ohne einen Zusammenhang mit dem Farbmanagement betrachtet.
ZUERST muss das Farbmanagement aufgebaut werden, DANN kann man sich um die Kalibrierung der verschiedenen Geräte kümmern. Und nebenbei: das Kalibrieren eines Monitors ist kinderleicht, das dauert ca. 15 Minuten und läuft zu 98% automatisch. Druckerkalibrierung, DIE hat es in sich. Beim Monitor geschieht dasselbe, nur dass das dort entsprechend fix geht. Man schaut da auch nur gemütlich zu, es muß kein Druck erzeugen, sondern nur in Sekundenbruchteilen die Farben messen und anpasssen.
Es ist ja gleich am Anfang zu der Webseite vom Baumann verlinkt worden. Da wird schon einiges zum Farbmanagement erklärt. Das würde ich mir mal zu Gemüte führen.
Ich habe letztlich die Finger vom Farbmanagement gelassen, weíß aber dass ich dadurch nur eine mässige Verbesserung erreicht habe. Immerhin ist das Testbild bei mir nun besser (schöner in meinen Augen anzusehen) als vorher, darauf kam es mir an.
Was ich nicht erreicht habe, ist das Ziel des Farbmanagements:
"Abstrakt formuliert ist also Colormanagement die eindeutige, plattformübergreifende Regelung der Transformation zwischen den Farbräumen der Ein- und Ausgabegeräte mit Hilfe standardisierter Übersetzungsvorschriften."
Heißt: mein ganzes Farbmanagement nützt nur mir und denen, die sich um die "vorgeschriebene" Transformation kümmern. Derjenige User, der von Haus aus seinen Monitor zu dunkel eingestellt hat, wird von meinem Farbmanagement daheim nichts haben, im dümmsten Fall sogar nachteilige Effekte erleben. So ist das bei meiner Kalibrierung der Fall - wenn ich meine zu Hause besser ausschauenden Bilder an der Arbeit als Hintergrundbild lade, sind diese stets zu dunkel. Da ich an der Arbeit aber keine Rechte habe die Einstellungen des Monitors zu verändern, geschweige denn ihn zu kalibrieren, ist meine häusliche Kalibrierung für mich an der Arbeit zum Nachteil.
Nicht dass Du meinst, deine Bilder sähen nach einem erfolgreich vollzogenen Farbmanagement überall optimal aus. Sowas geht leider nicht. Ich meine aber dass diese Tatsache die Vorteile des Farbmanagements nicht zunichte macht und schreibe es nur mal der Information halber hier rein.
In jedem Falle ist also zu einer Kalibrierung zu raten, finde ich. Das Thema ist sowieso hochinteressant und, wie ich auf einem Fotokurs gelernt habe, eines der komplexesten in der Fotografie dazu. Also nicht zu schnell die Flinte ins Korn werden.