Comet Catcher als Sternfeldkamera ?

  • Hallo liebe Freunde,


    mit meiner KonicaMinolta 7D würde ich gern versuchen, einmal Sternfelder zu fotografieren. Nun ist mein 127/1500er Mak dazu wohl nicht gerade erste Wahl. Mir kam der Gedanke an den alten Celestron Comet Catcher. Den gibts natürlich nur noch sehr selten gebraucht zu kaufen.....
    Gibt es ähnliche Gerätschaft/Empfehlungen ?


    MfG Michael

  • Hallo Michael,


    Für Sternfelder brauchst Du doch geringe Brennweiten, so um die 50-135mm. Da bietet sich eher ein Teleobjektiv an als ein Teleskop. Der alte Comet Catcher hatte wenn ich mich recht erinnere nur 1,25". Und wie es mit einem ebenen Bildfeld aussieht, weiß ich auch nicht.
    Ansonsten einen kleinen ED mit passendem Flattener oder einen der neuen Refraktoren mit eingebautem Flattener, wie der Quadruplet von Wolfi.


    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ich habe so einen alten orangenen CometCatcher. Der originale Okularauszug ist nicht erste Sahne, da der Schlittenauszug ueber ein wackliges Ritzel mit Zahntrieb erfolgt. Du kannst ihn allerdings mit den noetigen Adaptern von einem groesseren Durchmesser aus an die Kamera adaptieren - zumindest ist es das 36.4er Schraubgewinde, wenn nicht sogar groesser. Muss ich mal nachmessen.


    Ich hatte noch keine Zeit, das Teil zu testen. Allerdings habe ich gehoert, dass die unverguetete Schmidtplatte des orangenen Modells zu Reflexen neigt, was gerade bei hellen Sternen - z.B. in einem Plejadenfoto - stoerend wirkt.


    Zugegeben -- wenn ich ein groesseres Gesichtsfeld brauche, nehme ich entweder meinen Zenitstar 66 oder den Williams Optics 80mm. Beides zweilinsige ED-Refraktoren, mit dem Typ3-Flattener habe ich 280mm beziehungsweise bzw. 440mm Brennweite. Zwar nicht ganz so lichtstark wie die f/3.64 des Comet-Catchers, aber hinreichend und bis zum Rand scharf.

  • 500mm Brennweite ist zwar nicht so viel, wie Marcus aber schreibt, hat jedoch nur einen 1 1/4" OAZ. Zudem brauchst Du dafür einen guten Komakorrektor, auch wenn die Schmidt-Newton-Konstruktion weniger Koma hat, als ein einfacher Parabolspiegel. Die gibt es aber nur für 2". Deshalb würde ich auch einen kurzen ED bevorzugen, oder ein mittleres Teleobjektiv.


    Gruß


    ullrich

  • Hi Ullrich,



    ich bezweifle, dass ein klassischer Komakorrektor an einem Schmidtnewton arbeitet, da er fuer Parabolspiegel ausgelegt ist.


    Wieviel Koma der kleine Catcher so hat, muesste ich mal ausprobieren.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bezweifle, dass ein klassischer Komakorrektor an einem Schmidtnewton arbeitet<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Tut er, und zwar m.E. besser als für Parabolspiegel. Der Baader Komakorrektor funktioniert sehr sehr sehr gut mit dem Meade 6" Schmidt-Newton. Das kann man hier nachlesen


    http://www.watchgear.de/html/Geraete.htm#2.4.1


    und ich kann es auch aus eigener Erfahrung bestätigen. 1A Sternabbildung über das ganze Feld. Allerdings muss man diesen furchtbaren Meade Original Fokussierer gegen was besseres tauschen.


    Aber er ist eben nicht in den Okularauszug von dem Celestron Cometcatcher reinzubauen, und das ist hier die Frage.



    Hartwig

  • Hallo Hartwig,


    das ist interessant - wieder was gelernt. Probieren geht halt ueber Studieren, zumindest manchmal. Vielleicht liegt es am gutmuetigen Oeffnungsverhaeltnis des Meade-SN (f/5) ?


    Der Baader sollte mechanisch passen, da er (zumindest in der erweiterten Version) mit allerlei Huelsen ausgeliefert wird, die es gestatten, ihn an 36.4mm-Schraubgewinde oder in eine 1.25"-Steckverbindung zu adaptieren. Ob das von der Schnittweite noch hinkommt, muesste ausprobiert werden.


    Nun hat Michael ja anscheinend noch keinen CometCatcher. Es stellt sich die Frage, ob sich die Anschaffung eines solchen angesichts der Risiken und Unwaegbarkeiten lohnt. Eine Alternative waere zum Beispiel der 130/650er Skywatcher-Parabolnewton oder ein aehnliches Geraet. Da dann (falls noch nicht vorhanden) einen 2"-OAZ dran und den Baaderkorrektor rein - fertig.

  • Ich glaube, Christian Harder hat das mal probiert. Ich weiß aber nicht mehr aus dem Kopf, mit welchem Erfolg. Der Vomit Catcher hat eben einen Vorteil: Eine immense Lichtstärke!


    Hartwig

  • hallo Leute,


    ok, ich wollte mich eh zum Thema melden ...


    Hartwig & Marcus :
    lest Ihr nicht den <font color="limegreen">"Sternkieker" Nr. 217 2/2009 </font id="limegreen">[B)][B)]!?



    Dort schreibe ich einiges zu meinen Erfahrungen mit dem CC.


    Übrigens wirkt der Baaderkomakorrektor nicht am SNewton, ist ja auch unlogisch da doppelt gemoppelt. Die Korrekturplatte wirkt dem ganzen entgegen, glaubt`s mir ich habe es ausprobiert ...lohnt nicht.
    Mag sein das der 6" er mit seinen 1:5 das etwas entspannter sieht.
    Der hochgezüchtete CC mit 3.6 jedenfalls nicht.


    Gruß
    Christian

  • Interessante Info, Christian! Dann geht also der Baader-Kummerkorrektor nicht mit dem Cometcatcher zusammen. Schade.


    Für alle Leser aus Zentralbayern, die den Steki 2009 noch nicht abbonniert hatten: Christian beschreibt darin, dass der Cometcatcher bei offener Blende erhebliche Koma hat, die er dadurch komplett beseitigt, dass er das Ding auf f/5 abblendet. Dann hat das Teil eine exzellente Sternabbildung über das gesamte DSLR-Feld. Über seine Versuche mit Komakorrektoren schreibt er da nix.

    Offenbar sind dann die Meade- und Celestron SNs optisch etwas unterschiedlich. Denn der 6"-Meade SN IST ja bereits von sich aus f/5. Er hat bei diesem Öffnungsverhältnis aber deutliche Koma. Und die kann man mittels Komakorrektor komplett killen.


    Kann auch gut sein, dass das, was wir bei den SNs als "Koma" bezeichnen, auch z.T. ein Mix aus Bildfeldwölbung und anderen Abbildungsfehlern ist, gegen den der Baader-Kummerkorrektor je nach Öffnungsverhältnis unterschiedlich gut hilft. Hat eigentlich mal jemand die Meade 8" oder 10" f/4 mit Komakorrektor getestet?


    Nochwas:Schmidtplatten haben nix mit Komabekämpfung zu tun, sondern kontern die sphärische Abberation. Daher ist Komakorrektor + Schmidtplatte nicht zwangsläufig unlogisch und doppelt gemoppelt.


    Bei einer klassischen Schmidtkamera wird die Koma dadurch vermieden, dass man einen Kugelspiegel nimmt. Bei den SNs ist die Schmidtplatte zu nah am Hauptspiegel. Die Hersteller werden das System so hintunen, dass sich auf der Achse ein beugungsbegreztes Bild ergibt, und im Feld hat man dann einen Mix aus allerlei Restfehlern. Und gegen die hilft ein Korrektor in dem einen Fall,in dem anderen hilft er offenbar nicht.


    Hartwig

  • Hallo Zusammen,


    als Besitzer eines 140/500 Celestron Comet Catcher (schwarz) möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben: Du könntest überlegen, einen Baader 1,25 oder 1,7 GWK in den T2/36,4 mm Übergangsring von Baader einzuschrauben, der in das Innengewinde dieses Übergangsringes passt. Über das freie T2 - aussen - Gewinde schliesst du dann mit einem Zwischenring die Kamera an. Der GWK verlängert die Brennweite unwesentlich, führt aber zu einer deutlichen Korrektur der Koma. Ich mache das visuell regelmäßig, photografisch habe ich keine Erfahrung. Der GWK führt dabei keinen sichtbaren Farbfehler ein und man kann sich ja einbilden, daß er den Glasweg der Schmidt-Platte korrigiert.


    Beste Grüße


    Dietmar

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