Ebony-Star: Fragen zur Verarbeitung

  • Hallo!


    Ich habe mal zwei kurze Fragen zur Verarbeitung von Ebony-Star:


    a) Thema Klebstoff: Ich dachte immer Kontaktkleber (z.B. Pattex) wäre der geeignete Klebstoff. Kontaktkleber ist mir aber bedingt durch seine nicht vorhandene Verarbeitungszeit nicht sehr sympathisch (nur eine Chance). Habe hier im Forum mal gelesen, dass viele ATMler auch Holzleim (wasserfest oder normal?) verwenden. Mir ist noch PU-Leim und Epoxykleber in den Sinn gekommen. Zu welchem dieser Klebstoffe würdet Ihr mir raten?


    b) Nach dem Kleben will ich den Rand mit einem scharfen Cutter abschneiden und gegebenenfalls die Kannten nachschleifen. Spricht was dagegen? (Ich habe leider keine Oberfräse und würde ungern eine dafür kaufen)


    Vielen Dank für Eure Hilfe! Tobias

  • Hi Tobias,


    kleben geht problemlos mit Holzleim. Kanten schneiden mit Cuttermesser wohl eher schlecht. Ebony ist ziemlich hart und spröd. Aber du kannst die Kanten leicht mit Schmirgelpapier nacharbeiten. Über einen Schleifklotz spannen und damit übersehendes Material abschmirgeln.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Tobias,


    von Pattex gibt es einen Universalleim, den ich sehr empfehlen kann, und zwar: Pattex 100% Alleskleber. Da kannst Du ewig korrigieren. Der Kleber härtet zu einer festen, elastischen Masse aus und verbindet so ziemlich alles miteinander, außer PTFE, PE und PP.
    Nachteil: Die Klebung muss eine recht lange Zeit fixiert werden.
    Da macht sich dann Kontaktkleber besser.


    Ebony-Star lässt sich prinzipiell mit einem Cuttermesser bearbeiten. Da es aber ziemlich spröde ist, besteht die Gefahr von Ausbrüchen.
    Besser ist es, das Material vorher auf das ungefähre Maß zu bringen. Also kräftig anritzen und brechen. Etwas Überstand lässt sich dann mit dem Messer abschneiden.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Hallo Tobias


    Ich habe zum Kleben wasserfesten Weissleim verwendet. Hält jetzt seit 1 1/2 Jahren problemlos.
    Die überstehenden Kanten habe ich mit einem Bandschleifer abgeschliffen. Geht schnell, stinkt allerdings ein bisschen.


    Gruß


    Hubert

  • Ich habe auch zu Anfang Kontaktkleber verwendet, bin dann aber im Laufe der Jahre auf wasserfesten Leim umgestiegen. Bei den Höhenrädern haben sich Spanngurte für die Pressphase bewährt. Wie das genau geht, habe ich hier beschrieben
    http://www.reinervogel.net/Planung/5_Rocker.html


    Die Kantenbearbeitung geht am einfachsten mit Holzraspeln bzw. groben Feilen. Damit wir das Laminat abgebrochen. Die Nachbearbeitung erfolgt dann erst mit Sandpapier.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo!


    Vielen Dank für Eure Antworten! Es freut mich zu hören, dass so viele von Euch gute Erfahrungen mit Holzleim gemacht haben! Hat auch den Vorteil, dass man Kleberückstände leicht abschleifen kann. Mit Epoxy und PU-Leim muss man viel sauberer arbeiten – zumindest, wenn man später noch angrenzende Holzteile lackieren will.
    Wäre es eigentlich auch möglich, das Ebony mit einer Laubsäge zu sägen. Ich müsste später recht große Stücke entfernen und da würde ich mit einen Wolf schleifen/raspeln [xx(]


    Vielen Dank!


    Tobias

  • Hallo Tobias,


    Mit einer Laubsäge sollte das klappen. Scharfes Sägeblatt, vielleicht am besten Metallsägeblatt nehmen.


    Du solltest aber den groben Zuschnitt möglichst schon vor dem Aufkleben machen ,das geht viel einfacher. 2mm überstehenden Rand kannst Du dann ganz gut wegschleifen.
    Aber immer schön aufpassen, dass man das Zeug nicht so stark biegt, dass es bricht.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Tobias,


    für größere Ausschnitte könnte eine Laubsäge zu kurz sein- hast du eine Stichsäge im Haus? Feines Metallsägeblatt nehmen und darauf achten, das beim sägen der Abstand vom Sägeblatt zu der Unterlage nicht zu groß wird.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Tobias,
    ich habe einen langen Streifen Ebonystar für meine Höhenräder, der doppelt so breit war wie die Höhenräder, längs geschnitten mit einer schlichten, aber ordentlichen <b>Haushaltsschere</b>. Das war ein Tipp von Spheretec. Ganz leicht ging es, weil ich vorher die Schnittlinie mit einem Stahllineal und einer scharfen Klinge vorgeritzt hatte. Dadurch konnte ich schön gerade an der geritzten Linie schneiden. Aber auch ungeritzte Schnitte für Kreise sollten gut gehen. Einfach mal an einem später sowieso überstehenden Eck ausprobieren.


    Klare Sicht, Michael

  • Hallo!


    Ui, vielen Dank für Eure Tipps! An den Bügel der Laubsäge habe ich gar nicht mehr gedacht [B)] – der könnte in der Tat stören… Aber Stichsäge und Dremel sind vorhanden, so dass ich einfach mal ausprobieren werde, was mir am leichtesten fällt (bin mal gespannt, wie sich die Schere im Vergleich schlägt)!


    CS! Tobias

  • Ui, so viele nützliche Tipps!


    Ein paar hab ich noch:


    1. Laubsägen geht auch quer bis 90°, wenn man mittels Flachzange das Laubsägeblatt oben und unten auf ein paar mm Länge passend verdrillt.
    Dann sollten die meisten Schnitte möglich sein, ohne dass der Bügel stört.


    2. Sollte das Zeugs doch mal brechen, nicht wegschmeißen! Auf der Außenseite mit Schleifpapier ganz leicht die scharfe Kante brechen, dann einfach die beiden Bruchstücke zusammen aufleimen. Niemand wird später die Bruchstelle sehen oder bemerken. Das gilt aber nur für plane Gleitflächen (Rockerbox-Unterseite). An den Höhenrädern lieber neues durchgehendes Material nehmen.


    3. Es ist problemlos möglich, plane Gleitflächen aus mehreren Ebonystar-Stücken zusammen zu setzen. Dann muss man die Stoßstellen etwas genauer schneiden und etwas anfasen.


    4. Eine komplette Scheibe zu verwenden ist Materialvergeudung! Viel besser ist ein ca. 2-4 cm breiter Ring je nach Breite der Teflonpads. Den "Rest" kann man für andere Teleskope verwenden.


    5. Als Ersatz für Ebonystar auf den Höhenrädern funktioniert erstaunlich gut - Rolladengurtband!
    Das kann man nach einseitiger Abnutzung sogar noch mal umdrehen und so beidseitig benutzen. Nicht zu glatte Unterlage, und an beiden Seiten gut gestrafft mit Schrauben und Unterlegscheiben fixieren. Die Enden mit heißem Messer oder Lötkolben schneiden, sonst fransen sie aus.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Stefan,
    das hab ich schon so gemacht. Und zwar mit einem Kegelfräser 90° auf einer alten Holzplatte. Dann hat der Ring gleich eine 45° Fase und Nacharbeit ist praktisch überflüssig.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Stefan,
    das hab ich auch schon so gemacht. Und zwar mit einem Kegelfräser 90° auf einer alten Holzplatte. Dann hat der Ring gleich eine 45° Fase und Nacharbeit ist praktisch überflüssig.


    Gruß,
    Martin

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